Damit ist die Europa League für den Schweizer Fussball vorüber. Vielen Dank für das Interesse am letzten Auftritt des FCZ und einen schönen Abend!

Für die junge Zürcher Mannschaft geht das Abenteuer Europa League damit im Sechzehntelfinal zu ende. Der FC Zürich verkaufte sich gut, repräsentierte den Schweizer Fussball sogar über die K.O.-Phase hinaus und muss sich nicht verstecken, dass am Ende der SSC Neapel Endstation bedeutet.

Die Luft im gesamten Spiel war nach dem späten Tor im ersten Durchgang vorbei. Der FCZ kam nicht mehr gleich aus der Garderobe und Neapel spielte je länger das Spiel dauerte, umso mehr auf Verwalten. Hätte Salim Khelifi in der 48. Spielminute seine Topchance nutzen können, hätten die Zürcher vielleicht den wertvollen Punkt für das UEFA-Ranking mitgenommen, doch dies bleibt alles Spekulation. Als Adam Ounas in der 76. Minute den zweiten Treffer für Neapel via Konter schreiben konnte, war die Begegnung definitiv gegessen.

Das Spiel ist damit vorüber, der FCZ verliert mit 0:2 in Neapel.

Benjamin Kololli zeigte einen unglücklichen Abend und wird als dritter und letzter Zürcher ausgewechselt. Levan Kharabadze heisst sein Ersatz.

Kurz darauf ist der Arbeitstag von Ounas vorbei. Er hat gute Arbeit geleistet für seine Farben und macht Milik Platz.

Der Assistgeber zum 1:0 vollendet diesmal selbst und überwindet Yanick Brecher am kurzen Pfosten. Dries Mertens schickt Adam Ounas mit einem steilen Zuspiel und Ounas lässt sich aus vier Metern und spitzem Winkel nicht zweimal bitten.

Auch Neapel wechselt aus und bringt den eigentlichen Stammspieler Allan. Der Brasilianer übernimmt den Platz von Piotr Zielinski.

Marco Schönbächler macht dem 17-jährigen Bledian Krasniqi Platz und somit kommt der nächste Jungspund aus dem eigenen Nachwuchs zu einem Handkuss auf der grossen Bühne.

Odey wird von Ludovic Magnin als erster Zürcher ausgewechselt und macht Zumberi Platz. Für den jungen Stürmer ist es das Debüt auf internationalem Parkett.

Chiricheş geht vom Feld und hat damit Feierabend. Für den Innenverteidiger betritt Luperto das Spiel. Er wurde bereits im Letzigrund eingewechselt.

Die zweite Halbzeit läuft und will der FCZ ein Wunde, dann muss bald mehr kommen.

Im Vorfeld sprach Magnin davon, dass im Hinspiel "das Image befleckt" wurde. In der ersten Halbzeit verkaufte der FC Zürich seine Haut nun um einiges teurer als noch im Letzigrund. Die junge Zürcher Garde spielt aufsässig und eroberte sich einige Bälle mit gutem Pressing. Chancen wären durch Ceesay und Winter da gewesen, die Neapolitaner steigerten sich dann im Laufe der ersten 45 Minuten und kamen durch schnelle Zuspiele zu immer mehr Chancen. Während Insigne und danach Mertens schon das 1:0 hätten schiessen können, machte es Verdi in der 43. Minute besser. Der Italiener kam ganz frei zum Schuss und schob den Ball an Brecher vorbei. Die Führung geht zwar in Ordnung, war jedoch nicht zwingend.

Damit sind die ersten 45 Minuten vorüber. Neapel führt dank des späten Tores mit 1:0.

Ounas hat zum allerersten Mal in dieser Partie etwas Platz und kann so unbedrängt vor den Zürcher Strafraum laufen. Sein Heber in den Lauf von Verdi ist dann perfekt und äusserst sehenswert. Der italienische Stürmer hat nur noch Brecher vor sich und überwindet den Schlussmann problemlos.

Der rumänische Verteidiger kriegt den ersten gelben Karton und um diesen hat er gebeten. Im Kopfball-Duell mit Ceesay arbeitet er mit den Armen und trifft Ceesay am Kopf.

Der Ball rollt und die Partie ist freigegeben.

Die beiden Mannschaften kommen aus der Kabine und betreten das spärlich gefüllte Stadion. Eine würdige Stimmung für die Europa League ist dies wahrlich nicht, doch es ist halt nicht die Königsklasse...

Viele dürften sich an den Torjubel von Benjamin Kololli in Larnaka erinnern, als er in den Stadiongraben herunter gesprungen war. Trifft er heute, so müsste er sein Tor auf eine andere Weise feiern. Der Stadiongraben in Neapel ist nämlich um einiges tiefer.

Vor zwei Stunden sah es noch äusserst ruhig aus im San Paolo. Das dürfte sich bei Anspiel ändern. Erwartet werden ca. 20'000 Zuschauer, obwohl es Platz für 55'000 hätte.

Der FC Zürich getraut sich ebenfalls etwas und spielt im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls stark verändert. Vor Goalie Brecher kommt Mirlind Kryeziu zu Bangura in die Innenverteidigung. Auf aussen spielen Kololli und Winter. Das Mittelfeld ist mit Domgjoni, Khelifi und Schönbächer ebenfalls verändert. Zudem kommt für den gesperrten Hekuran Kryeziu der junge Simon Sohm ins Team. Die beiden Stürmer heissen dann noch Ceesay und Odey, wieder einmal eine Doppelspitze also.

So wird der Gastgeber um 19 Uhr also gegen den FCZ starten. Im Vergleich zum Hinspiel wurden gleich einige Änderungen vorgenommen. Nur fünf Spieler standen auch im Hinspiel schon von Beginn an auf dem Feld. Die prominenteste Änderung ist sicher der Stürmer. Anstelle von Arkadiusz Milik stürmt heute der Belgier Dries Mertens.

Dass der SSC Neapel die Partie noch ernst nimmt, zeigt die italienische Presse, die davon spricht, dass die Europa League das letzte grosse Ziel der Süditaliener ist. In der Meisterschaft liegt das Team von Carlo Ancelotti bereits 13 Zähler hinter Leader Juventus Turin. Die Ernsthaftigkeit der Neapolitaner war schon im Hinspiel an der Aufstellung erkennbar. In der Startelf stand alles war Rang und Namen hat.

Was nimmt sich eine Mannschaft wie der FC Zürich nun also vor einem solchen eher aussichtslosen Spiel vor? "Die da draussen müssen wissen, wer der FC Zürich wirklich ist", das Ziel tönt realistisch. Die Zürcher wollen also zurück zu ihrer Unberechenbarkeit kommen, den Gegner fordern.

Von der Wende sprach beim FC Zürich im Vorfeld keiner, was absolut nachzuvollziehen ist. Man sei nicht verrückt, meinte Trainer Ludovic Magnin im Vorfeld. Das Ziel liegt dennoch darin, sich im Vergleich zum Hinspiel zu steigern. Der Stadtklub hatte nicht sein ganzes Potenzial erreichen können und "sein gutes Image befleckt", wie Magnin ebenfalls sagte.

Die Ausgangslage im Stadio San Paolo ist aufgrund des Hinspiels ziemlich einseitig. Entschieden ist es jedoch noch nicht definitiv - Achtung Floskel-Alarm - dafür müssen zuerst einmal noch die 90 oder mehr Minuten gespielt werden. Klar ist aber, dass der FCZ drei Tore schiessen muss, um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben.

Genau heute vor sieben Tagen ging im Zürcher Letzigrund bekanntlich das Rückspiel über die Bühne. Vor ausverkauftem Haus setzte sich damals der SSC Neapel klar mit 3:1 durch und steht damit mit einem Bein im Achtelfinal. Die Zürcher schafften es nicht den italienischen Favoriten in grosse Bedrängnis zu bringen, machten sich das Leben selbst schwer und müssen nun einen Rückstand von zwei Treffer wett machen.

Herzlich willkommen zum Rückspiel des Europa-League-Sechzehntelfinals zwischen dem SSC Neapel und dem FC Zürich!