Damit verabschiede ich mich für heute und bedanke mich herzlich für die Aufmerksamkeit. Aufwiederlesen!

Der FCL fährt damit drei wichtige Punkte ein und klettert vorerst auf den 6. Platz, liegt neu fünf Punkte vor Sion und hat vor dem Heimspiel gegen den FCZ am Mittwoch ein wichtiges Polster auf die Abstiegsplätze. 
 
Derweil bleibt Sion tief im Tabellenkeller stecken und steht am Donnerstag auswärts bei Servette bereits ziemlich unter Druck, will man nicht nur gegen Vaduz um die Barrage kämpfen.

Nach der Pause sind es aber die Hausherren gewesen, die mit mehr Überzeugung aus der Pause kamen. Klare Chancen schauen dabei erst nicht heraus, doch Bamert brachte das Heimteam nach einem der zahlreichen Corner nach der Pause in Führung. Mit dem 1:0 im Rücken agierte Sion in der Defensive lange souverän. In der 72. Minute ist es aber Sorgic, der das Heimteam für nachlässiges Defensivverhalten bestraft und zum 1:1 abstaubt. 
Mit diesem Ausgleich im Rücken stürmte Luzern erst so richtig los. Fayulu konnte zwar noch mehrmals klären, musste sich in der 84. Minute aber einem Sonntagsschuss von Tasar geschlagen geben. Dabei beweist auch Fabio Celestini ein goldenes Händchen, der Tasar keine fünf Minuten davor eingewechselt  und Luzern so zum trotz später Wende verdienten Sieg verholfen hat.

Doch es hilft alles nichts mehr: Luzern besiegt Sion auswärts mit 1:2.

Die erste von drei Nachspielminuten läuft und Sion versucht es hier mit der Brechstange.

Ein letzter Versuch der Walliser: Karlen und Iapichino kommen für die Nachspielzeit, Theler und Innenverteidiger Ruiz müssen raus.

Sion kommt nochmals zu einem Freistoss aus dem linken Halbfeld, Grgic schlägt diesen aber miserabel zur Mitte und die Chance ist vertan.

Beim zweiten Versuch pfeift Lukas Fähndrich ein Stürmerfoul von Musa Araz. Sion droht die vierte Niederlage in Folge und der Verbleib auf dem Barrageplatz.

Sion darf nochmal zum Eckball antreten. Filip Ugrinić beteuert, an der Hereingabe ins gegenüberliegende Toraus nicht mehr dran gewesen zu sein, doch der Unparteiische zeigt erneut Richtung Eckfahne.

Celestinis beweist hier ein goldenes Händchen! Nach einer schlechten Klärung per Kopf fasst sich TASAR am Strafraumrand ein Herz und hämmert die aufspringende Kugel mit Rechts in den linken Winkel. Da kann sich auch Fayulu strecken wie er will und kommt nicht mehr heran.

Und Tasar bricht mit seinem Tempo gleich einmal durch, kann aus vollem Lauf aber keinen guten Abschluss mehr abgeben. Mit rechts zielt er flach ins nahe Eck, das Fayulu aber mit dem ausgefahrenen Fuss schliesst.

Beim FCL kommt nun noch Varol Tasar für Louis Schaub.

Doch es ist Luzern, dass hier am Siegtreffer riecht. Innerhalb einer Minute kommt erst Ugrinic auf Vorlage Ndiayes zur Topchance, dann ist es Sorgic, der eine Hereingabe von der anderen Seite mit der Spitze aufs Tor lenkt. Beide Male ist Fayulu mit einer Klasseparade zur Stelle.

Kuriose Szene rund um zwei Walliser Wechsel, können sie diesen doch erst nicht durchführen, weil Fähndrich einen Einwurf ausführen lassen will. Nach kurzer Verwirrung, auch weil erst der falsche Spieler angezeigt wurde, kommt es doch noch zum Wechsel. Birama Ndoye und Wakatsuki ersetzen Serey Die und Uldrikis.

Dieses 1:1 kommt doch ein wenig überraschend, kreierte der FCL bis zu diesem Zeitpunkt noch keine klare Chance. Nun ist für die Schlussphase aber alles wieder offen.

Schürpf geht nach einer Flanke Ndiayes im Strafraum vergessen, kann den Ball runter holen und per Dropkick abschliessen. Fayulu ist beim ersten Versuch zur Stelle, doch Knipser SORGIC steht richtig und staubt zum Ausgleich ab.

Itaitinga steht drei Meter im Offside, doch der Linienrichter wartet aus irgendeinem Grund ab, bis die Szene ausgespielt ist. Dabei stolpert Itaitinga beim Versuch, Müller zu umdribbeln, über das lange Bein des Keepers und bleibt einen Moment liegen, dürfte hier aber weiterspielen.

Da kommt der eingewechselte Offensivspieler zu spät in den Zweikampf, trifft nur den Gegenspieler und wird folgerichtig mit Gelb bestraft.

Luzern schafft es hier seit dem Rückstand nicht, die Walliser in deren Hälfte zu drängen, geschweige denn, diese in Bedrängnis bringen. So wirkt Sion in dieser Phase extrem abgezockt und lässt gar nichts zu.

In seiner letzten Aktion wird Tosetti vom langsam aber sicher rotgefährdeten Schulz umgerissen. Danach wird der Sion-Flügel durch Jared Khasa ersetzt. Doch spannender wird sein, wie lange Schulz hier noch auf dem Platz steht.

Wie offensiv wird Sion nun weiterspielen? Luzern hat sich langsam gefangen und reisst die Spieldiktat vermehrt an sich, lässt aber noch die nötige Präzision vermissen. Derweil scheint sich das Heimteam mit jedem Luzerner Pass tiefer in die eigene Hälfte zurückzuziehen.

Schulz und Uldrikis liefern sich hier ein kleines Rencontre an dessen Ende bei Spieler Gelb sehen könnten. Fähndrich beweist aber Fingerspitzengefühl und verzichtet darauf, den Luzerner Schulz hier mit Gelb/Rot vom Platz zu schicken.

Fabio Celestini reagiert umgehend und bringt Ibrahima N'Diaye für den jungen Yvan Alounga. Dabei war der frühere Aarauer im ersten Durchgang noch einer der Aktivposten.

Die Eckballflut der Walliser zu Beginn der Halbzeit hat sich ausgezahlt! Grgic zwirbelt das Leder einmal mehr zur Mitte, BAMERT läuft schön ein und verlängert die Hereingabe mit der Stirn zur Walliser Führung ins weite Eck.

Diesen Corner zirkelt Grgic auf Abdellaouis Kopf, der am Fünferrand schön steigt, seinen Kopfball aber nicht drücken kann.

Nach einer Seitenverlagerung von Serey Dié geht Itaitinga ins Eins-gegen-Eins mit Sidler, bleibt aber an diesem hängen und holt nur eine Ecke heraus.

Die Hausherren agieren in den ersten Minuten etwas zielstrebiger. Der Spielfluss ist allerdings unterbrochen, als Ayoub Abdellaoui nach einem Luftkampf angeschlagen liegenbleibt.

Der zweite Durchgang läuft! Wechsel gibt es zur Pause nicht zu verzeichnen.

Weil der Schnee weggearbeitet werden musste, ging das Spiel erst mit Verspätung los, dann legten die Teams aber so richtig los. Alounga in der 4. und Itaitinga in der 6. Minute hatten dabei auf beiden Seiten gleich ein paar gute Chancen. In der Folge verlor die Partie aber etwas an Unterhaltungswert. Dabei dominierte erst der FCL den Ballbesitz, erspielte sich aber kaum Chancen. Erst als die Walliser selbst wieder mehr am Ball waren, konnten die Luzerner Lücken finden. Die beste Chance und eigentlich einzig klare Möglichkeit nach der Startphase liess dabei Sorgic in der 30. Minute liegen. Von Sion kam, wenn man dieses Spiel gewinnen will, nach vorne bisher zu wenig.

Pünktlich, gar ein paar Sekunden zu früh, wird diese erste Halbzeit beendet. Ein leistungsgerechtes Unentschieden begleitet uns in die Pause.

Es scheint, als warten hier beide Teams auf den Pausenpfiff, geschehen tut jedenfalls nicht mehr viel.

Mittlerweile haben die Walliser hier statistisch leichte Vorteile im Ballbesitz, wirklich besser im Spiel nach vorne wurde das Heimteam dadurch aber nicht. Es bleibt ein Spiel mit beschaulichem Tempo.

Schulz steht Uldrikis hier im Zweikampf auf den Fuss und verwirft ab dem Pfiff die Arme. Fähndrich macht zwar keine Anstalten, ihn zu ermahnen, der Deutsche muss langsam aber sicher aufpassen.

Tosetti erhält Applaus von seiner eigenen Bank, weil er im Pressing gegen Frydek einfach nicht locker lässt und den Ball am Ende zum Einwurf hinausgrätscht.

Ugrinic ist weiterhin sehr aktiv und zieht von seiner rechten Seite zur Mitte. Mit Links schlenzt er das Leder dann in Richtung weites Eck, doch sein leicht abgelenkter Versuch fliegt knapp am Pfosten vorbei.

Kleine Unsicherheit bei Müller, der einen weiten Flankenball unterschätzt und deshalb fallen lässt. Hinter ihm steht aber nur ein Mitspieler, so hat dieser kleine Fehler keine Folgen.

Ein Drittel der Partie ist rum und plötzlich kommt Sorgic zur Riesenchance. Ugrinic wird schön in die Tiefe lanciert und findet den Knipser mit einer flachen Hereingabe. Scharf zischt sie vor der Abwehr durch und Sorgic muss aus rund fünf Metern eigentlich nur noch einschieben, zielt aber genau in die Mitte, wo - wen wundert´s - Torhüter Fayulu den Fuss so hinstellen kann, dass er diese Topchance vereitelt.

Itaitinga ist hier der mit Abstand aktivste Walliser. Bullig behauptet er sich auf Links und zieht in den Strafraum. Allein auf weiter Flur muss er es aus spitzem Winkel selbst probieren und zwingt den etwas überraschten Müller zu einer Fussabwehr.

Schulz rutscht mit einer riskanten Grätsche am Ball vorbei und trifft den abhebenden Theler und wird zurecht verwarnt.

Da pfeift Lukas Fähndrich einen harten Zweikampf des Ivorers ab. Der Pfiff mag etwas kleinlich gewesen sein, doch für seine gestenreiche Reaktion wird der Routinier zurecht verwarnt.

Der FCL kommt hier gleich zu zwei Eckbällen am Stück. Die zweite Flanke fliegt dabei gefährlich durch den Strafraum, doch am hinteren Pfosten kann Schürpf seinen Kopfball nicht aufs Tor drücken.

Sion holt sich hier Spielanteile zurück. Ein scharfer Flankenball Tosetti kann der lange Uldrikis nicht drücken. Die geklärte Kugel landet bei Serey Dié, der aus rund 25 Metern weit über das Tor zielt.

Sion kommt hier zu zweiten Ecke der Partie, Grgic bringt diese aber viel zu kurz und die Kugel wird problemlos geklärt.

Weil auf dem Platz gerade nicht viel läuft, blicken wir nochmals auf die harte Arbeit der Helfer vor dem Spiel zurück. Ohne diese könnte jetzt gar nicht gespielt werden.  

Neben einem ruhigen Spielaufbau streuen die Luzerner immer wieder einen langen Ball ein, was wohl dem Untergrund geschuldet ist. Dies hat, beispielsweise bei Aloungas Chance, auch schon funktioniert, führt bisher aber kaum mal zum gewünschten Ergebnis.

Trotz zweier guter Möglichkeiten in dieser Startphase zünden beide Teams hier kein offensives Feuerwerk. Die Luzerner dominieren die Partie mit viel Ballbesitz, Tempo ist bisher aber ins Sions Kontern fast mehr zu erkennen.

Müller lässt sich auf der anderen Seite nicht lumpen und fliegt sehenswert auf einen Schlenzer vom Strafraumrand. Itaitinga hatte sich schön gelöst und mit links das weite Eck anvisiert, kann den Luzerner Keeper aber nicht bezwingen.

Da wird es ein erstes Mal gefährlich. Alounga geht vergessen und wird halbrechts in die Tiefe lanciert. Der Abschluss aus nicht idealem Winkel ist aber etwas zu ungenau, sodass Fayulu rechtzeitig am Boden ist und mit sehenswertem Reflex abwehren kann.

Luzern zeigt hier in der Startphase mehr Drang nach vorne, doch es wird schnell klar, dass man sich heute bei diesem Terrain auf keinen fussballerischen Leckerbissen einstellen darf.

Nun, da der Rasen wieder grün ist, steht dem Anpfiff nichts mehr im Wege. Der Unparteiischen Lukas Fähndrich hat die Partie soeben freigegeben.

Corona macht´s möglich: Weil am Mittwoch vor einer Woche das Heimspiel des FCL gegen Sion nachgeholt wurde, liegen nur zehn Tage zwischen den beiden Spielen. Damals dominierte Luzern das Geschehen über weite Strecken, hatte das Gros an Spielanteilen und gewann dank zweier später Tore verdient mit 2:0. Heute ist jedoch ein neues Spiel und man kann davon ausgehen, dass die Walliser heute anders auftreten werden.

Weil neuerliche Schneefälle den Rasen abermals bedeckt hat, fängt das Spiel übrigens mit einer halben Stunde Verspätung an.

Den Luxus einer leichten taktischen Anpassung kann sich derweil Fabio Celestini mit seinem Kader leisten. Während in der Hintermannschaft alles gleich bleibt, wird im Mittelfeld Alex Carbonell für Sturmtalent Alounga rausrotiert. So scheint es durchaus vorstellbar, dass Celestini heute vom 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umstellt. Sorgic und Alounga würden eine Doppelspitze bilden und auf den Flügeln kämen Schürpf, der Varol Tasar ersetzt, und Ugrinic zum Zug. Doch auch eine Variante mit drei Stürmern, wo Sorgic das Zentrum besetzt und Ugrinic in die Schaltzentrale gestellt wird, scheint möglich. Klar ist: Der FCL agiert heute in der Grundordnung offensiver, als gegen YB.

Das Unterfangen wird Fabio Grosso heute einmal mehr durch zahlreiche Absenzen erschwert. Mit Andersson, Clemenza, Doldur, Hoarau, Kabashi, Luan, Vlasenko fehlen heute gleich sieben Spieler. Besonders schmerzen wird dabei die Absenz die Italieners Clemenza, der sich als wichtiges Kreativelement bei Sion etabliert hatte. Im Vergleich zur 4:2-Niederlage in Basel nimmt Grosso daher auch nur eine Veränderung vor, rückt doch Matteo Tosetti für Doldur in der Offensive ins Team. Ansonsten überrascht Grosso mit der Nominierung von Fayulu im Tor, der Kevin Fickentscher ersetzt.

Und bei einem weiteren Misserfolgs für den FC Sion wird sich bei Präsident Constantin auch die Trainerfrage stellen. Zwar nahm er den vor der Saison engagierten Fabio Grosso kürzlich in Schutz und betonte, dass die Mannschaft durch das Coronavirus stark aus der Bahn geworfen worden sei, irgendwann wird er sich aber fragen, ob Grosso der Trainer ist, der sie wieder in die Bahn führen kann. Drei Punkte heute wären dabei sicher gute Argumente für den italienischen Übungsleiter.

Ob dem FC Sion heute ein Vollerfolg gelingt, liegt auch am Auftritt des Gegners. Denn die Mannschaft von Fabio Celestini hat diese Saison seine liebe Mühe mit der Konstanz. Zwar zeigen die Luzerner immer wieder, spielerische Qualität zu haben, erwischt aber zu oft nicht den besten Tag. Zuletzt ist aber doch ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. So holte man aus den letzten vier Spielen sieben Punkte und musste sich nur im letzten Spiel Meister YB geschlagen geben. Dabei hatte man sich nach frühem 0:3-Rückstand eindrücklich gesteigert und sich auf 2:3 herangearbeitet. Tritt man so auf, wie in der 1. Halbzeit gegen die Berner, dürfte Sion heute gute Karten haben, zeigt der FCL aber das Gesicht jener zweiten Halbzeit, könnte es für Sion eng werden.

"Wenn man beim Tabellenletzten 1:4 verliert, dann kämpft man gegen den Abstieg", mit diesen Worten hatte Sion-Präsident Constantin die Niederlage beim FC Vaduz vor zwei Wochen kommentiert. Seither setzte es gegen den heutigen Gegner in einem Nachtragspiel und in Basel zwei weitere Niederlagen ab. Zwar lässt sich auf der Leistung in Basel durchaus aufbauen, doch wer CC kennt, weiss dass der Totomat entscheidend ist. Und dieser besagt, dass Sion heute gegen Luzern mit einem Sieg auf Platz 8 hochklettern kann. Und wenn sich ein Team im Abstiegskampf befindet, müssen solche Chancen genutzt werden.

In Zeiten von Corona sind Spielabsagen leider zum Alltag geworden, sodass weitere Verschiebungen wegen dem Wetter kaum drin liegen. So wurde auch im Tourbillion schon früh ganze Arbeit geleistet, dass dann um 18:15 Uhr auf einem, zwar tiefen und nicht liecht bespielbarem, aber immerhin grünem Rasen auch gespielt werden kann. Das Vorher/Nachher-Bild ist jedenfalls beeindruckend.

Herzlich Willkommen zum Spiel zwischen dem FC Sion und dem FC Luzern in der 11. Runde der Raffeisen Super League.