Direkt nach der Pause scheint doch noch Schwung in diese Partie zu kommen. Erst fliegt eine Zürcher Flanke gefährlich durch den FCW-Strafraum ohne einen Abnehmer zu finden, dann hat auch Winterthur die erste Chance: Ein Di-Giusto-Schuss wird geblockt. Doch die Minuten nach der Pause täuschen, spielerische Glanzpunkte sind auch in der zweiten Hälfte kaum zu finden. Mehrfach wird es etwas gefährlicher, weil FCW-Keeper Fayulu an einem Flankenball vorbeifliegt, seine Abwehrleute können aber stets klären. Bei der einzigen Situation, in der einige Gäste-Spieler zu langsam schalten, kann Captain Lekaj für sein Team mit einer Monster-Grätsche retten. Selbst kommen die Winterthurer lediglich zu einer einzigen Chance, kurz vor Schluss muss FCZ-Goalie Kostadinovic gegen Kamberi halten. Es folgen fünf Minuten Nachspielzeit, in denen Zürich nochmal grossen Druck aufbaut. Die Gäste wehren sich aber bis zum Schluss erfolgreich und sind bei allen gefährlichen Schüssen mit starken Blocks dazwischen. So endet das Spiel den Torchancen entsprechend mit 0:0.

Dann endet diese Partie. Tatsächlich war die Schlussphase nun durchaus noch attraktiv, nachdem das Spiel rund 85 Minuten lang wirklich unterirdisch war. Am Ende bleibt es beim 0:0 und FCW-Trainer Bruno Berner ballt beim Schlusspfiff die Faust. Der FCZ bleibt weiter sieglos und mit vier Punkten nach zehn Spielen das Liga-Schlusslicht.

Dzemaili schiesst den Freistoss unter der Mauer durch, dort liegt aber ein Winterthurer und blockt den Ball. Trotzdem kommen die Zürcher noch zu zwei Nachschuss-Versuchen. In beiden Fällen ist ein Gäste-Verteidiger im Weg und kann blocken.

In den Schlusssekunden wird Dzemaili an der Strafraumkante von Goncalves abgeräumt. Dieser trifft nur das Bein des Gegners und hat Glück, dafür nicht die zweite Gelbe Karte zu kassieren. Nun gibt es aber eine letzte gute FCZ-Chance.

Diaby beim Gegenstoss mit einem starken Lauf. Auf sich allein gestellt verzettelt sich der Aussenverteidiger aber und bleibt an Mets hängen.

Mit Innenverteidiger Mirlind Kryeziu kommt beim FC Zürich nochmal ein grosser Spieler in die Partie. Marchesano muss seinen Posten räumen.

Für ein Foul an der Seitenlinie kassiert auch Aussenverteidiger Goncalves noch eine Gelbe Karte.

In den letzten Minuten versucht es der FCZ mit vielen Flanken, allerdings bekommen die Verteidiger immer wieder ein Bein dazwischen oder Fayulu schnappt sich die Kugel.

Mit einem Seitfallzieher trifft Okita das Aussennetz und sorgt zumindest kurzzeitig für gestockten Atem bei den Zuschauern. Ein allfälliger Treffer hätte wegen einer Offsideposition aber sowieso nicht gezählt.

Fayulu segelt an einer Flanke vorbei und löst damit nochmal grosse Aufregung aus. Okita ist vom Blindflug des Goalies aber derart überrascht, dass es ihn völlig überfordert, als der Ball bei ihm ankommt. Mit vereinten Kräften können die FCW-Verteidiger die Situation bereinigen.

Plötzlich wird es gefährlich! Eine Flanke von links verlängert Kamberi praktisch schon an der Grundlinie aufs nahe Eck. Kostadinović ist zur Stelle und fängt die Kugel. Damit ist den Winterthurern in diesem Spiel doch noch ein Schuss aufs Tor gelungen.

Zürich rennt verzweifelt in die Offensive und treibt den Ball unaufhörlich nach vorne. Dort ist aber keiner, der weiss, was man mit dem Spielgerät genau anfangen könnte. So landet das Rund früher oder später doch immer wieder bei der Gäste-Verteidigung.

Fabian Rohner revanchiert sich für das Foul von Buess und schiesst ihm mit voller Wucht an den Kopf. Natürlich liegt dabei keine Absicht vor. Der Stürmer des FCW sackt aber zu Boden. Kurzzeitig scheinen bei ihm sogar die Lichter auszugehen, als die Mitspieler bei ihm sind, setzt sich der Stürmer aber wieder auf.

Mit lauten Schmerzensschreien geht Marchesano zu Boden, als Buess gegen ihn draufhält. Dafür gibt es dann auch Gelb. Sogar eher glücklich für den FCW-Stürmer, der hier wirklich mit offener Sohle in den Zweikampf geht.

Für einmal schaltet der FCZ schnell um und der FCW verschläft die Situation diesmal. So ist der antrittsstarke Okita plötzlich durch und neben ihm laufen zwei Mitspieler auf gleicher Höhe; von Winterthur ist lediglich noch Verteidiger Lekaj im Weg. Der Captain grätscht im letzten Moment dazwischen und verhindert das fast schon sichere 1:0! Eine unglaubliche Aktion des Innenverteidigers bei dieser Überzahlsituation von Zürich.

Bei einer Konterchance des FCW wird Roman Buess ganz alleine auf die Reise geschickt. Als zu viele Verteidiger vor ihm auftauchen, dreht der Stürmer ab und will auf die Mitspieler warten, doch da kommt keiner.

Rohner zieht in die Mitte und schickt dann Okita auf dem Flügel in die Tiefe. Dessen Hereingabe segelt dann aber einfach nur ins Niemandsland.

Erneut wird Santini auffällig. Diesmal setzt er zum Fallkrückzieher an, trifft den Ball dabei aber nicht. Im Anschluss geht ohnehin die Fahne des Assistenten hoch. Auch wenn er dabei regelmässig im Offside steht: Routinier Santini bringt nach seiner Einwechslung durchaus noch etwas Spektakel aufs Feld.

Als füften Joker bringt Bruno Berner mit Hekuran Kryeziu einen weiteren Spieler, dessen Kernkompetenz in der Defensive liegen. Der Ex-FCZler wird gegen seine alte Liebe sicherlich besonders motiviert sein.

Etwas übermotiviert springt Ivan Santini einer Flanke entgegen und räumt damit Fayulu ab. Der Goalie bleibt liegen und muss behandelt werden. Angesichts des vorher gezeigten Zeitspiels kassiert der Schlussmann dafür einige Pfiffe aus dem Publikum.

Offensivspieler Fabian Rohner soll in der Schlussphase mithelfen, hier doch noch ein Tor zu erzwingen. Boranijasevic geht vom Feld.

Mit einer Täuschung zieht Marchesano von links in den Strafraum und schiesst wuchtig ab. Fayulu reisst die Hände hoch, scheint die Kugel noch über die Latte zu wischen, dennoch geht es mit dem Abstoss für den FCW weiter. Der FCZ nimmt nochmal Fahrt auf.

Eine ordentliche Kulisse beim Kantons-Derby. Werden die Zuschauer wenigstens in der Schlussviertelstunde noch mit spielerischen Highlights belohnt?

Der Arm des Schiedsrichters geht hoch, nachdem der FCZ den nächsten Schuss übers Tor setzt. Okita war einen Moment zu früh gestartet, weshalb seine Ablage in den Rückraum nicht zählt. Schade, das wäre eigentlich ein ordentlicher Schuss von Santini gewesen.

Auch Offensivspieler Neftali Manzambi wird ausgewechselt. Dafür bringt Bruno Berner Tobias Schättin ins Spiel. Damit stehen beim FCW nun sechs gelernte Verteidiger auf dem Feld!

Remo Arnold hat mit muskulären Problemen zu kämpfen und muss vom Feld. Neu kommt Eris Abedini und ersetzt Arnold positionsgetreu im defensiven Mittelfeld.

Zumindest fliegt mal wieder eine Flanke an den Fünfer, die Fayulu allerdings gut antizipiert und sicher abfängt. Sowieso wäre einizig Saintini im Strafraum gewesen; umringt von vier Gegenspielern.

Im Moment erreicht das Spiel wieder eine Phase, in der Zürich an der Mauer der gegnerischen Verteidigung abprallt. In die gefährlichen Zonen kommt der Stadtclub im Moment ebenso wenig wie der tiefstehende FC Winterthur.

Anders als in der ersten Halbzeit versucht Winterthur nun nach Balleroberung wenigstens zu kontern. Nur verpuffen die Versuche in letzter Zeit immer wieder schnell – meist aufgrund von technischen Unzulänglichkeiten.

Mittlerweile läuft es wieder ähnlich, wie in der ersten Halbzeit. Die Gäste verschanzen sich um den eigenen Strafraum und die Zürcher spielen sich planlos den Ball zu, bis ihnen ein Fehlpass unterläuft.

Auch Blerim Džemaili ist neu mit von der Partie. Der Routinier ersetzt Bledian Krasniqi und soll mithelfen, dieses Spiel anzukurbeln.

Aiyegun Tosin trottet vom Feld. Für ihn kommt der deutlich grössere und erfahrenere Ivan Santini ins Spiel. Er ist eher der Typ klassischer Mittelstürmer. Um diesen richtig einzusetzen, müssten sich die Zürcher aber auch Mal nach vorne spielen.

Im eigenen Sechzehner geht Boranijašević ins Driblling und hat etwas Glück, als er von seinem Gegenspieler gefoult wird. Vielleicht war er überrascht von dem weiten Aufrücken der Gäste.

Während das Spiel wieder zerfahrener wird, machen sich diverse Spieler warm. Unter anderem Führungsspieler Dzemaili könnte kommen. Kann der ehemalige Nati-Spieler das Spielgeschehen hier herumreissen?

Der Torwart des FCW lässt sich zu viel Zeit beim Auskick. Dafür sieht er kurzerhand den gelben Karton.

Der aufgerückte Mets schiesst mal aus der zweiten Reihe aufs Tor. Er schiesst aber deutlich zu hoch. Geleiches gilt kurz darauf auf der Gegenseite für Kamberi, der aus fast 40 Metern rund 10 Meter übers Gehäuse schiesst.

Wahrscheinlich doch nicht, es sieht eher danach aus, als ob Gantenbein die Flügelposition von Burkart übernimmt. Auch dort wird er voraussichtlich genügend mit Abwehrarbeit beschäftigt sein.

Die Partie hat sich etwas weiter in die Hälfte der Gäste verlagert. Dennoch ist hier noch nicht der ganz große Druck zu spüren. Das liegt auch daran, dass es dem FCW etwas besser gelingt, Umschaltmomente zu kreieren.

Auch das sieht man nicht alle Tage: Noch ist keine Stunde gespielt und doch hat Nishan Burkart schon Krämpfe. Dabei ist die Partie bisher auch eher statisch gewesen. Trotzdem muss der Youngster raus und wird durch Florian Kamberi ersetzt.

Auch für Zehner Matteo di Giusto ist das Spiel vorbei. Neu in der Partie ist der Verteidiger Adrian Gantenbein; stellt Bruno Berner sein Team jetzt ernsthaft noch defensiver ein?

Missverständnis in der Defensiver der Zürcher! Mets überhört seinen herauslaufenden Goalie und will den Ball mit der Brust selbst zurückspielen. Die Kugel springt an Kostadinović vorbei, doch hat nicht genug Druck. So kann sich der Schlussmann eilig drehen und die Kugel vor der Linie aufnehmen.

Club-Boss Canepa hat seine Mannschaft schon vor dem heutigen Spiel in die Pflicht genommen. Das bisher gezeigte wird ihn kaum versöhnlicher stimmen.
 
In der nächsten Woche wird wohl ein neuer Trainer vorgestellt – auf diesen wartet eine echte Mammut-Aufgabe.

Bornaijasevic will sich auf seiner rechten Seite durchtanken, kommt aber einfach nicht an Diaby vorbei. Der Aussenverteidiger kratzt und beisst, er ist heute kaum zu überwinden. Schon in der ersten Halbzeit hat der Ivorer einige potenzielle FCZ-Möglichkeiten durch seine kämpferischen Defensivqualitäten im Keim erstickt.

Und tatsächlich bekommen wir bereits einen weiteren Abschluss zu sehen. Okita verlädt Goncalves und schiesst von der Strafraumgrenze in die Arme von Fayulu. Es ist der zweite Ball, den der Gäste-Keeper auf seinen Kasten bekommt.

Auch der FC Winterthur macht mit! Rechts im Strafraum behauptet Di Giusto klasse den Ball, zieht kurz in die Mitte und zieht ab. Sein Schuss wird von Karol Mets mit dem Kopf noch entscheidend geblockt! Das war die mit Abstand gefährlichste Aktion der Gäste in dieser Partie.

Da fehlt nicht viel! Von rechts fliegt eine Flanke an den Fünfer, die Bledian Krasniqi nur um Zentimeter verpasst! Die Zürcher scheinen tatsächlich mit etwas mehr Schwung aus der Kabine zu kommen.

Kurzer Statistik-Nachzug aus der ersten Halbzeit. Der ermittelte «Expected Goals»-Wert der Liga betrug bei Zürich 0,03 und bei Winterthur 0,00. Heisst: Auch die statistische Wahrscheinlichkeit auf ein Tor ging in der ersten Halbzeit gegen Null. Ebenso war es für beide Teams bereits das sechste Saisonspiel, bei dem sie in der ersten Halbzeit ohne Treffer blieben – in der zehnten Spielrunde!

Jonathan Okita kommt für Ole Selnaes neu in die Partie. Damit bringt Colatrella einen weiteren Offensivspieler.

Weiter geht es im Letzigrund.

Zur Pause steht es 0:0. Ein Resultat, das aufgrund des Spielgeschehens absolut logisch ist. Was werden wir in der zweiten Halbzeit sehen? Werden die Winterthurer doch noch etwas mutiger? Oder haben die Zürcher in der Offensive Mal einen Geistesblitz?

Der FC Winterthur startet bei Liga-Schlusslicht äusserst passiv in die Partie und lässt die Zürcher einfach mal spielen. Der letztjährige Meister ist offensiv aber völlig uninspiriert und weiss mit den vielen Spielanteilen überhaupt nichts anzufangen. Dies ändert sich auch nicht wirklich, der FCW bleibt voll auf die Defensive konzentriert und riskiert überhaupt nichts. So können die Zürcher zwar immer wieder angreifen, finden gegen den Gäste-Abwehrblock aber keine Lösungen. So bleibt ein ungefährlicher Kopfball direkt in die Arme von Fayulu die mit Abstand grösste Chance der ersten Halbzeit.

Die erste Halbzeit ist vorbei. Nun bekommen die beiden Teams 15 Minuten Pause, um sich zu überlegen, wie hier vielleicht doch noch etwas bewegt werden kann.

Zürich spielt sich ideenlos den Ball zu und der Winterthurer Defensivblock bleibt hinten stehen und schaut dem Gegner zu. Dann hat Piccolo nach exakt 45 gespielten Minuten Erbarmen und pfeift die Halbzeit ohne jegliche Nachspielzeit ab.

Gute Umschaltgelegenheit für Zürich! Links bedienen die Zürcher Tosin, der mit viel Tempo in Richtung Grundlinie zieht und dann scharf querpasst. Die Kollegen brauchen aber ein, zwei Schritte zu lange, um in Position zu laufen. Zwar bleibt der Stadtclub im Ballbesitz, aber eine weitere Flanke fliegt nur ins Toraus.

Tatsächlich kommt der FCW nun kurz vor der Halbzeit auch spielerisch mal nach vorne. Mit Di Giusto, Buess und Manzambi wagen sich drei Spieler in die Nähe des gegnerischen Strafraums. Dort bleiben sie dann aber an einem Gegenspieler hängen.

Den fälligen Freistoss an der linken Seitenlinie schlägt die Giusto über Freund und Feind hinweg ins Out. Es ist und bleibt ein Trauerspiel im Letzigrund.

Ein missglückter Seitenwechsel bringt Boranijašević in Bedrängnis. Mit seiner Grätsche kommt er einen Moment zu spät und sieht deshalb Gelb. Dazu gibt es eine ordentliche Freistoss-Chance für Winterthur.

Beim versuchten Gegenstoss wird Buess von Hornschuh brutal abgeräumt. Diesmal wird ein Foulspiel gepfiffen, der FCZ-Sechser kommt aber tatsächlich um eine Karte herum. Der Freistoss von Winterthur wird dann nach hinten gespielt – absolut sinnbildlich für die Spielanlage der Gäste.

Colatrella bekommt vom Linienrichter die Ansage, sich mehr an die Coaching-Zone zu halten. Die interpretiert er bislang sehr frei.

Die Zürcher erobern den Ball in einer vermeintlich aussichtsreichen Position und suchen dann den Weg in den Strafraum. Noch bevor Tosin dort ankommt, rückt Goncalves nach innen und räumt den FCZ-Offensivmann ab. Dabei trifft er Mann und Ball gleichermassen, Schiri Piccolo lässt laufen.

Von Winterthur kommt hier tatsächlich zu wenig. Die haben noch kein einziges Mal aufs Tor geschossen. Beim Stadtclub ist zumindest das Bemühen spürbar. Bei den Gästen wirkt es eher so, als wolle man das 0:0 mitnehmen und so wenigstens den Vorsprung auf den FCZ zu wahren.

Weil Fayulu eine Flanke fallen lässt, muss Granit Lekaj auf der Linie für Winterthur klären. Die Aufregung erledigt sich aber bald wieder, da Fayulu den Ball nur wegen eines zu harten Einsteigens von Nikola Katić verloren hatte. Es gibt einen Freistoss im eigenen Strafraum für den FCW.

Remo Arnold wird am Mittelkreis lanciert und orientiert sich tatsächlich nach vorne. Ein grober Fehler, denn vor ihm befindet sich kein Mitspieler, den er anspielen könnte. So verliert der Mittelfeldspieler auf der Suche nach einem freistehenden Kollegen den Ball und reisst Tosin dann an der Schulter zurück. Ein taktisches Foul, das eine Gelbe Karte zur Folge hat.

Jetzt versuchen die Zürcher mit gut getimten Läufen den Defensivriegel der Gegner zu knacken. Das sieht im Ansatz sogar ganz gut aus, nur stimmt das Timing eben noch nicht. Oder aber die Zuspiele geraten einfach deutlich zu ungenau.

Die Fankurve der Zürcher bleibt diszipliniert und singt weiter lautstark. Verwöhnt werden die Zürcher im Letzigrund bisher aber definitiv nicht. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass hier noch am Vortag ein echtes Spektakel-Spiel stattfand: GC und Sion trennten sich am Samstag im «Letzi» mit 4:4.

Jetzt muss Antonio Marchesano behandelt werden. Scheinbar hat er einen Schlag abbekommen, weshalb er an der Lippe oder im Mund blutet. Die Betreuer kümmern sich darum.

Nach einem Zusammenprall bleibt Lindrit Kamberi kurz liegen. Das ist aber nichts Schlimmes. Er spielt bald weiter.

Nun ist es tatsächlich so weit: Mets bringt nach einer Chance tatsächlich einen Ball aufs Tor. Zwar kommt dieser direkt auf Fayulu und der Keeper fängt die Kugel absolut problemlos, trotzdem: Der erste Torschuss in dieser Partie ist Tatsache.

Hin und wieder lässt der Stadtclub den Ball tief in der eigenen Hälfte laufen, um den Gegner etwas aus der Defensive zu locken. Mit viel Disziplin bleibt sich der FCW aber treu und bleibt hinten kleben. Auch die Gesten von Bruno Berner an der Seitenlinie bleiben ruhig und bedacht. Es wirkt fast so, als ob es seinem Plan entspricht, die Partie einzuschläfern.

Tatsächlich werden die Zürcher im Aufbau diesmal gestört und verlieren den Ball sofort. Arnold will schnell umschalten, spielt aber zu ungenau auf Buess, so verpufft auch die erste potenzielle Winterthur-Chance bevor es sie überhaupt wirklich gibt.

Mit vereinten Kräften bringen die Gäste den Ball aus dem Strafraum. Guerrero profitiert und entschliesst sich aus rund 25 Metern zum Direktschuss. Auch wenn er den Ball überhaupt nicht trifft und das Rund wohl sogar ins Seitenaus geht, können wir diese Aktion vielleicht wenigstens als ersten Schuss der Partie verbuchen.

Der FCZ kommt etwas in Fahrt. Tosin holt den nächsten Corner heraus.

An der linken Grundlinie brechen die Hausherren mal durch. Aiyegun Tosin spielt den Ball flach an den Fünfer, wo jedoch ein Verteidiger im Weg steht.

Nun kommt der FCZ rund 30 Meter vor dem gegnerischen Tor immerhin Mal zu einem Freistoss. Guerrero schlägt diesen eigentlich deutlich zu lang und der Ball scheint neben dem Tor vorbeizufliegen. Trotzdem eilt Fayulu heraus, bekommt die Kugel aber nicht zu fassen. Trotzdem wirds nur im Ansatz gefährlich; Lekaj kann vor Mets bereinigen.

Zürich hat zwar deutlich mehr Spielanteile und über 70 Prozent Ballbesitz. Nur findet dieser fast ausschliesslich im Mittelfeld ab. Es wirkt derzeit wie ein Trainingsspiel, bei dem keine Tore aufgestellt wurden.

Bald ist hier eine Viertelstunde gespielt und wir haben immer noch keinen Abschluss gesehen. Auch hat es noch kein Team mit Ballbesitz in den Strafraum des Gegners geschafft.

Der FCZ lässt den Ball durch die eigenen Abwehrreihen nur wenige Meter vor dem Strafraum laufen und von Winterthur befindet sich nur ein Spieler in der gegnerischen Platzhälfte. Die Zürcher scheinen den Gegner zwar rauslocken zu wollen, was aber überhaupt nicht gelingt.

Viele kleine Foulspiele im Mittelfeld werden abgepfiffen. Am Ende zerstören diese zwar den Spielfluss, bringen aber kein Team wirklich weiter. Das Spiel bleibt absolutes Stückwerk.

Jetzt scheitert Boranijasevic mit seinem Dribbling-Versuch gegen Diaby. Aktuell gibt es über das Geschehen auf dem Platz wirklich nur sehr wenig Nennenswertes zu berichten. Rein spielerisch ist durchaus zu sehen, dass hier die beiden schwächsten Offensiven der Liga aufeinandertreffen.

Das Heimteam hat Probleme damit, Lücken im Defensivverbund des Gegners zu finden. Demgegenüber gefällt sich Winterthur sehr gut in seiner abwartenden Haltung.

In der Startphase bekommt der Stadtclub viel Ballbesitz. Winterthur wartet ab und lauert in der eigenen Hälfte auf Umschaltmomente. Bisher können sich die Gäste diese Pasivität leisten, weil dem FCZ im Offensivspielen ganz offensichtlich das Selbstvertrauen fehlt.

Auch bei dieser Eckaball-Flanke überragen die Verteidiger die Angreifer und köpfen den Ball aus der Gefahrenzone.

Nach dem ersten Eckball der Partie für Winterthur, geht der FCZ direkt in den Gegenstoss über. Aiyegun Tosin zündet den Turbo und flankt dann zur Mitte. Dort kommt aber Diaby angerauscht und kann gerade noch ins Toraus klären. Dadurch bekommen nun auch die Gastgeber einen ersten Corner.

Die Zürcher sind ganz offensichtlich motiviert, den Fans Offensivfussball zu zeigen. Nur fehlen die Ideen und Genauigkeit im Spiel nach vorne. Teilweise finden Pässe aus kurzer Distanz den Mitspieler nicht, weil sie derart ungenau gespielt werden.

Ein einfacher Ballverlust der Gäste gleich nach dem Anspiel und nun Ballbesitz für die Zürcher. Die Gastgeber nehmen erstmal Tempo raus und versuchen in Ruhe aufzubauen.

Los geht es mit dem Kantons-Derby zwischen dem FCZ und Winterthur.

Als Schiedsrichter setzt der Verband Luca Piccolo ein. Der 30-jährige aus Bellinzola erhält Unterstützung von den Linienassistenten Slađan Josipović und Nicolas Müller.

Auf immerhin zwei Positionen muss auch Bruno Berner wechseln, obwohl das letzte Spiel mit 3:1 gewonnen wurde. Samir Ramizi fehlt aufgrund einer Gelbsperre. Schlimmer hat es Samuel Ballet erwischt, der mit einem Syndesmosebandriss langfristig ausfällt. Für die Beiden beginnen Matteo di Giusto und Nishan Burkart.

Genesio Colatrella wechselt nach dem enttäuschenden 1:5 gegen Eindhoven einige Positionen aus. Verteidiger Fidan Aliti fehlt im Aufgebot des Meisters. Dazu sitzen Fabian Rohner, Mirlind Kryeziu und Blerim Džemaili vorerst nur auf der Bank. Das Quartett wird ersetzt durch Marc Hornschuh, Nikola Katić, Karol Mets und Bledian Krasniqi. Dazu kommt, dass Goalie Yannick Brecher heute fehlt und durch Zivko Kostadinovic ersetzt wird – für den 30-Jährigen ist es der dritte Super-League-Einsatz seiner Karriere.

Vor fast zwei Monaten trafen Winterthur und Zürich zum ersten Duell im Schützengrund aufeinander. Der FCW ging dabei in der 73. Minute durch Francisco Rodríguez in Führung, ehe die Zürcher endlich ihr erstes Saisontor erzielten. Der Treffer von Fabian Rohner in der 85. Minute war gleichbedeutend mit dem ersten Punkt der Saison.
Davor spielten diese beiden Teams zuletzt in der Saison 2016/17 in der gleichen Liga. In den vier Aufeinandertreffen in jener Challenge-League-Saison setzte sich der FCZ dreimal durch; einmal endete das Spiel unentschieden. Ohnehin konnte der FCW historisch gesehen nur sechs von 43 Pflichtspielen gegen den FCZ gewonnen.

Der FC Winterthur tat sich nach dem Aufstieg extrem schwer damit, sich an den Wettbewerb in der Super League zu gewöhnen. Dem überraschenden Punkt zum Auftakt gegen den FC Basel folgte in den nächsten sieben Spielen nur ein weiterer Punkt. Dazu wurden die Niederlagen mit 1:5, 0:3 und 0:6 immer deftiger.
Umso befreiender war in der vergangenen Woche der Sieg beim FC Sion, mit dem der FCW direkt am heutigen Gegner vorbeizog. Dadurch sollte das Selbstvertrauen nun absolut vorhanden sein. Mit einem weiteren Sieg im Kantons-Derby könnten sie wieder den Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld herstellen.

So schnell kann der Trainereffekt verpuffen: Nachdem der FC Zürich unter Genesio Colatrella im ersten Spiel zumindest ein Unentschieden beim Stadtrivalen holen konnte, setzte es unter der Woche eine überraschend deutliche Pleite gegen PSV Eindhoven. In der Europa League liess sich der Stadtclub mit 1:5 abschlachten, lag bereits nach 35 Minuten mit 0:4 zurück.
 
Vor der Entlassung von Franco Foda hatte der Meister der letzten Saison sechs Niederlagen in Folge – unter anderem im Cup – eingefahren. Im zehnten Super-League-Spiel soll nun heute endlich der erste Saisonsieg her.

Das Duell zwischen dem FCZ und Winterthur ist nicht nur ein Spiel zwischen zwei Kantonsrivalen, sondern auch das ultimative Kellerduell der Liga. Derzeit steht Meister Zürich mit nur drei Punkten nach neun Partien sieglos auf dem letzten Platz. Direkt davor befindet sich der Aufsteiger aus Winterthur mit fünf Zählern nach neun Spielen. Der Abstand auf den achten Platz beträgt aber bereits sechs Punkte.

Hallo und herzlich willkommen zum heutigen Super League Spiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Winterthur.