Völlig entkräftet lässt sich Shevchenko nach seinem hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen Koepfer auf seinen Stuhl nieder. Etwas mehr als zwei Stunden (02:08) benötigte der Kasache, um Koepfer in die Knie zu zwingen. Die Verteilung der Punkte (99:95) beschreibt recht gut, wie eng dieses Match über die drei Sätze war. Beide Spieler lagen in vielen relevanten Statistiken gleichauf. Shevchenko und Koepfer brachten jeweils 60 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld, wovon sie je 68 Prozent in Punkte verwandelten. Sogar das Verhältnis der geschlagenen Winner zu unerzwungenen Fehlern war bei Shevchenko (26:25) und Koepfer (23:23) auf einem Niveau. Der Kasache dringt somit zum ersten Mal in seiner Karriere in die zweite Runde von Indian Wells ein.

Wieder schleicht sich Shevchenko Meter für Meter an das Netz und kann den Druck auf Koepfer erhöhen, der die Filzkugel am Ende nicht mehr ins Feld bringen kann. Den letzten Punkt im Match schenkt der Deutsche ab, indem er einen Angriffsball des Kasachen nur noch ins Netz feuern kann.

Wieder zeigt der Deutsche eine gute Haltung in der Defensive und kann den Verlauf bestimmen. Shevchenko arbeitet sich allerdings in diesen Ballwechsel rein und kann das 5:2 im Tie-Break unter Dach und Fach bringen.

Koepfer leistet sich einen folgenschweren Fehler und muss mit ansehen, wie sein Rückschlag deutlich zu weit hinter der Grundlinie landet.

Den nächsten Aufschlag von Shevchenko kann Koepfer nicht verteidigen. Der Kasache geht nach einem wuchtigen Service ans Netz und bleibt dort fehlerfrei.

Ein gnadenloser erster Aufschlag von Shevchenko. Mit einem Ass startet der Kasache in den Tie-Break, legt einen zweiten Punkt direkt hinterher. Zumindest den dritten Ballwechsel kann Koepfer für sich entscheiden.

Geschenkt kriegt Koepfer dieses Aufschlagspiel nicht, aber sein Wille ist einmalig. Scheinbar unerreichbare Bälle kratzt der Deutsche noch von der Linie und profitiert dann von zwei Unforced Errors. Damit geht es in den Tie-Break.

Auf der letzten Rille kann Shevchenko seinen Aufschlag verteidigen und mit 6:5 im dritten Satz in Führung gehen. Kann Koepfer sich jetzt noch in den Tie-Break retten?

Mutig geht Shevchenko beim dritten Punkt ans Netz und spielt einen feinen Volley-Stopp. Ungeachtet dessen ergibt sich ein ausgeglichenes Spiel, indem der Kasache sich spät einen Doppelfehler erlaubt und den anschließenden Return von Koepfer nicht mehr erreicht.

Gibt es das große Comeback der Nummer 49 der Welt? Koepfer startet souverän in sein Service-Game, geht mit 30:0 in Führung. Danach muss der Deutsche einen Punkt abgeben, kann aber sofort zurückschlagen. Der nächste Ballwechsel ist eine Sache für Shevchenko. Koepfer lässt sich davon nicht beeindrucken, behält beim letzten Punkt die Ruhe und schickt den Kasachen über das Feld. Ausgleich im dritten Satz.

Das Match ist noch nicht zu Ende! Koepfer vertagt den Sieg das Kasachen zumindest und kann sich das Break erarbeiten. Beim letzten Ballwechsel bleibt der Deutsche lange genug im Spiel, um Shevchenko zu einem Schlag ins Netz zu zwingen.

Shevchenko kämpft gegen die eigenen Nerven und gerät mit 0:40 in Rückstand. Dem ersten Break-Ball tritt er gegenüber, indem er offensiv ins Feld marschiert und Koepfer zu einem Fehler zwingt.

Koepfer serviert gegen den Match-Verlust und geht volles Risiko. Sein erster Aufschlag verpasst zwar mehrfach das Feld, doch er übersteht diese knifflige Situation mit soliden zweiten Aufschlägen.

Der Kasache befindet sich auf der Zielgeraden. Erst kontert er einen Rückschlag von Koepfer mit einer Rückhand gegen die Laufrichtung, dann macht er mit einem Vorhand-Winner in die letzte Ecke des Feldes das 5:2 klar.

Die letzten Ballwechsel haben Shevchenko zusätzliches Selbstvertrauen gebracht, das ist in seinen clever eingestreuten Lob-Bällen deutlich zu erkennen. Trotzdem denkt Koepfer nicht ans Aufgeben, sondern stellt sich der drohenden Niederlage mit jeder Menge Leidenschaft und hält seinen Service.

Shevchenko bleibt am Drücker, spielt seine Aufschläge extrem druckvoll und will damit die kleine Schwäche-Phase des Deutschen ausnutzen. Ohne Punktverlust stellt der Kasache auf 4:1

Die liegen gelassenen Möglichkeiten zehren am deutschen Profi, der in seinem nächsten Service-Game die ersten vier Punkte an Shevchenko verteilt. Das Aufschlagspiel entscheidet sich in einer langen Cross-Rallye, an dessen Ende Koepfer eine Rückhand-Cross in die Wolken schlägt.

Immer wieder leistet sich Shevchenko einen Fehler beim ersten Aufschlag und muss über den zweiten Service gehen. Mehrfach wehrt der Kasache einen Breakball ab, ehe er dank eines Koepfer-Fehlers mit einem blauen Auge davon kommt.

Shevchenko lockt Koepfer mit einem Stopp-Ball ans Netz und schlägt im Anschluss einen sauberen, unerreichbaren Lob auf die Grundlinie. Mit einem Doppelfehler holt der Kasache seinen 29-Jährigen Kontrahenten zurück in das Spiel und muss dann einen satten Aufschlag auspacken, um den ersten Breakball abzuwehren.

Shevchenko macht es dem Deutschen nicht leicht und hat nach einem Unforced Error von Koepfer die erste Break-Chance. Lautstark appelliert Koepfer an sich und seine Konzentration. Dieser innere Austausch zeigt Wirkung, denn die Nummer 49 der Welt lässt seinem Gegenüber in den folgenden drei Aufschlägen nicht in die Rallye kommen und stellt auf 1:1.

Der Kasache wackelt zu Beginn des dritten Satzes, kann sich aber unbeschadet aus der Affäre ziehen und seinen Aufschlag verteidigen.

Eindrucksvoll meldet sich Koepfer im zweiten Satz zurück, korrigiert seinen Aufschlag und agiert bei eigenen Break-Chancen äußerst effektiv. Nachdem der 29-Jährige im ersten Durchgang nur 47 Prozent seiner ersten Aufschläge gewinnen konnte, verdoppelte er diesen Wert im zweiten Satz (81 Prozent). Zusätzlich verwandelte er 2/2 Breakbälle, sodass er dieses Match in den dritten Abschnitt schickt.

Dominik Koepfer macht kurzen Prozess mit Shevchenki und gibt auf seinem Weg zum Satzgewinn nur noch einen Punkt ab.

Koepfer ist jetzt nicht mehr zu bremsen. Ein 0:30-Rückstand kann den Deutschen nicht davon abhalten, den Kasachen erneut das Service-Game abzuknöpfen. Mehr als 03:21 Minuten sind dafür nicht nötig. Jetzt kann der 29-Jährige sogar zum Satz servieren.

Ein Break zu bestätigen ist keine leichte Angelegenheit, das erlebt die Nummer 49 der Welt jetzt an der eigenen Haut. Bei eigenem Service gerät der Mann aus Furtwangen mit 0:40 in Rückstand und sieht sich mehreren Breakbällen gegenüber. Was Koepfer dann macht ist jedoch bemerkenswert. Der Deutsche wehrt alle drei Breakbälle ab und verteidigt unter höchstem Druck sein Aufschlagspiel.

Das Momentum hat sich im zweiten Durchgang auf die Seite des Schwarzwälders geschlagen. Koepfer hat in jedem Aufschlag von Shevchenko etwas zu melden und holt sich das erste Break im zweiten Satz!

Der Service des Deutschen ist im zweiten Durchgang auf einem völlig anderen Niveau. Acht seiner zehn ersten Aufschläge im zweiten Satz landeten bisher im Feld, sechs davon verwandelte der 29-Jährige in erfolgreiche Punkte. So holt sich Koepfer sein zweites Aufschlagspiel im zweiten Satz.

Gleich beim ersten Ballwechsel kann Koepfer seinen Kontrahenten in eine Rallye zwingen und hat nach zehn ausgetauschten Schlägen den längeren Atem. Shevchenko kehrt danach zu seiner guten Performance aus dem ersten Satz zurück und verteidigt sein Aufschlagspiel.

Koepfer hat die kurze Pause genutzt und seine Konzentration zurück. Der Deutsche erwischt einen guten Start in den zweiten Satz und gewinnt die ersten drei Punkte. Danach hat der 29-Jährige kleinere Schwierigkeiten, die ihn jedoch nicht mehr aufhalten.

Nach 35 Minuten holt sich Shevchenko den ersten Satz, obwohl er seinen ersten Aufschlag abgeben musste. Im Vergleich zu Koepfer schlug der Kasache deutlich mehr Asse (4:1) und war im eigenen Service zur Stelle. Shevchenko gewann 62 Prozent seiner ersten Aufschläge. Koepfer hingegen brachte nur 57 Prozent seines ersten Aufschlags ins Feld und gewann davon lediglich 47 Prozent.

Die Antwort ist ein klares: Nein. Shevchenko ist fest entschlossen, diesem ersten Durchgang keine zusätzliche Spannung zu verleihen und geht ohne Punktverlust durch sein Service-Game.

Mit großem Willen setzt sich die Nummer 49 der Welt bei eigenem Aufschlag durch und zieht das 5:3 an Land. Geht doch noch was im ersten Satz?

Starker Beginn von Koepfer, der mit einem Ass über 197 km/h den ersten Punkt einsackt. Den nächsten Ball kann Shevchenko im Spiel halten und ausgleichen, doch ein Fehler im dritten Ballwechsel bringt den Deutschen wieder nach vorn.

Im Gegensatz zu Shevchenko hat Koepfer kaum die Möglichkeit, beim gegnerischen Aufschlag eine Druck-Situation zu erzeugen. Wieder liefert der Kasache ein konzentriertes Aufschlagspiel ab und ist nur noch ein Spiel vom Satzgewinn entfernt.

Wieder gerät der Furtwanger mächtig unter Druck. Shevchenko ist bei den ersten beiden Aufschlägen zur Stelle und geht schnell in Führung. Zwar kommt Koepfer nochmal heran, kann sich dann jedoch nicht mehr in Position bringen, um das zweite Break das Kasachen zu verhindern.

Der Kasache strotzt aktuell vor Selbstvertrauen, schlägt zwei Asse und bringt den Satz wieder in die ursprüngliche Reihe zurück. Jetzt ist Koepfer gefordert.

Jetzt beißt sich der Kasache fest und holt sich auch gleich sein verlorenes Aufschlagspiel zurück, indem er nach einem 40:40 in Führung geht und dann zwei Punkte in Serie verwandelt.

Bei seinem zweiten Service-Game behält Shevchenko die Nerven und holt sich in etwas mehr als vier Minuten sein erstes Spiel in diesem Match.

Koepfer wiederum hat bei eigenem Aufschlag kaum Probleme und geht sofort mit 2:0 in Führung.

Koepfer ist sofort auf Betriebstemperatur und nimmt Shevchenko gleich im ersten Spiel den Aufschlag ab. Was für ein grandioser Start der deutschen Nummer drei!

Für Shevchenko ist es die erste Teilnahme im Hauptfeld von Indian Wells. Vergangenes Jahr scheiterte der Kasache noch in der Qualifikation. Koepfer hingegen nimmt bereits zum dritten Mal an den BNP Paribas Open teil. 2021 verlor der Deutsche in der ersten Runde gegen Emil Ruusuvuori, konnte im darauffolgenden Jahr jedoch sein Erstrunden-Duell gegen Benoit Paire gewinnen. Mehr als die zweite Runde erreichte der 29-Jährige aber nicht, da dort in Rublev bereits ein Top-10 Spieler auf ihn wartete.

Nie zuvor standen sich Dominik Koepfer und Alexander Shevchenko in einem Match auf ATP-Ebene gegenüber. Ebenso wie sein deutscher Kontrahent hat Shevchenko in den ersten Monaten der Saison bereits ein Ausrufezeichen gesetzt. In Rotterdam bezwang der Kasache erst Zhizhen Zhang (2:1) und schlug dann auch noch Holger Rune (2:1). Im Viertelfinale zog der 23-Jährige gegen Grigor Dimitrov (1:2) jedoch den Kürzeren. Seine beiden darauffolgenden Turniere beendete die Nummer 51 der Welt jeweils in der ersten Runde.  Erst unterlag er Richard Gasquet (0:2) in Doha und kassierte dann seine zweite 0:2-Niederlage in Folge. Dieses Mal gegen die Nummer 4 der Welt, Daniil Medvedev.

Koepfer reist mit einer ordentlichen Portion Rückenwind zum zweiten Höhepunkt des Jahres 2024. Der Furtwanger überraschte beim ATP 500-Turnier in Acapulco und bezwang Frances Tiafoe (6:4, 5:7, 6:1). Im anschließenden Viertelfinale kämpfte sich der 29-Jährige gegen Holger Rune zwei Mal in den Tie-Break, scheiterte dort jedoch an seinen Nerven. Durch seinen Viertelfinal-Einzug kletterte der Schwarzwälder um neun Plätze in der Weltrangliste nach oben und belegt erstmals in seiner Karriere Rang 49.

Herzlich willkommen zur ersten Runde der BNP Paribas Open in Indian Wells! Dominik Koepfer trifft beim ersten Masters-Turnier des Jahres auf Alexander Shevchenko.