Der Favorit setzt sich in gut anderthalb Stunden durch, liefert nach dem eher schwachen Halbfinalerfolg gegen Taylor Fritz eine wahre Machtdemonstration ab! Casper Ruud kam im gesamten Match zu keiner einzigen Breakchance, hatte den neun Assen und 31 Winners des Djokers nichts entgegenzusetzen. Für Djokovic ist es der fünfte Turniersieg in diesem Jahr sowie der sechste Titel bei den ATP Finals - der Serbe zieht beim saisonabschließenden Turnier somit mit Roger Federer gleich.

Per Ass macht Djokovic seinen sechsten ATP Finals-Titel klar! Mittig drischt er die Kugel hinten an die Grundlinie.

Djokovic bringt nur einen laschen zweiten Aufschlag durch und muss dadurch in einen wirklich ewigen Ballwechsel. Letztlich zwingt er Ruud mit einem schönen Crossschlag in das Eck und besorgt sich den ersten Matchball. 36 Schläge hat diese Rally gezählt!

Dann allerdings wieder ein vollkommen vermeidbarer Vorhandfehler. Den Crossball setzt er leicht zu tief an, es steht 30 beide!

Auch die Vorhand bringt er nun durch und geht mit 30:15 in Führung.

Der nächste Punkt geht dann wieder an den Serben, der im Backhand-Duell die Nase vorn hat.

Noch vier Punkte bis zum Titel! Der erste misslingt Djokovic allerdings komplett, da hat er sich für einmal völlig verschätzt und die Kugel aus unkomfortabler Position mit der Vorhand auf die Ränge gelupft.

Gelingt Djokovic gar noch das entscheidende Break? Der Serbe kommt bis auf 30:40 heran. Dann bringt Ruud jedoch ein weiteres Ass durch.

Einzig der Aufschlag hält Ruud noch am Leben. Dass er hier zwei Asse in Folge durchbringt, wird ihm natürlich Selbstvertrauen geben. Allerdings wird ihm seine Aufschlagstärke auf der Suche nach einem Break gleich nur wenig helfen.

Noch einen weiteren Punkt gibt Djokovic ab, dann misslingt Ruud allerdings noch ein Return. Der Djoker braucht nur noch ein Game zum Match- und Titelgewinn!

Ein Backhand-Duell geht über rund zehn Schläge und schließlich an den Djoker. Ruud misslingt der finale Schlag völlig.

Nun gerät Djokovic ein Vorhand-Longliner mal zu seitlich, da ist der Winkel etwas zu spitz. Es bleibt jedoch einer der wenigen Punkte, die der Serbe in eigenen Aufschlagspielen abgibt.

Letztlich kann Ruud das Service Game behalten, auch wenn er weiter längst nicht so souverän agiert wie sein serbischer Kontrahent.

Ein Backhand-Longliner des Serben touchiert tatsächlich noch die Grundlinie, wie der Videobeweis ergibt. Nur noch 30:40!

Ruud versucht, sein Aufschlagspiel mit einem Stoppball zu vollenden. Das geht in die Hose, Djokovic rückt rechtzeitig an das Netz und schlenzt die Kugel hinten ins Eck!

Nun kann Ruud wieder den Aufschlagdruck erhöhen. Zudem unterläuft Djokovic ein seltener Returnfehler, die Kugel prallt ihm von Schläger seitlich in Richtung Publikum.

Noch so eine Finte! Schließlich bringt Djokovic mit zwei Schmetterbällen das Aufschlagspiel durch.

Der Serbe hat mittlerweile zu seinem besten Tennis gefunden! Mit der Vorhand deutet er den Longliner an, spielt letztlich aber gegen die Laufrichtung von Ruud cross.

Der nächste lange Ballwechsel, 19 Schläge werden diesmal gezählt. Djokovic vollendet diesen mit einem ultrapräzisen Backhand-Longliner auf die Seitenlinie und ballt die Faust!

Noch zwei längere Ballwechsel, noch zwei zu weite Returns des Norwegers - Djokovic schnappt sich das zweite Break in diesem Match, das erste im zweiten Satz!

Ruud hat in seinen Aufschlagspielen gerade deutlich mehr Probleme als sein Kontrahent. Sobald er seinen Service nicht sofort durchbringt, hat Djokovic meist das bessere Ende für sich - neun von 13 Rallys über neun Schläge gingen an den Serben.

Schöner Crossball links in die Ecke, ein feiner Stopp hinterher. Momentan geht es blitzschnell, Djokovic gibt gar überhaupt keinen Punkt ab.

Auch Ruud steuert einem souveränen Aufschlagspiel entgegen, schraubt sich schnell mit 40:0 in Führung. Einen Punkt muss auch er noch abgeben, den anschließenden Ballwechsel dominiert er aber wieder.

Schon das neunte Ass bringt der Serbe durch - das Service Game behält er problemlos.

Eher aus der Not heraus schlägt Ruud den Cross tückisch an die Seitenlinie. Djokovic verschätzt sich etwas und gibt damit einen Punkt ab - er kann es sich leisten, von den letzten 24 Punkten in Aufschlagspielen gab er nur drei ab.

Der zweite Durchgang läuft, Djokovic schlägt erneut zuerst auf und schraubt sich gleich mal mit 30:0 in Führung.

Djokovic entscheidet den ersten Satz für sich und kommt seinem sechsten ATP Finals-Titel ganz nah! Den gesamten Durchgang über war der Serbe dem Break ein wenig näher, ließ allerdings die ersten drei Breakchancen ungenutzt. Im letzten Aufschlagspiel von Ruud schaltete der körperlich nicht ganz fit wirkende Djoker jedoch noch einen Gang hoch und verhinderte mit dem späten Break den Gang in das Tie-Break!

Und er nutzt ihn! Der Serbe findet sofort in den Ballwechsel, schlägt die Kugel immer wieder in das rechte Eck zurück. Ruud kommt dadurch nicht aus der Rückhand heraus und leistet sich schließlich den Returnfehler!

Der Norweger retourniert erneut zu kurz. Djokovic bekommt überraschend einen Satzball zugesprochen!

Der nächste Punkt ist natürlich enorm wichtig. Umso ärgerlich, dass erst die Kamera beim Videobeweis streikt! Dann kommt die Entscheidung, statt dem Ass muss Ruud zum zweiten Aufschlag.

Dann schafft es Djokovic allerdings wieder, Ruud in das Eck zu verladen und den Longline-Winner durchzubringen. 30 beide!

Mit 273 km/h bringt Ruud einen Cross-Winner im linken Winkeleck unter!

Dann retourniert allerdings auch der Serbe zu ungenau. Bereits sein zehnter Unforced Error heute, dies war einer der unnötigsten.

Im gegnerischen Aufschlagspiel schafft es Djokovic, Ruud aus spitzem Winkel in die Ecke zu schicken. Der Norweger retourniert zu tief und gerät in Rückstand!

Das war eines der kürzeren Service Games - Djokovic gibt erneut nur einen Punkt ab. Jetzt heißt es Break Ruud oder Tie-Break.

Auch Djokovic scheint nichts anbrennen lassen zu wollen, schickt seinem potenten Aufschlag einen präzisen Longline-Winner hinterher.

Ein Backhand-Return des Djokers gerät ein wenig zu lang. Das wäre die Chance gewesen, auszugleichen! Stattdessen dominiert Ruud auch den nächsten Ballwechsel und entscheidet das Spiel für sich.

Ein Doppelfehler bringt Djokovic bis auf 15:30 heran.

Kann Djokovic das Momentum in ein Break ummünzen? Es scheint nicht so, dafür ist Ruud ebenfalls zu aufschlagstark. Sein erster Punkt ist ein Service Winner.

Aufschlagdruck ist auch das Stichwort bei Djokovic. Kraft gepaart mit Präzision lässt Ruud nicht den Hauch einer Breakchance. Der Serbe hat das Momentum derzeit wieder bei sich, bringt die Mehrzahl der Punkte durch. Mit einem Ass macht er das eigene Service Game zu Null klar.

Der Norweger kann den Aufschlagdruck erhöhen und das Spiel damit drehen. Es läuft weiterhin alles auf das Tie-Break hinaus.

Break abgewehrt, Ruud bringt den ersten Aufschlag direkt durch.

Ruud hat allen Platz der Welt für den Backhand-Volley, lässt die Kugel aber über den Schläger springen. Das beschert dem Djoker einen Breakpunkt!

Nun schafft es Djokovic im Returnspiel in die Ballwechsel, scheint seine physischen Schwierigkeiten überwunden zu haben. Ruud leistet sich zwei Unforced Errors, Djokovic gleicht auf 30 beide aus!

Das Spiel geht trotzdem eindeutig an den Serben. Der Unforced Error am Netz bleibt der einzige Punktverlust.

Nach längerer Zeit mal wieder ein längerer Ballwechsel. Djokovic hat eigentlich alles im Griff, setzt den Drop Volley letztlich aber ein wenig zu seitlich an!

Nachdem beide Spieler zu Beginn noch an Breaks schnupperten, werden die Aufschlagspiele derzeit eindeutiger. Ruud lässt seinen Kontrahenten erneut kaum in die Rallys kommen, bringt dreimal in Folge mit dem zweiten Schlag den Longline-Winner auf die verwaiste linke Seite durch!

Die paar Meter zum Netz kann der Serbe doch noch gehen. Und voilà, aufgrund seiner guten Stellung zum Ball kann er Ruud erst verladen und dann den Stopp mit Backspin hinter das Netz schlagen! Auch Djokovic gibt im eigenen Service Game keinen einzigen Punkt ab.

Am eigenen Aufschlag bringt er mit der Vorhand einen schönen Crossball durch. Dies allerdings fast aus dem Stand, so beweglich wie zu Beginn wirkt er gerade nicht.

In das Returnspiel findet Djokovic allerdings überhaupt nicht rein, kann keinen einzigen Punkt für sich gewinnen. Machen sich nun etwa schon körperliche Beschwerden bemerkbar? Gänzlich wohl scheint er sich nicht zu fühlen.

Dann gelingt Djokovic auch noch das Ass durch die Mitte, der Serbe behält das Aufschlagspiel!

Dann noch ein Service Winner hinterher, 30 beide.

Auch was schon nach einem Ass des Djokers aussieht, kann Ruud weit hinter der Grundlinie noch abwehren. Der Punkt geht trotzdem noch Djokovic, der sich ein wenig Luft verschafft.

Applaus für beide Spieler! Eine ewige Rally mit 25 langen und präzisen Schlägen versucht Djokovic mit einem überraschenden Stoppball zu vollenden. Doch dieser gerät etwas zu kurz und der Serbe mit 0:30 in Rückstand!

Ruud kann einen zu mittigen Schmetterschlag abwehren, schließlich leistet sich Djokovic einen weiteren Unforced Error und gerät im eigenen Aufschlagspiel in Rückstand.

Spiel gedreht! Erneut legt Ruud schon mit dem Eröffnungsschlag den Grundstein, bringt anschließend einen Cross gegen die Laufrichtung durch.

Dann bringt Ruud einen strammen Aufschlag durch und rettet sich im anschließenden Ballwechsel in den Einstand!

Die erste Chance vergibt der Serbe. Mit der Vorhand hat er eigentlich allen Raum für den Longliner, will es aber etwas zu genau machen.

Dann noch ein zu weit angesetzter Return von Ruud. Djokovic bekommt früh seine ersten beiden Breakbälle zugesprochen!

Ruud hat die Chance auf einen Stoppball, setzt diesen aber deutlich zu hoch an. Der Norweger findet noch nicht wirklich in das Match, gerät im eigenen Service Game mit 15:30 in Rückstand!

Auch im gegnerischen Aufschlagspiel bringt Djokovic einen präzisen Backhand-Longliner durch! 15 beide.

Ein bekanntes Gesicht auf der Tribüne: Zlatan Ibrahimović schaut sich das Match an, steht ja nur knapp 150 Kilometer entfernt in Mailand als Fußballprofi unter Vertrag.

Mit einem schönen Backhand-Longliner macht der Serbe schließlich alles klar, entscheidet das Service Game noch souverän für sich!

Dann allerdings ein Service Winner und ein Ass auf die Seitenlinie, das auch nach Videobeweis noch Bestand hat. Schon ist das Spiel gedreht!

Auf geht die wilde Fahrt! Djokovic, ganz in Grün, schlägt zuerst auf. Und muss gleich mal in einen langen Ballwechsel, in dem er letztlich nicht mehr über das Netz retournieren kann.

Es dauert also nicht mehr lange, dann beginnt das letzte Spiel der Saison. Casper Ruud könnte mit einem Sieg heute als Weltranglistenzweiter überwintern. Djokovic hat den fünften Platz in der Weltrangliste bereits sicher, was angesichts der vielen aufgrund seines Impfstatus verpassten Events erstaunlich ist.

Dreimal trafen beide Spieler bislang aufeinander – alle drei Aufeinandertreffen gingen ohne Satzverlust an den Djoker, Ruud konnte in keinem Satz mehr als vier Games für sich entscheiden. Die letzte Begegnung fand im Mai im Halbfinale von Rom statt, wo sich Djokovic letztlich den Titel schnappte.

Djokovic gewann zuletzt zehn seiner letzten elf Matches gegen Top 10-Spieler. Ruud hingegen zeigte sich vor Turnierbeginn nicht wirklich in Form, was ihn vor dem Match zu folgender Aussage veranlasste: "Als die Auslosung vollzogen wurde, hätte man mit mir als Finalisten wohl am wenigsten gerechnet. Die anderen sind vielleicht besser auf hartem Untergrund, doch es sind so kleine Unterschiede in diesem Sport!"

Aufgrund seiner Erfahrung, auch aufgrund der Leistungen in dieser Saison (der Serbe gewann mit Wimbledon bereits ein großes Turnier), geht Djokovic natürlich als Favorit in das heutige Match. Allerdings erwischte der 35-Jährige gestern gegen Taylor Fritz nicht seinen besten Tag, drehte in beiden Sätzen erst im Tie-Break auf. Casper Ruud dominierte hingegen sein Match gegen Andriy Rublev. Der große Altersunterschied zwischen beiden könnte bei einem Final am Jahresende durchaus eine Rolle spielen.

Schönen Abend und herzlich willkommen zum Endspiel der ATP Finals! Novak Djokovic hat gegen Casper Ruud die Chance, den Titel zum sechsten Mal zu gewinnen und dadurch mit Roger Federer gleichzuziehen. Für den jungen norwegischen Herausforderer wäre es hingegen der erste große Titel. Ab 19 Uhr geht es los!