Vielen Dank für das Interesse am heutigen Abend und auf Wiederlesen!

Fast 20 Jahre ist der FC Sion ein Dauergast im Oberhaus gewesen, jetzt haben die Walliser erstmals eine Barrage verloren und müssen den Gang in die dieci Challenge League antreten. Mit Lausanne-Ouchy steigt gleichzeitig eine dritte Waadtländer Mannschaft in die Credit Suisse Super League auf!

Die Fans stürmen jetzt den Platz, es gibt da nicht nur friedliche Aktionen. Das Lausanner Sicherheitsdispositiv dürfte da die ganze Nacht lang noch gefordert sein.

Mit dem Schlusspfiff beginnt das Gefühlschaos bei den Lausannern, die allesamt für ihren verstorbenen Teamkollegen Elia Alessandrini gespielt haben. Die Emotionen sind beim einen oder anderen schwierig einzuordnen.

Viel kann man Sion in der zweiten Hälfte nicht vorwerfen. Nochmals besinnen sich die Walliser zuerst aufs Fussball spielen, sie üben Druck auf den Quartierklub aus Lausanne aus. Doch Karlen scheitert mit seinem Versuch am Fuss von SLO-Torhüter Da Silva und verpasst es da, der Barrage noch eine Wende zu geben. Es folgen viele Provokationen, zahlreiche Fouls und Schiedsrichter Schnyder zückt Karte um Karte. Doch ganz am Schluss behalten alle wieder die Nerven, Rot bleibt stecken. Auch weil Okou in der 81. Minute alle austanzt und für die Vorentscheidung sorgt. Mulaj macht gar noch den Deckel drauf!

Schnyder lässt da nicht mehr lange nachspielen und macht kurzen Prozess. Das Spiel ist aus, Stade Lausanne-Ouchy gewinnt mit 4:2 und steigt mit dem Gesamtskore von 6:2 in die höchste Liga auf!

Mulaj hat beim Torjubel noch das Trikot ausgezogen und sieht dafür Gelb. Das dürfte ihn nicht mehr interessieren.

Einwurf, Pass zur Mitte und dann schleicht sich LIRIDON MULAJ hinter dem Rücke von Lavanchy hervor und erzielt das 4:2! Er feiert mit einem Überschlag!

Danho und Bamba machen es geschickt, verzögern den Angriff und holen einen Einwurf heraus.

Es wird jetzt Pyro im Fanblock des FC Sion gezündet. Jetzt wird es richtig heiss und aggressiv in der Pontaise.

Auch Sion wechselt nochmals, Araz geht für Fortuné.

Bayard lässt sich Zeit mit der Einwechslung, Maroufi kommt jetzt wieder. Derweil kämpft sich Danho noch auf die Beine.

Es geht alles drunter und drüber jetzt, Frustfouls prägen das Geschehen. Danho am Boden, Baltazar mit einer Tätlichkeit. Es passiert aber nichts.

Es brechen erste Dämme! TEDDY OKOU tänzelt alles aus, zieht unaufhaltbar in den Strafraum und schiebt auch noch eiskalt flach an Fickentscher vorbei ein! Ersatzspieler und Trainer, alles stürmt da den Platz!

Saintini kommt ohne Karte nach dem Foulspiel davon, doch dann meckert er lautstark in Richtung Schiedsrichter und steht seinem Gegner noch auf den Fuss. Er hat Glück, sieht er dafür nur Gelb.

Zuffi versucht mit seinem Einwurf das Spiel schnell zu machen. Doch Lausanne-Ouchy steht vor dem eigenen Strafraum längst massiert und verteidigt um jeden Zentimeter.

Bamba kann nicht aufs Maul hocken und reklamiert. Auch dafür gibt es die gelbe Karte.

Lavanchy ist viel zu spät, kann Bamba nur noch von halb hinten von den Beinen säbeln.

Der vierte Wechsel beim Heimteam, welches damit natürlich auch versucht etwas den Rhythmus von Sion zu brechen. Obexer geht für Kadima vom Feld.

Sion drückt jetzt, endlich wird die Klasse auf den Rasen gebracht.

Der zweite ausgewechselte Walliser ist Iapichino, für den es Chouaref richten soll.

Überraschend muss Karlen bei Sion vom Feld und wird durch Kevin Bua ersetzt.

Lavanchy schleicht sich am zweiten Pfosten in den Strafraum, Sio seht ihn. Der Sittener Aussenverteidiger nimmt die Hereingabe direkt, doch Da Silva lenkt den Knaller über die Latte.

Aus grosser Distanz probiert Grgic mal sein Glück. Der Ball rutscht ihm über den Aussenrist und dreht nach rechts weg.

Akichi wird beim Eckball von Santini hart von hinten angegangen und muss gepflegt werden.

Im Regiezentrum hat der mit gelber Karte vorbelastete Qarri jetzt Feierabend. Bamba kommt.

Torschütze Ajdini geht im Sturmzentraum raus und durch Danho ersetzt.

Gleich einen Dreifachwechsel macht Braizat vor dem Eckball von Sion. Der stark provozierte Gassamba wird vom Feld genommen, dafür kommt Abdallah rein.

Karlen greift sich an den Kopf! Pos sieht ganz schlecht aus und läuft ins Leere, Karlen steht alleine vor Da Silva und schiesst dessen rechten Fuss an.

Qarri bremst seinen Gegenspieler einfach mal aus. Auch das ist eine gelbe Karte. Im Moment kommt Schiedsrichter Schnyder fast nicht nach mit Karten zücken.

Mit gestrecktem Bein geht Akichi in den Zweikampf gegen Lavanchy. Da gibt es keine Diskussionen, klare gelbe Karte.

Bei Sion kassiert Iapichino die Verwarnung.

Das nächste Gerangel, diesmal ist Okou verwickelt und sieht dafür Gelb.

Jetzt rettet der Pfosten für Sion! Pos trifft nur die Torumrandung, als er in der Mitte deutlich höher steigt als sein Gegenspieler und mit dem Kopf schneller am Ball ist.

Araz liegt am Boden und sofort entsteht eine Rudelbildung. Gassama ist darin verwickelt, auch Trainer Tramezzani geigt dem Spieler fast mit einem Kopfstoss die Meinung.

Der Standard wird in Richtung zweiten Pfosten getreten. Gassama geht zum Ball und knallt in Fickentscher. Beide Spieler bleiben am Boden liegen.

Reto Ziegler kann bei Sion nicht mehr weitermachen, er ist vor der Pause nur noch über den Rasen gehumpelt. Ersetzt wird er durch den jungen Richard.

Die Teams sind zurück, weiterhin beträgt die Differenz für Sion zwei Tore. Es bleiben 45 Minuten.

Was ist es für ein spektakuläres Spiel in dieser ersten Halbzeit! Lausanne-Ouchy jubelt mit der ersten Offensivaktion über die Führung durch Mulaj, der richtig "on fire" ist und in den letzten Spielen immer getroffen hat. Sion zeigt aber viel Herz, spielt anders als im Hinspiel munter mit und vorwärts. Zuffi kann ausgleichen, doch dann treffen die Waadtländer wieder. Mitten in einer guten Phase der Gäste nutzt Ajdini das perfekte Zuspiel seiner Nummer 10 Qarri und bringt den Unterklassigen wieder in Führung. Einzig die Routine und Klasse von Sio, der den Penalty rausholt, und die Ruhe von Grgic vom Punkt, lassen Sion noch hoffen.

Jetzt kann auch der Schiedsrichter kurz durchschnaufen, er pfeift zur Pause. Nach 45 Minuten steht es 2:2.

Zwei Minuten werden in dieser ersten Halbzeit nachgespielt.

Der Ball ist schon im Aus, bevor Fickentscher eingeschritten ist. Es kommt zum nächsten Eckball für die Lausanner.

Araz hält seinen Gegenspieler zurück. Er muss aufpassen, ist er doch mit der gelben Karte vorbelastet.

Sehr ruhig und zielstrebig läuft ANTO GRGIC an und setzt die Kugel in die tiefe Ecke zum neuerlichen Ausgleich!

Sio dreht sich im Strafraum von seinem Gegenspieler weg, wird dabei vom Verteidiger gehalten. Da kommt der Penaltypfiff!

Das Timing passt perfekt, ALBAN AJDINI ist in die Lücke gelaufen und wird von Qarri perfekt angespielt. Ajdini knallt den Ball von der linken Seite rein!

Mit viel Zug spielt Sion da in Richtung Tor von Da Silva, der Schuss von Sio wird noch in Richtung Eckball abgelenkt.

Akichi legt sich auf den Rasen und muss gepflegt werden. Die Sittener gehen sich derweil an der Seitenlinie verpflegen.

Es kommt richtig Pfeffer ins Spiel. Es gibt erste Emotionen.

Grgic geht mit leicht gestrecktem Bein in den Zweikampf. Das Foul ist klar, die gelbe Karte wäre aber streng. Araz reklamiert sofort und sieht dafür Gelb.

Lavanchy spielt zur Mitte, dort legt Araz schön für LUCA ZUFFI ab. Der ex-Nationalspieler setzt den Ball aus dem Strafraum in die Ecke. Zum Jubeln ist ihm nicht wirklich, aber zumindest ein Treffer ist wieder korrigiert.

Tramezzani meckert an der Linie ein erstes Mal über Zeitspiel des Gegners. Er ist der Meinung, dass sich Obexer beim Einwurf zu viel Zeit lässt.

Sion ist durchaus bemüht, das darf man nicht vergessen. Zuffi legt auf den rechten Flügel raus, doch dann müssen die Walliser wieder rückwärts spielen.

Wieder tauchen Okou und Mulaj im gegnerischen Strafraum auf. Diesmal fehlt dem Torschützen rund ein Meter auf das Zuspiel in den Rücken der Abwehr seines Flügels.

Ziegler steht völlig alleine, wird nicht gedeckt. Doch der ehemalige Nationalspieler trifft die Hereingabe nicht richtig.

Das Selbstvertrauen beim Heimteam ist jetzt natürlich riesig. Obexer probiert es einfach mal aus der Distanz und Fickentscher klaubt den Ball noch aus der hohen Ecke.

Auf der Tribüne streicht sich Constantin übers Gesicht. Ein happiger Nackenschlag für den Sion-Boss.

Vom linken Flügel zieht LIRIDON MULAJ zur Mitte, spielt sich herrlich mittels Doppelpass mit Okou durch. Dieser legt das Leder auf die Strafraumgrenze und Mulaj donnert den Ball wuchtig flach in die tiefe Ecke!

Sion zeigt in dieser Startphase eine aufmüpfige Körperhaltung, versucht da vorwärts zu spielen.

Das Spiel ist freigegeben, in den nächsten 90 Minuten wird die Entscheidung über den letzten Platz in der Credit Suisse Super League fallen.

Die Teams betreten das Feld. Tramezzani und Constantin laufen Seite an Seite ein, dann begrüssen sich auch die Trainer. Zumindest jetzt ist noch alles freundschaftlich.

Im Falle eines Aufstiegs wäre Stade Lausanne-Ouchy nach dem FC Sion (2005/06), der AC Bellinzona (2007/08), dem Servette FC (2010/11) und dem FC Vaduz (2019/20) das fünfte Challenge-League-Team, das in den bisherigen 14 Barrage-Duellen einen Klub aus der höchsten Spielklasse besiegt.

Urs Schnyder wird dieses brisante Duell in der Romandie zusammen mit den Linienrichtern Marco Zürcher und Benjamin Zürcher leiten, als vierter Offizieller steht Alessandro Dudic an der Linie. Dazu sitzt Esther Staubli am VAR.

Viel wird beim Aufstiegskandidaten gegenüber dem Hinspiel nicht geändert, schliesslich war man ja erfolgreich. Trainer Anthony Braizat stellt ein 4-5-1 auf, was defensiv ausschaut, sich aber auch offensiv als 4-3-3 interpretieren lässt. Alban Ajdini soll es im Sturmzentrum richten, dann liegen grosse Hoffnungen auf Flügelflitzer Teddy Okou. Nur Akichi kommt neu ins Mittelfeld, Bamba sitzt angeschlagen auf der Bank.

Wie schon im Hinspiel fehlt auch heute Abend Superstar Mario Balotelli im Aufgebot des FC Sion. Zahlreiche gestandene Spieler sollen den Verein retten, Anto Grgic führt die Constantin-Boys als Kapitän aufs Feld. Reto Ziegler, Numa Lavanchy, Luca Zuffi, Gaëtan Karlen oder Giovanni Sio - alle bringen zahlreiche Spiele auf dem Buckel mit und wissen, wie sich Siege anfühlen. Ziehen sie Sion aus dem Dreck?

Im Hinspiel ist Stade Lausanne-Ouchy keineswegs der Unterklassige gewesen, der sich einfach hinten versteckt hat. Gegen die sich in einer seit Monaten in einer Negativspirale befindenden Sittenern spielte man keck mit, hatte mindestens gleich viele gute Torchancen und schlug eiskalt zu. Der Auswärtssieg war nicht gestohlen.

Das Hinspiel im Tourbillon war eine klare Sache - für den Underdog. Mit 0:2 siegten die Waadtländer im Herzen des Wallis, wodurch sie bereits ein Bein in der höchsten Liga haben und heute mit hervorragender Ausgangslage ins Rückspiel steigen können. Sion muss einen Rückstand von zwei Toren korrigieren, um sich überhaupt in die Verlängerung retten zu können.

Herzlich willkommen zum Rückspiel in der Barrage zwischen der Credit Suisse Super League und der dieci Challenge League. Der FC Sion gastiert auswärts beim unterklassigen FC Stade Lausanne-Ouchy.