Fazit:
Italien siegt hochverdient mit 5:0 gegen Estland und hätte das Ergebnis angesichts der Vielzahl an Chancen sogar noch höher gestalten können. Die Squadra Azzurra zeigte sich von Beginn an überlegen, spielte gefällig und nutzte ihre Dominanz im zweiten Durchgang konsequent aus. Für Gennaro Gattuso ein Einstand nach Maß. Am Montagabend gegen Israel gilt es nun, den Schwung mitzunehmen und nachzulegen. Insgesamt war das am heutigen Abend eine Art Balsam für die italienische Fußballseele.

Gelbe Karte für Henri Anier (Estland)

Einstand nach Maß heißt es jetzt schon für Gennaro Gattuso an der Seitenlinie. Er hat der Mannschaft ganz offensichtlich neues Leben eingehaucht. So viel steht jetzt schon fest.

Tooor für Italien, 5:0 durch Alessandro Bastoni
Ein kurz ausgeführter Eckball von links landet bei Raspadori, der von der Sechzehnerkante aus in die Mitte flankt, wo Bastoni reichlich Platz hat und aus kurzer Distanz zur 5:0-Führung einköpft.

Raspadori bekommt nochmal den Ball in zentraler Position und versucht es mit einem Schlenzer auf den langen Pfosten, findet allerdings nur das Seitenaus.

Tooor für Italien, 4:0 durch Mateo Retegui
Retegui mit dem Doppelpack! Ein langer Ball von Bastoni landet auf links bei Cambiaso, der in den Sechzehner zieht und butterweich in die Mitte flankt, wo Retegui hochsteigt und den Kopfball aus kurzer Distanz ins Netz jagt. Hervorragendes Kopfballspiel vom Saudi-Legionär.

Locatelli sucht links am Sechzehnereck Vereinskamera Cambiaso von Juventus Turin, findet mit seinem Zuspiel aber nur das Toraus. Sei es drum, im Spiel nach vorne hinterlässt Italien ansonsten einen sehr saubereren Eindruck über die nahezu komplette Spielzeit hinweg. Drei Tore muss man auch gegen Estland erst einmal schießen.

Esposito, seit dieser Saison wieder in Diensten von Inter Mailand nach zweijähriger Leihe nach zu Spezia Calcio, gibt sein Debüt für die Italienische Nationalmannschaft.

Orsolini versucht es artistisch! Nach einer Halbfeldflanke von links auf den zweiten Pfosten probiert es der Spieler in Diensten von Bologna mit eienm Seitfallzieher, scheitert aber letztlich an der vielbeinigen Gästeabwehr.

Im Anschluss an den Dreifachwechsel darf Raspadori den ruhenden Ball aus knapp 25 Metern Torentfernung ausführen und haut den Versuch letztlich unspektakulär in die Mauer.

Im Anschluss an das geldwürdige Foulspiel von Paskotši gibt es Freistoß für Italien aus aussichtsreicher Position. Raspadori steht bereit. Im Hintergrund bereiten die Esten aber noch ein paar Wechselspiele vor. Es dauert lange mit der Ausführung.

Gelbe Karte für Maksim Paskotši (Estland)

Mit den eingewechselten Locatelli und Orsolini wechselt Gennaro Gattuso erneut positionsgetreu. Wohl dem, der so eine zweite Reihe hat.

Chance für die Esten! Donnarumma kann einen Flachschuss von der Sechzehnerkante nur nach vorne parieren, wo der eingewechselte Ainsalu im zweiten Versuch zu überrascht ist und die Kugel neben den Kasten befördert.

Die Einwechslung von Raspadori, der im Übrigen im Sommer von der SSC Napoli zu Atlético Madrid gewechselt ist, hat sich bereits so richtig ausgezahlt. Ein Tor und eine Vorlage stehen nach nicht einmal fünf Minuten auf dem Rasen zu Buche.

Tooor für Italien, 3:0 durch Giacomo Raspadori
Politano bekommt ein Zuspiel in die Tiefe und flankt rechts von der Grundlinie aus in Richtung Elfmeterpunkt, wo Raspadori völlig blank steht und aus kurzer Distanz per Flugkopfball trifft.

Tooor für Italien, 2:0 durch Mateo Retegui
Den Treffer hat sich Retegui redlich verdient. Selber eingeleitet bekommt der ehemalige Bergamaske den Ball am Sechzehner von Raspadori zurückm, fackelt nicht lange und knallt den Ball flach links unten ins Eck zur verdienten 2:0-Führung.

Direkt nach seinen zwei gefährlichen Abschlüssen darf Zaccagni den Platz verlassen. Außerdem geht der sehr auffällige Dimarco runter. Raspadori und Cambiaso ersetzen positionsgetreu.

Zaccagni nimmt sich einen Abschluss halb im Fallen, doch der Versuch rauscht knapp am rechten Torpfosten vorbei. Abschlüsse im 2-Minuten-Takt bei den Italienern.

Gelbe Karte für Alessandro Bastoni (Italien)
Im Zweikampf hat Bastoni die Hand im Gesicht des Gegner und geht auch ansonsten recht rabiat in den Gegenspieler.

Direkt im Anschluss an diese Szene bekommt Retegui rechts im Sechzehner das Zuspiel und flankt aus der Drehung direkt in die Zentrale, wo Zaccagni in den Ball fliegt, den Kopfball jedoch zu zentral setzt. Hain kann sich erneut auszeichnen und pariert zur Seite.

Nach einem doppelten Übersteiger am linken Sechzehnereck verpasst Kean in dieser Situation den Abschluss. Sein anschließender Querpass auf rechts ist zu ungenau, weshalb die Aktion zunächst verpufft.

Der junge Kölner aus der Zweitvertretung verlässt den Rasen. Ainsalu ersetzt den offensiven Mittelfeldspieler positionsgetreu.

Aluminium! Nach einem langen Ball befreit sich Kean mit seiner ganzen Physis vom Gegenspieler in letzter Linie, legt sich das Leder am Elfmeterpunkt nochmal zurecht, trifft anschließend aber nur den rechten Torpfosten.

Tooor für Italien, 1:0 durch Moise Kean
Che bello! Wie schön! Es geht über die linke Seite bei den Italienern, von wo aus Dimarco letztlich flach und scharf in die Mitte passt, wo Retegui das leicht abgefälschte Zuspiel wunderschön mit der Hacke auf den zweiten Pfosten weiterleitet, wo Kean aus kürzester Distanz nur noch einköpfen muss.

Nach einer Halbfeldflanke von rechts landet der Ball am zweiten Pfosten bei Kean, der dem Kopfball allerdings zu wenig Power mitgeben kann, so dass Hein in dieser Situation kein Problem hat das Spielgerät festzuhalten.

Hein mit der nächsten Glanztat! Nach einem Ball aus dem Halbraum legt Kean am Fünfmetereck klug per Kopfball zurück in den Rücken der Abwehr, wo Tonali völlig blank steht und das Zuspiel per Volley direkt nimmt. Der Bremer im Kasten der Esten ist erneut zur Stelle und pariert im Nachfassen.

In den ersten Minuten des zweiten Durchgangs sehen wir ein sehr ähnliches Bild wie schon in den ersten 45 Minuten. Italien schiebt an und versucht die Esten im Kollektiv unter Druck zu setzen. Nicht zuletzt der nicht-gegebene Handelfmeter zeigt auf, dass die Italiener dabei auch immer wieder gefährlich bis in den Sechzehner vorstoßen.

Di Lorenzo wagt den Vorstoß über die rechte Seite. Sein Abschluss aus dem Sechzehner heraus wird letztlich von Kuusk geblockt. Die Italiener reklamieren, dass es ein Handspiel gegeben hat beim Block. Die Pfeife bleibt stumm und auch der VAR greift abermals nicht ein.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Italien zeigt in Bergamo eine sehr ansprechende erste Hälfte, ist in allen Belangen die klar überlegene Mannschaft und lässt den Ball phasenweise durchaus gefällig durch die eigenen Reihen laufen. Zahlreiche Chancen, darunter ein Lattentreffer von Retegui kurz vor der Pause, hätten längst für die verdiente Führung sorgen müssen. Die Squadra Azzurra wird sich ärgern, dass es trotz dominanter Vorstellung torlos in die Kabinen geht.

Lattenterffer! Die Italiener wollen unbedingt mit einer Führung in die Kabine gehen. Politano flankt von rechts mit seinem linken Fuß auf den zweiten Pfosten, wo sich Retegui hochschraubt, jedoch aus kurzer Distanz an Hein scheitert, der das Leder so gerade noch an den Querbalken zu lenken weiß.

Es ist wahrlich eine Frage der Zeit wann hier der Führungstreffer für die Squadra Azzurra fällt. Allein bisher ist der Treffer noch nicht gefallen. So geht es trotz sehr couragiertem Auftritt vermutlich torlos in die Katakomben des Gewiss Stadium.

Nach einer sehr ansehnlichen Ballstafette der Italiener ist es erneut die Doppelspitze um Retegui und Kean, die final das Leder am Sechzehner festmacht. Letztlich landet ein Zuspiel im Rücken bei Tonali, der es von der Sechzehnerkante aus mit einem strammen Rechtsschuss versucht, jedoch von der vielbeinigen Gästeabwehr geblockt wird.

Nächste Großchance für die Italiener! Retegui legt ein hohes Zuspiel an der Sechzehnerkante wunderbar mit dem Kopf weiter auf rechts, wo Sturmpartner Kean zur Stelle ist, das Leder aus dem Sechzehner heraus jedoch ein gutes Stück über die Latte jagt.

Nach knapp vierzig Spielminuten zählt die Statistik 68 Prozent Ballbesitz und elf Schüsse, wovon gleich drei als Großchancen gewertet werden dürfen.

Dimarco schickt eine butterweiche Flanke von links auf den zweiten Pfosten, wo Politano seine 1,71 Meter hochschraubt, den wuchtigen Kopfballversuch jedoch aus kurzer Distanz über den Querbalken schickt.

Gelbe Karte für Patrik Kristal (Estland)
Der Mann von der Zweitvertretung vom 1. FC Köln holt Barella per Grätsche von den Beinen. Die erste Gelbe Karte der Partie ist folgerichtig.

Elfmeter für Italien? Retegui kommt nach einem Zuspiel in den Strafraum zu Boden. Die italienische Bank beschwert sich aufgrund eines vermeintlichen Kontakts am Standbein des ehemaligen Bergamasken. Die Pfeife bleibt jedoch stumm und auch der VAR greift nicht ein.

Die absolute Druckphase haben die Esten erst einmal unbeschadet überstanden. In den letzten Minuten ist es etwas ruhiger geworden um die Offensivbemühungen der Gastgeber. Es bleibt jedoch dabei, dass die Italiener in allen Belangen die überlegende Mannschaft sind.

Der anschließende Eckball von rechts kommt gefährlich auf den Kasten von Donnarumma, der nach einem vermeintlichen Foulspiel im Tor liegen bleibt. Die Pfeife bleibt stumm, so dass die Italiener von Glück reden können, dass der Ball am zweiten Pfosten auf dem Kopf von Di Lorenzo und nicht einem Esten landet.

Im Zuge der langen Ballstafette zeigen sich die Esten erstmals im Sechzehner der Gastgeber. Nach einem Ball hinter die Kette räumt Di Lorenzo gegen Sappinen in letzter Linie allerdings entscheidend auf.

Allzu lange dürfte das nicht mehr gutgehen für die Balten. Die Squadra Azzurra legt hier wirklich einen sauberen Auftritt hin und hat sich einen möglichen Führungstreffer mittlerweile durchaus verdient. Die Esten versuchen sich über längere Ballstafetten in der eigenen Hälfte etwas Luft zum Atmen zu verschaffen.

Zaccagni wird auf links bedient, zieht mit Ball am Fuß in die Mitte und sucht den Abschluss auf den kurzen Pfosten. Hein pariert nach vorne und wehrt im Anschluss den Nachschuss von Dimarco zusätzlich ab.

Powerplay auf Seiten der Gastgeber! Gleich zwei Flanken in Folge faustet Gästekeeper Hein aus der Gefahrenzone, nachdem sich Dimarco von links und Politano rechts aus dem Sechzehner heraus versucht haben.

Mit dem Rücken zum Tor bekommt Retegui ein kurzes Zuspiel von Sturmpartner Kean. Der ehemalige Bergamaske dreht sich um die eigene Achse und schließt direkt mit links ab. Der Ball wird noch leicht abgefälscht und rauscht am linken Torpfosten vorbei.

Nach fünfzehn Spielminuten zählen wir 74 Prozent Ballbesitz, drei Schüsse und zwei Eckbälle bei den Italienern. 89 Prozent der Zuspiele erreichen die Mitspieler. Ein durchaus dominanter Beginn im Vergleich zu einigen Auftritten in der jüngsten Vergangenheit.

Mit Bastoni, Calafiori und Dimarco spielen im Übrigen gleich drei Linksbeiner neben Rechtsfuß Di Lorenzo in der neu formierten Viererkette. Insbesondere Calafiori wirkt im Spielaufbau dabei wie ein nomineller Spielmacher aus der Tiefe. Bastoni verteidigt in letzter Linie.

Nach einer weiteren flach ausgeführten Ecke landet der Ball erneut im Rücken bei Dimarco, der sich abermals ein Herz aus der zweiten Reihe nimmt, das Ziel in dieser Situation jedoch um ein gutes Stück verfehlt.

Nach einem blitzsauberen Zusammenspiel zwischen Kean und Politano ist der Neapolitaner rechts durch und versucht es mit einem flachen Zuspiel in den Rücken der Abwehr, doch die Esten können erneut auf Kosten eines Eckballs klären.

In den ersten fünf Spielminuten verzeichnen die Hausherren bereits zwei gefährliche Abschlüsse. Der Auftakt der Squadra Azzurra lässt die italienischen Tifosi durchaus hoffen.

Der anschließende Eckball wird kurz ausgeführt und landet schließlich bei Dimarco, der sich aus der zweiten Reihe ein Herz nimmt und das Leder nur knapp am rechten Torgiebel vorbei ins Toraus knallt.

Barella leitet ein, Kean lässt am Sechzehner tropfen und Politano nimmt den Ball direkt aus der zweiten Reihe und jagt die Kugel flach links am Pfosten vorbei. Der Versuch wird dabei noch leicht abgefälscht.

Erste Annäherung der Hausherren! Dimarco schickt in neuer Rolle als klassischer Linksverteidiger einen Ball in die Tiefe, wo Zaccagni das Leder von der Grundlinie aus in die Mitte weiterleitet. In der Mitte steht Kean einschussbereits, doch Hein nimmt die Kugel sicher auf.

Die Squadra Azzurra spielt standesgemäß in blauen Trikots, während die Gäste aus Estland in weißen Jerseys auflaufen.

Andiamo! Los geht's! Die Esten haben Anstoß.

Die Bühne ist vorbereitet in Bergamo. Flutlicht, eine neu formierte Squadra Azzurra, Tifosi auf den Rängen voller Hoffnung. Doch die Erinnerungen an die jüngsten Quali-Desaster sind allgegenwärtig. Ein Sieg ist Pflicht für die Italiener, so viel steht fest. Gleich geht's los mit dem Anpfiff!

Alles andere als ein Sieg gegen Estland wäre für Italien ein herber Rückschlag im Rennen um die Weltmeisterschaft 2026. Die Tifosi hoffen, dass die Azzurri die neu gewonnene Lockerheit in Spielfreude ummünzen, und dass Gattusos Handschrift schnell sichtbar wird.

Norwegen marschiert an der Tabellenspitze (12 Punkte aus 4 Spielen). Dahinter lauert Israel mit 6 Zählern aus 3 Partien. Italien hat nach zwei Spielen 3 Punkte auf dem Konto. Ebenso Estland, das jedoch bereits viermal ranmusste. Die Balten siegten 3:2 in Moldawien, verloren jedoch gegen Israel (zweimal) sowie jüngst knapp mit 0:1 zuhause gegen Norwegen.

Die italienischen Gazetten berichten von einer spürbaren Auflockerung im Team seit dem Amtsantritt von „Rino“ Gattuso. Der Ex-Milan-Star selbst hat ohnehin „keine Zeit, aufgeregt zu sein", so der 47-Jährige. Zu viele Dinge, zu viele Erwartungen sind an seine Person gerichtet. Es geht nicht nur um die Qualifikation, sondern um die Zukunft des italienischen Fußballs.

Der Fehlstart in Norwegen (0:3) kostete Luciano Spalletti früh den Job. Kurioserweise durfte der einstige Meistertrainer von Napoli gegen Moldawien (2:0) noch einmal auf der Bank sitzen, ehe Gennaro Gattuso offiziell das Ruder übernahm. Der neue "Commissario Tecnico" hat keine Schonfrist. Italien muss nach zwei verpassten Endrunden (2018, 2022) unbedingt wieder den Sprung zur WM schaffen.

Auf der Gegenseite nimmt Jürgen Henn nach der 1:0-Niederlage gegen Norwegen keinerlei Wechsel vor und vertraut damit seiner Startelf vollumfänglich. Mit Torhüter Hein und Flügelspieler Kristal sind zwei Akteure aus der Bundesliga in der ersten Elf vertreten.

Gennaro Gattuso stellt im Vergleich zu Vorgänger Luciano Spalletti um auf eine Viererkette. Cambiaso bleibt damit nur der Platz auf der Bank, Calafiori rückt neben Bastoni in die Viererkette. Im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Moldawien bleiben Ricci, Frattesi und Raspadori ebenso außen vor. Erstgenannter ist genauso wie Chiesa gar nicht erst nominiert. Barella, Tonali, Zaccagni und Kean rücken ebenfalls in die erste Elf. Der neue Chefcoach der Squadra Azzurra rotiert in seinem Pflichtspieldebüt als Nationaltrainer also gleich ordentlich durch.

Hallo und herzlich willkommen. Italien trifft am heutigen Abend in der WM-Qualifikation (Gruppe I) um 20:45 Uhr im Gewiss Stadium von Bergamo auf Estland. Geleitet wird die Partie vom portugiesischen Schiedsrichter João Pinheiro.