Am Ende zieht Li Na durch ein deutliches 6:4 und 6:2 über Petra Kvitova ins Finale der WTA-Championships ein. Es war kein hochklassiges Spiel. Dafür produzierten beide Kontrahenten viel zu viele Fehler, aber wenn es darauf ankam, war die Chinesin die etwas stabilere Spielerin. Die Tschechin musste im zweiten Satz vielleicht auch ein bisschen dem kraftraubenden Spiel gegen Angelique Kerber Tribut zollen. Li Na kann sich nun ganz entspannt anschauen, wer ihre Gegnerin im Finale wird. Serena Williams oder Jelena Jankovic.

Ein Raunen geht durch die Halle. Einen Matchball wehrt Li Na mit dem Doppelfehler ab. Der zweite ist es aber dann. Kvitova kommt zu spät an eine Rückhand und legt die Filzkugel ins Seitenaus.

Li serviert ihr fünftes Ass und ist nur noch zwei Punkte vom Einzug ins Finale entfernt.

Die Luft scheint raus zu sein bei Petra Kvitova. Zwei leichte Vorhandbälle spielt die Tschechin fast aus dem Stand ins Aus. Da ist keine Bewegung mehr zu sehen und auch die Konzentration scheint auf der Strecke geblieben zu sein. Nach dem zweiten Aufschlagverlust der Tschechin heißt es 5:2 für Li Na.

Aber Kvitova bekommt postwendend die Chance zum Re-Break. Eigentlich ist sie auch am Drücker aber am Ende versucht die Tschechin einen Zauberschlag kurz cross. Der Ball ist aber viel zu lang und so heißt es Einstand. Kurze Zeit später bringt Li ihr Service mit zwei guten Aufschlägen durch.

Und da ist der nächste Aufschlagverlust. Diesmal ist Kvitova wieder an der Reihe. Also ganz ehrlich, für ein Halbfinale ist das Niveau erschreckend schwach. Da hat man in der Gruppenphase schon bessere Spiele gesehen.

Li Na bringt ihren Aufschlag zu 15 durch. Souverän war es aber nicht. In fast jedem Ballwechsel war Kvitova am Drücker, leistete sich am Ende aber immer einen unerzwungenen Fehler.

Das hatten wir noch gar nicht. Kvitova bringt ihren Aufschlag zu null durch und geht mit 2:1 in Führung.

Im Aufschlagspiel von Li ist es dann genau umgekehrt. Bei der Chinesin reiht sich Fehler an Fehler. Kvitova muss nur im entscheidenden zupacken und sich das Break zurückholen. Wir haben den nächsten Aufschlagverlust. 1:1.

Der zweite Satz beginnt so wie der erste. Li Na ist die aktivere Spielerin und Kvitova produziert einfach zu viele Fehler. Frühes Break für die Chinesin, die mit 1:0 in Führung geht.

Aber auf ihren Aufschlag kann sich Li Na bisher verlassen. Zwei Servicewinner und ein leichter Fehler von Kvitova bringen der 31-Jährigen Chinesin den ersten Satz mit 6:4.

Es ist ein ständiges Auf und Ab. Kvitova powert sich mit der Vorhand zum Breakball. 30:40

Die wehrt die Chinesin selbst mit einem unerzwungenen Fehler ab. Kvitova gewährt ihr aber mit einem Doppelfehler eine zweite Chance und diesmal greift Li Na zu. Mit der Vorhand nagelt sie die Tschechin auf der Rückhandseite fest und irgendwann ist der Ball von Kvitova zu lang. Li ist wieder Break vorne. 5:4.

Im Moment versuchen sich beide Spielerinnen mit Fehlern zu übertreffen. Kvitova hat da leicht die Oberhand und so heißt es gleich wieder Breakchance für Li Na.

Drei Breakbälle sind dann doch einer zu viel. Kvitova zwingt Li zum Fehler und somit ist wieder alles in der Reihe. 4:4.

Die Chinesin kontert mit dem Servicewinner, aber danach kann Kvitova erneut mit einem langen Vorhandreturn punkten und sich den nächsten Breakball holen. Aber auch den wehrt Li ganz cool mit einem Ass ab. Besser gehts nicht.

Aber Kvitova kämpft sich zurück. Zwei gute Returns mit der Vorhand, dicht an die Linie gespielt, zwingen Li zum Fehler und bringen ihr den Breakball.

Wenn Li Na den ersten Aufschlag trifft, hat es Petra Kvitova schwer ins Spiel zu kommen. Sofort befindet sich die Tschechin in der Defensive und irgendwann kann sie den Ball nach Dauerdruck der Chinesin nur noch ins Netz spielen. 40:15.

Ein schöner Halbvolley-Stopp von Kvitova bringt der Tschechin das Spiel zum 4:3.

Wieder verzieht Li Na die Vorhand und beschert Kvitova zwei Spielbälle zum 4:3.

Ein Servicewinner bringt dann aber doch die 4:2-Führung für die 31-Jährige.

Nach 40:0 muss Li Na wieder um ihren Aufschlag kämpfen. Unter anderem, weil die Chinesin ihren ersten Doppelfehler servierte. 40:30.

Petra Kvitova kann auf 2:3 verkürzen. Dabei hat sich die Tschechin nicht mal sonderlich gesteigert, sondern Li Na hat merklich nachgelassen. Vor allem mit der Vorhand hat die Chinesin so ihre Schwierigkeiten. Damit streut die 31-Jährige momentan gewaltig.

Jetzt patzt auch die Chinesin. Da war Li Na für einen Moment unaufmerksam und so ist Kvitova zurück im Spiel. Nur noch mit 1:3 liegt die Tschechin zurück.

Die Chinesin macht den frischeren Eindruck. Der Dreisatzerfolg gegen Angelique Kerber scheint doch Spuren bei Kvitova hinterlassen zu haben. Immer wieder ist die 23-Jährige einen Schritt zu spät am Ball und kann ihn dann nur noch ins Aus setzen. 15:15.

Und da ist es passiert. Ein weiterer Unforced Error der Tschechin bringt Li Na das zweite Break. Die Chinesin führt mit 3:0.

Der dritte Doppelfehler in diesem Aufschlagspiel bringt Li den nächsten Breakball. Die Chinesin überpowert aber mit der Rückhand und setzt die Filzkugel ins Seitenaus.

Es ist ein zähes Ringen in diesem Aufschlagspiel. Zum sechsten Mal muss Kvitova über Einstand gehen.

Auch der Aufschlag funktioniert nicht so, wie man das von der 23-Jährigen gewohnt ist. Nach zwei Doppelfehlern ist aus dem Spielball für Kvitova ein Breakball für Li geworden.

Die Tschechin hat wieder Probleme bei eigenem Aufschlag und muss über Einstand gehen. Vor allem die Rückhand von Kvitova ist noch sehr Anfällig für Fehler. Immer wieder sind die Schläge etwas zu lang.

Aber das Spiel geht trotzdem an Na Li. Kvitova sucht ihr Heil in der Fluch nach vorne, wird da aber mit der Rückhand von Li passiert.

Jetzt wird es doch nochmal spannend. Die Chinesin serviert zwei Doppelfehler und muss über Einstand gehen.

Die Chinesin liefert in dieser frühen Phase ein überragende Vorstellung ab. In den Grundschlägen hat sie eine optimale Länge und sobald Kvitova zu kurz wird, zieht Li das Tempo an und setzt die Tschechin unter Druck. Die wehrt sich nach Kräften, aber selbst am Netz ist Li nicht zu bezwingen. Ein schöner Rüchandvolley bringt das 30:15.

Das Ass war aber auch schon das einzige Highlight von Kvitova in diesem Aufschlagspiel. Li Na holt sich vier Punkte in Folge und geht mit 1:0 in Führung.

Auf geht's. Kvitova eröffnet dieses Halbfinale und das tut sie gleich mit einem Ass.

Im direkten Vergleich steht es 3:3. Auf Hartplatz hat aber Kvitova die Nase mit 2:1 vorn. Zweimal trafen die beiden in dieser Saison aufeinander. Auf der roten Asche von Stuttgart gewann die Chinesin. In Peking auf Hartplatz war die Tschechin erfolgreich.

Es könnte ein hochinteressantes Halbfinale zwischen diesen beiden Spielerinnen werden, denn sowohl Li als auch Kvitova kommen auf dem Indoor-Hartcourt bestens zurecht.

Petra Kvitova hatte in ihrer Gruppe etwas mehr Mühe. Gegen Serena Williams war die Tschechin chancenlos, aber mit Siegen gegen eine enttäuschende Agnieszka Radwanska und eine aufopferungsvoll kämpfende Angelique Kerber sicherte sich die 23-Jährige den zweiten Platz hinter Der US-Amerikanerin Williams.

Na Li spazierte mit drei Siegen durch ihre Gruppe und kam zu relativ ungefährdeten Siegen gegen Sara Errani, Jelena Jankovic und Victoria Azarenka. Einzig gegen die Serbin Jankovic musste Li über drei Sätze gehen, letztendlich war aber auch der Sieg souverän. Mit einem Sieg gegen Kvitova würde Li nicht nur zum ersten Mal in ihrer Karriere in das Finale der Championships einziehen, sondern sie würde sich auch auf Rang drei der Weltrangliste verbessern und wäre damit in der Weltrangliste die am höchsten platzierte Asiatin seit Einführung der Rangliste.

Hallo und herzlich willkommen zum ersten Halbfinale der WTA-Championships. Die Chinesin Na Li trifft auf die Tschechin Petra Kvitova.