Fazit:
Der FC Ingolstadt 04 feiert einen überlebenswichtigen Heimsieg im Tabellenkeller, schlägt den 1. FSV Mainz 05 mit 2:1. Nachdem die Oberbayern weite Teile der ersten Halbzeit dominiert hatten und verdient in Führung lagen, kamen die Rheinhessen stark verbessert zurück auf dem Rasen. Sie mussten sich allerdings bis zur 71. Minute gedulden, bis sie sich belohnen konnten. Ein Öztunali-Freistoß wurde wohl zuletzt von Matip berührt, bevor er in den Kasten von Hansen flog. Ingolstadts direkte Antwort war dann eine kuriose: Eine Hadergjonaj-Flanke vom rechten Flügel "verunglückte" zu einem direkten Schuss, der in der linken Ecke einschlug - durchaus haltbar für Lössl. Während die Hausherren den Rückstand auf Platz 16 auf sieben Zähler verkürzen, rutscht der Gast immer tiefer in den Abstiegssumpf. Der FCI tritt am Mittwochabend beim FC Augsburg an; der FSV hat RB Leipzig zu Gast. Einen schönen Sonntag noch!

Gelbe Karte für Martin Hansen (FC Ingolstadt 04)
Der FCI-Keeper zögert die Ausführung eines Freistoßes so lange heraus, bis er verwarnt wird.

Groß hat nach 60 Sekunden in der Nachspielzeit die Chance zur Entscheidung. Nach einem schnellen Gegenstoß über die rechte Seite kommt der Spielmacher aus 13 zentralen Metern zum Abschluss, doch Ramalho wirft sich in die Schussbahn und blockt ab.

Es sollen mindestens vier Minuten nachgespielt werden.

Mainz rennt an, lässt aber kein richtiges Konzept erkennen. Das Momentum hätte nach dem Ausgleich zugunsten der Gäste kippen können, doch das kuriose zweite Gegentor hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Gelbe Karte für Marcel Tisserand (FC Ingolstadt 04)
Der Joker fällt sofort negativ mit einem Foul auf und sieht die Gelbe Karte.

Die Hereinnahme von Tisserand zeigt: Walpurgis rührt noch mehr Defensivbeton an. Die Oberbayern drehen jetzt auch sehr stark an der Uhr, kosten jede Unterbrechung lange aus.

Beim FSV soll Winterneuzugang Quaison in der Schlussphase für frischen Wind sorgen. Können die Rheinhessen zumindest einen Punkt mitnehmen? Derzeit verteidigt der FCI die knappe Führung recht abgeklärt.

Von Mainz ist nach dem zweiten Gegentor fast gar nichts mehr zu sehen. Der neuerliche Rückschlag hat das Schmidt-Team in einen Schock versetzt, der noch anhält.

Gelbe Karte für Danny Latza (1. FSV Mainz 05)
Latza steigt Groß im Mittelfeld von hinten in die Beine. Der Unparteiische bestraft diese kleinen Vergehen weiterhin konsequent mit Gelben Karten.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 2:1 durch Florent Hadergjonaj
Hadergjonaj bringt den FCI mit einem kuriosen Treffer wieder in Führung! Infolge eines Ballgewinns im rechten Mittelfeld schalten die Oberbayern schnell um. Der junge Schweizer setzt vom Flügel zu einer Flanke mit dem rechten Fuß an, die ihm jedoch völlig über den Schlappen rutscht. Die geplante Hereingabe wird zu einem Schuss, der sich in der linken Ecke senkt. Da sieht Gästekeeper Lössl ganz alt aus!

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:1 durch Levin Öztunali
Mainz gleicht aus - per Standardsituation! Öztunali bringt einen Freistoß vom linken Flügel mit Schnitt zum Tor auf den ersten Pfosten. Dort schrauben sich de Blasis und Matip hoch und am Ende war vielleicht der FCI-Kapitän noch etwas mit den Haarspitzen dran, doch der Treffer gehört Öztunali.

Gelbe Karte für André Ramalho (1. FSV Mainz 05)
Der Leihspieler aus Leverkusen kommt im Mittelfeld zu spät gegen Morales. Schiedsrichter Ittrich steht direkt neben und greift erneut zur Brusttasche.

Schmidt tauscht zum zweiten, lässt sein Team offensiver werden. Eigengewächs Serdar ersetzt im letzten Spielviertel Kapitän Bungert. Walpurgis zögert noch mit dem ersten Wechsel.

Gelbe Karte für Florent Hadergjonaj (FC Ingolstadt 04)
Der Schweizer lässt den durchstartenden Gbamin auf Höhe der Mittellinie über die Klinge springen. Ein taktisches Vergehen, da er einen schnellen Gegenstoß der Rheinhessen stoppen will. Dementsprechend kassiert er die Gelbe Karte.

Der FSV hat den Schwung der ersten Minuten des zweiten Durchgangs zwar verloren, kann das Geschehen aber weiterhin dominieren. Ingolstadt scheint sich damit abgefunden zu haben, bis zum Ende Passivität walten zu lassen und nur auf Konter zu lauern.

Gelbe Karte für Marvin Matip (FC Ingolstadt 04)
Der FCI-Kapitän arbeitet im Mittelfeld gegen Gbamin mit einem hohem Bein, trifft den Mainzer Angreifer sogar im Gesicht. Er wird mit einer Verwarnung bestraft.

Öztunalis Schuss wird geblockt! Die Rheinhessen kombinieren sich über die linke Außenbahn mit hohem Tempo nach vorne. Córdoba wird im Zentrum bedient, leitet schnell auf die rechte Sechzehnerseite weiter. Aus 15 Metern packt Öztunali einen wuchtigen Rechtsschuss aus, den Suttner dank einer Grätsche abfälschen kann.

Der FCI hat derzeit Mühe, der Partie seinen Stempel aufzudrücken. Er ist muss erst einmal auf die eigene Abwehr Acht geben, da diese mittlerweile viel stärker gefordert wird. Schnelle Gegenstöße hat das Walpurgis-Team noch nicht auf den Rasen bringen können.

Die Nullfünfer kommen deutlich verbessert zurück auf den Rasen, geben in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit den Takt vor. Geschwindigkeit und Präzision stimmen in dieser Phase.

Öztunali mit der großen Chance zum Ausgleich! Mit Glück dringt ein Diagonalpass von Córdoba zum Youngster durch, der die Kugel aus gut zehn Metern in Richtung langer Ecke stochert. Hansen reagiert klasse und wehrt zur Seite ab.

Martin Schmidt bringt eine frische Kräfte: Donati ersetzt Balogun, der im Vorwärtsgang gar keine Akzente setzen konnte und bereits mit einer Gelben Karte belastet war. Maik Walpurgis vertraut weiterhin der Startelf.

Willkommen zurück zum zweiten Durchgang im Audi Sportpark! Ingolstadt bestätigt den guten Eindruck der letzten Wochen und scheint sich endlich auch einmal dafür belohnen zu können. Mainz hat sein Potential in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht abgerufen, ist in dieser Form definitiv ein Kandidat für Platz 16.

Halbzeitfazit:
Der FC Ingolstadt 04 führt nach 45 Minuten im Kellerduell gegen den 1. FSV Mainz 05. Die Oberbayern begannen druckvoll, erarbeiteten sich eine frühe Offensivphase. Sie belohnten sich schon in Minute zehn: Brégerie erzielte nach einer tollen Suttner-Ecke ein Kopfballtor. Die Oberbayern blieben daraufhin zunächst dominant, zogen sich in der Folge aber ein wenig zurück. Mainz holte sich durch längere Passkombinationen zwar Sicherheit, brachten aber in der Offensive überhaupt nichts zustande. Die Schmidt-Truppe benötigt eine deutliche Steigerung, um noch etwas Zählbares mit auf die Heimreise zu nehmen. Bis gleich!

Die Nachspielzeit im ersten Abschnitt soll zwei Minuten betragen.

Leckie kommt nach einer feinen FCI-Kombination über die Hälfte des Feldes aus zentralen 15 Metern zum Abschluss, doch Bell kann seinen Versuch noch abfälschen und so für eine Bogenlampe sorgen, die Lössl aus der Luft pflückt.

Mainz hat im Angriff überhaupt keine Durchschlagskraft, gelangt fast nie mit flachen Anspielen in den Sechzehner. Obwohl Ingolstadt weit entfernt ist von der Dominanz der Anfangsphase, geriet die Führung bisher nicht in Gefahr.

Lezcano trifft das Außennetz! Zunächst feuert Suttner aus dem halblinken Korridor einen wuchtigen Linksschuss auf die kurze Ecke, den Lössl nach vorne abwehrt. Der Paraguayer schnappt sich die Kugel vor Bell und kommt dann aus gut sieben Metern in Bedrängnis zum Abschluss. Er verfehlt die Aluminiumstange nur knapp.

Erhöht der FCI seine Offensivbemühungen in der Phase vor dem Kabinengang? Die Partie nimmt gerade an Fahrt auf, da endlich beide Teams gleichzeitig den Weg in die Spitze suchen. Abschlüsse hat es seit Brégeries Kopfballtor aber nicht mehr gegeben.

Gelbe Karte für Leon Balogun (1. FSV Mainz 05)
Balogun trifft Groß im Mittelfeld mit dem rechten Fuß im Gesicht. Referee Ittrich steht in der Nähe und bestraft dieses Vergehen mit der ersten Gelben Karte des Nachmittags.

Das Walpurgis-Team agiert weiterhin mit angezogener Handbremse und verwaltet den knappen Vorsprung lediglich. Bei einer Führung ist ein solches Zurückziehen zwar legitim, doch scheint Ingolstadt den Widersacher gerade unnötigerweise erstarken zu lassen.

De Blasis spielt vom linken Flügel einen tollen Diagonalpass in das Strafraumzentrum, wo sich Öztunali davongestohlen hat. Der Youngster stand bei Ballabgabe jedoch einen Schritt im Abseits, so dass die Chance zum Ausgleich dahin ist.

Aktuell gibt es einige kleine Verletzungspause, obwohl die Zweikampfintensität noch recht gering ist. Ingolstadt kann erst einmal damit leben, nicht mehr dauerhaft am Drücker zu sein. Die Gäste warten noch auf ihre erste Möglichkeit.

FCI-Keeper Hansen ist beim erfolgreichen Versuch, einen Ball vor Córdoba aus der Luft zu pflücken, unglücklich gelandet. Er muss auf dem Feld behandelt werden, kann aber nach einer guten Minute weitermachen.

Bei der Schmidt-Truppe ist ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen. Sie kann das Spielgerät endlich mal etwas länger halten. Dabei springt zwar noch kein Vorstoß in das offensive Felddrittel heraus, doch die Drangphase der Hausherren ist unterbrochen.

Córdoba wird auf dem linken Flügel von Gbamin geschickt. Dort ist Roger allerdings wunderbar positioniert, hat ein paar Meter Vorsprung. Letztlich lässt sich der Angreifer zu einem Foul hinreißen, so dass jegliche Chance auf einen Konter dahin ist.

Ein Indikator für die Hilfslosigkeit der Rheinhessen: Sie haben schon drei, vier Fouls begangen, kommen im Mittelfeld und auch häufig im Abwehrdrittel zu spät. Ingolstadt kann die guten Leistungen der letzten Wochen fortsetzen.

Die Rheinhessen müssen aufpassen, dass sie hier nicht sofort einem größeren Rückstand hinterherlaufen. Beflügelt vom Treffer kennt das Spiel der Oberbayern weiterhin nur eine Richtung; das Geschehen findet nur in der Mainzer Hälfte statt.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 1:0 durch Romain Brégerie
Ingolstadt belohnt sich für einen tollen Auftakt! Suttner flankt einen Eckstoß von der linken Fahne mit dem linken Innenrist und großem Effet auf den zweiten Pfosten. Dort schraubt sich Brégerie gegen Bell hoch und nickt gegen die Laufrichtung von Lössl in die halblinke, obere Ecke.

Mainz kann zunächst keine offensiven Akzente setzen, ist ausschließlich in der Arbeit gegen den Ball gefordert. Sie werden von den Hausherren fast durchgängig attackiert.

Ingolstadt kann sich direkt vorne festsetzen und die Defensive der Nullfünfer mit hohen Bällen in Bedrängnis bringen. Meist können die Gäste auch erst im zweiten Anlauf klären. Sie verhindern zumindest, dass der Kasten von Lössl früh unter Beschuss gerät.

Córdoba klärt eine Freistoßflanke von Groß im eigenen Strafraum per Kopf. Der Kolumbianer landet unglücklich und bleibt kurz liegen. Bei der folgenden Ecke gibt es gleich zwei Handspielreklamationen, doch Referee Ittrich entscheidet sich jeweils gegen einen Strafstoß.

Drei Umstellungen hat Martin Schmidt nach der 0:1-Heimpleite gegen den FC Schalke 04 vorgenommen. Stefan Bell, Leon Balogun und Pablo de Blasis verdrängen Giulio Donati, Bojan und Jairo ins zweite Glied.

Maik Walpurgis hat seine Mannschaft im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Dortmund zweimal verändert. Anstelle von Marcel Tisserand und Sonny Kittel beginnen Roger und Pascal Groß.

Ingolstadt gegen Mainz – das direkte Duell im Tabellenkeller läuft!

Niko Bungert gewinnt die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Marvin Matip, so dass die Hausherren anstoßen werden.

Vor gut 14500 Zuschauern betreten die Protagonisten bei frühlingshaftem Wetter das grüne Parkett.

Gewinnt der FCI eines seiner vielen Endspiele im Rennen um den Klassenerhalt oder kann sich der FSV von der Abstiegszone distanzieren? Bald rollt die Torfabrik über den Rasen des Audi Sportparks.

Patrick Ittrich ist der hauptverantwortliche Unparteiische des Kräftemessens zwischen Oberbayern und Rheinhessen. Der 38-jährige hauptberufliche Polizeibeamte steht in Diensten des Mümmelmannsberger SV aus dem Hamburger Fußball-Verband und ist im Februar 2016 in die höchste deutsche Spielklasse aufgestiegen. Bei seinem elften Bundesligaeinsatz wird er an den Seitenlinien von Norbert Grudzinski und Holger Henschel unterstützt. Als Vierter Offizieller verdingt sich Martin Thomsen.

"Wir denken nicht daran, was passieren könnte. Wir besinnen uns jetzt umso mehr unserer eigenen Stärken und wissen um die Herausforderungen, die vor uns liegen", möchte sich Martin Schmidt noch nicht so richtig mit dem Abstiegskampf anfreunden. In dieser Englischen Woche, in der es nach dem heutigen Match in Ingolstadt noch gegen Leipzig (H) und Freiburg (A) geht, werden die Weichen für das Saisonfinale gestellt.

Das Sorgenkind von Trainer Schmidt ist in der Rückrunde ganz klar die Offensive: Die Nullfünfer haben im zweiten Saisonabschnitt erst sieben Tore erzielen können. Auf die Erarbeitung von Chancen wurde im Training deshalb zuletzt viel Wert gelegt. Der Abgang von Yunus Mallı konnte bisher nicht kompensiert werden; Bojan hat sich noch nicht so richtig beim FSV eingefunden.

Der 1. FSV Mainz hat zuletzt ebenfalls gewaltig an Boden verloren. War er Ende Februar noch ein Team aus dem gesicherten Mittelfeld, das acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hatte, ist dieses Polster seit gestern Nachmittag komplett verschwunden. Wie Wolfsburg und Augsburg haben die Rheinhessen 29 Zähler auf der Habenseite; sie rangieren nur wegen des besseren Torverhältnisses nicht auf Platz 16. In dieser Saison könnte es einen unerwarteten Teilnehmer an den Abstiegsplayoffs geben und Mainz wäre zweifellos ein solcher.

"Wir haben das System umgestellt und wollten sehen, wie es mit den entsprechenden Spielertypen greift. Ich finde, dass meine Jungs die Vorgaben gut umgesetzt haben. Es war eine Gelegenheit für die Spieler mit bisher wenigen Spielanteilen sich zu präsentieren, was sie auch getan haben", blickt Coach Walpurgis auf eine experimentelle Länderspielpause zurück. Jetzt sollten die neuen Mechanismen schnell greifen, denn mit Mainz, Augsburg (A) und Darmstadt (H) warten in der Englischen Woche Gegner, gegen die die Optimalausbeute nicht völlig utopisch ist.

Dass die Verantwortlichen den spielerischen Fortschritt erkennen und wissen, dass der Klassenerhalt keine Selbstverständlichkeit ist, haben sie am Anfang der Woche mit der vorzeitigen Verlängerung der Arbeitspapiere von Trainer Maik Walpurgis unter Beweis gestellt. Der Vertrag des 43-Jährigen gilt nun ligenunabhängig bis Juni 2018. "Unser Trainer steht genau wie unser Klub für Ehrgeiz sowie Entschlossenheit und wir wollen künftig gemeinsam das Beste für den FC Ingolstadt 04 erreichen", freut sich Manager Thomas Linke über die Planungssicherheit.

Natürlich schleppt Ingolstadt immer noch die Hypothek der schwachen Ausbeute aus den ersten zehn Runden mit, doch nachdem der Rückstand zwischenzeitlich aufgeholt werden konnte, belohnte man sich in den letzten Wochen einfach nicht für durchaus ordentliche Leistungen. Auf die Spitze getrieben wurde das Spielpech beim letzten Auswärtsmatch bei Borussia Dortmund, wo man unter dem Strich sogar die überlegene Mannschaft war, sich aber trotzdem mit einer 0:1-Niederlage verabschiedete.

Sowohl für den FC Ingolstadt 04 als auch für den 1. FSV Mainz 05 hätten die letzten Wochen vor der Länderspielpause und die gestrigen Ergebnisse nicht viel schlechter verlaufen können. Beide Vereine holten jeweils nur einen Zähler aus ihren drei jüngsten Begegnungen. Schwerwiegender ist jedoch, dass fast alle anderen Konkurrenten in der zweiten Tabellenhälfte viele Erfolgserlebnisse hatten. Das heutige Kräftemessen ist für die Hausherren also bereits eine letzte Chance; die Gäste wollen sich ein wenig Luft verschaffen.