Fazit:
Schlusspfiff! Der SC Wiener Neustadt unterliegt der Wiener Austria mit 0:3. Das unerwartete Comeback ist nach 0:2-Pausenrückstand und Unterzahl ausgeblieben; Kienasts zuerst nicht, dann doch gegebener Treffer zum 0:3 (48.) sowie die Rote Karte gegen James Holland (51.) sorgten noch einmal für Wirbel, ansonsten war die zweite Hälfte aber weitgehend ereignislos. Der Sieg der Austria geht auch in dieser Höhe in Ordnung - Wiener Neustadt hatte im gesamten Spiel nicht eine einzige gute Torgelegenheit, agierte viel zu passiv und ideenlos.

Roman Kienast: "Es ist eine Riesenerleichterung, dass wir gewonnen haben. Ich weiß nicht, ob's ein Elfmeter war - er ist mir halt auf die Füße gefallen. Beim dritten Tor ist der Ball offenbar vom Gegner gekommen. Es haben sich ein paar von unseren Spielern aufgeregt und dann hat er's (SR Schüttengruber, Anm.) doch gegeben. Wir sind der verdiente Sieger und waren über die neunzig Minuten die bessere Mannschaft."

Drei der vier angezeigten Minuten sind um. Die Austria ist in Ballbesitz, zum ersten Mal seit acht Spielen dürfte Lindner ohne Gegentreffer vom Platz gehen. Die Neustädter haben mit 38 Gegentreffern indes die schwächste Defensive der Liga.

Die Chance auf den Ehrentreffer: Nach einer scharfen Hereingabe lenkt Manuel Wallner den Ball Richtung Austria-Tor, aber Lindner steht goldrichtig und packt sicher zu.

Die reguläre Spielzeit ist fast um, es kommen allerdings noch vier Minuten obendrauf. Auf die scheint keiner mehr so richtig Lust zu haben; die vielen und langen Unterbrechungen rechtfertigen die Nachspielzeit aber durchaus.

Sascha Horvath mit dem schönen Zuspiel auf Daniel Royer - der lässt zuerst Schöpf aussteigen und tänzelt dann auch noch wunderbar an Siebenhandl vorbei - aber dann zögert er einen Tick zu lang und der Neustadt-Goalie kann doch noch entschärfen.

Wallner mit der Hereingabe, Lindner mit der soliden Faustabwehr. Gefährlich wurden die Gastgeber, wenn man von Pollhammers Abseitstreffer absieht, in Hälfte zwei nicht.

Corner Wiener Neustadt.

In den letzten Minuten hat sich eine kleine Taktikänderung bei den Gästen bemerkbar gemacht: Sie überlassen den Neustädtern jetzt eher den Ball und ziehen sich weit in die eigene Hälfte zurück. Kienast wirkt vorne recht verloren, aber mit seinem Hattrick wunschlos glücklich.

Der starke Leovac darf vorzeitig runter, für ihn kommt ein Spieler, von dem man sich viel erwartet: Die Rede ist von Sascha Horvath, der heute sein Bundesliga-Debüt gibt. Kann er in den verbleibenden zehn Minuten frischen Wind in die Partie bringen?

Leovac, einer der besten Austrianer der zweiten Hälfte, probiert aus 20 Metern sein Glück - aber Siebenhandl antizipiert gut, wirft sich früh und hat mit dem Flachschuss kein Problem.

Gelbe Karte für Fabian Koch (Austria Wien)
Hohes Bein gegen Fröschl - er trifft ihn am Kopf und sieht zurecht Gelb.

Riesenchane für Kienast! Weiter Ball von Dilaver, herrlich abgelegt von Leovac auf Kienast, der aus spitzem Winkel nur mehr den Fuß hinhalten muss - dann aber doch am blitzschnell reagierenden Siebenhandl scheitert. Starke Parade vom Ersatzgoalie der Neustädter.

Sollte die Austria das Spiel erwartungsgemäß gewinnen, wäre das der siebte Sieg im achten Duell mit den Neustädtern. Bereits am fünften Spieltag ging die Austria mit 5:0 als Sieger vom Platz; das Doppelpack von Hosiner konnte Kienast mit seinem Hattrick heute toppen. Apropos Hosiner: Einmal können die Gäste noch wechseln, gut möglich, dass sich Kienast in einigen Minuten seine wohlverdienten Standing Ovations abholen darf.

Spielerisch sehenswertes ergibt sich weiterhin kaum bis gar nicht. Die Austria kontrolliert das Spiel, hat es aber nicht auf einen Kantersieg abgesehen. Indes kommt es zur nächsten Spielunterbrechung - Pfeifenberger wechselt noch einmal. Das Wechselkontingent der Gastgeber ist damit erschöpft.

Freistoß Austria, zentral vorm Sechzehner, nach einem Foul von Rauter an Royer. Die Distanz beträgt etwas über 20 Meter. Suttner tritt an, überwindet die Mauer - aber Siebenhandl fängt sicher.

Erster Spielertausch bei der Austria, Bjelica bringt Suttner für Murg. In der ersten Halbzeit war Murg einer der besten Akteure, vor allem beim Führungstreffer spielte er eine wichtige Rolle. Applaus von den mitgereisten Fans.

Die Wiederholungen zeigen: Es war kein Foulspiel von Pichlmann, der Stürmer stand beim Zuspiel von Berger schlichtweg im Abseits. Die Entscheidung von Schüttengruber ist korrekt.

Der Ball zappelt im Netz - der Anschlusstreffer für Wiener Neustadt? Mitnichten, SR Schüttengruber hat ein Foul von Pichlmann gesehen und gibt den Treffer nicht. Die Fans skandieren wüste Beschimpfungen gen Schiedsrichterteam - da diese aber nicht sehr zahlreich erschienen sind, sind sie allerdings kaum zu hören.

Knapp eine Stunde ist gespielt; die Luft ist draußen, Spielerwechsel wären dringend angebracht. In den letzten Minuten gab es ausser zwei (korrekten) Abseitspfiffen gegen Kienast nichts zu berichten - die Rote Karte hat jedenfalls nicht dafür gesorgt, dass die Neustädter noch einmal Gas geben, im Gegenteil: Die Austria hat das Spiel im Griff, Heinz Lindner verbringt nach wie vor einen sehr langweiligen Fußballnachmittag.

So ganz wieder ins Spiel gefunden haben die Teams noch nicht - was am Platz abgeht, wirkt recht chaotisch und unansehnlich. Der Austria wird's egal sein - mit der 3:0-Führung haben sie das Spiel ziemlich in der Tasche. Ein baldiger erster Spielertausch steht im Raum, mehrere Spieler wärmen auf.

Beinahe Kienast zum vierten: Royer tankt sich durch, gute Flanke - und der Hattrickschütze verpasst um Haaresbreite.

Es ist wieder Ruhe eingekehrt. Resümee: Wiener Neustadt ist absofort nicht mehr in Unterzahl, liegt aber 0:3 hinten. Die Schiedsrichterentscheidungen werden garantiert für ordentlich Gesprächsstoff sorgen, vor allem Pfeifenberger schien nach dem strittigen 0:3 völlig fassungslos und einer Verbannung auf die Tribüne sehr nahe.

Gelbe Karte für Herbert Rauter (SC Wiener Neustadt)
Ob für das Foul, das Hollands Tätlichkeit vorausgegangen ist oder seiner Beteiligung am Geschehen - Rauter sieht die Gelbe Karte und das Spiel kann nach einminütiger Unterbrechung weiterlaufen.

Rote Karte für James Holland (Austria Wien)
Luftduell zwischen Holland und Rauter - Rauter foult den Austrianer, der sich zu einer Tätlichkeit hinreissen lässt und vom Platz fliegt. Ganz dumme Aktion von Holland: Er hatte den Neustädter Stürmer umgestoßen; die Rote Karte geht in Ordnung.

Und in der Tat dürfte der Treffer regulär gewesen sein - der Ball auf den im Abseits stehenden Kienast kam nicht von Royer, sondern wurde von Berger abgefälscht. Das Tor zählt - und Kienasts Hattrick ist perfekt!

Tooor für Austria Wien, 0:3 durch Roman Kienast
Kurios: SR Schüttengruber entscheidet nun doch auf Tor! Nach einer halbminütigen Besprechung mit dem Linienrichter gibt der Schiri das Tor.

Kienast netzt zum dritten Mal ein - aber er stand nach Royers Zuspiel im Abseits und der Treffer zählt nicht.

Halbzeitfazit:
Halbzeitpfiff! Nach 45 Minuten steht es zwischen Wiener Neustadt und Austria Wien 0:2. Die zahlreichen Umstellungen Bjelicas haben sich bezahlt gemacht - die Austria präsentiert sich frisch und spielfreudig und geht nach einer schönen Kombination schon früh durch Kienast in Führung (8.) Auch im Anschluss machen die Gäste das Spiel - und bekommen nach einem Patzer von Vollnhofer (35.) nicht nur einen Elfmeter zugesprochen sondern sind ab sofort auch in der Überzahl; der Goalie fliegt vom Platz. Kienast behält gegen Siebenhandl die Nerven (37.) und macht das 0:2. Man darf gespannt sein, wie sich das Spiel in der zweiten Hälfte entwickeln wird - im Moment spricht jedenfalls alles für einen Gästesieg.

Zwei Minuten waren angezeigt, dreißig Sekunden sind noch zu spielen. Austria-Goalie Lindner lässt sich beim Abstoß viel Zeit.

Gelbe Karte für Marin Leovac (Austria Wien)
Erste Verwarnung für die Gäste: Leovac sieht nach einer Grätsche gegen Berger Gelb.

Die Wiener, die 60% Ballbesitz haben, üben sich im Ballhalten und scheinen mit der 2:0-Führung höchst zufrieden. Sie haben das Tempo aus dem Spiel genommen und wirken sehr selbtsicher.

Gelbe Karte für Mario Pollhammer (SC Wiener Neustadt)
Royer mit einer technischen Einlage - Pollhammer kommt zu spät und mäht den Austrianer um. Eine klare Gelbe.

0:2 hinten, ein Spieler weniger. Was ist noch drin für Wiener Neustadt? Es sieht im Moment schon so aus, als wäre alles entschieden. Zeit genug für ein Comeback wäre auf jeden Fall - oder geht es vielleicht nur mehr darum, ein Debakel zu verhindern?

Tooor für Austria Wien, 0:2 durch Roman Kienast
Kienast verwandelt sicher - rechtes oberes Eck. Siebenhandl hatte sich für links unten (aus Stürmersicht) entschieden.

Rote Karte für Thomas Vollnhofer (SC Wiener Neustadt)
Elfmeter für Austria - Rot für Vollnhofer. Ganz bitter für die Gastgeber: Vollnhofer ist nach einem Ball in den Sechzehner vor dem Angreifer am Ball, mäht dabei aber den herbeieilenden Kienast höchst ungeschickt um; SR Schüttengruber zeigt auf den Punkt und zückt die Rote Karte. Eine strittige Entscheidung.

Gelbe Karte für Thomas Pichlmann (SC Wiener Neustadt)
Erste Verwarnung der Partie - für Thomas Pichlmann, der kurz davor einen Ball aus aussichtsreicher Position über das Tor jagte. Die Karte sieht er für ein hartes Tackling gegen Ramsebner.

Simkovic geht an die Grundlinie und bringt eine Hereingabe in den Sechzehner; ein Verteidiger köpfelt aus der Gefahrenzone, aber da kommt Fabian Koch angerauscht - und drischt den Ball klar neben das Tor.

Royers Flanke ist ungefährlich und die Chance ist dahin.

Corner für die Austria.

Nach einem Fehlpass von Florian Mader haben die Gastgeber die Chance zu kontern. Daraus wird aber nichts, weil der Ball bereits im Mittelfeld schon wieder verloren wird. Heimo Pfeifenberger verzieht das Gesicht.

Chancen gab es seit dem Führungstreffer der Veilchen keine mehr zu bewundern - beide Mannschaften versuchen viel, kombinieren sich kompliziert Richtung gegnerisches Tor, kommen aber zu keinerlei Tormöglichkeiten. Die Abwehrreihen lassen nichts zu - bei den Gästen sticht der engagierte Ramsebener hervor, bei den Wiener Neustädtern sorgt vor allem Wallner für Sicherheit.

Thomas Pichlmann kommt knapp außerhalb des Sechzehners an den Ball und zieht ab - Endstation Ramsebner; der Austria-Verteidiger, der heute erst zu seinem zweiten Einsatz kommt, blockt ab.

Leovac sieht Murg, doch sein scharfer Pass in die Spitze landet bei einem gegnerischen Verteidiger.

Eine Flanke von der rechten Seite, die ein Verteidiger der Neustädter ins Toraus blockt, bringt der Austria einen Corner ein. Mader tritt an, gute, scharfe Hereingabe - Vollnhofer fährt ungeschickt vorbei, aber auch von den Feldspielern kommt niemand an den Ball. Abstoß.

Die Austria findet immer besser in die Partie - der Spielaufbau funktioniert sichtlich besser als in den Anfangsminuten; Kienasts Tor hat dem Titelverteidiger sichtlich Mut verschafft.

Die Statistik entspricht dem Augenschein: Die Austria hat 65% Ballbesitz und gewinnt 65% der Zweikämpfe. Die Gastgeber sind überraschend planlos und zurückhaltend in die Partie gestartet - selbst der Gegentreffer hat nichts am passiven Auftreten der Niederösterreicher geändert. Die Führung der Austria geht in Ordnung.

Freistoß für die Austria, halblinks vom Sechzehner. Royer tritt an, gute Hereingabe - aber Vollnhofer geht mutig raus und klärt via Faustabwehr.

Ein wirklich sehenswerter Spielzug - die Austria hat hier wirklich alles richtig gemacht. Und auch, wenn man die Schuld wohl vor allem bei Sereinig suchen wird, hat hier die gesamte Neustädter Abwehr geschlafen. Man darf gespannt sein, ob der SC jetzt etwas offensiver und vor allem aktiver auftreten wird.

Tooor für Austria Wien, 0:1 durch Roman Kienast
Die Austria kombiniert sehr schön nach vorne - mit einer Reihe an Kurzpässen spielen sie die Gästeabwehr schwindelig. Murg geht nach gutem Zuspiel von Simkovic innerhalb des Sechzehners an die Grundlinie, spielt auf Verdacht in die Mitte; Sereinig will klären, findet aber nur Roman Kienast - und der staubt aus ungefähr zwei Metern trocken ab. 0:1!

Rauter bedient Stangl, der fasst sich aus der Distanz ein Herz - drüber. Erster Torschussversuch der Gastgeber.

Wiener Neustadt könnte heute übrigens im Siegesfall mit der Austria gleichziehen und sich hinter die Violetten auf Platz sechs schieben. Die Gäste können mit einem Sieg bis auf zwei Punkte an Grödig herankommen, bleiben aber garantiert auf Platz 5.

Und wir haben den ersten Torschussversuch der Partie: Thomas Murgs Schuss aus spitzem Winkel erweist sich als ebenso wenig erfolgreich wie er aussichtsreich war; klar drüber.

Die Austria, die man in diesem Aufgebot noch nie gesehen hat, versucht mit einigen Routinepässen ins Spiel zu finden. Die Fernsehkameras konzentrieren sich vor allem auf Thomas Murg sowie die Ersatzbank der Austria, wo Hosiner vor sich hin lächelt.

Los geht's! SR Manuel Schüttengruber pfeift die Partie an.

"Einsatz, Disziplin, Teamgeist" - so lautet die Formel, mit der die Austria heute den erhofften Auswärtsdreier einfahren möchte.

Bei Wiener Neustadt ersetzen Dennis Mimm und Kristijan Dobras den gesperrten Hlinka und den verletzten Säumel.

Nenad Bjelica hat seinen Worten Taten folgen lassen - die Leistungsträger Hosiner und Suttner sitzen nur auf der Bank. An ihrer Stelle stehen heute Marin Leovac und Roman Kienast. Ebenfalls etwas überraschend in der Startelf der Gäste: Thomas Murg.

Herzlich willkommen zum Sonntagsspiel der 15. Bundesliga Runde: Der SC Wiener Neustadt empfängt Austria Wien!

Krisengipfel in Wiener Neustadt: Die seit vier Liga-Spielen sieglose Pfeifenberger-Elf wird von Bjelicas Austria beehrt, die ebenfalls einen sieglosen Oktober hinter sich haben. Mit nur einem Sieg in den letzten 12 Spielen sieht es beim Titelverteidiger allerdings verhältnismäßig schlimmer aus; was Bjelica auch dazu veranlasste, in einer Pressekonferenz einen Kurswechseln anzukündigen.

Den vorläufigen Tiefpunkt erreichten die Favoritner mit der ersten Derbyniederlage seit zehn Spielen am vergangenen Sonntag. Nach dem 0:1, noch dazu vor eigenem Publikum, liegt die Austria mit nur zwei Punkten vor den Neustädtern, deren Trainer sich angesichts der schwachen Form der Gastgeber Chancen auf einen Punktgewinn ausrechnet. "Wenn man gegen die Austria aggressiv spielt und sie in der Defensive beschäftigt, kann man sie knacken", meint Heimo Pfeifenberger im Vorfeld der Partie.

Die Begegnung am 5. Spieltag war übrigens eine verhältnismäßig klare Angelegenheit: Am Ende hieß es 5:0 für die Austria. Optimismus allein wir aber nicht reichen - so sieht das auch Nenad Bjelica: "Ich denke, dass wir schon genug geredet haben. Jetzt müssen auf dem Platz Taten folgen"