Fazit:
Juventus gewinnt das Topspiel gegen Napoli mit 2:1, bleibt vor eigenem Publikum weiter ungeschlagen und baut den Vorsprung auf die Süditaliener auf sieben Punkte aus. Sahnehäubchen war das Siegtor von Gonzalo Higuaí­n, der seinen Torriecher im Spiel gegen seinen Ex-Klub wiedererlangt hat. Dabei waren die Gäste über weite Strecken der Partie mindestens gleichwertig, im chancenarmen ersten Durchgang machten die "Azzurri" den etwas besseren Eindruck. Nach dem Seitenwechsel gingen die Hausherren überraschend in Führung (Bonucci, 50.), doch die Gäste schafften postwendend den verdienten Ausgleich (Callejón, 54.). Napoli roch nach dem Treffer Lunte und drängte auf das Führungstor, doch der bis dahin unauffällige Higuaín machte der Sarri-Elf in der 71. Minute einen Strich durch die Rechnung. Der Argentinier feierte das goldene Tor nicht, mit ähnlicher Besonnenheit spielte seine Mannschaft die Führung über die Zeit.

Juan Cuadrado setzt sich auf der rechten Seite stark gegen zwei Mann durch und bolzt das Leder so weit nach vorne wie möglich.

Juve bekommt noch einen umstrittenen Freistoß zugesprochen und führt ihn natürlich kurz aus, das war es dann wohl.

Callejón wird auf der rechten Seite angespielt und leitet sofort zum zentral postierten Mertens weiter, der aus kurzer Distanz kläglich verzieht. Zum Glück für den Belgier war die Fahne beim Zuspiel auf Callejón oben.

Es gibt fünf Minuten Nachschlag. Doch es scheint nicht so, als würde Napoli gegen die solide Abwehr des Rekordmeisters noch ein Durchkommen finden.

Piotr Zieliński zieht aus rund 30 Metern ab, die überhastete Aktion gehört eindeutig in die Kategorie Verzweiflungsschuss.

Die scharfe Hereingabe kann Leonardo Bonucci nur halbherzig klären, der anschließende Schuss von Vlad Chiricheş ist aber zu harmlos.

Faouzi Ghoulam schlägt das Leder aus dem rechten Halbfeld vor den Kasten, wo Mario Mandžukić nur knapp über das eigene Gehäuse köpft. Es gibt Eckstoß.

Gelbe Karte für Mario Mandžukić (Juventus)
Callejón bekommt auf der rechten Seite den Ellenbogen des Kroaten ins Gesicht, es gibt noch einmal Freistoß.

Die Kugel kreist nun überwiegend in den Reihen der Gäste, doch es scheint, als wäre der Tank der "Azzurri" bereits leer.

Auch Maurizio Sarri schöpft sein Wechselkontingent aus und bringt mit Omar El Kaddouri einen torgefährlichen marokkanischen Mittelfeldspieler.

Sollte es beim Sieg für die "Alte Dame" bleiben, hätte Napoli schon sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenführer.

Juventus spielt sein Spiel jetzt gekonnt runter. Die Gäste laufen im Moment nur hinterher, Dries Mertens macht im Sturmzentrum keinen Stich.

Beide Übungsleiter gehen die Schlussviertelstunde mit neuem Personal an. Kann Napoli hier noch was reißen? Im Moment sieht es nicht so aus, der Rekordmeister ist nach dem Führungstreffer zu altem Selbstvertrauen zurückgekehrt.

Napoli setzt sofort zum Konter an. Faouzi Ghoulam schlägt einen weiten Pass auf Mertens, der im Zweikampf mit dem heute überragenden Bonucci das Nachsehen hat.

Tooor für Juventus, 2:1 durch Gonzalo Higuaí­n
Higuaín trifft mit seiner ersten Chance gegen seinen Ex-Klub! Eine Hereingabe auf den langen Pfosten kann Faouzi Ghoulam nur halbherzig klären. Alle Blauen schauen nur hinterher, als Higuaín von hinten anstürmt und die Kugel aus zentraler Position und knapp 15 Metern ins rechte Eck drischt. Der Argentinier feiert sein Tor mit Bedacht.

Claudio Marchisio soll das Übergewicht im Mittelfeld wieder herstellen und übernimmt den zentralen Part neben Khedira (links) und Hernanes (rechts).

Immerhin taucht Juve mal wieder vor dem Kasten auf. Alex Sandro flankt von der rechten Seite, im Strafraum kann Higuaín den Ball aber nicht behaupten.

Die Gäste greifen nun deutlich früher an und erschweren der "Alten Dame" dadurch den Spielaufbau. Napoli ist dem zweiten Treffer weiterhin näher.

Von Gonzalo Higuaí­n ist bislang noch überhaupt nichts zu sehen. In wichtigen Spielen scheinen dem Argentinier die Nerven zu versagen, sowohl bei seinem neuen Klub als auch in der Nationalmannschaft.

Gelbe Karte für Hernanes (Juventus)
Hernanes hat sich seine Verwarnung redlich verdient, der Brasilianer hat bereits einige grobe Fouls zu Buche stehen und bringt nun auch Diawara zu Fall.

Maurizio Sarri denkt wohl bereits an das Auswärtsspiel bei Besiktas Istanbul und nimmt Lorenzo Insigne vom Feld. Der Angreifer ist über seine Auswechslung nicht besonders glücklich.

Napoli drängt nun auf den zweiten Treffer. Schafft es die Elf von Maurizio Sarri sogar, der "Alten Dame" die erste Heimniederlage seit mehr als einem Jahr zuzufügen?

Jetzt dringt Lorenzo Insigne über die linke Seite vor und zieht ab, doch auch der flache Linksschuss bleibt an einem Defensivspieler hängen.

Die "Azzurri" kontern, erneut taucht Callejón auf der rechten Strafraumseite auf! Diesmal zögert der Spanier aber zu lange und trifft nur ein Abwehrbein.

Die Partie nimmt nun deutlich an Fahrt auf. Der schnelle Ausgleichstreffer Napolis ist gerecht, die Gäste waren bislang alles andere als minderwertig.

Tooor für SSC Napoli, 1:1 durch José Callejón
Die Süditaliener erzielen postwendend den Ausgleich! Lorenzo Insigne spielt aus zentraler Position einen Heber auf José Callejón, der auf der rechten Seite Alex Sandro entwischt und das Leder aus spitzem Winkel an Gianluigi Buffon vorbeischiebt.

Auf der Gegenseite spielt Dries Mertens einen Diagonalpass auf Lorenzo Insigne, der vor dem Kasten gerade noch von Andrea Barzagli abgedrängt wird.

Tooor für Juventus, 1:0 durch Leonardo Bonucci
Der Rekordmeister geht in Führung! Ein Eckball von der rechten Seite wird nur halbherzig geklärt. Die Kugel springt durch den Sechszehner, bis Faouzi Ghoulam eigentlich klären will, das Leder aber nicht richtig trifft und Leonardo Bonucci auf dem Silbertablett serviert. Der aufgerückte Innenverteidiger drischt das Spielgerät aus kurzer Distanz in die Maschen.

Es geht schwungvoll los. Alex Sandro flankt von der linken Seite, doch Kalidou Koulibaly ist im Sechszehner unüberwindbar.

Ein langer Ball in die Spitze landet bei Dries Mertens, der diesmal nicht im Abseits steht und frei auf den Kasten von Gianluigi Buffon zuläuft! Doch dem Belgier verspringt das Leder, die Chance ist dahin.

Es geht weiter! Beide Übungsleiter verzichten auf Wechsel, allerdings musste Giorgio Chiellini im ersten Durchgang bereits verletzt raus.

Halbzeitfazit:
Zur Pause steht es im Spitzenspiel der Serie A noch torlos, die Begegnung zwischen Juventus und der SSC Napoli wird den hohen Erwartungen bislang nicht gerecht. Klare Torchancen konnte sich keine der beiden Mannschaften erspielen, vor allem die Hausherren wirken sehr ideenlos - Gonzalo Higuaín scheint weit davon entfernt, gegen seinen Ex-Klub zu treffen. Napoli liefert ein solides Auswärtsspiel ab und machte im ersten Durchgang den etwas besseren Eindruck. Mal sehen, was die zweiten 45 Minuten bereithalten!

Es gibt zwei Minuten Nachschlag. Es sieht nicht so aus, als könnte eines der Teams noch ein Tor erzielen.

Hernanes verliert die Kugel im Mittelfeld. Mertens dribbelt sich bis an die Strafraumkante und wird dort von Pjanić zu Fall gebracht. Die Freistoßposition ist gut, die Ausführung von Ghoulam aber gruselig.

Andrea Barzagli agiert nach der Auswechslung von Chiellini als linker Innenverteidiger, Lichtsteiner belegt die vorher vom Ex-Wolfsburger ausgefüllte Rolle als rechter Abwehrmann.

Außerhalb des Sechszehner läuft Alex Sandro ungestüm auf den herauseilenden Pepe Reina zu, auch der spanische Schlussmann muss kurz behandelt werden. Es kommt zu einem kleinen Gerangel, doch der Unparteiische kann die Beteiligten schnell beruhigen.

Giorgio Chiellini muss angeschlagen raus. Massimiliano Allegri überrascht und ersetzt den Verteidiger durch einen Offensivmann: Der Kolumbianer Juan Cuadrado betritt den Rasen.

Die Begegnung befindet sich mittlerweile auf sehr überschaubarem Niveau. Keines der beiden Teams kann für Torgefahr sorgen, das Geschehen findet überwiegend im Mittelfeld statt.

Lichtsteiner dringt in den Sechszehner ein, läuft auf Kalidou Koulibaly zu und geht zu Fall. Welch dreiste Art, einen Elfmeter schinden zu wollen.

Der Mittelfeldmann der "Azzurri" muss kurz behandelt werden, hat aber Glück, sich bei dieser Aktion nicht ernsthaft verletzt zu haben.

Hernanes bringt seinen Landsmann Allan mit einem harten Einsteigen zu Fall, Gianluca Rocchi lässt die Karte unverständlicherweise stecken.

Vlad Chiricheş spielt einen halbhohen Ball in die Spitze, doch da ist keiner. Die Gäste kombinieren sich teils gut durch die gegnerische Hälfte, doch es fehlt ein Abnehmer im Strafraum. Ein richtiger Stoßstürmer, so wie Higuaín...

Miralem Pjanić führt den fälligen Freistoß aus. Die Flanke aus 25 Metern und halbrechter Position landet am langen Pfosten, Kalidou Koulibaly klärt konsequent.

Gelbe Karte für Lorenzo Insigne (SSC Napoli)
Insigne wird für ein Foul an Lichtsteiner verwarnt. Die Gelbe Karte ist strittig, einige schlimmere Vergehen wurden in der ersten halben Stunde nicht geahndet.

Allan fasst sich ein Herz und zieht aus rund 30 Metern ab, der unplatzierte Distanzschuss landet in den Armen von Gianluigi Buffon.

Eine knappe halbe Stunde ist gespielt. Die Begegnung ist sehr umkämpft, beide Mannschaften schenken sich nichts. Immer wieder kommt es zu Unterbrechungen, Abseitspositionen und Foulspiele sind häufig.

Die Hereingabe bringt keine Gefahr, wir warten immer noch auf klare Torchancen.

Jetzt geht es zur Abwechslung mal über rechts: Khedira spielt einen schönen Flachpass in den Lauf von Higuaín, der gegen Chiricheş immerhin einen Eckball herausholt.

Im Moment finden die Aktionen der Hausherren ausnahmslos auf der linken Seite statt. Sowohl die offensiven Vorstöße als auch die Foulspiele.

Gelbe Karte für Alex Sandro (Juventus)
Erst holt Chiellini Allan von den Beinen, dann steigt Alex Sandro hart gegen Mertens ein. Beide werden verwarnt.

Gelbe Karte für Giorgio Chiellini (Juventus)

Juventus kombiniert sich über die linke Seite nach vorne. Eine gefährliche Flanke aus dem Halbfeld von Alex Sandro kann Pepe Reina nur nach vorne abwehren, Stephen Lichtsteiner ballert den Nachschuss aus 20 Metern aber weit über den Kasten.

Napoli hat in den letzten Minuten mehr Ballbesitz und spielt hier eindeutig auf Sieg. Ein Dreier wäre für die Sarri-Elf enorm wichtig, um die Chancen im Meisterschaftsrennen zu erhöhen.

Nun hat Dries Mertens auf der linken Seite viel Platz, doch der Angreifer sieht keinen Mitspieler und schlägt eine harmlose Flanke in die Arme von Gianluigi Buffon.

Die Kugel zappelt im Netz! Kalidou Koulibaly spielt einen hohen Ball auf den startenden José Callejón, der mit dem Rücken zum Tor steht und völlig freistehend einen Drehschuss im Kasten unterbringt. Beim Zuspiel steht der Spanier aber klar im Abseits.

Wieder kontert die "Alte Dame" über Mario Mandžukić. Gonzalo Higuaín dringt in den Sechszehner ein und hat auf der rechten Seite viel Platz, kommt gegen Pepe Reina aber zu spät.

Die Anfangsphase gestaltet sich ausgeglichen. Beide Teams tasten sich erstmal ab, Torchancen gibt es noch nicht zu verzeichnen.

Miralem Pjanić schlägt die Hereingabe aus rund 25 Metern vor den Kasten, Kalidou Koulibaly klärt jedoch per Kopfball.

Juventus kontert im eigenen Stadion! Mario Mandžukić leitet zu Gonzalo Higuaí­n weiter, der an der blauen Abwehrreihe hängenbleibt, auf der rechten Seite aber immerhin einen Freistoß herausholt.

Zum ersten Mal setzt sich Napoli geschlossen in der gegnerischen Hälfte fest. Dries Mertens wird aber von Leonardo Bonucci abgedrängt.

Jetzt bringt der 32-jährige Rechtsverteidiger auf der Außenbahn Lorenzo Insigne zu Fall, die Gäste spielen den Freistoß aber kurz aus.

Die Kugel kreist zuerst in den Reihen der Hausherren. Leonardo Bonucci spielt einen weiten Pass auf den startenden Stephan Lichtsteiner, der Schweizer kann sich im Sechszehner aber nicht durchsetzen.

Es geht los! Beide Mannschaften treten in ihren traditionellen Farben an.

In wenigen Minuten wird Gianluca Rocchi die Begegnung anpfeifen. Die Stimmung ist aufgeheizt, die Fans haben sich eine Choreographie ausgedacht.

Zeitgleich empfing Napoli den abstiegsbedrohten Empoli FC und setzte sich standesgemäß mit 2:0 durch. Dries Mertens (51.) und Vlad Chiricheş (81.) erzielten die Tore der Elf von Maurizio Sarri, der Empoli in der Saison 2014/2015 in die höchste Spielklasse geführt hatte.

In der Tabelle liegen beide Mannschaften vier Zähler voneinander entfernt. Juventus hat von den ersten zehn Partien acht gewonnen, nur die Gastspiele bei den Mailänder Klubs endeten mit Niederlagen. Unter der Woche setzte sich die Elf von Massimiliano Allegri eindrucksvoll gegen Sampdoria Genua durch: Mandžukić (4.) und Chiellini (9.) trafen früh, Pjanić (65.) und erneut Chiellini (87.) machten nach dem zwischenzeitlichen Anschluss von Schick (57.) alles klar - 4:1.

Bei Juve laufen Higuaín und der ehemalige Bayer Mario Mandžukić im Angriff auf, während Napoli-Coach Maurizio Sarri im Sturmzentrum auf den Belgier Dries Mertens setzt. Der 29-Jährige hat schon drei Treffer erzielt, ist aber kein Stoßstürmer wie Higuaín. Der Pole Arkadiusz Milik fehlt verletzt. Lange wurde über eine Rückkehr von Duván Zapata spekuliert, doch der an Udinese ausgeliehene Kolumbianer wird von seinem aktuellen Klub wohl nicht freigegeben und könnte erst im Sommer 2017 wieder für die "Azzurri" auflaufen.

Allerdings hat der Argentinier schon seit vier Spielen nicht getroffen. Auf die Frage, ob er am Wochenende einen Doppelpack erzielen werde, antwortete er: "Ich hoffe es." Sein Teamkollege Giorgio Chiellini witzelte: "Er hat sich die Treffer für das Spiel gegen Napoli aufgehoben".

Umso verständlicher war die Reaktion der Napoli-Fans, als Topscorer Gonzalo Higuaín, der mit 36 Saisontreffern einen neuen Serie A-Rekord aufstellte, im Sommer seinen Wechsel zur "Vecchia Signora" verkündete: Trikots wurden verbrannt, "Pipita" wurde als Verräter beschimpft. Heute trifft der 28-Jährige, der auch in seinem Heimatland alles andere als beliebt ist (allerdings aus sportlichen Gründen), zum ersten Mal auf seinen Ex-Klub.

Lange Zeit sah es so aus, als würde die SSC Napoli die erste Meisterschaft nach 1990 (damals mit Diego Maradona) in den italienischen Süden holen. Doch im Februar 2015 unterlagen die "Azzurri" bei Juventus und gaben die Tabellenspitze an den Rekordmeister ab. Die Mannschaft aus Turin gewann den Titel zum fünften Mal in Folge, Napoli stand wieder einmal mit leeren Händen da.