Während für Kasatkina die ersten WTA Finals als aktive Spielerin beendet sind, darf Caroline Garcia zum zweiten Mal bei diesem Jahreshöhepunkt im Halbfinale antreten. Dieses findet am Sonntagabend bzw. in der Nacht zu Montag (MEZ) statt. Gegnerin der Französin wird Maria Sakkari sein. Einstweilen haben wir noch das letzte Gruppenmatch zwischen Iga Świątek und Coco Gauff. Viel Spaß dabei!

Nach zweieinhalb Stunden ringt Caroline Garcia ihre Gegnerin Daria Kasatkina in 4:6, 6:1, 7:6 nieder und zieht ins Halbfinale der WTA Finals ein. In einem wechselvollen Match mit beinahe ungeheuerlichen Wendungen waren es über weite Strecken die Fehler, die über Wohl und Wehe entschieden. Als die deutlich aktivere Spielerin unterliefen der Französin 48 unforced Errors. Zum Ende aber bekam die 29-Jährige das besser kontrolliert und hübschte das Verhältnis zu den Winnern (42) etwas auf. Die deutlich vorsichtigere Russin kam letztlich weniger gut weg, was in der Summe nicht ohne Konsequenzen blieb. Allerdings hätte die Sache im Tie-Break sicherlich auch anders ausgehen können. Insgesamt aber hatte sich Garcia den Sieg etwas mehr verdient.

Betont vorsichtig gehen beide in diesem Ballwechsel zu Werke. Dann ist es wie zumeist in diesem Match Garcia, die irgendwann die Initiative ergreift, den Druck erhöht und den Weg nach vorn sucht. Letztlich ist es der Volleystopp mit der Vorhand, den Kasatkina nicht mehr zurückbekommt.

Mit einem Vorhand-Winner hält Kasatkina dagegen, wehrt einen Matchball ab. 6:5 - Eine Chance bleibt Garcia!

Mit Drive-Volleys deckt Garcia die Gegnerin ein. Nach der Rückhand kommt der Ball nicht zurück. Zwei Matchbälle!

Den nächsten längeren Ballwechsel verschenkt Garcia mit einer Vorhand ins Netz, liegt aber immer noch 5:4 vorn und darf nun wieder servieren.

Garcia legt vor, stellt auf 4:3 und überlässt den Aufschlag nun wieder der Konkurrentin. Mit viel Laufarbeit hält sich die Französin anschließend im Spiel. Kasatkina hat alle Möglichkeiten und spielt da einfach zu lässig.

Dann freut sich Garcia schon über eine Rückhand, die sie auf der Seitenlinie wähnt. Der Aus-Ruf reißt sie aus sie förmlich aus den Träumen. Bei 3:3 werden die Seiten gewechselt.

In diesem unberechenbaren Match ist allerdings nichts vorhersehbar. Da kann selbst ein Tie-Break mehrere Wendungen bereithalten. Ein erstes Mini-Break für die Russin holt sich die Französin gleich zurück - und mehr noch, sie geht 3:2 in Führung.

Kasatkina hat sich ihr erstes Ass des Matches für den Beginn dieses Tie-Breaks aufgehoben. So lässt sich das natürlich gut an.

Danach aber ist Garcia druckvoll zur Stelle und befördert sich mit einem Schmetterball in den Tie-Break.

Zügig liegen drei Spielbälle bereit. Doch so einfach machen wir es uns hier nicht. Kasatkina hält mit einem Vorhand-Winner dagegen.

Somit steht Garcia nun nochmals mit dem Rücken zur Wand, muss ihr Service halten, um im Match zu bleiben. Zumindest der Auftakt gelingt. Den Rückhandvolley spielt sie gefühlvoll zur Seite weg.

Die folgenden zwei Punkte gehen an die Russin, die sich bei ihrer Widersacherin für die Fehler und den am Ende entspannten Spielgewinn bedanken darf.

Garcia glänzt mit einem Return-Winner, gelangt so in dieses Spiel. Nach eine Rückhandfehler von Kasatkina steht es 30 beide.

Diese cross gespielte Rückhand der Französin passt genau auf der Linie. Und weil es Kasatkina danach mit einem Return nicht übers Spielhindernis schafft, sind wir bei 5:5 angelangt.

Auch in dieser Phase bleibt Garcia aktiv. Ihre Vorhand streift die Netzkante bringt aber den Punkt. Und übrigens kann auch die 29-Jährige Doppelfehler - ihr zweiter. 30 beide!

Umso besser macht es Garcia im Anschluss, geht gut vorbereitet nach vorn und legt den Rückhandvolley gefühlvoll ab.

Jetzt hat die Französin richtig Druck, muss gegen den Matchverlust servieren. Und der erste Punkt geht mit einem Fehler weg.

Unser Flehen wird erhört. Das mehr als 13 Minuten lange Spiel holt sich die servierende Kasatkina nach der Abwehr von sechs Breakbällen. Zum Abschluss wuchtet Garcia eine Vorhand ins Netz und darf sich nicht beschweren, wenn sich angesichts der Vielzahl ungenutzter Chancen am Ende als Verliererin vom Platz geht.

Es ist nicht zu fassen. Kasatkina erlaubt sich ihren achten Doppelfehler. Will denn hier keine diese Match gewinnen? Wie lange soll das noch gehen?

Dann bietet sich Kasatkina der zweite Spielball. Mal sehen, was wir damit anfangen.

Nachdem die vierte Breakmöglichkeit vertan ist, bejubelt Garcia eine kurz cross gespielte Vorhand. Doch die Freude hilft nicht weiter. Vermutlich sollten wie aufhören, die Breakbälle zu zählen. Die werden doch alle ausgelassen.

Der inside-out gespielte Vorhandreturn von Garcia landet knapp im Aus. Im Anschluss fabriziert Kasatkina ihren siebten Doppelfehler.

Danach vermag Garcia ihre zweite Breakchance nicht zu nutzen, bekommt aber kurz darauf eine dritte.

Diese Chance vergibt Kasatkina leichtfertig, hat sich die Gegnerin eigentlich schon zurechtgestellt und verzieht dann ihre Vorhand ohne Not.

Danach kontert die Russin ihre angreifende Gegnerin mit einem Rückhandpassierball ab und hat wenig später selbst Spielball.

Deutlich hinter der Grundlinie packt Garcia einen grandisen Rückhand-Lob aus. Den schätzt Kasatkina offenbar falsch ein, bemüht sich gar nicht erst. Der passt. Breakball!

Dann zeigt Kasatkina einen ihrer seltenen Gewinnschläge, setzt die Vorhand sehr präzise an die Seitenlinie. Doch wie so häufig folgt auf eine gute Aktion eine Enttäuschung. Und die Russin treibt es mit zwei Doppelfehlern in Folge sogar auf die Spitze. Einstand!

Während die Russin derzeit wieder sehr passiv wirkt, probiert Garcia zumindest etwas. Und das scheint sich auszuzahlen. Mit ihrem vierten Ass macht die 29-Jährige das Spiel zu und gleicht zum 4:4 aus.

Dagegen geht Garcia entschlossen vor, spielt angriffslustig und vollstreckt mit dem zweiten Smash.

Drei Spielbälle lässt Garcia ungenutzt verstreichen und dann gerät ihr eine Vorhand longline zu lang. Die Enttäuschung ist unüberhörbar, denn dass bringt Kasatkina einen Breakball.

Diese Höhepunkte bleiben allerdings selten und müssen durch unzählige Fehler teuer erkauft werden. Das ist auch für die Spielerinnen schwer zu ertragen.

Einen Spielball vermag Garcia nicht zu nutzen, weil Kasatkina die Initiative ergreift und mit einer Vorhand inside-in begeistert.

Jetzt bewegen wir uns im üblichen Trott. Fehler bestimmen das Geschehen. Beide nehmen sich gerade nicht viel.

Ihren zweiten Spielball nutzt die Russin. Das eigene Service zu halten, ist schon mal eine Ansage - gerade zum Ende des Satzes. Doch die beiden Damen halten sicherlich noch mindestens eine weitere Überraschung bereit. Dafür sind sie sich bestimmt nicht zu schade.

Trotz ihren vierten Doppelfehlers gerät Kasatkina bei eigenem Aufschlag nicht in Schwierigkeiten. Alle anderen Punkte gehören hier, was ihr zwei Spielbälle bringt.

Anschließend gibt es mal einen richtig starken Ballwechsel zu sehen. Garcia spielt den Vorhandflugball am Netz gar nicht so schlecht. Doch Kasatkina ist flink auf den Beinen und zieht ihre Rückhand aus vollem Lauf brillant die Linie runter.

Danach glänzt die Russin mit Laufstärke, spielt die Vorhand kurz cross und organisiert sich einen zweiten Breakball.

Garcia rettet sich über einen starken ersten Aufschlag, den die Widersacherin nicht zu returnieren vermag.

Schon ist es bei der Französin mit der Herrlichkeit wieder vorbei. Diese Vorhand geht sowas von weit weg. Breakball Kasatkina!

Inzwischen sind anderthalb Stunden gespielt. Aktuell hat Garcia mal wieder Oberwasser. Das aber muss gar nichts heißen, wie wir inzwischen wissen.

Dann bietet die aufschlagende Kasatkina drei Breakbälle an. Den zweiten nutzt Garcia im Angriffsmodus, punktet mit dem Vorhandvolley. In dieser Art und Weise könnte sich die Französin den Sieg tatsächlich verdienen.

Das Match wird über die Fehler entscheiden - also wer in der entscheidenden Phase weniger davon macht. Daran ändert auch nichts, dass Garcia nun mal wieder ein feiner Return-Winner gelingt. Wir würden gern mehr davon nehmen, haben aber nicht viel Hoffnung.

Dann überquert die Filzkugel ein paar Mal das Netz, bis uns Kasatkina mit einer Vorhand longline erfreut. Das ist tatsächlich mal wieder ein Gewinnschlag.

Nach acht Punkten in Serie für Kasatkina endet deren Lauf soeben. Zumeist sind es gleich Returnfehler, die gar nicht erst Ballwechsel aufkommen lassen.

Kasatkina steht bei sieben Punkten in Folge, hat also jetzt auch bei eigenem Aufschlag drei Spielbälle - und nutzt gleich den ersten.

Wenig später gibt es erneut solch eine wundersame Wendung, auf die überhaupt nichts hingedeutet hat. Es ist vor allem auch wieder Garcia, die mit ihren zahlreichen Fehlern die Gegnerin ins Match zurückholt. Sang- und klanglos zu Null geht das Service verloren. Nach dem sofortigen Re-Break darf Kasatikna wieder Hoffnung schöpfen.

Kasatkina sendet Lebenszeichen. Ihr Lob gelingt zwar nicht perfekt, doch im Rückwärtslaufen spielt Garcia den Ball nur rein. Die Russin punktet mit der Rückhand longline.

Mit ihrem dritten Doppelfehler schenkt Kasatkina auch dieses Aufschlagspiel her. Für Garcia ist das der sechste Spielgewinn in Serie.

Und mit einem weiteren leichten Fehler bietet die Russin gleich wieder zwei Breakbälle an.

Nun ist es an Kasatkina, den finalen Durchgang zu eröffnen. Schnell sind zwei Punkte weg.

Erstmals ergab sich in diesem zweiten Durchgang mal eine längere stabilere Phase. Dieses Auf und Ab sowie die permanenten Formschwankungen hatten ein Ende. Caroline Garcia kam nach dem Break richtig in Fahrt, hielt ihre Fehler fortan in Grenzen, ohne das eigene Risiko reduziert zu haben. Zugleich ist nun Daria Kasatkina seit geraumer Zeit von der Rolle, da läuft kaum noch etwas zusammen bei der Russin.

Mit ihrem dritten Ass, durch die Mitte geschlagen, holt sich Garcia den Satzausgleich.

Dann antizipiert Garcia am Netz gut. Kasatkina hat eigentlich alle Möglichkeiten, kann sich die Seite mit der Rückhand aussuchen, spielt letztlich aber auf den Schläger der Französin. Satzball!

Damit hat es Garcia nun auf dem Schläger, darf zum Satzgewinn aufschlagen. Weiterhin ist sie es, die über Wohl und Wehe entscheidet. In dieser Phase überwiegen eindeutig die Winner.

In Eigenregie macht Garcia jetzt Punkte in Serie. Der nächste Winner kostet Ksasatkina das Aufschlagspiel zu Null.

Garcia verspürt weiter Rückenwind, die produziert einen Return-Winner mit der Vorhand. Und die Vorhand sitzt cross gleich noch einmal. Drei Breakbälle!

Dann schlägt Garcia durch die Mitte auf. Der Rückhandreturn von Kasatkina erlangt zu spät Bodenkontakt. So stellt die Französin auf 4:1.

In dieser Phase vermag mal eine Spielerin ein solches Momentum zu nutzen. Garcia hat ganz schnell drei Spielbälle zur Hand. Erst dann bäumt sich Kasatkina wieder auf, punktet mit einer Vorhand inside-out.

Wie schon häufig zuvor in diesem Match gibt es eine Wendung aus dem Nichts. Kasatkina schenkt fast ohne Vorwarnung ihr Service her und ist unübersehbar gefrustet.

Als ihr kurz darauf das Netz im Weg steht, muss Kasatkina doch noch über Einstand gehen. Und die 25-Jährige produziert gleich noch einen Doppelfehler, der einen Breakball für Garcia bedeutet.

Darüber hinaus hat die Russin ihr Aufschlagspiel im Griff. Seit Mitte des ersten Durchgangs läuft das. Zwei Spielbälle liegen bereit. Dann leistet sich die Weltranglistenachte ihren ersten Doppelfehler.

Plötzlich haut Garcia gewaltig drauf. Schon beim Return kracht es gehörig. Auch die nächste Vorhand hat viel Tempo. Damit kann Kasaktina nicht umgehen.

Ihre zweite Chance nutz Garcia, spielt eine Rückhand wunderbar cross. Dem Ball kann Kasatkina nur hinterherscheuen. So legt die Französin wieder vor.

Nun bahnt sich mal wieder ein entspanntes Aufschlagspiel für Garcia an. Das erste Ass des Matches hilft dabei. Drei Spielbälle sind schnell zur Hand.

Irgendwie zahlt sich die etwas zurückhaltendere Herangehensweise der Russin aus. Die 25-Jährige kommt zu einem unproblematischen Spielgewinn und gleicht zum 1:1 aus.

In der Summe ist Garcia sicher die aktivere Spielerin. Die Weltranglistendritte versucht etwas. Doch ihren 13 Winnern standen im 1. Satz 16 unerzwungene Fehler gegenüber. Die dazu passenden Zahlen bei Kasatkina: zwei Gewinnschläge, sieben unforced Errors.

Danach klappt auch der Netzangriff mit dem sicheren Volley. So holt sich Garcia das erste Spiel in diesem Satz.

Trotz all der Unzulänglichkeiten muss Garcia natürlich auch mutig bleiben. Die Bälle einfach nur rein zu spielen, hilft auf Dauer nicht. Jetzt punktet die 29-Jährige mal forsch mit der Vorhand.

Nun muss sich die Französin alsbald straffen, eröffnet sie doch den zweiten Durchgang servierenderweise.

Damit holt sich Daria Kasatkina den ersten Durchgang. Die Russin wirkte zuletzt stabiler, musste allerdings auch nicht so viel tun. Caroline Garcia ging extrem fehlerbehaftet zu Werke und verlor diesen Satz viel mehr, als dass ihn ihre Gegnerin gewann.

Kasatkina nutzt gleich die erste Chance und macht den Satz zu. Die Unterstützung durch den Fehler der Gegnerin ist ihr auch da wieder gewiss.

Wer macht weniger Fehler? Darauf läuft das Ganze wohl hinaus. Dann gelingt Kasatkina ein guter Aufschlag durch die Mitte. Das bringt ihr zwei Satzbälle.

Jetzt nämlich darf Kasatkina den Satz ausservieren und gelangt schnell zum ersten Punkt. Danach stemmt sich Garcia mal wieder entschlossen entgegen.

Kasatkina muss, genau genommen, überhaupt nichts machen. Garcia liefert die Fehler zügig ganz allein und ohne Druck. Am Ende landet die Filzkugel im Netz. Zu Null gibt die Französin ihr Aufschlagspiel ab. Und das könnte noch teuer werden.

Als wäre das alles nicht genug, erlaubt sich Garcia nun den ersten Doppelfehler in diesem Match. Zwei weitere leichte Patzer später liegen drei Breakbälle für Kasatkina bereit.

Jetzt bleibt Garcia mit einem Halbflugball an der Netzkante hängen. Danach klappt auch der Vorhandreturn nicht. Die Französin schiebt Frust. Und Kasatkina verbucht einen unproblematischen Spielgewinn zum 4:4.

In Sachen Inkonstanz nehmen sich beide nicht viel. Auch deshalb bleibt die Sache eng und somit spannend. Dem Niveau tut das - wie auch die vielen Fehler - natürlich nicht gut.

Plötzlich spricht Garcia an die Gegnerin eine Einladung zum Break aus. Und Kasatikna nutzt die Chance postwendend, profitiert allerdings von einem Fehler der Widersacherin. Der steht das Spielhindernis im Weg.

Den damit errungenen Spielball vermag Garcia nicht zu nutzen, weil sie die Filzlkugel bei einem Vorhandschlag mit dem Rahmen trifft.

Die Vorhand inside-in kann auch die Französin. 30 beide! Im Anschluss baut Garcia ihren Ballwechsel mal wieder mustergültig auf, rückt gut nach und beendet das Ganze über Kopf.

Noch aber ist hier nichts entscheiden. Kasatkina bäumt sich auf, bestimmt den Ballwechsel und vollstreckt mit der Vorhand inside-in. Nach diesem Ball läuft Garcia gar nicht mehr.

Jetzt liefert Kasatkina fleißig Fehler. Beim Versuch, auf eine gute Länge zu kommen, wird die Russin ein ums andere Mal zu lang. Das passiert ihr dann sogar mehrfach in Folge. So schenkt sie ihre Service leichtfertig her.

Dann gelingt auf dem Weg nach vorn unter starker Bedrängnis ein feiner Volleystopp mit der Vorhand. Da läuft Kasatkina vergebens.

Die Schwächephase hat Garcia unübersehbar überwunden. Jetzt trumpft die 29-Jährige wie ganz zu Beginn auf, spielt sich die Punkte schön raus und produziert Winner. So hält sie souverän ihr Service und stellt auf 3:2.

Wie schnell das manchmal geht. Garcia greift sofort zu. Die Nummer 6 der Welt hat plötzlich ihre Sicherheit wieder, spielt ihre Vorhand präzise hinten ins Eck und holt sich das Break. 2:2 - alles wieder in der Reihe!

Wenig später verzieht Kasatkina eine Vorhand longline ganz knapp. Und urplötzlich eröffnet sich für Garcia die Chance zum sofortigen Re-Break.

Danach nimmt sich die Französin zusammen, gestaltet den Ballwechsel druckvoll und kommt mal ohne Patzer davon. Am Ende sitzt die Vorhand inside-in.

Garcia trifft gar keinen Ball mehr. Vor lauter Frust haut sie beim Vorhandreturn drauf. Doch so wird das natürlich auch nichts.

Dabei sündigt die Französin ganz besonders. Die 29-Jährige sieht sich zwei Breakbällen gegenüber und bekommt auch danach die Fehler nicht abgestellt. So schenkt Garcia ihr Service ziemlich sang- und klanglos her. Ihre gute Verfassung vom Matchbeginn ist wie weggeblasen.

Im Anschluss holt die Russin den ersten Punkt gegen die aufschlagende Garcia. Das Fehlerfestival setzt sich fort. Punkte werden nur noch auf diese Weise vergeben.

Dann hat Kasatkina ihren fünften Spielball. Und den nutzt die 25-Jährige mit Unterstützung der Widersacherin.

Beide Spielerin leisten sich jetzt abwechselnd Fehler. So vermag Garcia ihre Breakchance nicht zu nutzen, ihr steht das Netz im Weg.

Dann segelt eine Vorhand von Kasatkina ohne Not ins Aus, was Garcia den ersten Breakball beschert.

Einen vierten Spielball weiß die Russin ebenfalls nicht zu nutzen, weil ihr die Vorhand zu lang gerät. So entwickelt sich ein zähes Ringen.

Danach unterläuft Kasatkina ein leichter Fehler von der Grundlinie, womit die Russin doch noch über Einstand gehen muss.

Zu Null geht das nicht über die Bühne. Es entwickelt sich der bislang längste Ballwechsel, den Garcia mit einer cross gespielten Vorhand beendet. Ein Winner mit der Rückhand folgt auf dem Fuß.

Erstmals in diesem Match kommt ein erster Aufschlag nicht. Davon aber lässt sich Kasatkina nicht stoppen und verschafft sich drei Spielbälle.

Nun ist Kasatkina am Zug, die sich den Weg ebenfalls über einen guten Ersten ebnet und die Vorhand dann nur noch kontrolliert setzen muss.

So braust Garcia praktisch ohne nennenswerte Gegenwehr zu Null durch dieses erste Spiel und geht in Führung.

Auch im weiteren Verlauf hat Garcia keinerlei Schwierigkeiten. Der ersten Aufschlag kommt zuverlässig, die 29-Jährige kann ihr Spiel aufziehen, legt vorn am Netz einen Volley gefühlvoll ab.

Jetzt eröffnet Garcia das Match. Der erste Aufschlag kommt prompt und sorgt bei der Widersacherin für Schwierigkeiten. Die Französin geht gleich nach und vollstreckt mit der Vorhand.

In diesem Moment betreten unsere Protagonistinnen den Platz. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit der Stuhlschiedsrichterin Marija Čičak zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten von Kasatkina, die sich für Rückschlag entscheidet. Anschließend spielen sich beide noch etwas ein.

Zum dritten Mal stehen sich die beiden auf dem Tennisplatz gegenüber. Bislang hat jede ein Match für sich entscheiden. Garcia tat das 2019 im ersten Aufeinandertreffen in Wuhan ganz glatt in zwei Sätzen. Zwei Jahre später revanchierte sich Kasatkina in San Jose, setzte sich nach Satzrückstand durch. Beide Duelle fanden auf Hartplatz statt.

Soeben hat das Doppel im Match-Tiebreak des entscheidenden Satzes ein Ende gefunden. Die ukrainisch-lettische Paarung Lyudmyla Kichenok/Jelena Ostapenko geht siegreich vom Platz. Damit ist der Court in Kürze frei. Und wir können gegen 22:00 Uhr MEZ mit unserem Match rechnen.

Auch Kasatkina spielte in dieser Saison ihr erstes Major-Halbfinale – in Roland Garros. Und wie ihre heutige Gegnerin ist die Russin 2022 in Endspielen unbezwungen. Die 25-Jährige siegte im August sowohl im kalifornischen San Jose als auch im kanadischen Granby. Insgesamt kommt sie damit auf sechs Karrieretitel und belegt in der Weltrangliste aktuell als Achte ihre beste Position überhaupt.

Aktuell läuft in Fort Worth noch ein Doppel. Folglich wird sich der Beginn unseres Matches noch ein klein wenig verzögern. Vor 21:45 Uhr MEZ wird das nichts. Vermutlich müssen wir eher mit 22 Uhr rechnen. Sehr viel mehr Geduld aber werden wir wohl nicht benötigen.

Garcia weist eine recht gute Quote auf, erreichte auf der WTA-Tour 13 Endspiele und gewann zehn davon. In diesem Jahr spielte die Rechtshänderin drei Finals und gewann in Bad Homburg, in Warschau und in Cincinnati jeweils den Titel. Bei den US Open erreichte sie mit dem Semifinale ihr bestes Grand-Slam-Ergebnis. Als Nummer 6 der Welt ist die 29-Jährige inzwischen wieder ganz nah an ihrer einstigen Top-Position dran. Die erreichte sie 2018 als Weltranglistenvierte. Darüber hinaus erwies sich Garcia in ihrer Karriere auch als sehr gute Doppelspielerin, wurde zweimal French-Open-Siegerin (2016, 2022).

Ihre Matches gegen die Nummer 1 der Welt haben beide also gleichermaßen glatt verloren und gegen Gauff in jeweils zwei Sätzen gewonnen. Während dieses Turnier für Kasatkina die ersten WTA Finals sind, sie vorher einzig 2018 mal als Ersatzfrau nominiert war, aber nicht zum Einsatz kam, spielt Garcia zum zweiten Mal beim Jahresendturnier mit. Beim Debüt als Einzelspielerin 2017 ging es direkt unter die besten Vier. In den beiden Jahren davor war die Französin auch schon im Doppel dabei (Halbfinale 2016).

Während in der anderen Gruppe der Spielbetrieb beendet ist, Maria Sakkari und Aryna Sabalenka als Halbfinalistinnen feststehen, hat auch die ungeschlagene Iga Świątek das Weiterkommen vor ihrem letzten Gruppenmatch bereits sicher. Die noch sieglose Coco Gauff ist ohne Chance. Folglich machen es Garcia und Kasatkina im direkten Vergleich untereinander aus. Die Siegerin wird das letzte Ticket für die Vorschlussrunde lösen.

Herzlich willkommen zum sechsten Tag der WTA Finals! Im texanischen Fort Worth stehen die letzten beiden Gruppenspiele an. In der Tracy-Austin-Gruppe müssen noch ein paar Dinge geklärt werden. Das tun ab 21:30 Uhr MEZ Caroline Garcia und Daria Kasatkina im Duell gegeneinander.