Andreas Ogris:
"Ich bin enttäuscht über unsere Leistung, kann es gar nicht in Worte fassen, was in mir vorgeht. Das war heute einer Austria nicht würdig. Wir werden intern Klartext reden, aber so leidenschaftslos wir wir heute aufgetreten sind, brauchen wir über Europacup überhaupt nicht reden - da kriegen wir überall die Hucke voll. Ich habe versucht, die Mannschaft in der Kabine wachzurütteln, es hat aber nichts gebracht."

Felix Roth:
"Wir können heute stolz sein und haben eine gute Leistung gezeigt. Es war absolut verdient, die Austria hatte kaum eine Chance. Wir waren ungemein stabil und haben über die Außen gut gekontert."

Fazit
Der SCR Altach feiert einen völlig ungefährdeten 2:0-Sieg und schiebt sich nach dem neunten Heimsieg in Folge in der Tabelle auf den dritten Platz. Die Hausherren konnten sich nach der Pause darauf konzentrieren, den Vorsprung zu verwalten - und das wurde ihnen nicht unbedingt schwer gemacht. Denn die Austria war offensiv quasi nicht vorhanden und fand lediglich ein paar Halbchancen vor. Damit gibt es auch im vierten Ligaspiel unter Andi Ogris keinen Sieg, die Aufholjagd muss wieder um eine Runde verschoben werden. Unter der Woche spielen die Violetten im Cup gegen den WAC, Altach trifft kommende Woche in der Liga auf die Kärntner.

Zwei Minuten der Nachspielzeit sind bereits um; die Gäste werfen noch einmal alles nach vorne, doch Altach steht hinten ganz sicher.

Vier Minuten gibt es als Zugabe.

Tripple-Chance für die Austria! Zuerst scheitert De Paula an Martin Kobras, dann Thomas Salamon an Andreas Lienhart. Letztlich darf sich auch noch Raphael Holzhauser versuchen, doch der ehemalige Stuttgarter schießt über den Kasten.

Die Partie liegt in ihren Endzügen, die Luft ist längst draußen. Altach hat es nicht mehr eilig, die Wiener Austria sich längst aufgegeben. Immerhin in einem Punkt kann man beide Teams loben: Schiedsrichter Dintar musste noch kein einziges Mal in seine Tasche greifen.

Andreas Lienhart flankt nach Zuspiel von Patrick Seeger, doch Patrizio Stronati wirft sich in die Hereingabe und klärt zur Ecke; die wird von Emanuel Schreiner zur Mitte gebracht und von einem Verteidiger am ersten Pfosten geklärt.

Alexander Gorgon probiert sich als Distanzschütze, haut die Kugel aber aus dreißig Meter weit über das Tor. Martin Kobras wartet nach seiner Einwechslung weiterhin auf die erste Prüfung.

Louis N'Gwat-Mahop liegt nach einem Foul von Mario Leitgeb am Boden und spielt den sterbenden Schwan. Nach einigen Augenblicken unterbricht Schiedsrichter Dintar die Partie und schon steht der Mann aus Kamerun wieder auf eigenen Beinen.

Auch Andreas Ogris ist ob der schwachen Leistung seiner Mannschaft ratlos. Nennenswerte Aktionen gab es in den letzten Minuten einfach nicht und die Uhr tickt gegen seine Mannschaft. Die Austria-Legende muss allem Anschein nach weiter auf den ersten Sieg als Cheftrainer warten.

Vor allem fehlt der Austria vorne ein echter Knipser, seit Omer Damari den Verein verlassen hat. Nachfolger Philipp Zulechner konnte den Israeli nicht annähernd ersetzen und fehlt momentan verletzt; ebenso wie Winter-Neuzugang Ronivaldo, der noch keine Minute für die Wiener bestritten hat. Für die unerfahrenen Alexander Frank und Marko Kvasina ist das Tempo wohl noch eine Nummer zu hoch.

Es bleibt weiter eine blutleere Vorstellung des Meister von 2013. Die einfachsten Pässe kommen nicht an, es fehlt das Tempo und die Kreativität. Auf den neuen Trainer wartet im Sommer jede Menge Arbeit.

Altach muss also in den letzten zwanzig Minuten ohne die etatmäßige Nummer eins auskommen, bei der Austria soll Raphael Holzhauser das Ruder noch einmal herumreißen. Schaffen die Violetten noch den Turnaround?

Bei der Abwehr scheint sich der Altacher Keeper ein wenig wehgetan zu haben. Es scheint so, als würde es für Andreas Lukse nicht mehr weitergehen.

Kleine Unsicherheit bei Tormann Lukse. Aus zentraler Position zieht Alexander Grünwald ab, Andreas Lukse rollt der Schuss beinahe durch die Beine. Erst im Nachfassen hat der ehemalige Rapid-Keeper den Ball sicher - da hat wohl die Konzentration gefehlt.

Damir Canadi bereitet die ersten Wechsel vor. Philipp Netzer und Lukas Jäger werden in wenigen Augenblicken die defensive Abteilung der Altacher verstärken.

Thomas Salamon flankt von der linken Seite genau in die Hände von Andreas Lukse. Es ist einfach viel zu wenig, was die Gäste hier zeigen. Mit nur vier Punkten Vorsprung auf den SV Grödig ist man auch nach hinten nicht wirklich abgesichert.

Altach hat weiterhin alles unter Kontrolle und lässt in dieser Phase das Spielgerät gut durch die eigenen Reihen laufen. Der Gegner läuft nur hinterher.

Der auffälligste Spieler der Violetten, Markus Suttner, versucht es nach gutem Zuspiel von Alexander Grünwald mit einem Direktschuss aus zwanzig Metern. Andreas Lukse taucht jedoch ab und packt sicher zu.

Die Austria attackiert nach der Pause wesentlich früher und aggressiver. Gewinnen die Wiener dann aber einmal den Ball, hat man ihn Sekunden später wieder verloren. Zu hektisch, zu ungenau sind die Pässe der Akteure in der Offensive.

...Ismael Tajouri läuft aus halbrechter Position an und versucht es tatsächlich mit einem Direktschuss. Mit vollem Risiko zieht die Nummer 17 ab, der Flatterball landet schließlich aber einen Meter neben dem Gehäuse von Heinz Lindner.

Thomas Salamon geht rustikal gegen Patrick Seeger zur Werke und verursacht einen Freistoß für die Gastgeber...

Dann greift Altach wieder an. Benedikt Zech flankt von der linken Seite zur Mitte und dort kann Louis N'Gwat-Mahop ungehindert hochsteigen. Der Kopfball des Stürmers geht aber letztlich über das Tor.

Alexander Gorgon soll das Offensivspiel der Gäste beleben und das gelingt dem Stürmer bei seinem Comeback gleich zu Beginn ganz ordentlich. Ein Schuss aus zwanzig Meter hätte genau gepasst, wäre nicht Andreas Lukse zur Stelle gewesen.

Halbzeitfazit
Der SCR Altach führt zur Pause gegen Austria Wien mit 2:0. Nach zähem Beginn sorgte ein schneller Doppelschlag der Hausherren für einen komfortablen Vorsprung. Zuerst war Boris Prokopič nach einem Eckball zur Stelle (14.), eine Minute später schlug Felix Roth zu (15.). Während die Hausherren danach auf Konter setzten, versuchte die Austria zu reagieren. Eine wirklich gute Möglichkeit konnten sich die Wiener aber nicht herausspielen.

Seeger muss das 3:0 machen! Patrick Seeger startet nach einem tollen Steilpass aus der eigenen Hälfte und läuft alleine auf das Tor zu. Kurz vor Heinz Lindner, der auf der Linie stehen bleibt, verspringt ihm aber der Ball und der Schuss landet hauchdünn neben dem Kasten.

Nach Flanke von links legt Daniel Royer an der Strafraumgrenze für David De Paula ab. Der Spanier fackelt nicht lange, trifft aber auch das Spielgerät nicht optimal. Daher geht der Schuss zwei Meter am Tor vorbei.

Markus Suttner zirkelt einen Freistoß von rechts mit viel Effet in den Strafraum, wo Lukas Rotpuller nur nach einem Foulspiel an den Ball kommt. Schiedsrichter Dintar kann er aber nicht täuschen und daher ertönt der Foulpfiff.

Guter Freistoß von Felix Roth! Der Torschütze des 2:0 tritt aus 30 Metern an und hämmert das Leder wuchtig Richtung langem Eck. Heinz Lindner macht sich lang und faustet das Geschoss zur Seite weg.

Das ist bezeichnend für das Spiel der Gäste. Völlig unbedrängt spielt Patrizio Stronati einen viel zu ungenauen Pass aus der Abwehr heraus, den Markus Suttner nicht mehr vor der Outlinie erwischt.

Mit hohen und weiten Bällen versucht die Austria schnell in die Spitzen zu kommen. Doch Alexander Frank reibt sich gegen die körperlich starke Innenverteidigung von Altach auf und sieht kaum einmal einen Ball.

Die Hausherren schalten nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schnell um. Patrick Seeger lässt den Ball für Ismael Tajouri durch und der Libyer hat rechts ganz viel Platz. Anschließend zieht er in den Strafraum und flankt scharf zur Mitte. Patrizio Stronati kann die Hereingabe abfangen.

Das 2:0 spielt natürlich den Altachern optimal in die Karten. Denn die Mannschaft von Damir Canadi ist am stärksten, wenn sie aus einer gesicherten Abwehr heraus kontern kann. Zudem ist der Aufsteiger extrem heimstark, hat zuletzt acht Spiele in Serie zuhause gewonnen.

Die Wiener werden stärker und kommen nun auch zu Möglichkeiten. Markus Suttner zündet links den Turbo und flankt schön zur Mitte. Doch sowohl Alexander Frank als auch Daniel Royer verfehlen die Hereingabe - allerdings nur knapp.

David De Paulas Freistoß von der linken Seite wird immer länger und segelt weit an den Akteuren im Strafraum vorbei. Daniel Royer hält die Kugel allerdings im Spiel und die Austria bleibt am Ball.

Nein! Aber fast. Zuerst flankt Markus Suttner von der rechten Seite in die Mitte, wo kein Mitspieler verwerten kann. Dennoch bleiben die Gäste am Ball. Über links kommt das Leder an den zweiten Pfosten, wo Markus Suttner zum Seitfallzieher ansetzt und mit dem Kunstschuss das lange Eck nur knapp verfehlt.

Erster Eckball für Austria Wien. Finden die Veilchen die passende Antwort?

Andreas Ogris beordert indes gleich drei Spieler zum Aufwärmen. Gibt es für einen Spieler gar die Höchststrafe mit dem Wechsel vor der Pause? Möglich wär's.

Nächste Ecke für Altach, nächste Chance. Nach einer guten Flanke von links steigt César vor dem Tor am höchsten, köpfelt aber über den Kasten. Die Austria muss sich jetzt erst einmal fangen und vor allem die Defensive stabilisieren.

Tooor für SCR Altach, 2:0 durch Felix Roth
Mit einem Doppelschlag stellt der SCR Altach früh die Weichen auf Sieg. Boris Prokopič beweist einmal mehr tolle Übersicht und spielt einen perfekten Chip in den Strafraum. Dort löst sich Felix Roth im richtigen Moment von seinem Gegenspieler und köpfelt die ideale Vorlage an Heinz Lindner vorbei ins Tor.

Tooor für SCR Altach, 1:0 durch Boris Prokopič
...und das ist mal effizient. Der zukünftige Austrianer Ismael Tajouri flankt den Corner an den zweiten Pfosten, wo Boris Prokopič unbedrängt hochsteigen kann und wuchtig in die Maschen köpfelt. Sowohl Heinz Lindner, der hilflos durch den Strafraum irrt, als auch die Austria-Defensive hinterlassen da überhaupt keinen sicheren Eindruck.

Altach hat zwar mehr Ballbesitz doch mangels Ideen kommt der Aufsteiger kaum einmal in die Verlegenheit, die gegnerische Defensive auszuspielen. Aber dann holt Andreas Lienhart einen Corner auf der rechten Seite heraus...

Andreas Lienhart stößt Thomas Salamon weg und der fällt daraufhin mit voller Wucht auf César. Der Spanier bleibt benommen liegen, kann aber nach einer kurzen Unterbrechung weiterspielen.

Nach acht Minuten warten die Fans in der gut gefüllten Cashpoint Arena immer noch auf den ersten Torschuss. Die meisten Aktionen spielen sich rund um den Mittelkreis ab.

Ein Foul von Andreas Lienhart an Alexander Grünwald bringt den Gästen einen Freistoß an der Mittellinie. Der Gefoulte entscheidet sich für einen hohen Ball auf die Seite, der aber direkt ins Out fliegt.

Die Austria ist quasi der Angstgegner des SCR Altach. In der Saison haben die Vorarlberger noch nicht gegen die Wiener gewinnen können, zudem verlor der Aufsteiger in der Bundesliga-Geschichte bereits neun Mal gegen den FAK - gegen kein Team häufiger.

Die erste Minuten sind vom Abtasten geprägt, die beiden Teams lassen den Ball in der Anfangsphase durch die eigenen Reihen laufen und warten erst einmal ab.

Bei herrlichem Wetter eröffnet die Wiener Austria die Partie im Schnabelholz. Die Veilchen spielen traditionell in violetten Trikots, Altach in weißen Dressen und schwarzen Hosen.

Christian Dintar leitet das abschließende Spiel der 30. Runde und führt die beiden Mannschaften in diesem Moment auf den Rasen der Cashpoint Arena.

FAK-Trainer Andi Ogris fehlen Christian Ramsebner, Ronivaldo, Jens Stryger Larsen, Philipp Zulechner und Vanče Šikov aufgrund von Verletzungen. Die wieder fitten Alexander Gorgon und Marco Meilinger finden sich zu Beginn nur auf der Bank wieder. Im Vergleich zum 1:1 gegen den WAC gibt es bei den Violetten nur eine Umstellung: im Sturm ersetzt Alexander Frank mit Marko Kvasina einen anderen Eigenbauspieler.

Bei den Hausherren muss Trainer Damir Canadi auf den gesperrten Hannes Aigner verzichten, zudem fehlen Ivan Kovacec, Patrick Salomon und Alexander Pöllhuber verletzt. Der angeschlagene Martí Riverola hat es immerhin auf die Bank geschafft. Im Vergleich zur letzten Woche sind Patrick Seeger, César und Felix Roth in der Anfangsformation zu finden.

Die Gäste aus Wien könnten mit einem vollen Erfolg an der SV Ried vorbeiziehen und den Abstand auf die fünftplatzierten Wolfsberger verringern - der würde dann aber immer noch acht Punkte betragen. Bei sechs ausstehenden Runde wird es wohl eine Mission Impossible, die Kärntner noch einzuholen.

Der SCR Altach hat heute nur ein Ziel vor Augen: drei Punkte und die Rückeroberung des dritten Platzes. Ein netter Nebeneffekt eines möglichen Sieges wäre natürlich die geglückte Revanche für die 2:5-Pleite in Favoriten im letzten Duell.

Herzlich willkommen zur 30. Runde der tipico Bundesliga. Im Sonntagsspiel empfängt der SCR Altach die Wiener Austria.

Der SCR Altach spielt eine sensationelle Saison und hat kurz vor Saisonende sogar noch die Chance auf den zweiten Platz. Momentan fehlen dem Aufsteiger nur vier Punkte auf Rapid Wien, gar nur zwei auf Sturm Graz. Gewinnen die Vorarlberger auch das neunte Liga-Heimspiel in Serie, schiebt man sich zwischenzeitlich wieder auf den dritten Platz.

Von derartigen Höhenflügen kann Austria Wien im Moment nur träumen. Die Veilchen blicken auf eine verkorkste Saison zurück und liegen bereits elf Punkte hinter Rang fünf, der möglicherweise einen internationalen Startplatz verspricht. Unter Neo-Coach Andi Ogris haben die Wiener in der Bundesliga noch kein Spiel gewonnen und lediglich zwei Punkte geholt.

In den ersten zwei Saisonduellen teilten sich die beiden Teams die Punkte, die dritte Begegnung entschied dann aber die Austria klar mit 5:2 für sich. Können die Altacher im vierten Spiel gegen ihren Angstgegner drei Punkte holen?