Das war es vom ersten RSL-Spieltag im neuen Jahr. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und wünsche noch einen schönen Sonntagabend.

Lugano bleibt damit im Niemandsland der Tabelle, muss sich vorerst nach hintern orientieren. Verliert man nächste Woche das Heimspiel gegen Xamax, droht der Abstiegskampf. Auf der anderen Seite klettern die St.Galler auf Platz 2 und sind erster Verfolger des Leaders aus Bern. Nächste Woche kommt es dann zum Verfolgerduell in Basel. Knüpft man an diese 2. Halbzeit an, wird auch dort viel möglich sein.

St.Gallen etabliert sich immer mehr als Spitzenteam dieser Liga. Die Reaktion auf eine schwache erste Halbzeit war jedenfalls aller Ehren wert. Man schaffte es, das Tempo nochmals zu erhöhen, zwang die Gäste so zu mehr Fehlern und konnte diese eiskalt bestrafen. Victor Ruiz avanciert dabei mit seinem Doppelpack zum Matchwinner. Lugano hingegen wurden nach einer soliden bis guten 1. Halbzeit die Grenzen aufgezeigt. Besonders bedenklich muss Jacobacci dabei stimmen, wie seine Mannschaft auf den Rückstand keine Reaktion mehr zeigen konnte.

Dann ist das Spiel vorbei. St.Gallen gewinnt trotz Pausen-Rückstand am Ende problemlos mit 3:1.

Zigi, der ein starkes Debüt gezeigt hat, lässt sich hier Zeit, um einen weiten Ball aufzunehmen. Ein durch und durch souveräner Auftritt des Stojanovic-Ersatz.

Vier Minuten werden hier noch nachgespielt.

Doch Zeidler gibt Demirovic einen verfrühten Abgang. Für die letzten Minuten kommt Ribeiro.

Letard muss sich im eigenen Sechzehner mit Krämpfen behandeln lassen. Zeidler hätte noch einen Wechsel, um den Franzosen zu ersetzen.

Dementsprechend unnötig ist dieses taktische Foul von Letard, der seinen Gegenspieler einfach niederreisst. Damit ist er nächste Woche, übrigens genau wie Demirovic, gesperrt.

Das Spiel hier ist gelaufen. Lugano zeigt hier in keinster Weise den Willen und die Einstellung, sich hier nochmals zurückzukämpfen.

Holender löst sich in der eigenen Hälfte schön und hat dann Platz, um Gerndt zu lancieren. Letard antizipiert dies jedoch sehr gut, kann den Schweden ablaufen.

Zeidler beschert dem Mann des Spiels einen verfrühten Abgang. Für Victor Ruiz kommt Betim Fazliji.

Jacobacci versucht trotzdem nochmals einen neuen Impuls zu setzen. Franklin Sasere ersetzt Marco Aratore.

Lugano hat hier wohl nichts mehr entgegenzusetzen. Das 3:1 war die Entscheidung und es ist weiterhin nur das Heimteam im Angriff. Da hat Zeidler eine klasse Reaktion seiner Mannschaft hervorgerufen. Nach einer schwachen ersten Halbzeit, dreht man das Spiel nun im Stile eines Spitzenteams.

Das dürfte die Entscheidung sein! RUIZ zieht aus 20 Metern satt ab, der Ball flattert leicht, Baumann sieht bei diesem Geschoss aber nicht gut aus, macht keinen Wank und schaut nur zu, wie das Leder ziemlich mittig im Netz einschlägt.

Jacobacci versucht nun wieder die Offensive zu stärken: Stürmer Gerndt kommt für Sandi Lovric.

Nun nimmt auch Peter Zeidler seinen ersten Wechsel vor. Babic kommt für den stets bemühten Guillemenot.

Ein 3:1 wäre hier wohl die Entscheidung, Lugano kommt mit dem noch höheren Druck nicht wirklich zurecht, kann sich kaum mehr befreien. Ruiz spielt hier gerade Katz und Maus mit seinem Gegenspieler, kann dabei aber "nur" eine Ecke herausholen, die dann geklärt wird.

Custodio wird wenige Minuten nach seinen Provokationen ausgewechselt. Für ihn kommt Coviglio.

Jetzt kommt auch die Spielfreude. Sackstark, wie Guillemenot das Leder blind per Hacke und durch die Beine in den Lauf Ittens weiterleitet. Dieser scheitert aber am Fuss des glänzend reagierenden Baumanns.

Plötzlich ist das Heimteam wie ausgewechselt. Man spielt zielstrebiger, genauer und stellt Lugano mit einem horrenden Tempo vor grosse Probleme. So scheint das 3:1 nur eine Frage der Zeit.

Jetzt ist Lugano von der Rolle und lässt die Defensive Ordnung vermissen. Baumann hält einen Schuss Ittens von der rechten Seite noch mit dem Fuss. Dann bringen die Tessiner den Ball nicht weg. Am Ende kann RUIZ dies ausnutzen, hämmert das Leder aus zehn Metern in die Maschen.

Die Zeitschinderei von Custodio hat den FCSG angespornt! DEMIROVIC ist es, der lanciert wird und mit Gewalt eine Lücke bei Baumann findet. Mit Schmackes hämmert er das Leder aus spitzem Winkel ins nahe Eck!

Unverständnis beim St.Galler Publikum. Muheim legt das Leder hier an Custodio vorbei, springt in den Tessiner hinein und lässt sich fallen. Bieri entscheidet dann auf Freistoss Lugano. Weil Custodio sich in der Folge zu viel Zeit lässt, um vom Platz zu humpeln, sieht der Luganesi dann doch noch Gelb.

So sorgen die Gäste auch in dieser Startphase immer wieder für Entlastung. Nach einem Eckball zeigt Zigi aber eine gute Strafraumbeherrschung, ist auf einen scharfen Flankenball souverän zur Stelle.

Man darf gespannt, wie weit sich Lugano im Verlaufe dieser 2. Halbzeit zurückziehen wird. Man wird sicher gut damit beraten sein, sich nicht zu früh nur aufs Verteidigen zu konzentrieren. Zumindest in dieser Startphase gelingt dies aber.

Görtler sorgt nach 35 Sekunden bereits für den ersten Abschluss. Erst setzt er im gegnerischem Sechzehner nach Ballverlust gleich nach, zieht aus spitzem Winkel vielleicht etwas überhastet ab, und setzt seinen Versuch ein paar Meter übers nahe Eck.

Die Mannschaften sind zurück auf dem Rasen. Das Spiel geht weiter.

Lugano hat dem FC St.Gallen in dieser ersten Halbzeit mit einem klugen Auftritt den Zahn gezogen. Das Heimteam presst hier zwar gewohnt früh, konnte die Gäste dadurch in der Anfangsphase auch in dessen Spielaufbau vor Probleme stellen, erspielte sich aber dennoch kaum Torchancen. So war Lugano nach der Startphase gefährlich, konnte das St.Galler Pressing öfters überspielen und kam so zu guten Konterchancen.
Konnte Holender eine 100%ige Chance nicht nutzen, verwertete Bottani die zweite Topchance in der 39. Minute zur durchaus verdienten Führung. Will St.Gallen hier noch punkten, muss man sich in der Offensive etwas einfallen lassen. Mit einem Boris Babic hat man aber auch noch eine spannende Option, die eine Wende bringen könnte. Ob dies gelingen wird, sehen wir nach der Pause.

Die St.Galler kommen kurz vor der Pause nochmals zur zwei Ecken. Weil diese aber beide nicht zum Erfolg führen, geht Lugano mit einer durchaus verdienten Führung in die Pause.

Eine Minute wird hier noch drauf gelegt.

Das Heimteam agiert in der Offensive einfach zu umständlich. Ruiz ist Sinnbild dafür, verzichtet er doch darauf, das Spiel breit zu machen, nur um dann einen kurzen Schnittstellen-Ball genau in die Füsse eines Luganesis zu setzen.

Jetzt muss vom Heimteam mehr kommen. Es sind aber die Luganesi, die gleich wieder für Gefahr sorgen. Eine scharfen Ball in die Tiefe kann Bottani alleine vor Zigi aber nicht verarbeiten.

Wieder laufen die St.Galler in einen Konter. Dann lässt Lavanchy Muheim ins leere Laufen und hat viel Zeit zum Flanken. So spielt er das Leder perfekt in den Laufweg BOTTANIs, der es über seine Stirn laufen lässt und via Boden ins weite Eck trifft.

Nach guter Einzelaktion von Aratore hat Bottani auf rechts etwas Platz, vertändelt sich aber beim Versuch eines Hakens in der St.Galler Defensive.

Peter Zeidler versteht einen Foulpfiff Alain Bieris im Mittelfeld nicht. Der Schiedsrichter nimmt sich daraufhin Zeit, dem Trainer diesen zu erklären und löst diese Situation ruhig und souverän.

Guillemenot kassiert einen weiten Ball von Maric aus kurzer Distanz ins Gesicht, bleibt daraufhin liegen. Es würde aber überraschen, könnte er hier nicht weiterspielen.

Nach über einer halben Stunde lässt sich hier sagen, dass Lugano es schafft, die Ostschweizer vor manche Probleme zu stellen. Zwar hat das Heimteam mehr Ballbesitz und läuft die Tessiner druckvoll früh an. Kann Lugano die erste Pressing-Linie aber überspielen, ist man gefährlicher und hätte durch Holender eigentlich in Führung gehen müssen.

Und Bottani kann bereits wieder flanken. Letard lenkt die scharfe Hereingabe mit der Fussspitze ab, Zigi ist jedoch hellwach, kann das Leder souverän aufnehmen.

Bottani bleibt nach einem unscheinbar wirkenden Zweikampf mit Muheim liegen, der St.Galler stand ihm aber unglücklich von hinten auf die Achillesferse. Der Luganesi steht aber bereits wieder.

So richtig kommt St.Gallen einfach nicht durch. Ein schöner Flankenball von Muheim kommt zu Itten, dem springt dieser von der Brust aber etwas zu weit ab. Sofort ist Obexer zur Stelle, stellt sich in den Weg und schaut das Leder souverän ins Toraus.

Der FCSG läuft den Gegner gewohnt unermüdlich an. Lugano schafft es mittlerweile aber, die Fehler zu minimieren und wenn es zum Ballverlust kommt, ist es nicht in der gefährlichen Zone. So bleiben klare Torszenen weiter Mangelware.

Da unterbindet der Stürmer einen Konter mit einer harten Grätsche, wird dementsprechend auch zurecht verwarnt.

Da wird die St.Galler Defensive von einem Pass Schachmatt gesetzt. Holender kann ab der Mittellinie starten und alleine auf Zigi zulaufen. Dieser bleibt lange stehen und ist beim Flachschuss ins weite Eck mit einem guten Reflex zur Stelle.

Itten bringt das Netz ein erstes Mal zum Zappeln. Von der linken Seite zieht er am Strafraumrand zur Mitte, sein Flachschuss zischt am linken Pfosten vorbei und streift das Aussennetz.

In der Defensivbewegung setzt Lugano hier auf ein 4-4-2. Man zieht sich dabei bis nach der Mittellinie zurück, macht ab dort aber die Räume eng. In der Offensive entspricht das System aber klar dem 4-3-3.

Lovric findet mit einem Freistoss aus dem rechten Halbfeld den Kopf von Sabbatini. Vom Strafraumrand kann dieser den Kopfball aber nicht aufs Tor zielen. Dennoch: Lugano hält hier bisher ganz gut dagegen.

Custodio verlädt Muheim mit einem schnellen Haken und findet Lovric mit einer feinen Flanke am Strafraumrand. Lovric nimmt das Leder mutig direkt, sein Volley geht via Boden aber knapp am linken Pfosten vorbei. Zigi wäre aber wohl sowieso zur Stelle gewesen.

Starker Antritt von Hefti, der hier das Leder von Strafraum zu Strafraum trägt. Links findet er Guillemenot, der Platz hat die Flanke anzunehmen und mit einem Vollspannvolley aufs Tor zu befördern. Der Schuss ist satt, aber zu ungenau und deshalb kein Problem für Baumann.

Dennoch kann Lugano mit dieser Startphase doch halbwegs zufrieden sein. Das Heimteam hat hier erwartet mehr Spielanteile, bis auf einen geblockten Schuss nach einer kurz ausgeführten Ecke, kommt hier aber noch keine Torgefahr auf.

Dennoch ist es hier noch keine "Vollgas-Veranstaltung" des Heimteams. Nach einem weiten Ball kommt es für die St.Galler zu ein paar Bangen Sekunden, weil Custodio im Strafraum viel Platz hat, sein Zuspiel in die Mitte ist dann aber zu ungenau, kurz darauf wird aber die Fahne gehoben und die Gefahr ist endgültig bereinigt.

Das Heimteam übernimmt hier sogleich das Zepter, hat in diesen Startminuten viel Ballbesitz. Luganos Spieler haben derweil Mühe, begehen in dieser Startphase sogleich einige Fehlpässe.

Nach einem Pass in die Tiefe geht ein erstes Raunen durchs Stadion. Sulmoni antizipiert diesen jedoch gut, läuft Itten souverän ab.

Die Partie in St.Gallen läuft. Lugano hat hier Anspiel und spielt von Links nach Rechts.

Die Teams laufen in den wieder einmal gut gefüllten Kybun Park ein. In Kürze wird es also auch für diese beiden Teams im neuen Jahr losgehen. Geleitet wird das Spiel von Alain Bieri.

Gut möglich, dass heute zwei 4-3-3-Systeme aufeinander treffen. Während aber bei St.Gallen drei gelernte Stürmer ganz vorne antreten, besteht diese beim FC Lugano aus drei Spielern vom Typ "Flügel". Holender kann dabei am ehesten die Rolle des zentralen Stürmers einnehmen, hat dies auch in der Hinrunde immer wieder getan. In der Verteidigung spielt vielleicht etwas überraschenden Fulvio Sulmoni neben Maric in der Innenverteidigung. Fabio Daprela, der in St.Gallen seit seinem Kung-Fu-Foul gegen Itten wenig beliebt ist, nimmt auf der Bank Platz.  

An Altbewährtem muss nicht gerüttelt werden. So gleicht die Aufstellung von Peter Zeidler in grossen Teilen jener, die man von der Hinrunde her kennt. Im Tor kommt Neuzugang Zigi sogleich zum Zug. Ansonsten bleibt alles beim selben. Im Sturmtrio erhält heute zudem Guillemenot den Vorzug vor Babic. 

Vor der heutigen Begegnung trennen die beiden Teams 14 Punkte, sechs davon sind auf die Direktbegegnung der Hinrunde zurückzuführen, wo sich St.Gallen zuhause mit 3:2 und auswärts mit 3:1 durchsetzen konnte. Gelingt dem Heimteam heute der dritte Sieg, werden sie mit Sicherheit auf den 2. Platz springen, da es in Bern ja zum grossen Spitzenspiel zwischen dem Leader und Basel kommt. Auf der anderen Seite könnte Lugano mit einem Sieg bis auf vier Punkte an den 4. Platz herankommen. Auf diesem hat man, je nachdem wer sich den Cupsieg sichert, ja das Recht zur Teilnahme an der EL-Qualifikation. Beide Mannschaften können mit einem Dreier heute also gleich einmal die Weichen stellen wohin es in dieser Rückrunde gehen könnte?

Eine etwas enttäuschende Hinserie, es musste daher auch ein Trainerwechsel her, hat der FC Lugano hinter sich. Mit 21 Punkten hat man zwar einen satten Vorsprung auf den Barrageplatz (sieben Punkte), eigentlich wollte man aber ans Vorjahr anknüpfen und wieder um die internationalen Plätze mitspielen. Ob dies nun, da man sich auf die Liga konzentrieren kann, doch noch gelingt? Klar ist, mit Spielern wie Holender, Aratore oder Bottani hat man im Angriff mehr spielerische Klasse, als die 18 Törchen der Hinrunde vermuten lassen. Auch könnte der Abgang von "Stinkstiefel" Carlinhos Junior eine befreiende Wirkung haben. Ob das aber auswärts beim Tabellendritten gleich gezeigt wird, darf bezweifelt werden.

Mit 35 Punkten waren die Ostschweizer trotz der Niederlage zum Abschluss das Überraschungsteam der Hinrunde. Mit mutigem Offensivfussball stürmte man an die Spitze und stellt mit 42 erzielten Toren den besten Angriff. Auf diese Stärke wird man sich wohl auch heute berufen, währenddessen ganz hinten ein kleines Fragezeichen besteht. Nach dem Abgang von Dejan Stojanovic in Richtung Middlesbrough konnte man dessen Ersatz erst vor zwei Tagen präsentieren. Der Ghanaer Lawrence Ati Zigi kam vom FC Sochaux und wird heute bereits sein Debüt geben.

Herzlich Willkommen zum Rückrunden-Auftakt zwischen dem FC St.Gallen und Lugano in der 19. Runde der Super League.