Feierabend in Cincinnati, Flavio Cobolli bezwingt Tommy Paul mit 6:2, 4:6, 7:5 und zieht in die nächste Runde ein. Im ersten Satz begannen beide Akteure auf Augenhöhe, ehe sich die Fehler beim US-Amerikaner zunehmend häuften. Cobolli schlug solider auf, holte sich mehr Punkte beim ersten Service und gewann so den ersten Durchgang. Im zweiten Satz sahen wir erneut lange ein ausgeglichenes Match. Am Ende war es Paul, der im richtigen Moment das Break schaffte und damit den dritten Satz erzwang. Hier sah vieles danach aus, als ob Paul den Sieg mit nach Hause nehmen könnte: Nicht nur hatte er bereits ein Break Vorsprung - beim Stand von 5:4 vergab er zudem drei Matchbälle bei gegnerischem Aufschlag. Cobolli wiederum blieb cool, agierte mutig und war letztlich der etwas glücklichere Mann. Damit erlebt der Lokalmatador eine bittere Enttäuschung, in Cincinnati hatte er sich sicherlich mehr ausgerechnet. Der Italiener dagegen darf sich dagegen auf den Sieger der Partie zwischen Alejandro Tabilo und Luciano Darderi freuen. In diesem Sinne: Tschüss, auf Wiedersehen uns bis zum nächsten Mal!

Und dann ist es passiert! Cobolli serviert ein Ass nach außen und schreit sich seine Freude aus dem Leib.

Jetzt hat Cobolli die Möglichkeit, das Match auszuservieren. Dank zweier schneller Punktgewinne steht es auch rasch 30:0. Eine verschleuderte Vorhand hat drei Matchbälle für den Europäer zur Folge!

Auch die dritte Gelegenheit zum Break kann Paul vereiteln, ehe er per Doppelfehler zum vierten Mal in Richtung seines Gegners schiebt. Und dann passiert es tatsächlich: Cobolli erläuft sich eine tolle Vorhand und einen starken Rückhandslice, bringt Letzteren in hohem Bogen zurück auf die Grundlinie. Dort schmettert Paul den Ball über Kopf ins Aus. Break vor!

Es wird heikel für den Lokalmatadoren. Immer wieder holt er sich den Punkt zur Führung, unter anderem garniert mit zwei Asse, muss dann aber starke Konter seines Gegners hinnehmen. Bei Einstand ist es dann Cobolli, dessen Inside-Out so viel Tempo hat, dass Paul einem Breakball gegenübersteht. Den wehrt der US-Boy per Ass durch die Mitte ab. Ein ähnliches Spiel sehen wir kurz darauf noch einmal: Cobolli hat die Möglichkeit zum Break, jedoch keine Chance gegen Pauls Service.

Da muss sich Paul ärgern. Völlig unnötig befördert er eine Vorhand ins Aus, dann schnappt Cobolli per Ass zu. Es heißt 5:5.

Und schon wieder killt Cobolli mit jeder Menge Mut die Stimmung im Publikum! Paul kommt in die Rally, bugsiert die wuchtige Vorhand seines Kontrahenten aber nur ins Netz. Auch diesmal sichert sich der Mann aus Florenz den Vorteil, bringt die Angelegenheit wegen eines Vorhandfehlers aber nicht unter Dach und Fach. Wieder Einstand.

Stark abgewehrt von Cobolli! Per Servicewinner macht er die erste Chance zunichte, dann drückt er einen eigentlich guten, weil langen Return Pauls longline genau ins Platzeck. Bei Einstand ist der 22-Jährige zwar wieder mit dem Inside-Out erfolgreich, dann schenkt er aber wieder zwei Zähler her. Plötzlich gibt es den dritten Matchball!

Es wird kribbelig für Cobolli! Bei 0:15 hat er am Netz den Smash schon auf der Kelle liegen, zittert diesen aber direkt auf Paul. Der 27-Jährige schubst die Vorhand problemlos an seinem Gegner zum 30:0 vorbei. Der reagiert mit einer guten Aufschlag-Vorhand-Kombi zum 15:30, bleibt dann aber nach längerem Ballwechsel mit dem Rückhandcross an der Netzkante hängen. Zwei Matchbälle für Paul!

Erneut geht es ratzfatz. Paul führt fix 30:0, dann volliert er zweimal stark am Netz und sichert sich auf diese Weise drei Spielbälle. Infolge eines Vorhandcrossfehlers Cobollis steht es 5:4, der Italiener serviert gegen den Matchverlust.

Ins Returnspiel kommt Paul jedoch genauso wenig wie Cobolli einige Minuten zuvor. Zu 15 gibt er das achte Game des dritten Durchgangs ab. Wir sind jetzt in der heißen Phase angekommen.

Das ging fix. Ohne Punktverlust zieht Paul wieder auf 4:3 davon. Der US-Boy kann immer dann Druck entfachen, wenn er kurze Returns bekommt, die er mit der Vorhand attackieren kann.

Es ist umkämpfter geworden. Inzwischen gibt es weniger freie Punkte, dafür mehr Rallys. Cobolli wirkt etwas aggressiver, weswegen er zwar mehr Fehler, allerdings auch mehr direkte Punktgewinne schlägt. So sind es ein Vorhandwinner und ein Ass, die ihm das 3:3 bescheren.

Die Antwort lautet: nicht lange. Dank einiger leichter Fehler Pauls und einem krachenden Vorhandcrosswinner rückt Cobolli wieder alles in die Reihe.

Gerät Cobolli in Bedrängnis? Paul kann beim Aufschlag des Mannes aus Florenz etwas Druck entfachen und mit 30:15 in Führung gehen. Anschließend entwickelt sich eine längere Rally, an deren Ende der Europäer die Kugel per Rückhandcross ins Aus wuchtet. Die beiden Breakbälle kann der 22-Jährige jedoch abwehren, ehe er mit einer verzogenen Vorhand gleich den nächsten herschenkt. Per Doppelfehler vermacht er Paul das erste Break im dritten Satz. Mal sehen, wie lange dieser Vorteil Bestand hat.

Nun darf sich wieder der US-Amerikaner am Aufschlag versuchen. Das lässt sich für ihn auch gut an: Dank einiger erzwungener Fehler seines Gegners holt er sich die Führung im dritten Satz zurück.

Zu null gleicht Cobolli in den Spielen aus. Nach derzeitigem Stand der Dinge wäre aber auch ein Break noch längst nicht gleichbedeutend mit dem Matchgewinn.

Zum dritten Mal eröffnet Paul bei eigenem Aufschlag einen Satz, im Unterschied zum zweiten Durchgang ist es jetzt mal wieder knapper. Bei 30 beide krallt er sich dank einer guten Aufschlag-Vorhandwinner-Kombination zwar den Vorteil, muss nach einem unnötigen Vorhandfehler aber über Einstand gehen. Zwei Punkte später zieht der Favorit das Spiel doch noch auf seine Seite.

...und wenig später gibt es den Break- und Satzball! Zwar sichert sich erst Cobolli den Vorteil, dann muss er aber zwei längere Ballwechsel an seinen Gegner abgeben. Am Netz kommt es zum Showdown, den der Lokalmatador unter dem Beifall der Zuschauer für sich entscheidet. Es geht in den dritten Satz!

Es wird spannend. Cobolli führt bereits mit 40:15, dann verreißt er aber seinen Vorhandlongline und ist gegen Pauls Rückhand die Linie runter machtlos. Einstand...

Paul schlägt stark zurück. In rund einer Minute greift er sich das neune Spiel des zweiten Satzes. Da hatte Cobolli nicht den Hauch einer Chance.

Es scheint, als gewinne Cobolli wieder etwas Oberwasser. Zwar muss er bei eigenem Service über 15 beide gehen, dann aber serviert er sich problemlos zum 4:4 in den Games.

Schicker Ballwechsel mit dem besseren Ende für Cobolli. Nach seinem Return erläuft sich der 22-Jährige einen Stop seines Gegners und schiebt ihn cross an ihm vorbei. Auch danach behält er immer mehr die Oberhand in den Rallys, bis er drei Breakmöglichkeiten bekommt. Die zweite Chance nutzt Cobolli schließlich dank eines hervorragenden Inside-Ins aus dem Halbfeld. Dahin ist also das Break für Paul.

Nun aber bleibt der Italiener zunächst einmal dran. Relativ mühelos gewinnt er sein Servicegame. Anscheinend verlegt sich Paul zunehmend darauf, seine Aufschlagspiele durchzubringen.

Die Stimmung verbessert sich hier in Cincinnati - kein Wunder, schließlich marschiert Paul langsam, aber sicher in Richtung Satzgewinn. Auch das fünfte Spiel des zweiten Durchgangs geht an den Mann aus New Jersey. Cobolli produziert derzeit viel zu einfache Fehler.

Wie reagiert jetzt Cobolli auf diese Rückschläge? Offenbar gut: Paul bekommt kaum einmal einen Return zurück ins Spiel. Dennoch wird es noch mal spannend, denn sowohl ein Rückhandslice als auch eine Vorhand mit Schlägerrahmen landen klar im Aus. Am Ende ist es ein Vorhandwinner aus dem Halbfeld, der ihn im zweiten Satz auf die Anzeigetafel bringt.

Paul bestätigt das Break. Zu 15 und mit mutigen Vorhandspiel setzt er Cobolli derzeit gut unter Druck. So dürfte sich der 27-Jährige schon viel eher vorgestellt haben.

Szenenapplaus für Paul - zu Recht! Mit geduldigerem Spiel als noch zuvor erarbeitet er sich eine Chance auf ein Break. Den Ballwechsel diktiert eigentlich Cobolli, doch wegen eines schwachen Smashs und eines leichten Vorhandfehlers schafft es Paul tatsächlich, die Rally für sich zu entscheiden. Break!

Der zweite Satz geht los, erneut beginnt Paul mit eigenem Aufschlag. Diesmal sieht das Ganze besser als im ersten Durchgang aus. Zu null nimmt er das erste Spiel mit.

Ohne große Gegenwehr serviert sich Cobolli zum ersten Satz. Bisher macht er zwar ähnlich viele Fehler wie Paul (13:12), gewinnt aber wesentlich mehr Punkte bei eigenem Aufschlag. Paul muss sich jetzt dringend steigern.

Fantastischer Return von Cobolli! Einen Kickaufschlag nach außen feuert er kurz-cross mit der Vorhand exakt an die Linie zum 15:0. Wenig später heißt es 30 beide, und Paul semmelt seine Vorhand aus der Rückwärtsbewegung klar ins Seitenaus. Damit schenkt er Cobolli einen kleinen Satzball - und der sitzt direkt, weil der Lokalmatador sofort den nächsten Vorhandfehler hinterherschickt.

Erneut tut sich Cobolli äußerst schwer damit, das Break zu bestätigen. Trotz einiger vernünftiger Aufschläge haut er die Kugel immer wieder ohne Not ins Netz oder ins Aus. Immerhin: Bei 30:40 aus seiner Sicht wehrt er eine Breakmöglichkeit mit einem starken Inside-Out ab. Letztlich schafft es der 22-Jährige dann doch noch, seinen Aufschlag durchzubringen.

Jetzt lässt der US-Boy mal wieder ein schwächeres Aufschlagspiel folgen. Viele schnelle Fehler ohne lange Ballwechsel bringen Cobolli in Windeseile drei Breakbälle ein. Zwei von ihnen kann der Lokalmatador noch abwehren, dann schleudert er eine Vorhand hinter die Grundlinie. Das dritte Break des ersten Durchgangs.

Auch Cobolli serviert diesmal besser. Immer wieder bringt Paul den Aufschlag nur sehr kurz und zu hoch zurück. Ohne Mühe schmettert sich der Italiener so zum 2:2.

Erstmals bringt ein Spieler seinen Aufschlag durch. Zu 15 tütet Paul relativ sicher das dritte Game dieses Satzes ein.

Und dann sehen wir auch schon das Re-Break. Cobolli geht zwar mit 30:15 in Führung, setzt dann aber einen machbaren Passierball ins Netz und agiert auch darüber hinaus zu fehlerbehaftet. Alles wieder in der Reihe.

Das kam dann doch unerwartet. Einige leichte Fehler, dazu grundsolides Spiel von Cobolli - und schon gibt es trotz 40:0 das erste Break. Sofort ballt der Mann aus Florenz seine Faust.

Auf geht's, Paul serviert zuerst. Der Amerikaner zeigt auch gleich mal, was er draufhat. Einige gute Aufschläge, schnelle Vorhände und ein ganz tiefer Volley bringen ihm rasch drei Spielbälle ein.

Beide Spieler sind auf dem Court angekommen. In wenigen Minuten kann es dann losgehen.

Auf der anderen Seite ist Cobolli eher durchschnittlich unterwegs im Jahr 2024. Akzeptablen Ergebnissen während der Sandplatzsaison (unter anderem Halbfinaleinzug in Genf) folgte eine schwache Spielzeit auf Rasen. Zwei durchwachsenen Turnieren in Hamburg und Umag schloss sich dann sein bisheriges Highlight an: In Washington erreichte er das Endspiel, musste sich dort in drei Sätzen aber Sebastian Korda geschlagen geben. Danach war in Montréal erneut früh Schluss (Runde zwei gegen Arthur Rinderknech). In Cincinnati nimmt er nun einen neuen Anlauf.

Eigentlich lief es richtig gut für Paul. In Queens gewann er die Wimbledon-Generalprobe durch einen Finalsieg gegen Lorenzo Musetti, seines Zeichens späterer Halbfinalist auf dem Heiligen Rasen. Bei bekanntesten Turnier der Welt schaffte er es schließlich ins Viertelfinale, verlor dort allerdings gegen den späteren Sieger Carlos Alcaraz. Gegen den Spanier war auch bei den Olympischen Spielen in Paris Schluss. Dann folgte eine bittere Niederlage in Montréal, als der US-Boy überraschend seinem Landsmann Brandon Nakashima unterlag.

Hallo und herzlich willkommen zum ATP-Masters in Cincinnati! Lokalmatador Tommy Paul bekommt es heute mit dem Italiener Flavio Cobolli zu tun. Gegen 21:00 Uhr soll der Aufschlag erfolgen.