Im Mittelsektor geht Bastianini tatsächlich noch an Martín vorbei und sorgt immerhin dafür, dass Pecco und Martín vor dem morgigen Rennsonntag "nur" 19 Punkte trennen. Dem amtierenden Weltmeister würde also auch ein zweiter Platz morgen reichen, falls Martín einen Nuller schreiben sollte. Das Weltmeisterschaftsrennen bleibt also bis zum morgigen Hauptrennen um 14 Uhr offen!

Der Ducati-Werkspilot hat natürlich nichts zu verlieren und versucht in der letzten Runde noch einmal, Pecco zuzuarbeiten und Martín zu kassieren.

Leistet sich einer der beiden Weltmeisterschaftskandidaten vielleicht doch noch einen entscheidenden Fehler? Momentan sieht es nicht danach aus.

Es scheint fast so, als würden einige Piloten hier nicht am Limit fahren. Auch die Track Limits hätten hier noch einmal für eine zusätzliche Würze sorgen können, bislang ist aber nur Joan Mir verwarnt.

Bagnaia führt mit knapp anderthalb Sekunden Vorsprung auf Martín, der ebenfalls recht freie Fahrt hat. Bastianini, Álex Márquez und Espargaró bilden dahinter eine Dreiergruppe. Marc Márquez hingegen ist heute nicht besonders schnell unterwegs.

Momentan sieht es so aus, als würde die Entscheidung in der Weltmeisterschaft auf morgen vertagt werden. Allerdings spielen bei einem solchen Saisonfinish natürlich auch die Nerven eine Rolle, ein Sturz würde noch einmal alles durcheinanderwürfeln.

Mittlerweile schaltet sich auch Martíns Teamkollege Franco Morbidelli und versucht, Enea Bastianini zu beschäftigen. Martín profitiert sofort und kann sich ein wenig aus der Verfolgergruppe absetzen.

Lokalmatador Aleix Espargaró erwischte keinen guten Start und ist auf den sechsten Rang abgerutscht. Vor ihm fährt Marc Márquez, der sich ebenfalls aus dem Weltmeisterschaftsrennen rauszuhalten scheint.

Martín kann das Problem Bastianini noch nicht ad acta legen, der Italiener zieht an der Hauptgerade wieder am Spanier vorbei! Diese Duelle helfen natürlich vor allem einem: Dem Führenden Bagnaia, der nun schon über eine knappe Sekunde Vorsprung verfügt.

Auf der Start-Ziel-Geraden zieht Martín mit Windschatten an Bastianini vorbei und kann nun Jagd auf Pecco nehmen! Pedro Acosta musste sein Bike nach dem Zusammenstoß in den ersten Kurven übrigens abstellen.

Pecco Bagnaia ist übrigens als einziger Pilot der Führungsgruppe mit dem harten Vorderreifen unterwegs. Der amtierende Weltmeister kann sich mit Bastianini als Bodyguard gleich einen kleinen Vorsprung herausfahren.

La Bestia tut nicht wirklich viel dafür, seine Führung zu behalten. Pecco überholt ohne Probleme, während Martín nun den zweiten Ducati-Werkspiloten als Blocker vor sich hat.

Die beiden Weltmeisterschaftsanwärter erwischen einen super Start! Dann geht es zur Sache - während sich Pecco und Martín gleich in der ersten Kurve bekämpfen, sticht Bastianini innen durch! Weiter hinten verliert Pedro Acosta seine Verkleidung.

Es geht auf die Aufwärmrunde des letzten Sprints des Jahres! Zwölf Runden werden heute absolviert.

Ein Regenchaos ist trotz der Jahreszeit nicht zu erwarten, in Barcelona strahlt die Sonne auf den Asphalt. Mit verschiedenen Aktionen werden bei diesem Solidarity Grand Prix die Flutopfer Südspaniens unterstützt, unter anderem werden spezielle T-Shirts gedruckt und verkauft.

Ein Blick auf die hinterste Startreihe lohnt ebenfalls, denn da darf mal wieder Stefan Bradl als Aushilfsfahrer für Honda ran. Punkte werden für den deutschen Routinier wohl nur bei einem Rennen mit zahlreichen Ausfällen möglich sein. Die glorreichen Márquez-Zeiten sind beim japanischen Hersteller definitiv vorbei, mit momentan 73 Konstrukteurspunkten stellt man in diesem Jahr das schwächste Bike. Yamaha als zweiter japanischer Hersteller steht kaum besser da.

Die Pole an diesem Wochenende sicherte sich Pecco Bagnaia, Jorge Martín startet mit Platz Vier nur aus der zweiten Startreihe. Den zweiten Startplatz sicherte sich überraschend Aleix Espargaró auf der Aprilia - der 35-Jährige aus der Nähe von Barcelona hat sich für sein letztes MotoGP-Wochenende einer 20-jährigen Weltmeisterschaftskarriere wohl einiges vorgenommen. Von der Drei startet Marc Márquez, der im nächsten Jahr auf der Werksducati wohl voll angreifen wird.

Erstaunlich ist, dass Pecco Bagnaia zehn Siege an den Sonntagen womöglich nicht zur Weltmeisterschaft reichen könnten - die vier Grand Prix zwischen Katalonien und Sachsenring konnte der Italiener gar in Serie gewinnen. Allerdings baute der amtierende Weltmeister in dieser Saison auch einige Stürze ein, Martín lieferte an den gesamten Rennwochenenden insgesamt konstanter ab und könnte sich nun als erster Privatfahrer in der MotoGP-Ärä die Krone aufsetzen.

Die spannendeste Frage lautet natürlich: Was muss geschehen, damit sich Jorge Martín bereits heute zum Weltmeister kürt? Die Antwort ist einfach: Er muss zwei Punkte mehr holen als Pecco Bagnaia. Mit einem Sprintsieg wäre er also schon sicher Weltmeister, ansonsten müsste er zwei Plätze vor Pecco im Ziel einkehren. Unabhängig vom heutigen Sprintergebnis würde Martín auch ein dritter Platz im morgigen Hauptrennen reichen.

Aufgrund der starken Regenfälle in Valencia wurde das Saisonfinale der MotoGP nach Barcelona verlegt, der Spannung tut das aber natürlich keinen Abbruch: Jorge Martín kann sich bereits im heutigen Sprintrennen zum neuen MotoGP-Weltmeister küren, von der Pole startet allerdings sein ärgster Konkurrent und der amtierende World Champion Pecco Bagnaia. Um 15 Uhr werden die Ampeln grün!