Bei Sinner läuft der Arm beim Aufschlag nun wieder besser durch. Erneut schlägt er ein Ass durch die Mitte, stellt dadurch auf 40:15. Der 23-Jährige aus Südtirol wird beim Spielball nicht wirklich gefordert, recht schnell schlägt Djokovic eine Vorhand longline sehr unkontrolliert ins Aus.

Die Intensität von der Grundlinie aus nimmt nicht ab, beide Spieler ändern gerne die Richtung und öffnen damit den Platz. Per Ass stellt Djokovic auf 40:15, dann verschlägt der 38-Jährige eine Rückhand leichtfertig und nutzt letztlich seinen zweiten Spielball, weil Sinner mit der Rückhand zu lang wird.

Der Serbe nutzt die Satzpause für eine Behandlung, bekommt zudem eine Schmerztablette. Doch der 38-Jährige macht natürlich weiter, sieht sich jedoch einem 0:2-Rückstand gegenüber.

Auch der zweite Satz geht an Jannik Sinner, weil der Italiener in den wichtigen Momenten Nervenstärke bewies und auch ein kassiertes Break gut wegsteckte. Djokovic musste beim Spielstand von 2:2 mehrere Breakbälle abwehren, sein guter Aufschlag verhinderte das frühe Break für den Italiener. Danach wurden die Rallyes wieder länger, der Serbe hatte sichtlich zu kämpfen und Sinner breakte zum Stand von 4:3. Beim Versuch den Satz auszuservieren scheiterte der Italiener jedoch und der 23-Jährige gab erstmals in diesem Match seinen Aufschlag ab. Doch Djokovic konnte das Momentum nicht mehr drehen, Sinner schaffte direkt das Re-Break und brachte den Satz durch ein konzentriertes Aufschlagspiel durch. Dennoch bleibt die Nummer eins mit nur 47% Aufschlagquote beim Service unterhalb der eigenen Möglichkeiten.

Der Italiener steckt den vergebenen Spielball gut weg, serviert ein weiteres Ass und holt sich den zweiten Satz dank eines verschlagenen Returns des 38-jährigen Olympiasiegers.

Djokovic steht beim Return nun extrem tief, will sich mehr Zeit geben, um den Return richtig zu setzen. Immerhin zwingt er den Italiener mit dieser Taktik zum 30 beide, doch dann serviert Sinner mit dem zweiten Versuch ein Ass nach außen. Den Spielball lässt der 23-Jährige liegen, weil er nach einem Kick-Serve den zweiten Schlag mit der Rückhand cross verzieht.

Und Sinner holt sich das Re-Break! Zu aggressiv und cool spielt der 23-Jährige von der Grundlinie und Djokovic hat Mühe bei diesem Tempo mitzuhalten. Per Drive-Volley ins freie Eck besiegelt Sinner das 6:5 und kann den Satz nun erneut selbst ausservieren.

Und dann gibt es Breakball für Sinner! In einem packenden Ballwechsel befreit sich Djokovic mit einer langen Vorhand cross und am Ende ist es der Italiener, der seinen Schlag in die Maschen setzt. Doch die Nummer eins bleibt zwingend genug und bekommt erneut eine Breakchance!

Die Cross-Rallyes haben in dieser Phase wieder an Tempo und Länge zugenommen, beide Spieler zeigen ein hohes Niveau von der Grundlinie! Besonders Djokovic läuft zur Höchstform auf, spielt nah an die Linien und wird für seinen Mut öfter belohnt als noch zu Beginn des zweiten Satzes. Doch Sinner bleibt dran, stellt nach 40:15 auf 40:40!

Erneut muss bei Sinner der zweite Service her und Djokovic ist wieder griffig im Ballwechsel. Am Ende bewegt der 23-Jährige seinen Gegner zu gut, landet den nächsten Winner. Doch der Serbe nutzt die zweite Breakchance! Der Italiener umläuft die Rückhand und schlägt die Vorhand in die Maschen - 5:5 statt Satzgewinn der Nummer eins!

Beim Italiener lässt die Aufschlagquote weiterhin zu Wünschen übrig und beim Stand von 15 beide muss er erneut über den zweiten Versuch eröffnen. Djokovic kommt gut in die Rallye, schlägt mit einer schnellen Vorhand cross auf die Linie zu. Danach wird der 23-Jährige zu lang und es gibt zwei Breakchancen für Djokovic!

Djokovic spielt sein nächstes Service Game souverän herunter, übernimmt in den Ballwechseln die Kontrolle und kann dadurch gut ins Feld vorrücken. Beim Stand von 40:15 lässt er den ersten Spielball liegen, weil er seine Vorhand inside-out ganz knapp seitlich verzieht. Danach hält der 38-Jährige die Rallye kurz, rückt vor und provoziert eine verschlagene Vorhand cross von Sinner.

Sinner spielt nun extrem variabel und Djokovic erkennt den gegnerischen Schlag erst recht spät. Beim Stand von 30:15 geht der Serbe mit einer Vorhand erneut zu viel Risiko, beim Spielball lässt die Nummer eins den Olympiasieger gut laufen und punktet per Winner.

Die Ballwechsel in dieser Phase sind kürzer als noch zu Beginn des zweiten Satzes, weil beide Spieler früh ins Risiko gehen. Beim Stand von 30 beide spielt Sinner einen cleveren Stopp, den der 38-Jährige nicht mehr rechtzeitig erreicht. Sinner nutzt die Breakchance, weil er mit viel Einsatz verteidigt und Djokovic die spannende Rallye mit einer zu langen Vorhand inside-in beendet. Sinner geht mit 4:3 in Führung!

Statt Breakchancen gibt es den Spielball für den 23-Jährigen! Obwohl der erste Service kaum kommt (51%), übersteht Sinner dieses Aufschlagspiel und profitiert auch beim Spielball von einem Returnfehler des Serben.

Und plötzlich bahnen sich Breakbälle für den Djoker an! Sinners Fehlerquote ist etwas gestiegen und er gerät mit 0:30 unter Zugzwang. Im Stile einer Nummer eins bekommt der Italiener die Kurve, gleicht zum 30 beide aus.

Djokovic bringt dieses so komplizierte Service Game über Umwege durch. Durch einen guten Aufschlag nach außen eröffnet er die Rallye zum Spielball, rückt vor und drückt den Vorhand Volley ins freie Feld.

Obwohl der 38-Jährige beim Breakball gegen sich auf den zweiten Versuch ausweichen muss, holt er sich mit einer schnellen Vorhand longline den so wichtigen Punkt! Kurz darauf erzwingt er auf der Rückhand-Seite der Nummer eins erneut einen Fehler, sichert sich den Spielball. Doch Sinner legt den Schalter um, egalisiert den Spielstand mit einem Rückhand longline Winner.

Nach zwei überzeugenden Aufschlagspielen gerät Djokovic nun unter Druck, profitiert beim Stand von 15:30 von einer verschlagenen Vorhand des Italieners. Der Serbe bricht als erster aus der Cross-Rallye aus, übernimmt die Kontrolle und vergibt aus dem Halbfeld mit einem Schlag ins Netz - Sinner bekommt einen Breakball!

Weil der 38-Jährige sein Risiko erhöht, häufen sich auch die Fehler beim Serben. Doch seine Spielweise zahlt sich aus: Per Vorhand Winner die Linie entlang stellt Djokovic auf 30:30. Sinner serviert in den Drucksituation aber sehr stabil, der Return kommt nicht zurück und den Spielball versenkt der Italiener, weil Djokovic seinen Return erneut nicht ins gegnerische Feld bekommt.

Der Olympiasieger hat sein Level von der Grundlinie nun wieder deutlich gesteigert - diese Anfangsphase erinnert an den ausgeglichenen Beginn des Matches vor rund einer Stunde. Djokovic spielt aggressiv, geht rein ins Feld und stellt auf 40:0. Dank eines Returnfehler des Italieners bringt der Serbe dieses Service Game fast mühelos über die Bühne.

Djokovic merkt man an, dass er das frühe Break unbedingt will! Erneut geht es ins Cross-Duell und der 38-Jährige legt alles rein, verzieht jedoch am Ende und ist danach mächtig am Pumpen. Sinner nutzt seinen zweiten Spielball mit einer guten 1-2-Kombination, stellt über Umwege auf 1:1.

Beim Spielball für Sinner gibt es dann den Ballwechsel des Tages: Djokovic spielt einen guten Stopp und das ist der Start für ein spannendes  Katz-und-Maus-Spiel am Netz. Beide zeigen, was sie können und am Ende hat der Serbe das nötige Fingerspitzengefühl und setzt seinen Halbvolley in die verwaiste Ecke. Einstand!

Beim Stand von 15 beide leistet sich Sinner seinen zweiten Doppelfehler an diesem Abend, kommt beim zweiten Versuch gar nicht hoch und setzt den Schlag deutlich ins Netz. Danach wird Djokovic mit einem Stopp ebenfalls zu kurz und der Italiener kann sein Aufschlagspiel zunächst in ein 40:30 drehen. Doch der Service klemmt erneut und Sinner muss über Einstand gehen!

Erneut eröffnet Djokovic den Satz, präsentiert sich beim Aufschlag sehr stark! Zügig stellt der Olympiasieger von Paris auf 40:0, profitiert im Anschluss von einem Returnfehler seines Gegners.

Djokovic bemühte sich im ersten Satz das hohe Tempo des Italieners mitzugehen, doch beim Stand von 2:2 leistete sich der Serbe ein frühes Break, das er im Satzverlauf nicht mehr aufholte. Sinner servierte zu Beginn sehr schnell und platziert, leistete sich von der Grundlinie aus aber auch ein paar Fehler. Dennoch ist der Italiener der stabilere und kann die hohe Intensität bei langen Rallyes besser mitgehen.

Obwohl der 23-Jährige kaum erste Aufschläge über das Netz bringt, kann er die Ballwechsel kurz halten und sein Service Game zu Null gewinnen. Per Rückhand Winner die Linie entlang tütet er den ersten Satz ein!

Djokovic riskiert in seinem womöglich letzten Service Game in diesem Durchgang viel, zieht mit der Vorhand voll durch und wird dafür belohnt. Der 38-Jährige stellt per Ass auf 40:15 und tütet den Spielgewinn per Returnfehler ein.

Bei Sinner schleichen sich von der Grundlinie nun ein paar leichte Fehler ein - kommt Djokovic noch mal zurück in diesen Satz? Er erhöht mit 0:30 zumindest den Druck auf den Italiener. Doch der 23-Jährige beweist Nervenstärke, dreht sein Aufschlagspiel in 40:30 und nutzt seinen Spielball mit viel Geduld und Spin auf der Vorhand.

Der Serbe wehrt auch einen weiteren Breakball ab, weil der erste Aufschlag sitzt und er vorgerückt per Schmetterball punkten kann. Nach über sieben Minuten bekommt Djokovic sein Service Game doch noch über die Bühne, setzt beim Spielball eine Vorhand inside-out als Winner ins gegnerische Feld.

Kurzzeitig bricht beim 38-Jährigen der Service weg und Djokovic sieht sich gezwungen schnell einen Stopp zu spielen. Die Filzkugel bleibt im Netz hängen und damit bekommt Sinner eine weitere Breakmöglichkeit. Doch der Olympiasieger berappelt sich, schlägt einen guten ersten Aufschlag ins Feld und erzwingt den Returnfehler. Einstand!

Djokovic zeigt Nerven, leistet sich einen Doppelfehler und scheitert mit einem Serve-and-Volley-Angriff am Netz. Doch Sinner lässt auch etwas liegen und weil der Italiener zwei Mal in Folge zu lang von der Grundlinie wird, steht es 30:30.

Kann die Nummer eins das Break bestätigen? Der Italiener serviert extrem gut und hat keine Mühe mit dem zweiten Schlag den Winner zu schlagen. Zügig steht es 40:0 und Sinner nutzt seinen ersten Spielball indem er die Vorhand longline gegen den Lauf des Serben setzt.

Beim Stand von 15:15 dominiert Sinner die Rallye und zwingt seinen Gegner zu einem Fehler auf der Vorhand. Kurz darauf steht es 30:40 und Djokovic muss den ersten Breakball abwehren. Sinner schlägt eine Vorhand mit extrem viel Spin, doch die Filzkugel vertickt und wird vom Wind zudem unerreichbar für den 38-Jährigen. Der Italiener breakt!

Früh in der Partie bearbeitet Djokovic den Italiener auf der Vorhand, zwingt ihn immer wieder in Cross-Rallyes mit guter Länge. Sinner scheint da bisher nicht unverwundbar, aber über mögliche fünf Sätze kann der Olympiasieger diese Intensität vermutlich nicht mitgehen. Zu 15 gleicht die Nummer eins aus, weil Djokovic eine Rückhand cross unsauber trifft und vergibt.

Ähnlich wie gegen Zverev setzt der 38-Jährige auch in diesem Match wohl auf kurze Stoppbälle, bereitet den Punkt zum 15 beide damit clever vor. Djokovic hält von der Grundlinie stark dagegen, bekommt zwei Fehler von Sinner und bekommt zwei Spielbälle. Den zweiten Spielball nutzt der Serbe mit einer gut platzierten 1-2-Kombination.

Sinner lässt bei seinem Aufschlagspiel nichts anbrennen: Der erste Versuch kommt in den meisten Fällen und dadurch kann er die Rallyes kurz halten. Beim Punkt zum 40:0 lockt Djokovic den Youngster ans Netz, doch der Italiener ist schnell zu Fuß und legt die Kugel in die freie Eck. Per Ass stellt Sinner auf 1:1.

Die Bedingungen sind nicht einfach, denn en kräftiger Wind weht über den Center Court von Paris. Djokovic kommt damit gut zurecht, gibt nur den ersten Punkt in diesem Service Game ab. Der 38-Jährige serviert gut, scheint besonders auf den Aufschlag nach außen zu setzen!

Djokovic schlägt als erster Spieler auf! Obwohl der erste Versuch sitzt, entwickelt sich direkt eine erste, unterhaltsame Rallye mit ein paar Richtungswechsel beider Spieler. Am Ende steht der Serbe bei einer Rückhand nicht gut am Ball und der erste Punkt geht an den Italiener.

Im ersten Halbfinale auf dem Court Philippe-Chatrier hat sich am frühen Nachmittag die Nummer zwei der Welt, Carlos Alcaraz, durchgesetzt! Der Italiener Lorenzo Musetti konnte sich den ersten Satz sichern und hielt auch im zweiten Durchgang richtig stark mit. Ab dem dritten Satz plagten den Sandplatz-Spezialisten allerdings Schwierigkeiten am Oberschenkel und nach einem deutlich 0:6 gab er verletzungsbedingt frühzeitig auf. Alcaraz kann sich das zweite Halbfinale damit nun entspannt anschauen, bezeichnete das Duell zwischen Sinner und Djokovic in seinem Interview nach dem Match als "eines der besten Matches, das es im Tennis aktuell gibt". In wenigen Minuten geht es los!

Sinner wird körperlich gegen den 15 Jahre älteren Djokovic sicher Vorteile haben, doch dass der Serbe gegen die aufstrebenden Talente auf der Tour weiterhin mithalten kann, zeigt der Direktvergleich: Von acht Duellen konnten beide Spieler jeweils vier Siege verbuchen, doch die letzten drei Matches gingen an den Italiener. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Sand nicht der beste Belag der aktuellen Nummer eins ist und die beiden Halbfinalisten bisher nur ein Mal auf Sand gegeneinander spielten. Djokovic bezwang Sinner 2021 in Monte-Carlo, seitdem hat der 23-Jährige aber eine beachtliche Entwicklung genommen und steht zurecht an der Spitze der Weltrangliste. Bei Grand Slams gab es bisher drei Matches, davon entschied der Serbe zwei Duelle in Wimbledon für sich, während Sinner den heute 38-Jährigen 2024 auf dem Weg zu seinem ersten Grand Slam im Halbfinale der Australian Open bezwang. Einen klaren Favoriten gibt es in diesem Halbfinale nicht!

Novak Djokovic meldete sich vor dem Event mit einem Turniersieg in Genf zurück und peilt in Paris seinen 25. Grand-Slam-Titel an! Obwohl der Serbe bereits 38 Jahre alt ist, brachte ihn im Turnierverlauf kein Gegner an den Rande einer Niederlage: Mcdonald, Moutet, Misolic und Norrie bezwang Djokovic jeweils in drei Sätzen, sparte dadurch auch sicherlich Ressourcen für die engen Matches gegen Top-Spieler. Im Viertelfinale beendete der Serbe die deutschen Hoffnungen, besiegte Alexander Zverev trotz Satzverlust in 3:17h. Mehr Erfahrung in Halbfinal-Matches bei Grand Slams hat übrigens kein anderer männlicher Spieler: Djokovic steht zum 51. Mal in der Runde der letzten vier Spieler, selbst Federer (46) und Nadal (38) können hier nicht mithalten. Nur Chris Evert bei den Frauen stand in 52. Halbfinals!

Jannik Sinner griff nach seiner Dopingsperre von drei Monaten erst in Rom wieder ins Geschehen ein, erreichte dort aber direkt wieder das Endspiel und präsentiert sich auch in der französischen Hauptstadt in bestechender Form. Rinderknech, Gasquet sowie Lehecka fertigte der Italiener glatt in drei Sätzen ab und gerade der Sieg gegen den Tschechen in der dritten Runde war eine Machtdemonstration: Nur drei Spiele waren Lehecka im ganzen Match vergönnt! Auch gegen Rublev und Bublik gab der 23-Jährige aus Südtirol keinen einzigen Satz ab! Damit erreicht Sinner ebenso wie im Vorjahr das Halbfinale, will 2025 zum ersten Mal das Endspiel von Roland Garros erreichen!

Hallo und willkommen zum zweiten Halbfinale der Männer in Roland Garros! Die Nummer eins der Welt, Jannik Sinner, trifft auf den 24-maligen Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic aus Serbien. Gegen 19 Uhr startet das Match auf dem größten Court der Anlage.