Fazit:
Ein Torwartfehler entscheidet das Abstiegsduell zwischen Bochum und Hoffenheim mit 1:0 zu Gunsten der Gäste! Der VfL war über die gesamte Spieldauer betrachtet eigentlich das bessere Team. Allerding gelang es ihnen nicht aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen. Die TSG nahm den Kampf komplett an und hielt voll dagegen. Am Ende gehen die Kraichgauer aber als Sieger vom Platz, weil Horn bei einem eher harmlosen Weitschuss von Bischof danebengriff. Durch den Dreier vergrößern die Sinsheimer ihren Vorsprung auf den direkten Konkurrenten auf acht Punkte und können sich in der kommenden Woche gegen Heidenheim womöglich bereits komplett aus dem Abstiegsrennen verabschieden. Für Bochum ist die Pleite natürlich ein bitterer Rückschlag nach zuvor drei ungeschlagenen Begegnungen nacheinander und umso bitterer, weil es als nächstes gegen den FC Bayern geht.

Bernardo räumt Bischof knapp innerhalb der gegnerischen Hälfte rüde von hinten ab. Dafür gibt es völlig zu Recht einen Freistoß für die Gäste, die damit natürlich auch wieder an der Uhr schrauben. Bochum bleiben nur noch knapp 60 Sekunden.

Bochum versucht natürlich alles nach vorne zu werfen und agiert vermehrt mit der Brechstange. Mit den langen Bällen hat die TSG-Abwehr allerdings keinerlei Probleme.

Fünf Minuten bleiben dem VfL Bochum noch, um den Lauf von drei ungeschlagenen Partien in Folge am Leben zu halten. Der Ausgleich liegt aktuell aber nicht wirklich in der Luft.

Oliver Baumann lässt sich bei der Ausführung eines Abstoßes jetzt natürlich ganz viel Zeit und erntet dafür die ersten Pfiffe. Das dürfte dem TSG-Kapitän völlig egal sein, wenn es am Ende für die drei Punkte reicht.

Während Dieter Hecking mit den Hereinnahmen von Mats Pannewig und vor allem Samuel Bamba das Risiko erhöht, möchte Christian Ilzer mit Stanley Nsoki das Ergebnis nur noch über die Zeit retten.

Angestachelt von den eigenen Fans probieren die Bochumer noch einmal eine Schlussoffensive zu erzwingen. Dadurch können sie sich vermehrt um den TSG-Strafraum herum festsetzen und nach einem Eckstoß kommt Bernardo zum Kopfball. Der Versuch des Innenverteidigers würde perfekt unten links einschlagen. Baumann macht sich aber ganz lang und verhindert noch irgendwie den Ausgleich.

Gift Orban wird vom schnellen Bazoumana Touré, der morgen 19 Jahre alt wird, ersetzt.

Es laufen bereits die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit. Hoffenheim hat das Geschehen aktuell im Griff und steuert auf drei absolute Big-Points im Abstiegskampf zu. In der Blitztabelle sind sie 13. und liegen ganze acht Punkte vor dem VfL.

Der auch heute umtriebige Tom Krauß verlässt das Feld und macht Platz für Dani de Wit.

Hoffenheim macht das jetzt clever und stellt sich nicht einfach hinten rein, um die Führung zu verteidigen. Stattdessen suchen sie weiter den Weg nach vorne und beschäftigen die Bochumer in der eigenen Hälfte.

Dieter Hecking reagiert umgehend auf den Rückstand und wechselt doppelt. Moritz Broschinski und Koji Miyoshi sollen wieder für mehr Betrieb in der Offensive sorgen.

Das Führungstor der Gäste kam zwar nicht aus dem Nichts, aber hatte sich nicht unbedingt angedeutet. Beim vierten Saisontor von Tom Bischof hat Timo Horn mit seinem Patzer allerdings auch gewaltige Aktien drin.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:1 durch Tom Bischof
Ein Distanzschuss bringt die TSG in Front! Bernardo köpft eine Flanke von der linken Seite genau in die Füße von Bischof. Der 19-Jährige umkurvt anschließend Krauß und zieht aus der zweiten Reihe einfach mal ab. Der Ball tischt noch zweimal auf. Davon scheint Horn überrascht, der zwar im aus seiner Sicht bedrohten rechten Eck ist, aber den Einschlag nicht verhindern kann.

Hoffenheim wird in den letzten Minuten etwas aktiver und kann sich vermehrt in der VfL-Hälfte festsetzen.

Rote Karte für Frank Fröhling (1899 Hoffenheim)
Der nicht gegebene Elfmeter erhitzt natürlich die Gemüter auf der TSG-Bank. Das führt nicht nur zu einer Gelben Karte, sondern auch zu einer Hinausstellung von Frank Fröhling, dem Co-Trainer.

Gelbe Karte für Uwe Hölzl (1899 Hoffenheim)

Der VAR schaut sich die Szene natürlich noch einmal an. Es bleibt aber bei der Entscheidung, dass es keinen Strafstoß gibt, obwohl es wohl einen minimalen Kontakt gab.

Gift Orban geht rechts im Strafraum nach einer Grätsche von Tim Oermann theatralisch zu Boden. Der Unparteiische steht sehr gut und lässt vermutlich zu Recht weiterlaufen.

Da Heidenheim im Parallelspiel mit 3:0 gegen Borussia Mönchengladbach hinten liegt, wäre bereits der Punktegewinn für beide Teams ein Schritt weiter weg von den direkten Abstiegsplätzen. Auf Bochum warten in den kommenden Wochen mit Bayern, Frankfurt, Leverkusen und Stuttgart allerdings absolute Brecher. Dementsprechend wäre ein Dreier heute von immenser Bedeutung für den Revierklub.

Hoffenheim lässt sich nach längerer Abstinenz auch mal wieder in der Offensive blicken. Ein Distanzschuss von Anton Stach rauscht aber haarscharf über die Latte. Ansonsten wäre Timo Horn aber wohl auch da gewesen.

Christian Ilzer reagiert auf die schwache Leistung seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel mit einem Doppelwechsel. Haris Tabakovic und Kevin Akpoguma kommen positionsgetreu für Max Moerstedt und Arthur Chaves.

Die Bochumer nähern sich dem Torerfolg immer mehr an. Dieses Mal geht es wieder über die linke Seite nach vorne und die flache Hereingabe landet in der Mitte bei Hofmann. Der Stürmer legt noch einmal clever für Krauß ab, der mit seiner Direktabnahme mit dem rechten Innenrist das untere rechte Eck anvisiert. Dem Schuss fehlt es aber ein wenig an Schwung. Dadurch ist Baumann sicher zur Stelle.

Matúš Bero schießt den fälligen Freistoß vom linken Strafraumeck wuchtig auf das Torwarteck. Oliver Baumann ist aber auf dem Posten und faustet den Ball sicherheitshalber mit beiden Händen weg.

Gelbe Karte für Anton Stach (1899 Hoffenheim)
Die Bochumer lösen sich auf der linken Offensivseite gut aus dem direkten Druck der TSG und plötzlich könnte Krauß mit Tempo in den Strafraum eindringen. Stach packt seinen Gegenspieler am linken Sechzehnereck aber noch haarscharf vor der Strafraumgrenze und sieht dafür seine fünfte Gelbe. Damit fehlt der 26-Jährige gegen Heidenheim.

Bero schleudert einen Einwurf von der linken Offensivseite hoch herein. Sissoko kommt am ersten Pfosten zwar zum Kopfball, aber kann den Ball in einer kleinen Spieleransammlung nicht entscheidend verlängern.

Bei einem VfL-Konter scheint Georgios Masouras, der aus abseitsverdächtiger Position startet, bereits auf Höhe der Mittellinie frei durch. Alexander Prass holt den Griechen aber noch ein und stellt ihn auch. Dadurch entsteht keinerlei Gefahr und im Zuge der TSG-Balleroberung geht dann auch die Fahne hoch.

Weiter geht's! Beide Teams kehren zunächst unverändert auf das Feld zurück.

Halbzeitfazit:
Mit einem torlosen Remis geht es im Duell zwischen Bochum und Hoffenheim in die Kabinen. Von trostlosem Abstiegskampf oder Angst vor Fehlern war zu keiner Sekunde etwas zu sehen. Beide Mannschaften spielten mit sehr viel Energie und suchten durchaus die spielerischen Lösungen. Die TSG fand zwar besser in die Partie, aber ließ sich mit zunehmender Spielzeit vom VfL ein wenig den Schneid abkaufen. Die Gastgeber machten aus ihrer Überlegenheit aber zu wenig und so ist die Nullnummer zur Pause das logische und gerechte Resultat.

Kurz vor der Pause gestaltet die TSG das Geschehen wieder deutlich ausgeglichener und war bei den zwei Vorstößen auch direkt gefährlich. Bochum betreibt zwar einen hohen Aufwand, aber schafft es nicht sich in dem Zusammenhang gute Chancen herauszuspielen.

Hoffenheim kontert und wird direkt gefährlich! Orban macht den Ball links im Mittelfeld gut fest und bringt ihn aus dem Halbfeld hoch in die Mitte. Dort wird der Ball noch eine Station weiter zu Kramarić verlängert. Rechts im Strafraum ist der erste Kontakt des Kroaten jedoch nicht optimal. Dadurch verschlechtert sich seine anschließende Abschlussposition ein bisschen und der 33-Jährige schießt den Ball knapp rechts über den Knick.

Østigård drischt einen Freistoß fast von der Mittellinie einfach mal hoch bis in den Strafraum. Dort lauern nur zwei Hoffenheimer und der Rest spekuliert im Rückraum auf den zweiten Ball. Den können sie sich dadurch auch problemlos sichern. Am Ende probiert es Stach dann auch einfach mal aus der zweiten Reihe. Aus halbrechten 25 Metern drischt der 26-Jährige den Ball wuchtig in Richtung des rechten Ecks. Horn ist aber zur Stelle und kann den Ball um den Pfosten lenken.

Nach der kurzen Pause rollt nicht nur wieder der Ball, sondern nur Sekunden später ist auch Alexander Prass wieder mit dabei.

Alexander Prass ist links im Mittelfeld im Zweikampf mit Felix Passlack unglücklich mit dem linken Fuß umgeknickt und muss behandelt werden.

Die TSG startete offensiv und mit viel Schwung. Davon ist mittlerweile jedoch nichts mehr zu sehen, da sich die Bochumer komplett in die Begegnung reingearbeitet haben. Mittlerweile haben die Hausherren sogar knapp 60 Prozent Ballbesitz und haben in dem Zuge wirklich alles im Griff.

Der anschließende Freistoß sorgt für keine Gefahr, da Baumann den Ball zur Ecke wegfausten kann. Auch der Standard verpufft.

Kadeřábek räumt Krauß auf der aus seiner Sicht rechten Defensivseite ab und wird dafür zum Gespräch gebeten. Badstübner verzichtet aber noch auf die Verwarnung.

Eine Bero-Ecke von der rechten Seite legt Sissoko am langen Pfosten mit dem Kopf nochmal für Medić ab. Der Innenverteidiger schließt fast am Elfmeterpunkt direkt ab. Mit seinem Volley bleibt er aber an Østigård hängen.

Als überlegenes Team ist der VfL natürlich auch dem Treffer etwas näher. Allerdings würde eine Führung der Bochumer rein gar nichts bedeuten. Der Revierklub lag schließlich bereits neunmal in Front, aber konnte nur viermal gewinnen. Hoffenheim konnte auf der Gegenseite bereits sechsmal nach Rückstand noch punkten.

Jakov Medić wird zentral vor dem eigenen Strafraum angelaufen und spielt deshalb sicherheitshalber zu Timo Horn zurück. Der Keeper ist von dem Rückpass ein wenig überrascht, aber kann den Ball noch sicherheitshalber in das Seitenaus schießen.

Bochum gibt im Moment den Ton an und findet über einen Pass von Matúš Bero mal wieder den Weg in den gegnerischen Sechzehner. Das Anspiel zu Georgios Masouras gerät allerdings minimal zu lang und Oliver Baumann, der geistesgegenwärtig aus seinem Tor kommt, schnappt sich den Ball.

Die Bedeutung der Partie ist beiden Teams anzumerken. Jedoch hemmt der Druck die Mannschaften nicht, sondern sorgt für ein intensives Match bei dem es hin und her geht.

Zum Glück scheint es nach der kurzen Behandlungsunterbrechung mit allen Akteuren weitergehen zu können.

Arthur Chaves kommt nach einem Luftduell mit Matúš Bero unglücklich auf dem Boden auf und überstreckt das linke Bein komplett. Deshalb liegt der Brasilianer aktuell mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen und muss behandelt werden.

Die erste Großchancen hat der VfL! Bero bringt einen Freistoß aus dem Halbfeld hoch links in den Strafraum. Von dort wird der Ball nochmal quergelegt und Hofmann hat Pech, dass er wenige Meter vor dem Tor etwas falsch zum Ball steht und dadurch nicht zum Abschluss kommt. Der Routinier macht aber das beste aus der Situation und legt nochmal für Passlack ab. Der Schuss des 26-Jährigen wird noch abgefälscht und landet dadurch links im Fünfer bei Medić. Aus extrem spitzem Winkel köpft der Innenverteidiger den Ball aber nur an den Außenpfosten.

Unter Dieter Hecking haben die Bochumer wieder an Selbstvertrauen gewonnen und kommen keinesfalls ausschließlich über den Kampf. Gerade mit den eigenen Fans im Rücken, die auch heute wieder für beste Stimmung sorgen, sind die Blauen deshalb extrem schwer zu bezwingen.

Die TSG ist bemüht Bochum von der ersten Aktion an zu beschäftigen und voll dagegenzuhalten. Dadurch ergeben sich immer wieder intensive Zweikämpfe.

Von der ersten Sekunde an ist hier richtig Schwung drin. Dieses Mal sind es die Hausherren, die über die linke Seite und Wittek nach vorne kommen. Die Halbfeldflanke kann Østigård aber noch vor dem lauernden Masouras wegköpfen.

Hoffenheim bekommt früh einen ersten Freistoß zugesprochen. Bischof bringt den Ball hoch in den Strafraum und sorgt damit für ein erstes kleines Durcheinander. Am Ende kann Medić die Situation aber entschärfen.

Los geht's! Die Gäste stoßen an und spielen in ihren grellen Ausweichtrikots. Bochum hält im gewohnten Dunkelblau dagegen.

Bochum trifft auf seinen Lieblingsgegner! Seit Hoffenheim 2008 in die Bundesliga aufgestiegen ist, konnte der VfL sechsmal gegen die TSG gewinnen und damit so häufig wie gegen keine andere Mannschaft. Doch damit nicht genug. Daheim konnte der Revierklub sogar viermal in Serie den direkten Vergleich für sich entscheiden.

Im Vergleich zum 1:1-Unentscheiden nimmt Christian Ilzer gleich vier Wechsel vor. Oliver Baumann ist wieder fit und steht für Luca Philipp zwischen den Pfosten. Zudem kehren auch Leo Østigård und Pavel Kadeřábek in die erste Elf zurück und verdrängen Kevin Akpoguma und Stanley Nsoki auf die Bank. Mit Marius Bülter hat die TSG aber auch einen Ausfall zu beklagen. Für den Linksaußen rückt Max Moerstedt neu rein.

Mit Gerrit Holtmann, Erhan Mašović und Ivan Ordets fallen beim VfL gleich drei Startelfspieler der Vorwoche aus. Dafür rücken Maximilian Wittek, Jakov Medić und Felix Passlack neu in die Anfangsformation.

Die TSG blieb zuletzt zweimal ungeschlagen. Dabei lag Hoffenheim sowohl beim Sieg gegen Bremen als auch dem Remis gegen Stuttgart zunächst in Rückstand. Unter Christian Ilzer beweisen die Sinsheimer aber regelmäßig gute Comeback-Qualitäten. Immerhin konnten sie bereits sechsmal nach einem Rückstand noch punkten. Das ist ligaweit der Bestwert. Heute wollen die Kraichgauer die Serie sicherlich nicht ausbauen. Ein drittes Mal in Folge ohne Niederlage ist aber garantiert das ausgeschriebene Ziel. Es wäre das erste Mal, dass ihnen dieses Kunststück unter der Leitung des Österreichers gelingt.

Bochum blieb zuletzt erstmals in der laufenden Saison drei Begegnungen in Folge ungeschlagen. In Kiel und Wolfsburg gab es jeweils ein Unentschieden und daheim gegen Borussia Dortmund konnte der VfL sogar mit 2:0 gewinnen. Zusätzlich dazu wurde auch das Skandalspiel gegen Union Berlin zu Gunsten des Klubs aus dem Ruhrgebiet gewertet. Dadurch stehen die Blauen bei mittlerweile 17 Punkten und belegen den 16. Platz. Mit einem Sieg könnten sie die Abstiegsränge zwar immer noch nicht verlassen, aber zumindest bis auf ein Pünktchen an St. Pauli heranrücken und sogar Hoffenheim wieder tief in den Abstiegskampf mitreinziehen.