Fazit
Paris Saint-Germain gewinnt die 100. Auflage des Coupe de France, holt sich den Pokal zum insgesamt elften Mal und ist damit neuer Rekordpokalsieger im Hexagon! Unter'm Strich ist der Sieg natürlich verdient, da Paris weitaus bessere Möglichkeiten hatte, jedoch enorme Probleme mit dem großen Kämpferherzen der Westfranzosen hatte. So tickte die Uhr herunter, und als sich schon fast alles auf eine fast schon sensationelle Verlängerung eingestellt hatte, fiel das Glück doch noch auf die Seite der Pariser, die durch ein Eigentor mit 1:0 gewinnen. Das allerdings war keine überzeugende Vorstellung des Serienpokalsiegers, und die Postion Unai Emerys dürfte trotz des zweiten Titels in dieser Spielzeit nicht gestärkt worden sein. Es steht ein heißer Sommer in Paris an. Abschließend vielen Dank für das Interesse am französischen Fußball in dieser Saison, weiter geht es mit der neuen Spielzeit im August - bon été!

Tooor für Paris Saint-Germain, 0:1 durch Issa Cissokho
In den Schlusssekunden trifft PSG doch noch mit dem Lucky Punch! Eine Ecke von rechts kommt scharf an den ersten Pfosten, wo Cissokho das Ding von Matuidi bedrängt unglücklich an den Rücken fällt und von dort aus am kurzen Pfosten ins Netz springt. Welch ein Dusel für Paris!

Paris spielt jetzt Powerplay und bringt einen Ball nach dem anderen in den Sechzeher, aber Angers fightet unaufhörlich!

Verratti dribbelt sich fein bis vor den Sechzehner und muss eigentlich selbst abschließen, versucht aber nochmal Cavani zu finden und bleibt so hängen. Da war mehr drin!

Cavani lässt die Riesenchance liegen! Nach einem Steilpass auf Cavani ist Traoré viel zu sorglos mit dem Uru im Rücken und schafft es nicht, den Ball sauber zum Torwart zurückzuspielen. So kommt Cavani noch heran, setzt das Leder aber mit der Picke neben das Tor.

Jetzt läuft auch aufseiten des Außenseiters die Kugel gut in der gegnerischen Hälfte, aber die Abschlüsse der Schwarz-Weißen bleiben vor dem Sechzehenr hängen. Aber sie merken: PSG ist heute nicht unschlagbar!

Es ist eine seltsame Partie, denn Paris versucht zwar, mehr zu investieren, scheint aber eine Blockade in den Köpfen zu haben. Womöglich sind sie auch ausgebrannt nach einer erneut langen Saison.

Die Uhr läuft runter - und zwar gnadenlos gegen PSG. Angers wird sich mit allen Mitteln in die Verlängerung retten wollen. Das war vor Anpfiff des Spiels kaum für möglich gehalten worden.

N'Doye mit dem Kopf! Mangani flankt das Ding gefühlvoll von der linken Seite in die Mitte, wo der Kapitän Angers' mit Wucht hochsteigt, seinen Kopfball aber nicht platziert auf den Kasten bringen kann.

Gelbe Karte für Ismaël Traoré (Angers SCO)
Riesenglück für Draxler! Traoré kommt mit offener Sohle an gegen das deutsche Schienbein gerauscht, trifft ihn aber nicht voll, sodass Draxler eine schwere Verletzung erspart bleibt. Dennoch: Das hätte Rot geben müssen für Traoré!

Angers scheint bereits etwas müde zu sein nach der sehr kraftintensiven ersten Halbzeit. Das muss jetzt die Phase sein, in der PSG die Führung braucht.

Nach wie vor kein rechtes Durchkommen für die Pariser. Draxler kann sich mal auf links durchsetzen, doch die flache Hereingabe ist viel zu ungenau und findet lediglich ein schwarz-weiß gekleidetes Bein.

Der Favorit erhöht die Schlagzahl: Verratti spielt heute viele Flanken aus dem Halbfeld und findet damit diesmal Matuidi, doch dessen Kopfstoß geht vorbei, da der Franzose gestört wurde.

Von Cavani ist heute seltsam wenig zu sehen, der Mittelstürmer hängt aufgrund von fehlenden Pässen in der Luft. Dabei könnte er mit einem Tor sogar den 50-Tore-Rekord von Ibrahimvic von letzter Saison brechen.

... Die María tritt ihn mit viel Schnitt mit seinem stärkeren Linken, doch der Bananenball streicht knapp am rechten Pfosten vorbei ins Außennetz.

Gelbe Karte für Famara Diedhiou (Angers SCO)
Der Stürmer legt Aurier am rechten Strafraumeck - das könnte eine gute Möglichkeit für PSG ergeben.

Diedhiou fasst sich ein Herz und versucht es mal aus dem Mittelkreis, da Areola etwas weit vor seinem Kasten steht - aber die Kugel geht rechts vorbei.

Die Atmosphäre im Stadion wird heute in der Linie von den Fans von SCO bestimmt. Die Pariser Fans sind seltsam ruhig für ihre Verhältnisse - sie gelten in Frankreich eigentlich als ziemlich heißblütig und zahlreich.

Paris wirkt auch jetzt nicht wirklich zwingend in seinen Aktionen, obwohl der Ballbesitz und die ein oder andere Einzelaktion da sind. Aber das Kollektiv stimmt scheinbar nicht beim entthronten Meister.

Maxwell flankt in seinem letzten Spiel als Fußballprofi von der linken Seite in die Mitte, doch Angers kann klären. Wir werden sehen, ob der Brasilianer nochmal für eine Torbeteiligung gut sein wird zum Karriereabschluss.

Weiter geht's in St. Denis! Keine Wechsel auf beiden Seiten, Paris wird sich allmählich zusammenraufen müssen.

Halbzeitfazit
C'est la pause! PSG kommt nach 45 Minuten nicht über ein torloses Unentschieden gegen den Außenseiter aus Angers hinaus. Klar, die Hauptstädter hatten die größeren und zahlreicheren Möglichkeiten, können damit aber auch zu selten zwingend werden und haben darüber hinaus mit der mutigen Spielweise der Schwarz-Weißen ihre Probleme. Angers hält kämpferisch und physisch dagegen - Paris könnte mit verstreichender Spielzeit immer nervöser werden, womöglich werden sich dann noch weitere Kontergelegenheiten für den SCO ergeben. Alles offen vor den Toren von Paris!

Gelbe Karte für Serge Aurier (Paris Saint-Germain)

Da ist Aurier! Wieder organisiert Di Maria die Kugel in der Mitte und spielt sie auf rechts zu Aurier, der heute sehr offensiv agiert, mit seinem Flachschuss aber knapp am langen Pfosten vorbeidrischt.

Das Spiel hängt nun wieder eine Weile, da viele Fouls und unnötige Diskussionen die Kugel im Mittelfeld festhalten. Hoffen wir auf mehr Power in Durchgang zwei.

Schiedsrichter Bastien hat auch nach der Klärung mit Di Maria alle Hände voll zu tun und muss auch andere Spieler beruhigen - aber dann kann endlich wieder Fußball gespielt werden.

Gelbe Karte für Ángel Di María (Paris Saint-Germain)
Der Argentinier bekommt den Geben Karton nach einer Rudelbildung vor dem gegnerischen Strafraum.

Die Modestädter pressen den Ball nun wieder in den Sechzehner der Scoistes, doch die Roten bleiben mehrmals hängen und müssen dann mit einem Handspiel mit angelegtem Arm vorlieb nehmen - das ist aber natürlich kein Elfmeter.

Der Scheichklub hat das Spiel nach seiner starken Phase nun wieder abgegeben - es ist wieder eine offene Partie wie schon in den ersten Minuten des Spiels. Angers hält stark dagegen.

Karl Toko Ekambi kommt von der linken Seite und tanzt Marquinhos mit einem sehr sehenswerten Trick aus, spielt das Leder auch an Areola vorbei in die Mitte, doch dort kann Thiago Silva letztlich klären. Dennoch: Starke Aktion des Linksaußen!

Auch Angers trifft die Stange! Nach einem in den Rückraum geklärten Freistoß nimmt Pépé die Kugel vor dem Sechzehner volley und haut das Ding damit an den rechten Außenpfosten. Da schaute Areola auch nur hinterher, hat letztlich aber Glück.

Pfosten! Di Maris schlägt das Ding flach von links herein, wo Cavani zunächst verpasst, aber Thomas bei seinem Klärungsversuch den eigenen Pfosten trifft. Riesenglück für den SCO!

Der SCO hat nach einer präsenten Anfangsphase deutlich an Schwung verloren, steht allerdings nach wie vor ohne Gegentreffer da. Aktuell sind die Chancen für PSG noch nicht zwingend genug.

Nun ist es Matuidi, der am rechten Flügel freigespielt wird, doch sein scharfer Ball in die Mitte auf Cavani wird gerade noch abgefangen. Angers hat jetzt große Probleme mit der Pariser Offensivpower.

Paris hat jetzt eine Chance nach der anderen! Wieder ist es Di Maria, der von einem schlimmen Fehlpass der Männer aus Angers profitiert und Cavani freispielt, aber erneut kommt er aus kurzer Distanz nicht am Keeper vorbei.

Kurz darauf bekommt auch Cavani seinen ersten Ball auf den Kopf gespielt, doch noch kann der Uru das Leder nicht genau genug platzieren - Letellier kann locker festhalten.

Wieder packt Letellier zu! Di Maria spielt einen Ball aus der Zentrale zum antretenden Matuidi, der den steilen Ball aber kaum erreichen kann und nur mit dem Außenrist am Tormann vorbei bringen will.

Die Möglichkeiten hat aber PSG! Verratti hat ein klasse Auge und schickt Aurier wunderbar in den rechten Raum, wo Aurier in den Strafraum durchstartet, seine Flanke aber nicht an Letellier vorbeibringt.

Die Westfranzosen kommen in jedem Falle aggressiver als der Favorit auf den Rasen und geht auch bei gegnerischen Ballbesitz früh an den Mann. Durchaus überraschender Beginn in St. Denis.

Angers ist eine sehr auf Physis setzende Mannschaft und versucht den Ball mit viel Abschirmen und hohen Bällen zu halten. Noch brennt Paris hier kein Feuerwerk ab gegen den Außenseiter.

Gleich eine erste Offensivaktion der Hauptstädter! Di María setzt sich fein vor dem Sechzehner durch und versucht es mit einem ersten Fernschuss, doch der Ball geht noch klar über den Kasten.

Es kann endlich losgehen! Angers ist heute offiziell Heimteam und darf somit in schwarz-weißen Trikots antreten, sodass PSG auf komplett roten Dress umsteigen muss.

Der Anstoß wird sich noch eine Weile verzögern, da der neue französische Staatspräsident Macron nochmal auf den Platz gekommen ist und jedem Spieler einzeln per Handschlag alles Gute wünscht.

Die Nationalhymne erfüllt das Stadion mit einer glänzenden Atmosphäre, gleich kann es losghehen im prall gefüllten Stade de France zum offiziellen französischen Saisonabschluss!

Bei PSG steht wie gesagt Aréola im Kasten vor der brasilianischen Stamm-Innenverteidigung Marquinhos und Thiago Siva. Mit Aurier und Maxwell stehen zwei sehr offensive Außenverteidiger auf dem Rasen., während Verratti, Motta und Matuidi eher defensiv ausgerichtet sind und Löcher stopfen werden. Vorne wirbeln hinter Torschützenkönig Cavani Di María und Draxler - Lucas muss also zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Der Underdog wird sich heute höchstwahrscheinlich in betonierender Defensivarbeit üben, schließlich ist Angers ein Team, das auch in der Liga nicht mit Offensive glänzt und keinen echten Torjäger besitzt - Mittelstürmer Famara Diedhiou ist mit acht Treffern schon bester Torschütze der Westfranzosen. Ansonsten hält Abwehrchef Thomas die Abwehr hinten zusammen, während der junge Santamaria im zentralen Mittelfeld die Fäden zieht und immer für einen starken Pass gut ist.

Der SCO ist also ein klassischer krasser Außenseiter. Die Verantwortlichen sagen selbst, dass eine eventuelle Europacupteilnahme die mit einem Sensationssieg heute perfekt gemacht werden könnte, viel zu früh käme für den Klub mit einen kleinen 16.000-Zuschauer-Stadion.

Angers kommt da als Finalgegner für die Pariser wie gerufen. Kaum ein Team könnte den Außenseiterstatus Angers' noch übertreffen, sind die Schwarz-Weißen doch erstmals seit geschlagenen 60 Jahren wieder im Finale der Coupe de France. Die Westfranzosen schlossen die Spielzeit in der Ligue 1, in der sie den niedrigsten Etat aller Erstligaklubs stellten, auf einem respektablen 12. Rang ab und hielten damit zum zweiten Mal in Folge die Klasse nach ihrem Aufstieg 2015.

"Wir müssen den Pokal gewinnen - gerade weil wir dieses Jahr nicht die Meisterschaft holten", gab Kevin Trapp im Vorfeld die Marschrichtung für heute Abend vor. Der deutsche Nationalkeeper wird jedoch auch heute wieder zunächst auf der Bank Platz nehmen, da sein Konkurrent Alphonse Aréola im Pokal den Vorzug erhält.

Klar - nach der in weiten Teilen verkorksten Saison in Frankreich sowie dem peinlichen Aus gegen Barcelona in der Champions League gilt es für die Pariser heute darum, die Saison doch noch zu retten und neben dem Ligacup auch den Pokal zu erringen. Vor allem der neuen Coach Unai Emery benötigt dringend weitere Argumente, um die nervösen Scheichs zu versöhnen und weiterhin im Amt zu bleiben. Derzeit geht die Tendenz dahin, dem Basken im nächsten Jahr noch eine Chance in der Hauptstadt zu geben - das könnte bei einer überraschenden Niederlage heute schon wieder ganz anders aussehen.

Nicht nur die Ligue 1, auch die Coupe de France war in den letzten Jahren fest in Pariser Hand. Neben den vier Meistertiteln in Folge kann PSG auch auf zwei Pokalsiege am Stück zurückblicken. Nach der verlorenen frz. Meisterschaft haben die Hauptstädter nun die Chance, zumindest die Pokalserie aufrechtzuerhalten und zum 11. Mal den Goldpott zu erringen - es wäre neuer Pokalrekord, denn aktuell teilt man sich den noch mit Altmeister Olympique Marseille, die ebenfalls auf zehn Pokalerfolge kommen.