Damit verabschieden wir uns von einem weiteren spannenden Rennen und müssen nicht lange warten. Bereits am kommenden Wochenende findet das nächste Grand-Prix-Wochenende in Japan statt. Wir sind dann wieder live dabei. Bis zum nächsten Wochenende!

Die Weltmeisterschaft ist nun wieder komplett offen. Durch den Sturz von Bagnaia kommen Martin als auch Bezzecchi nah an den aktuellen Weltmeister heran. Martins Rückstand beträgt nur noch 13 Zähler und auch Bezzecchi mischt weiterhin mit.  Vor diesem Rennen lag er noch 69 Punkte hinter Bagnaia, wenige Stunden später sind es nur noch 44 Zähler.

Fabio Quartararo wirkte selbst etwas überrascht, dass er noch die Möglichkeit auf den zweiten Rang bekommt. Er hat alles versucht, aber jeder weiß auch, dass die Yamaha insbesondere beim Überholen so seine Probleme mit sich bringt. Daher wird sich der Weltmeister von 2021 enorm über seinen dritten Platz und die Rückkehr auf das Podium freuen.

Dahinter rettet Martin den zweiten Platz über die Ziellinie, ist aber körperlich völlig am Ende. Er biegt sofort in Richtung Box ab und hält bei seinem Team und nicht am Parc fermé. Er muss sich erstmal hinsetzen, bekommt Wasser über den Nacken gelaufen und sein Team muss ihm helfen den Helm abzunehmen. Hier erkennt man, was für ein Kraftakt diese Hitze den Piloten tatsächlich abverlangt.

Damit gewinnt Marco Bezzecchi mit einem riesigen Vorsprung den Großen Preis von Indien. Es ist, als wäre diese Strecke nur für den Italiener gemacht worden.

Was macht Jorge Martin da? Er biegt in die Kurve eins ein und verbremst sich komplett. Damit ist sein Vorsprung auf Quartararo weg, der sogar als Zweiter in Kurve zwei einbiegt. Kann Quartararo den zweiten Platz halten? Nein! Martin setzt auf der letzten Rille zum Konter an und holt sich den zweiten Platz zurück. Quartarao versucht es im letzten Sektor noch einmal, muss seine Yamaha aber aufrichten um einen Sturz zu vermeiden.

Marco Bezzecchi biegt auf die letzte Runde ein und so trennen ihn nur noch fünf Kilometer von seinem dritten Saisonsieg.

Es gibt den nächsten technischen Ausfall. Fabio DiGianntonio ist der nächste Pilot, der das Rennen nicht beenden kann. Er kommt an die Box und stellt seine Gresini ab. Damit geht das Team heute komplett leer aus.

Was für ein Rettungsmanöver von Joan Mir! Seine Honda droht ihn abzuwefen, aber Mir bekommt sie wieder eingefangen. Seinen vierten Platz kann er aber nicht halten, denn Binder nutzt diesen Wackler sofort aus und schnappt sich Rang vier.

Kuriose Szenen von Jorge Martin! Seine Lederkombi hat sich am Reißverschluss geöffnet. Für Martin aber kein Problem. In einer langsamen Kurve nimmt er sich die Zeit und schließt den Reißverschluss wieder. Diese Aktion kostet ihn um die eine Sekunde. Er bleibt aber locker vor Quartararo und kann seinen Vorsprung innerhalb von einer Runde auch direkt wieder um 0.4 Sekunden vergrößern.

Damit sortiert sich auch das Podium neu. Vorne bekommt Bezzecchi von alledem überhaupt nichts mit. Martin weiß ganz genau, dass Bagnaia weg ist, denn er ist hinter ihm gewesen. Er wird nun alles daran tun, seinen zweiten Platz sicher noch Hause zu bringen. Wenn alles so bleibt verkürzt der Martinator den Rückstand auf gerade einmal 13 Punkte. Und zu guter Letzt würde Fabio Quartararo auf dem letzten Podestplatz stehen.

Jetzt revanchiert sich Francesco Bagnaia für das Manöver von Martin. Martin muss etwas weit gehen und Bagnaia ist sofort da und sticht innen rein. Aber was macht er dann? Wahrscheinlich wollte er zu viel und direkt eine Lücke zwischen sich und Martin bringen. Ihm klappt er wieder das Vorderrad weg und der WM-Führende landet im Kies. Er kann nicht weiterfahren und es wird eine Nullnummer für Bagnaia. Die Weltmeisterschaft ist also wieder komplett offen!

Marco Bezzecchi kann sich vorne nur noch selber schlagen. Acht Runden sind noch zu absolvieren, er baut seinen Vorsprung aber immer weiter aus. Mittlerweile trennen ihn und das Duo Martin/Bagnaia 5.3 Sekunden.

Es ist auch rabenschwarzes Wochenende für Aleix Espargaro. Nachdem er bereits den Sprint nicht beenden konnte, hindert ihn erneut ein technisches Problem am Weiterfahren. Er wird langsam und versucht seine Aprilia noch in Richtung Boxengasse zu retten.

Soeben kam die Meldung rein, dass Augusto Fernandez seine GasGas-Maschine aufgrund von technischen Problemen abstellen muss. Damit ist sein Rennen frühzeitig zu Ende.

In der Zwischenzeit kommt Marc Márquez nicht weiter voran. Er fährt auf Rang 15 und hat zumindest einen WM-Punkt inne.

Es scheint so als würden sich die Fahrer nun erstmal ein wenig eingrooven. Marco Bezzecchi beweist, wie sein Sprintrennen hätte verlaufen können, wenn er nicht am Hinterrad getroffen worden wäre- Er fährt mit 3.5 Sekunden Vorsprung unangefochten an der Spitze. Dahinter ist Martin weiterhin Zweiter, hat jedoch Bagnaia weiterhin im Nacken. Die beiden trennen keine Sekunde. Auf Rang vier fährt Quartararo, der vom Ausrutscher von Márquez profitierte. Mir liefert dahinter sein bestes Rennen der Saison ab. Auf Rang sechs ist Binder vor Aleix Espargaro und Franco Morbidelli unterwegs.

Marc Márquez zeigt wieder tolle erste Runden, aber dann passiert das! Am Ausgang der Kurve eins klappt ihm das Vorderrad weg und er rutscht von der Strecke. Er kann seine Honda aber aus eigener Kraft wieder aufrichten und sortiert sich auf Rang 16 wieder ein. Trotz des Sturzes hat er noch fünf Fahrer hinter sich.

Was für ein Überholmanöver von Jorge Martin. Etwas übermotiviert öffnet er nach der Geraden noch einmal die Bremse und quetscht sich an Bagnaia vorbei. Der Ducatipilot muss seine Maschine allerdings aufrichten, um eine Kollision zu verhindern. Dadurch verlieren beide etwas Zeit und Márquez ist dran.

Marco Bezzecchi macht jetzt ernst. Er brettert die zweite schnellste Rennrunde in den Asphalt und kann sich mit etwas mehr als einer Sekunde von seinen Verfolgern absetzen. Das sieht auch Jorge Martin, der jetzt alles daran setzen wird, um an Pecco Bagnaia vorbeizukommen. Es sieht so aus als würde der Spanier einen schnelleren Speed fahren können.

Sehr interessant wird auch der Reifenverschleiß bei den Temperaturen sein, denn die drei Fahrer vorne haben sich alle für eine andere Reifenkombination entschieden. Bezzecchi setzt auf den Medium vorn und den Softreifen hinten, Bagnaia wählt die Kombination aus Hard und Soft und Jorge Martin macht mit dem Mediumreifen vorne und hinten keine Experimente.

Am Ende der Start-und Zielgeraden zieht Bezzecchi an Bagnaia vorbei. Bislang konnte sich vorne noch kein Fahrer absetzen. Auf Rang vier ist Marc Márquez unterwegs, der erneut einen guten Start erwischt hat. Auch Fabio Quarataro kann momentan mitgehen und hat Rang fünf vor Joan Mir inne.

Der Verlierer der Startphase ist eindeutig Maverick Vinales, der sich ganz am Ende des Feldes wiederfindet. Er musste mit seiner Aprilia in der ersten Kurve weit gehen und hat so eine Menge Plätze eingebüßt.

Die Ampeln gehen aus und der Start auf dem Buddh International Circuit ist erfolgt. Kommen alle Fahrer unbeschadet durch die ersten Kurven? So sieht es aus! Jorge Martin fliegt davon und geht als Erster in die erste Kurve. Lange kann er seine Führung aber nicht behalten, denn am Ende der Gegengeraden ist Martin zu spät auf der Bremse. Er muss Bagnaia und Bezzecchi an sich vorbeiziehen lassen.

Es ist angerichtet. Die Fahrer begeben sich auf ihre Aufwärmrunde.

Das Rennen verspricht insbesondere für den WM-Kampf spannend zu werden, denn alle drei Titelanwärter starten aus der Front Row. Marco Bezzecchi ist der Polesetter und spürt den Druck von Jorge Martin und Francesco Bagnaia direkt neben sich. Gestern konnte Marc Márquez ein Highlight setzen und sicherte sich den dritten Platz. Ob er auch über die volle Renndistanz eine Rolle für das Podium spielen wird, ist fraglich. In den ersten beiden Rennen der kleineren Klassen gab es mit Jaume Masia und Pedro Acosta jeweils einen spanischen Sieger. Hören wir auch in der MotoGP die spanische Hymne?

Aufgrund der extremen Hitze und Schwüle haben die Fahrer geschlossen darum gebeten die Renndistanz um drei Runden zu verkürzen. Auch der Reifenhersteller Michelin befürwortet diese Bitte, da es noch keine Erfahrungen gibt, wie die Reifen sich bei dieser Hitze verändern werden. Dem Wunsch wurde stattgegeben und so wird das Rennen 21 anstelle der geplanten 24 Runden lang sein. Eine Runde beträgt 5.015 Kilometer und besteht aus 13 Kurven.

Das Fahrerfeld ist im Laufe des Wochenendes weiter geschrumpft. Erst erwischte es Alex Márquez im Qualifying. Ohne Fremdeinwirkung kommt er zu Sturz und bricht sich drei Rippen auf der linken Seite. Damit war das Wochenende für ihn zu Ende. Beim gestrigen Sprintrennen gab es dann den nächsten Startunfall. Marini bremst viel zu spät in die erste Kurve ein und trifft Bezzecchi am Hinterrad. Dabei kommt der Halbbruder von Valentino Rossi zu unglücklich zu Fall, dass er sich das Schlüsselbein bricht. Damit wird nur eine Gresini- sowie eine VR46-Maschine am Start sein.

Francesco Bagnaia ist weiterhin der Mann, den es zu schlagen gilt. So langsam aber sicher muss er aber auch nach hinten schauen, denn von dort kommt Jorge Martin mit großen Schritten angeflogen. Beim Martinator passt derzeit alles zusammen. Er hat sich beim letzten Grand Prix in Misano neben der Pole Position den Sprint- sowie den Rennsieg geholt. Auch die neue Strecke in Indien scheint ihm zu liegen, denn mit dem nächsten Sprintsieg von gestern verkürzt er seinen Abstand auf dem WM-Führenden auf 33 Punkte. Marco Bezzecchi darf man als Dritten ebenfalls noch nicht abschreiben. Der Italiener hat das Pech, dass er in den Rennen mehrmals unverschuldet abgeräumt wurde. Wenn er aber einmal Gas geben kann, mischt er jedes Mal vorne mit. Sein Rückstand auf Bagnaia liegt mometan bei 69 Zählern.

Hallo und herzlich willkommen zum Großen Preis von Indien. Zum ersten Mal überhaupt gastiert der MotoGP-Zirkus am Buddh International Circuit. Für 12 Uhr deutscher Zeit ist das Rennen der Königsklasse angesetzt.