Der Aufschlag funktioniert weiterhin nicht. Struff verliert in Rallyes nach zwei bis drei Schlägen die Grundlinie und erlaubt sich außerdem noch einen Doppelfehler. Kommt er dann ins Feld, schätzt er die benötigte Kraft für seine Schläge falsch ein und knallt den Ball hinter die Grundlinie. Vorerst kann der Deutsche das Break mit einem Ass abwehren, doch er lädt den Monegassen wenig später zu einem zweiten Break-Ball ein. Ausgerechnet an dieser Stelle unterläuft Struff erneut ein Doppelfehler.

Viel läuft auch in diesem Spiel nicht zu Gunsten für Struff. Der Deutsche verpasst mit einer Rückhand die Linien, kassiert ein Ass über 213 km/h durch die Mitte und geht punktlos aus diesem Return-Spiel hervor.

Vacherot spielt vermutlich sein bestes Tennis, hat sich bisher nur drei unerzwungene Fehler erlaubt (Struff: 9) und 92 Prozent der Punkte nach eigenem ersten Aufschlag gewonnen. Genau dort hat der Deutsche große Schwierigkeiten (43 Prozent). Struff braucht unbedingt einen Plan B, sonst droht das nächste Erstrunden-Aus.

Struff kommt überhaupt nicht dazu, nach den Schlag seinem Service als Angriffsball zu nutzen, weil Vacherot oft richtig steht. Der Monegasse hält das hohe Tempo in den Rallyes weiterhin durch, macht kaum Fehler und holt sich das nächste Break.

Vacherot zeigt keine Nerven und hält Struff konsequent aus den Ballwechseln raus, findet Wege zu freien Punkten und legt nach.

Vacherot hält in den Rallyes überraschend gut mit und entlockt Struff dadurch mehrere kleine Fehler, die zu den ersten beiden Break-Bällen führen. Der Deutsche verliert daraufhin das Timing auf der Vorhand und feuert die Kugel weit hinter die Grundlinie.

Erstmals kann Struff den Aufschlag des Monegassen besser lesen, antizipiert beim ersten Versuch den richtigen Weg und schlägt von Außen mit der Vorhand zurück. Vacherot steht zu dicht am Ball und letzt den nachfolgenden Schlag etwas unorthodox ins Netz. Doch der Lokalmatador zeigt sich unbeeindruckt, serviert im Anschluss auf den Körper und bringt dieses Service-Game ohne weitere Aussetzer durch.

Im Gegensatz zu seinem Kontrahenten sucht Struff wesentlich häufiger den Weg ans Netz. Dort kann der letztjährige Achtelfinalist seine technischen Fähigkeiten nutzen und punkten. Ebenso erfolgreich ist der Deutsche auf seiner Vorhand, mit der er bisher zielgenau die Linien anvisiert.

Die Stärke des Monegassen liegt jedoch klar in seinem Aufschlagspiel. Der 26-Jährige startet mit einem Ass, setzt beim zweiten Aufschlägen viel Kick ein und schickt Struff zu Null vom Feld.

Unerwartet gelingt Vacherot beim ersten Aufschlag von Struff und knallharter Return-Winner gegen die Laufrichtung. Danach hat der Deutsche dieses Spiel aber unter Kontrolle, hält den Lokalmatadoren in Bewegung und sticht bei erster Möglichkeit mit seinen Angriffsbällen zu.

Vacherot hat den Münzwurf gewonnen und sich für ein Aufschlagspiel entschieden. Eine schlechte Idee scheint das nicht gewesen zu sein. Sein Rhythmus passt von Beginn an und ein Ass nach Außen ist ebenfalls im ersten Spiel enthalten.

Der Gewinner dieser Begegnung darf sich in der nächsten Runde mit Novak Djokovic messen. Vacherot ist als Lokalmatador mit einer Wildcard ausgestattet. Struff stand letztes Jahr in Monte Carlo unter den Top-16, ist um Jahr zuvor sogar bis ins Viertelfinale gekommen.

Obwohl Struff in dieser Saison eine dürftige Bilanz von 3-9 Siegen vorweist, ist er in seinem ersten Aufeinandertreffen mit Vacherot natürlich der klare Favorit. Der Monegasse stand in der Weltrangliste noch nie unter den Top-100 und ist aktuell sogar außerhalb der Top-200 positioniert.

Struff hat in der vergangenen Saison großartige Leistungen auf den Sandplätzen gezeigt. Dieses Jahr erhofft er sich ebenfalls viele Siege nach einer zuletzt schwierigen Saison-Phase. Vor dem Turnier in Monte Carlo hat der 34-Jährige fünf Matches in Folge verloren.

Herzlich willkommen zum Erstrunden-Match bei den Monte Carlo Rolex Masters zwischen Jan-Lennard Struff und Valentin Vacherot!