Fazit:
Der FSV Mainz 05 muss sich beim ersten Auftritt in der Gruppenphase der UEFA Champions League gegen AS Saint-Étienne mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Nach einer torlosen ersten Hälfte kamen die Mainzer furios aus der Kabine und brachten in den ersten 15 Minuten sechs Torschüsse zustande, von denen einer durch Kapitän Bungert im Netz landete. Kurz nach dem Treffer zogen die Gastgeber sich aber immer weiter zurück und überließen den Gästen das Feld. Die Franzosen brachten allerdings kaum etwas Konstruktives zustande und so war es dann schon ärgerlich für die 05er, dass nach einem langen Ball kurz vor Schluss doch noch der Ausgleich fiel. Unter dem Strich ist das Remis durchaus leistungsgerecht. Die Elf von Martin Schmidt reist in zwei Wochen zum zweiten Spiel nach Aserbaidschan zu Qäbälä, Saint-Étienne empfängt den RSC Anderlecht. Das war es von dieser Partie, noch einen schönen Abend und bis zum nächsten Mal!

Dort steht Jhon Córdoba tatsächlich im Abseits und das dürfte dann wohl die letzte Aktion gewesen sein.

Die letzte Minute läuft. Es gibt Freistoß für Mainz in der eigenen Hälfte und Kepper Lössl haut das Leder lang nach vorne.

Jetzt bringen die Gastgeber sich fast noch selbst um den einen Punkt. Pablo de Blasis spielt vor dem eigenen Tor völlig ohne Not in die Füße eines Gegners, dessen Schussversuch aber von Bungert geblockt wird.

Wie schon im Pokal gegen Unterhaching und zuletzt in der Liga gegen Hoffenheim kriegen die Mainzer eine Führung scheinbar nicht ins Ziel gerettet. Vier Minuten werden nachgespielt. Geht noch was für den FSV?

Tooor für AS Saint-Étienne, 1:1 durch Robert Berić
Das ist bitter für die Mainzer! Théophile-Catherine schlägt einen langen Ball aus der eigenen Hälfte in den Sechzehner, wo Søderlund sich im Kopfballduell gegen Bell durchsetzt und auf Berić querlegt, der den Ball aus kurzer Distanz mit dem langen Bein ins Netz stochert.

Ein Zusammenspiel der Eingewechselten bringt mal Gefahr. Oussama Tannane schlägt eione Ecke von links an den Fünfer, wo Alexander Søderlund hochsteigt und das Leder einen guten Meter über den Querbalken köpft.

Die Mainzer schaffen es jetzt kaum noch, für Entlastung zu sorgen. Die Gäste werfen alles nach vorne, kommen aber auch nur selten wirklich in gefährliche Positionen. Noch fünf Minuten in der regulären Spielzeit.

Auch Schmidt schöpft sein Wechselkontingent voll aus und schickt für die letzten Minuten Öztunali für den angeschlagenen Clemens auf den Platz.

Gelbe Karte für Giulio Donati (1. FSV Mainz 05)
Donati will den Gästen die KUgel für einen Eckstoß nicht freiwillig überlassen und sieht für sein Zeitspiel die Gelbe Karte.

Christophe Galtier setzt jetzt alles auf eine Karte und bringt mit Alexander Søderlund einen zweiten echten Stürmer an die Seite von Robert Berić.

Genau dafür hat Schmidt den bulligen Cordoba gebracht. Der Stürmer holt 35 Meter vor dem gegnerischen Strafraum einen Freistoß raus und verschafft den 05ern ein wenig Entlastung.

Gelbe Karte für Niko Bungert (1. FSV Mainz 05)
Der Mainzer Kapitän sieht für ein Foul an Hamouma die erste Gelbe Karte der Mainzer Europa League-Geschichte.

Fast der Ausgleich! Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld landet das Leder bei Ole Selnæs, der aus 16 Metern mit links abzieht. Sein Linksschuss wird von seinem Mannschaftskameraden Henri Saivet gefährlich abgefälscht und rauscht knapp rechts am Kasten von Lössl vorbei.

Während Bussmann nach einem Zusammenprall draußen behandelt wird, werden die Gäste stärker. Eine Ecke wird zunächst geklärt, doch es gibt gleich die nächste Flanke. Diese landet dann in den Armen von Lössl, der sein Team kurz durchpusten lässt.

Und der Mainzer Coach wechselt gleich noch einmal. Der junge Serdar, der auf der Sechserposition eine ordentliche Partie gemacht hat, scheint angeschlagen und wird von Frei ersetzt.

Auch Martin Schmidt wechselt und bringt Stoßstürmer Jhon Córdoba für den ausgelaugten Yoshinori Muto der vorne einen schweren Stand hatte.

Christophe Galtier wechselt zum zweiten Mal und bringt mit Jordan Veretout eine frische Kraft fürs linke Mittelfeld. Das System bleibt also zunächst wohl gleich.

Mainz hat nach dem hohen Anfangstempo im zweiten Durchgang nun etwas runtergeschaltet und zeiht sich ein Stück weiter zurück. Saint-Étienne muss jetzt kommen, die Gastgeber lauern auf Konter.

Malcuit setzt sich auf der rechten Außenbahn der Franzosen mal gut durch, legt sich den Ball dann aber zu weit vor und die Kugel trudelt ins Seitenaus.

Die Gastgeber bleiben am Drücker. Pablo de Blasis versucht es mit einer Direktabnahme von der Strafraumkante, zielt aber deutlich zu hoch. Die Franzosen sind vom hohen Tempo der Rheinländer in Durchgang Zwei offensichtlich völlig überrumpelt und kommen noch überhaupt nicht wieder in die Partie.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:0 durch Niko Bungert
Da ist die verdiente Führung für den FSV Mainz 05! Mallis Eckball springt im Strafraum einmal auf, geht aber durch Freund und Feind hindurch und am zweiten Pfosten rauscht Kapitän Bungert heran, der das Leder aus wenigen Metern in die Maschen köpft!

Bussmann versucht es mal aus der Distanz. Sein Volleyschuss aus 20 Metern wird von Keeper Moulin zur Ecke gelenkt.

Mainz kommt stark aus der Kabine. Martin Schmidt hat seinen Jungs offenbar ordentlich eingeheizt in der Pause und die Gastgeber drängen die Franzosen jetzt durchweg in die Defensive.

Malli setzt sich mit einer schönen Körpertäuschung gegen Théophile-Catherine durch und zieht vom linken Strafraumeck gleich ab, sein Schuss wird aber zur Ecke geblockt. Die komm dieses Mal besser, wird aber zunächst abgewehrt und Clemens versucht es aus der Distanz, Keeper Moulin ist aber zur Stelle.

Bussmann holt auf links die nächste Ecke für die Gastgeber raus. Mallis Eckball allerdings viel zu lang und resultiert letztlich in´einem Abstoß für die Gäste.

Mit unverändertem Personal geht es in die zweite Hälfte.

Halbzeitfazit:
Die erste Halbzeit des Mainzer Gruppenphasen-Debüts in der Europa League gegen AS Saint-Étienne endet torlos. Die Gastgeber hatten in der ersten halben Stunde etwas mehr von der Partie, konnten aber ebenso wenig eine echte Torchance herausspielen, wie die Franzosen in ihrer stärkeren letzten Viertelstunde. Die spannendste Szene des ersten Durchgangs spielte sich im Strafraum der Franzosen ab, als Pogba Bell nach einer Freistoßflanke klar am Trikot zog und sich über einen Elfmeterpfiff von Schiri Moen nicht hätte beklagen können. Pech für Mainz, dass dieser aber ausblieb. Hier ist auf jeden Fall bei beiden Teams noch jede Menge Luft nach oben für die zweite Hälfte. Bis gleich!

Seit die Gäste hier mehr auf Ballbesitz spielen, hat sich das Spiel komplett geändert. Mainz muss unheimlich viel laufen und bekommt bei Balleroberung nichts Vernünftiges mehr zustande, während Saint-Étienne sich dem Kasten der 05er langsam aber sicher annähert.

Saivet schlenzt den Freistoß schön über die Mauer, bekommt aber keinen Druck dahinter und Lössl kann die Kugel gemütlich abfangen.

Jetzt könnte es brenzlig werden. Bungert steigt Berić 28 Meter voir dem Tor von hinten in die Beine und es gibt Freistoß für den französischen Rekordmeister.

Gerade noch waren die Gäste an der Mainzer Eckfahne zugange, mittlerweile ist der Ball wieder bei Keeper Jessy Moulin angekommen. Wenn die Gäste hier auf Ballbesitz aus sind, dann klappt das somit hervorragend. Gefährlich ist es aber beim besten Willen nicht.

Gbamin tändelt vor der eigenen Abwehr ein wenig leichtsinnig mit der Kugel rum, gerät dann auch in die Bedrängnis, bekommt aber zu seinem Glück einen Freistoß zugesprochen.

Plötzlich geht es bei den Gästen mal schnell über rechts und Hamouma kommt an der Strafraumkante unbedrängt zum Abschluss, dreht sich aber etwas umständlich um sich selbst und bekommt dann nur ein lasches Schüsslein zustande. Kein Problem für Lössl.

Eine halbe Stunde ist rum bei Mainzer Debüt in der Gruppenphase der Europa League und die 05er machen das bisher ordentlich. Hinten steht die Truppe von Martin Schmidt sicher, nach vorne versuchen sie es immer wieder über die Flügel, ohne jedoch eine echte Chance herauszuspielen.

Es hat mittlerweile angefangen zu regnen und die Spieler bekommen die Folgen gleich zu spüren. Bussmann will von links eine Flanke schlagen, das Leder rutscht ihm jedoch komplett über den Fuß und landet im Toraus.

Mal wieder ein guter Angriff der Schmidt-Elf. Donati wird rechts schön freigespielt und marschiert mit der Kugel die Linie runter. Seine Flanke legt Gbamin per Kopf für de Blasis ab, dessen Linksschuss zur Ecke geblockt wird. Diese bringt keine Gefahr für den Kasten von Moulin.

Florentin Pogba, der heute bei den Gästen auf links verteidigt, versucht es mal mit einer Flanke aus dem Halbfeld. Diese verunglückt etwas und senkt sich gefährlich Richtung kurzes Eck, landet aber schlussendlich auf dem Netz. Lössl wäre wohl auch zur Stelle gewesen.

Lemoine behakt Malli im Mittelfeld so lange, bis es Freistoß gibt. Der kommt dann als lange Flanke in den Strafraum, wo Bell deutlich gehalten wird und zu Boden geht. Da kann man durchaus über Elfmeter reden, Schiri Moen hat es aber entweder nicht gesehen oder nicht für elferreif befunden.

Endlich gibt es mal ein bisschen Platz im Mittelfeld. Diesen nutzt Yunus Mallı und treibt den Ball zentral Richtung Tor. 25 Meter vor dem Kasten legt Malli fein links raus in den Lauf von Pablo de Blasis, der sofort flankt, aber leider nur das Toraus findet.

Die Gäste ziehen sich bei Ballbesitz Mainz schnell zurück und erwarten die 05er im Mittelfeld mit einer Viererkette hinter der einzigen echten Sturmspitze Robert Berić. Mainz fehlen bisher noch die Ideen gegen diese solide Formation.

Die Gastgeber übernehmen langsam die Kontrolle über die Partie und verlagern das Spielgeschehen in die Hälfte der Franzosen. Pablo de Blasis bekommt auf der rechten Seite einen Einwurf in die Füße serviert, kann die Kugel aber nicht verarbeiten.

Starker Antritt von Jean-Philippe Gbamin, der von der Mittellinie bis zum Strafraum marschiert, dann aber mit seinem Zuspiel de Blasis nicht.

Über die rechte Außenbahn kommen die Gäste erstmals Richtung Mainzer Tor. Lössl kann die Kugel aber sicher abfangen und leitet gleich den Gegenangriff ein. Auch bei Mainz geht es über außen, ein erster Flankenverusch auf Malli wird zur Ecke geklärt.

Was hier in den ersten Minuten geschieht, kann man getrost als das berühmte "langsame Abtasten" bezeichnen. Beide Teams versuchen zunächst mal keine Fehler zu machen und neutralisieren sich spätestens im Mittelfeld.

Los geht's! Mainz spielt klassisch in Rot-Weiß, "Les Verts" treten natürlich in Grün an.

Geleitet wird die heutige Partie vom norwegischen Trio aus Schiedsrichter Svein Moen und seinen Assistenten Frank Andås und Kim Haglund. In wenigen Minuten werden die Unparteiischen die Partie bei besten Fußballbedingungen in der Mainzer Opel-Arena freigeben.

Star der Mannschaft ist Florentin Pogba, der Bruder von Manchester Uniteds Toptransfer Paul Pogba. Nicht im Kader sind heute die beiden verletzten M'Bengue (Knie) und Polomat (Oberschenkel). Verzichten muss Galtier auch auf Stéphane Ruffier. Der Keeper, der einst Berühmtheit erlangte, als Zlatan Ibrahimović ihn mit einem Kung-Fu-Tritt niederstreckte, fehlt nun seinerseits rotgesperrt, nachdem er in der Quali zur Europa League gegen Beitar Jerusalem für eine Tätlichkeit vom Feld gestellt wurde.

Bei den französischen Gästen heißt das Zauberwort der letzten Jahre Konstanz. Nachdem der Klub zwischen 1957 und 1981 gleich zehn nationale Titel sammeln konnte und 1976 erst im Endspiel des Europapokals der Landesmeister gegen Bayern München unterlag, war es lange ruhig um „Les Verts“. Erst Christophe Galtier, bereits seit 2009 Trainer der ASSE, etablierte das Team wieder im vorderen Mittelfeld der Ligue 1. Am vergangenen Wochenende holte Saint Etienne mit einem 1:1 beim Meister Paris Saint-Germain einen mehr als beachtlichen Punkt.

In der Bundesliga gab es bei den Mainzern am Wochenende Licht und Schatten. In einer furiosen ersten Hälfte schossen die 05er gegen die TSG Hoffenheim eine komfortable 4:1-Führung heraus und spielten begeisternden Offensivfußball. Nach der Pause folgte dann aber der Einbruch und die Kraichgauer konnten noch einen Punkt entführen. Zudem verletzte sich Abwehrmann Leon Balogun am Jochbogen und wird heute ebenso fehlen, wie der Brasilianer André Ramalho, der an einer Muskelverletzung in der rechten Wade laboriert.

Der Coach der Rheinländer macht keinen Hehl daraus, dass das Hauptaugenmerk trotzdem weiter der Bundesliga gilt: "Die Liga bleibt das Nonplusultra", betonte Martin Schmidt, der plant, Europa League und Bundesliga strickt zu trennen: "Ich sehe das als eigenen Wettbewerb." Die ungewohnte Mehrbelastung durch die englischen Wochen spürt Schmidt schon jetzt: "Wir werden rotieren müssen. Dreimal in einer Woche mit der gleichen Taktik und dem gleichen Personal zu spielen, das werden wir nicht können", sagte er im Vorfeld der Partie.

Bis zum Karneval ist es noch eine Weile hin, doch Feierstimmung herrscht in Mainz heute auch so. Nachdem die 05er bereits 2011 und 2014 kurz davorstanden, aber jeweils in der Qualifikation zur Europa League scheiterten, geht es nun endlich richtig auf Reisen. Und die Truppe von Martin Schmidt hat durchaus Chancen, in der ersten europäischen Saison auch die K.O.-Phase zu erreichen. Neben Saint-Étienne spielen der RSC Anderlecht und Qäbälä FK aus Aserbaidschan in der Gruppe C.