Fazit:
Schlusspfiff in der Keine-Sorgen-Arena: Die SV Ried besiegt Sturm mit 3:0 und beendet eine dreijährige Durststrecke gegen die Grazer. Der Sieg des neuen - vorübergehenden - Tabellenführers war zu keiner Zeit gefährdet, spätestens durch Walchs schönem Hebertor (68.) war alles klar. Insgesamt fällt der Sieg wohl um ein Tor zu hoch aus, - die Grazer steigerten sich in Halbzeit zwei doch und kam auch u.a. durch Offenbacher (74., Latte) zu ein paar Chancen - ist aber völlig verdient. Eine starke Leistung der Rieder, die weiterhin ungeschlagen sind - und eine schwache der Grazer, die weiterhin sieglos bleiben und im Falle eines WAC-Punktgewinns auf Platz 10 rutschen.

Clemens Walch, Doppeltorschütze der Rieder: "Ich freue mich natürlich immer, wenn ich ein Tor mache. Umso mehr, wenn's so ein schönes ist. Dass wir als Tabellenführer übernachten, ist natürlich was ganz besonderes. Ich bin überglücklich."

Anel Hadzic: "Frust, na. Es ist kein Frust da. Es ist ... Enttäuschung. Es wird viel geredet und nichts in Taten umgesetzt. (Was muss sich ändern?) Die Körpersprache. (Sonst nichts?) Was ist das für eine depperte Frage? Wie soll ich das jetzt beantworten?"

Fast das 4:0: Kragl lässt einen Verteidiger aussteigen und haut knapp außerhalb des Sechzehners einfach mal drauf - Stange! Das dürfte es gewesen sein.

Selbst in Überzahl kommen die Steirer nicht zum Torerfolg - Gebauer scheint seine weiße Weste zu behalten.

Wieder eine Halbchance für die Grazer, wieder setzt Madl seinen Kopfball neben das Tor. Zwei Minuten werden nachgespielt.

Sturm tut weiterhin einiges für den Ehrentreffer, den sie sich mittlerweile auch verdient hätten. Pech und Ungeschick verhindern, dass es dazu kommt. Ried schraubt jetzt das Tempo herunter und spielt Ballhalten.

Gelb-Rote Karte für Sandro (SV Ried)
Völlig unnötiger Ausschluss - aber gerechtfertigt. Sandro lässt sich im Strafraum der Grazer fallen und sieht für seine zweite Unsportlichkeit - die erste war ein taktisches Handspiel - die zweite Gelbe Karte.

Das war der letzte Wechsel der Partie - Trauner ersetzt Wieser, möglicherweise auch, um eine Gelb-Rote zu verhindern. Gutes Spiel von Wieser.

Eine Rote Karte, ein weiterer Treffer? Hier ist noch einiges drin - fest steht lediglich, dass Ried als Sieger vom Platz gehen wird. Die letzten Minuten waren jedenfalls von größeren und kleineren Fouls geprägt.

Gelbe Karte für Sandro Wieser (SV Ried)
Er kommt zuspät gegen Vujadinović und setzt den Gelbe-Karten-Reigen fort. Die Partie wird hitziger.

Gelbe Karte für Oliver Kragl (SV Ried)

Gelbe Karte für Michael Madl (Sturm Graz)
Kragl und Madl geraten aneinander, werfen sich ein paar unschöne Worte an den Kopf und sehen beide Gelb.

Corner Ried. Gute Hereingabe, erneut gut herausgeköpft. Zumindest bei Standards präsentieren sich die Grazer souverän.

Wieder Szabics: Er macht Kragl via Haken gleich zweimal nass, bei seinem Schuss aus spitzem Winkel haut er den Ball aus kurzer Distanz aber weit übers Tor. Kurios.

Ein Lebenszeichen der Gäste: Offenbacher trifft mit einem Schuss außerhalb des Sechzehners die Latte. Szabics scheitert mit einem Nachschuss an einem guten Block eines Verteidigers, den zweiten Versuch kann Kröpfl nicht aufs Tor lenken.

Allen drei Ried-Treffern geht ein Ballverlust der Grazer voraus - beim ersten gab ihn Ehrenreich ab, beim zweiten Florian Kainz, beim dritten Imre Szabics. Ried beweist sich heute als Meister im Kontern, Sturm demonstriert enorme Zweikampfschwächen. Kainz, der gerade ausgewechselt wurde, gewann nicht einmal 30% seiner Duelle.

Tooor für SV Ried, 3:0 durch Clemens Walch
Traumtor! Wieder ein Ballverlust der Grazer im Mittelfeld, wieder kontern die Rieder perfekt - Sandro zögert keine Sekunde und spielt einen langen Ball auf Walch. Walch nimmt den Ball an - und lupft ihn aus der Distanz gefühlvoll über den viel zu weit draußen stehenden Gratzei. 3:0 - Game over.

Ungenaues Zuspiel von Offenbachr auf Beric - der schafft es trotzdem in den Sechzehner, scheitert mit seinem Stangelpass aber am starken Hinum.

Zulj kommt aus 20 Metern zum Schuss - übers Tor. Davor verlor Florian Kainz gleich zwei Duelle mit Hinum in einer Minute - heute ist einfach nicht sein Tag, aber das kann man wohl von jedem einzelnen Sturm-Spieler sagen.

Ein längst überfälliger Wechsel: Für den erneut blass gebliebenen Daniel Beichler kommt Routinier Imre Szabics.

Nur noch eine knappe halbe Stunde - die Mannschaften befinden sich wieder auf Augenhöhe, Sturm ist bemühter als in Halbzeit eins. Aber auch Ried tut viel nach vorne und kommt zur einen oder anderen Gelegenheit.

Gelbe Karte für Sandro (SV Ried)
Für Handspiel.

Im Gegenzug kann Walch einen Corner herausholen. Die Flanke kommt gut, aber Florian Kainz kann klären.

Topchance für Beric: Ehrenreich mit einer guten Flanke von rechts, Beric ist ungedeckt - und setzt den Kopfball neben das Tor. Ganz leichtfertig vergeben.

Daniel Offenbacher steht bereit und wird demnächst ins Spiel kommen.

Von Sturm kommt jetzt mehr - Ried lauert auf Konter. Es liegt durchaus ein Tor in der Luft.

Gelbe Karte für Anel Hadžić (Sturm Graz)
Dafür kann er auch Rot sehen: Nach einem Disput mit Ex-Teamkollege Gebauer, bei dem er dem Goalie an die Gurgel geht, sieht Hadzic Gelb. Die Fans quittieren seine Tätlichkeit mit einem Pfeifkonzert.

Weiter Ball in den Sechzehner - gutes, etwas zu leichtes Zuspiel von Hadzic in den Sechzehner - Beichler kommt an den Ball, doch Reifeltshammer blockt ihn perfekt ab. Wichtig.

Aber das ist gar nichts: Kainz' Flanke gerät viel zu hoch und stark und segelt ins Toraus. Abstoß.

Freistoß Sturm, halblinks vom Sechzehner. Florian Kainz legt ihn sich zurecht - es bietet sich eine Flanke an.

Gewinnt Ried heute, so wäre das der erste Sieg über Sturm seit Oktober 2010. Für Milan Dudić konnte eine erneute Niederlage vielleicht sogar schon eine Entlassung bedeuten; angezählt ist er bereits.

Gelbe Karte für Manuel Weber (Sturm Graz)
Nach einem harten Tackling gegen Zulj. Die zweite Gelbe Karte der Partie, die zweite für Sturm.

Spielerwechsel bei Ried: Sandro kommt für Perstaller, der nach einem Zweikampf angeschlagen ist, ins Spiel. Die Position von Perstaller nimmt Walch ein.

Halbzeitfazit:
Pause in der Keine-Sorgen-Arena: Ried führt mit 2:0. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase kommt Perstaller nach einem Patzer von Ehrenreich zu seinem ersten Treffer für seinen neuen Club (12.) Im Anschluss dominieren die Rieder und drängen aufs zweite Tor. Das gelingt ihnen ausgerechnet, als die Offensive der Grazer erwacht - nach einem erneuten Ballverlust bedient Ziegl Walch, der mit einem schönen Schuss ins lange Eck für das 2:0 sorgt (35.) Danach hat Beric das 1:2 am Fuß, scheitert aber an Gebauer (44.) - Ried steuert auf den dritten Saisonsieg zu, Sturm auf die dritte Niederlage.

Das sie diese Hundertprozentige ausgelassen haben, wird die Grazer ärgern: Mit 1:2 in die Halbzeit zu gehen hätte ihre Aufgabe in der zweiten Hälfte erheblich erleichtert. Eine Minute kommt obendrauf.

Riesenchance auf den Anschlusstreffer! Wolf mit dem tödlichen Pass auf Beric, der in den Sechzehner läuft - und im Eins-gegen-Eins an Gebauer scheitert. Glanztat vom Ried-Goalie.

Nächster Ballverlust der Grazer - nächstes Kontergegentor? Vujadinović setzt sich gegen Wieser durch, kann ihm den Ball abnehmen und die Situation entschärfen.

Walch bringt den Ball vom rechten Flügel in den Fünfer; alle verpassen - und der Ball streicht nur knapp an der linken Stange vorbei. Glück für Gratzei, der hier schlecht ausgesehen hat.

Gelbe Karte für Patrick Wolf (Sturm Graz)
Von hinten in die Beine von Riegler - unnötiges Foul. Die erste Gelbe Karte der Partie.

Keine Chance: Florian Kainz mit einer Flanke in den Sechzehner, aber Gebauer antizipiert gut und faustet ihn weg.

Bitter für Sturm: Die letzten fünf Minuten schien es, als würden sie allmählich ins Spiel finden - und dann fällt das 2:0. Jetzt wird's schwierig.

Tooor für SV Ried, 2:0 durch Clemens Walch
Florian Kainz verliert im Mittelfeld den Ball - und dann geht's ganz schnell. Zulj sieht Walch und spielt einen herrlichen hohen Ball, den Walch perfekt annimmt, noch ein paar Schritte in den Sechzehner macht und dann aus spitzem Winkel perfekt ins lange Eck trifft. Gratzei war noch dran, aber der war einfach zu fest geschossen. 2:0!

Schöner Heber von Weber auf Beichler, der aus 12 Metern zum Kopfball kommt - aber den Ball ganz schlecht erwischt und weit übers Tor köpfelt.

Ried gewinnt 57% der Zweikämpfe. Sturm, die schon beim 1:1 gegen Salzburg nur mit viel Glück zum Ausgleich kamen, erneut mit einer enttäuschenden Leistung. Weder von Beric noch von Hadžić ist viel zu sehen - eine Halbzeit zum Vergessen für die Grazer.

Gute Hereingabe - aber Vujadinović steht gut und klärt per Kopf.

Corner für Ried - Walchs Stangelpass wird von Vujadinović gerade noch ins Toraus gelenkt. Der Druck der Rieder nimmt zu, sie wollen das 2:0 noch vor der Pause.

Immer wieder kommen die Rieder über die linke Seite, wo Möschl gegen Ehrenreich häufig die Überhand behält.

Sturm kommt kaum über die eigene Hälfte hinaus - Ried spielt ein starkes Pressing und lässt keine Räume zu. Eine starke Leistung der Innviertler. Perstaller ist übrigens wieder auf den Beinen.

Jetzt windet sich Perstaller am Boden - nach einem Luftduell mit Madl bleibt er schmerzverzerrt liegen. Ziegl ist wieder am Spielfeld.

Weiter geht's - mit Powerplay Sturm Graz. Das kommt den Grazern sicherlich recht, gegen elf Rieder haben sie bisher wenig ausrichten können.

Verschnaufpause: Ziegl liegt verletzt am Boden. Er wird vom Feld begleitet, dürfte aber weitermachen können. Weber hatte ihn getroffen.

Fast das 2:0: Wieser kommt knapp außerhalb des Sechzehners an den Ball, nimmt ihn gut mit der Brust an - und verfehlt das Tor nur ganz knapp. Schöner Schuss, aber Gebauer wäre wahrscheinlich dran gewesen.

Abseits: Patrick Wolf kommt nach einem Konter an den Ball, stand aber im Abseits. Richtig entschieden vom Schiedsrichtergespann.

Zulj und Perstaller kombinieren, Walch kommt am Rande des Sechzehners zum Schuss - abgeblockt. Seit der Führung spielt nur mehr Ried.

Wieser lenkt den Ball um die Mauer - aber Gratzei steht gut und fängt sicher.

Weber foult Wieser knapp vorm Sechzehner - gute Freistoßsituation für die Gastgeber. Sturm schwimmt.

Ziegl will nachlegen: Er kommt von der rechten Seite und probiert's mangels Anspielmöglichkeiten selbst. Drüber.

Erster Einsatz von Beginn, erstes Tor: Perstaller, im Sommer von Wacker Innsbruck gekommen, sorgt für die frühe Führung der Gastgeber. Die Vorarbeit von Möschl war bereits die halbe Miete, der Fehler von Ehrenreich völlig unnötig. In der Blitztabelle übernimmt Ried die Führung - und die Fans feiern.

Tooor für SV Ried, 1:0 durch Julius Perstaller
Ehrenreich zögert zu lange und lässt sich von Möschl den Ball abnehmen. Der marschiert zum Sechzehner, steckt zu Perstaller durch; der läuft noch ein paar Schritte und trifft den Ball aus ca. 10 Metern ins lange Eck. Schön gemacht.

Knapp zehn Minuten sind gespielt, die Partie kommt allmählich in Fahrt. Die Teams befinden sich auf Augenhöhe, Ried agiert etwas offensiver und spielt gutes Pressing, Sturm präsentiert sich aber geschickt beim Kontern. Ballbesitz: 48%:52%.

Nach einer Flanke kommt Wolf zum Kopfball, den Gebauer mit Mühe an die Stange lenken kann. Corner gibt es aber keinen: Der Schiedsrichter hatte schon abgepfiffen, Abseits. Die Wiederholungen zeigen, dass er sich da geirrt haben dürfte - Reifeltshammer befand sich zumindest auf gleicher Höhe.

Wiesers Hereingabe gerät zu kurz und ein Verteidiger kann ins Seitenaus klären.

Walchs Flanke wird von Hütter abgeblockt und es gibt den ersten Corner der Partie.

Wenig Risiko, zaghafte Angriffe - die Anfangsphase ist ein langsames Herantasten. Das Spieltempo passt aber.

Wolf kommt am rechten Flügel an den Ball und versucht, Kragl durch die Beine zu spielen, scheitert aber und begeht ein Foul.

Walch marschiert über die rechte Seite nach vorn, kann sich dort aber gegen zwei Verteidiger nicht durchsetzen und verliert den Ball.

Los geht's!

Die Keine-Sorgen-Arena ist gut besucht, optimistisch werden die Fahnen geschwenkt und die Spieler eingeklatscht. Gewinnt Ried, gehört ihnen zumindest bis morgen die Tabellenführung: Sowohl Grödig (bei Rapid) als auch Salzburg (gegen Admira) spielen erst morgen.

Ried-Kapitän Thomas Gebauer plaudert gemütlich mit Trainer Harald Lechner, in wenigen Augenblicken werden die Spieler das Feld betreten.

Im Zentrum des Geschehens steht freilich auch Anel Hadžić. Im Sommer von Ried zu Sturm gewechselt, ist der 24-jährige Bosnier rechtzeitig für die heutige Partie fit geworden: "Seit Sonntag bin ich wieder voll im Training, ich wollte unbedingt spielen."

Das Hauptaugenmerk wird heute auf Julius Perstaller liegen. Der 24-jährige Innsbrucker kam bisher vier-mal zum Einsatz, wurde allerdings immer erst gegen Ende der Partie eingewechselt und konnte noch keinen Treffer verbuchen. "Er muss nichts besonderes machen - wenn er macht, was er kann, dann wird das passen", so Trainer Angerschmids Kommentar.

Geleitet wird die Partie von Harald Lechner, ihm assistieren Maximilian Kolbitsch und Roland Riedel.

Bei Sturm sehen wir eine ähnliche Formation wie jene, die ein 1:1 gegen Salzburg holte. Beric und Beichler starten von Beginn an, für Flanken sorgen F. Kainz und Wolf. Eine Veränderung gibt es in der Viererkette, wo Hütter statt Klem (Knieprobleme) zum Zug kommt.

Überraschend steht Thomas Reifeltshammer in der Startelf der SV Ried. Die Befürchtung eines Aussenbandrisses dürfte sich also nicht bewahrheitet haben. Vorne kommt Julius Perstaller zum Zug, der von der Sperre René Gartlers profitiert.

Herzlich willkommen zum Auftaktspiel der 6. Bundesliga-Runde! Die SV Ried empfängt Sturm Graz

Neun Punkte, Platz 3; drei Punkte, Platz 9. Wer heute als Favorit in diese Partie geht, ist klar: Die noch ungeschlagenen Rieder (2-3-0) haben heute die Chance, ihren Ruf als Lieblingsgegner der Grazer abzulegen. In der vergangenen Saison konnten die Steirer alle vier Partien gewinnen, der letzte Sieg der Innviertler ist knapp drei Jahre - oder zehn Partien - her. Wann könnte Sturm gelegener kommen, als heute?

Zum Beispiel in der letzten Woche, vor dem überraschenden Punktgewinn des SK gegen die hochfavorisierten Salzburger (1:1). Zwar präsentierte sich die Elf von Milan Dudić erneut schwach, konnte mit dem Remis aber "viel Selbstvertrauen tanken", wie gleich mehrere Spieler meinten. Selbstvertrauen holen konnten sich allerdings auch die Rieder, die beim 3:2 in Innsbruck einen 1:2-Rückstand wettmachen konnte; zwar sprach Trainer Angerschmid von einem "glücklicheren Ende für uns", fand aber auch lobende Worte für die Leistung seines Teams: "Wir haben uns gegen die Niederlage gestemmt."

Bleibt Sturm der Angstgegner der Rieder oder können sich die Hausherren rehabilitieren und ihren starken Saisonbeginn fortsetzen? In jedem Fall erwarten wir eine spannende Partie, in der beide Teams um den Sieg spielen werden.