Von der Pole zum Sieg - was sich so einfach anhört, war für Marco Bezzecchi nach einem Horrorstart mit durchdrehenden Reifen mit einer wahnsinnigen Aufholjagd verbunden. Von einem zwischenzeitlichen sechsten Platz machte er mit der absolut schnellsten Pace im Feld einen Rang nach dem anderen gut und holte schließlich auch zwei Sekunden Rückstand auf Fermín Aldeguer im Eiltempo auf. Für den Spanier bleibt immerhin P2 und der Status als einzige funktionierende Ducati, Raúl Fernández sichert sich einen starken dritten Platz. Für Pedro Acosta wäre ebenfalls ein Platz auf dem Podium drin gewesen, er rutschte allerdings seltsam in der ersten Kurve weg. Marc Márquez betrieb immerhin Schadensbegrenzung und sammelt noch zwei Zähler ein, während es Pecco Bagnaia nicht mal in die Nähe der Punktezone schaffte. Morgen um 9 Uhr geht es mit dem Hauptrennen weiter!

Schon auf der Start-Ziel-Geraden saugt sich Bezzecchi an Aldeguer heran. Im Innenteil bereitet er das Manöver vor und schiebt sich dann in der Rechtskurve am Spanier vor. Aldeguer versucht noch den Konter, doch gegen den hervorragend aufgelegten Italiener hat er keine Chance.

Wieder macht Bezzecchi vier Zehntel auf Aldeguer gut. Zwei Runden bleiben ihm noch für einen möglichen Überholvorgang. Währenddessen agiert Marc Márquez mit Wut um Bauch und schiebt sich immerhin auf P7 vor.

Es ist nicht so, als ob Fermín Aldeguer hier einknicken würde - er fährt eine Pace wie der Rest des Feldes. Allerdings ist Marco Bezzecchi hier hervorragend aufgelegt und dominiert diesen Circuit! Unterdessen knickt auch Johann Zarco im hinteren Teil des Pelotons das Vorderrad ein.

Mit einer 1:29.638 legt Marco Bezzecchi eine neue schnellste Rennrunde hin - sein Rückstand auf Fermín Aldeguer ist mittlerweile auf eine Sekunde geschmolzen! Der Sprintsieg befindet sich damit tatsächlich im Bereich des Möglichen, drei Runden stehen noch auf der Uhr.

Fermín Aldeguer fährt weiterhin mit zwei Sekunden Vorsprung an der Spitze. Das Duo um Bezzecchi und Fernández fährt seinerseits zwei Sekunden vor dem Viertplatzierten Álex Márquez. Dessen Bruder Marc kämpft weiter hinten nur noch darum, immerhin einen oder zwei Zähler mitzunehmen. Bagnaia dümpelt noch immer auf P16.

Bezzecchi legt eine 1:29 nach der anderen hin und ist damit deutlich schneller unterwegs als der Rest des Feldes. Das Überholmanöver gegen Raúl Fernández dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Und auch Aldeguer an der Spitze muss nun aufpassen, er bekommt eine Track Limits Warning.

Marco Bezzecchi verfügt hier durchaus über die Pace und betreibt nach seinem Horrorstart Schadensbegrenzung. Auf Podiumskurs ist er nach dem Acosta-Sturz schon einmal, allerdings verfügt Fermín Aldeguer als alleiniger Führender mittlerweile über rund zwei Sekunden Vorsprung.

Auf Platz Zwei liegend schmeißt Pedro Acosta sein Bike weg! Viel vorwerfen kann man ihm da eigentlich nicht, schon in der ersten Kurve knickt ihm in langsamen Tempo das Vorderrad ein. Auch Marc Márquez hatte sich gestern schon über nicht erklärbare Stürze echauffiert.

Raúl Fernández kann das Tempo an der Spitze nicht mitgehen, Fermín Aldeguer und Pedro Acosta bestimmen vorne die Pace und haben mittlerweile mehr als eine Sekunde Vorsprung auf Platz Drei. Hinten sind mit Somkiat Chantra und Enea Bastianini die ersten Ausfälle zu beklagen.

Auch das noch! Marc Márquez setzt sich innen bei Álex Rins ein und schickt diesen auf Abwege. Abwege muss nun auch der Weltmeister selbst in Kauf nehmen, er bekommt eine Long Lap-Penalty aufgebrummt, sitzt diese sofort ab und kehrt erst auf P13 wieder ein. Mandalika gehört neben Portimao zu den zwei Strecken, auf denen der erfolgreiche Spanier noch nie gewinnen konnte.

Aldeguer, Fernández, Acosta - solch ein Führungstrio gab es in dieser Saison selten bis gar nicht. Bezzecchi ist auf den sechsten Platz abgerutscht und hat nun Marc Márquez im Nacken. Bagnaia fährt weiter nur auf P15.

Die Ampeln gehen aus. Marco Bezzecchi kommt mit durchdrehenden Reifen nicht aus dem Knick und wird noch auf der Startgeraden von zahlreichen Piloten geschluckt! Damit übernimmt Fermín Aldeguer die Führung und kann diese auch in den ersten Kurven behaupten!

Bei starker Bewölkung herrschen auf der Ferieninsel schwüle Temperaturen um die 31 Grad Celsius. Die Regenwahrscheinlich ist nicht besonders hoch - doch wenn, dann könnte sogar ein Gewitter blühen.

Das gesamte Wochenende über hatte Maverick Viñales infolge seiner am Sachsenring zugezogenen Schulterverletzung mit einer schwachen Pace zu kämpfen - gemeinsam mit seinem Team Tech3 hat man sich daher entschieden, ihn nicht an den beiden Rennen teilnehmen zu lassen. Damit ist auch KTM dezimiert, während Aprilia ohnehin mit den Ausfällen von Jorge Martín und Ai Ogura zu kämpfen hat. Das ist besonders bitter, da auf dieser Low-Grid-Strecke für die Ducati-Konkurrenz überdurchschnittlich viel zu holen scheint.

Der Mandalika International Street Circuit wartet mit seinen zahlreichen Kurven und den teils hohen Windgeschwindigkeiten immer wieder mit Überraschungen auf. So war es auch im Qualifying, als sowohl der bereits als Weltmeister feststehende Marc Márquez (P9) als auch Japan-Sieger Pecco Bagnaia (P16) strauchelten. Allgemein war es eine überraschend schwache Session für Ducati, während Marco Bezzecchi auf der Aprilia mit einer 1:28.832 einen neuen Rundenrekord aufstellte und von der Pole starten wird. Fermín Aldeguer auf P2 bildete die Ducati-Ausnahme, auf den Rängen Drei bis Fünf starten hingegen Rául Fernández (Aprilia), Álex Rins (Yamaha) und Pedro Acosta (KTM).

Einen wunderschönen Samstagmorgen und herzlich willkommen zum Sprintrennen der MotoGP im indonesischen Mandalika! Um 15 Uhr Ortszeit, also 9 Uhr deutscher Zeit, geht es auf der Insel Lombok los!