Fazit:
Ghana siegt mit 2:0 und steht dadurch im Achtelfinale des Afrika-Cups 2019 in Ägypten. Da es im Parallelspiel ein Remis gab, reicht der Dreier sogar zum Gruppensieg. Guinea-Bissau muss ohne einen Treffer bejubeln zu dürfen die Heimreise antreten.
In der zweiten Halbzeit gab es eine deutliche Leistungssteigerung. Vermutlich hat der schnelle Treffer von Jordan Ayew die Begegnung belebt, denn danach war viel mehr Tempo zu sehen. Der Treffer von Thomas Partey brachte dann die Entscheidung. Das Besondere am Spiel waren die fünf Aluminium-Treffer. In dieser Unglücks-Kategorie hatten die Verlierer mit 3:2 die Oberhand. Das Ergebnis ist zwar verdient, doch man merkt, dass die Partie auch schnell anders hätte ausgehen können. Am Montag trifft Ghana im Achtelfinale um 21 Uhr auf den Zweiten aus Gruppe E.

Es gibt vier Minuten oben drauf. Eine Sensation wird es hier nicht mehr geben, aber einen Treffer haben sich die Spieler von Guinea-Bissau heute redlich verdient. Mit drei Pfosten- oder Lattentreffern in dieser Partie, wäre es schade, wenn sie sich ohne eigenen Treffer aus dem Turnier verabschieden müssten.

Ist das bitter! Obwohl das Spiel schon gelaufen ist, verletzt sich John Boye im Zweikampf mit Moreto Cassamá unglücklich. Er muss mit der Trage vom Feld gebracht werden.

Ghana lässt die Kugel in den eigenen Reihen laufen und hier nichts mehr anbrennen.

Somit haben wir in der Partie den fünften(!) Alu-Treffer gesehen.

Jordan Ayew bekommt einen hohen Ball und setzt seinen Körper klasse gegen Juary Soares ein. Aus 16 Metern ist er dadurch zwischen dem Verteidiger und dem Tor. Daher probiert er es mit einem Abschluss. Sein flacher Versuch wird sensationell von Jonas, wie sollte es in dieser Partie anders sein, an den Pfosten gelenkt. Vom linken Pfosten aus Schützensicht springt der Ball nach außen.

Noch eine Viertelstunde ist zu spielen. Alles sieht nach einem Ghana-Sieg aus.

Beim aktuellen Zwischenstand müssten die rot gekleideten noch drei Treffer erzielen um weiterzukommen. Das werden sie aller Vorraussicht nach nicht mehr schaffen. Sie ziehen sich jetzt auch wieder weiter zurück.

Tooor für Ghana, 0:2 durch Thomas Partey
Eine tolle Vorbereitung geht dem Treffer voraus. Zunächst schafft es André Ayew sich zu drehen, obwohl er einen Gegenspieler direkt hinter sich hat. Er schafft es irgendwie aus dem linken Halbraum hinter die Abwehr auf Baba durchzustecken. Der ehemalige Bundesligaprofi geht bis an die Grundlinie und spielt dann scharf und flach in die Mitte. Dort ist Thomas Partey eingelaufen und wird zwar verfolgt, doch er schafft es das Duell für sich zu entscheiden und den rechten Fuß ans Leder zu bekommen. Das reicht um den Ball aus vier Metern über die Linie zu drücken.

Mehrere Wechsel stören den Spielfluss ein wenig.

Gelbe Karte für Mamadú Candé (Guinea-Bissau)
Im darauffolgenden Gegenangriff stoppt Candé den Angreifer per taktischem Foul.

Schon wieder trifft Guinea-Bissau die Latte! Eine Ecke wurde davon rechts durch Mamadú Candé mit links aufs Tor gezirkelt. Das sich der Schlussmann verschätzte, prallt das Leder gegen die Querstange.

Mamadú Candé läuft aus 23 Metern zum Freistoß an und zirkelt von links mit links das Spielgerät über die Mauer. Ofori ist im rechten Eck zur Stelle.

Obwohl zwischenzeitlich Temperaturen von über 35 Grad herrschten, konnten beide Teams in der Unterbrechung noch Kraftreserven mobilisieren. Seit dem Wiederanpfiff ist es eine deutlich höherklassigere Begegnung.

Nach einer Ecke von links erreicht John Boye die Hereingabe lang am Fünfer. Sein Kopfball fliegt jedoch knapp am Kasten vorbei.

Thomas Partey zieht von halbrechts mit links ab. Im Nachfassen hält Jonas die Kugel fest, die halbhoch, aber zu zentral auf ihn zugerast war.

Wieder Aluminium! Joseph Mendes zieht von rechts nach innen und schließt mit links aus zentraler Position ab. Der Flachschuss fliegt aussichtsreich an den Verteidigern vorbei in Richtung des Kastens, wo Ofori abtaucht. Er erreicht das Spielgerät jedoch nicht mehr. Stattdessen prallt der harte Distanzschuss an den rechten Außenpfosten und von dort aus der Gefahrenzone hinaus. Schon das zweite Mal in dieser Partie treffen sie das Gestänge.

Gelbe Karte für Bura (Guinea-Bissau)

Plötlich hat das Spiel ein ganz anderes Tempo. Der Treffer scheint dem Match gut getan zu haben.

Tooor für Ghana, 0:1 durch Jordan Ayew
Was für ein Start in die zweite Halbzeit. Aus der eigenen Hälfte kommt ein flacher Pass über den linken Flügel hinter die Abwehr. Ayew dribbelt los und stellt seinen Körper geschickt zwischen das Spielgerät und Juary Soares. Er kann in den Sechzehner einziehen und ist noch sieben Meter vor dem Tor. Aus linker Position streichelt er den Ball perfekt mit der rechten Innenseite in den oberen, rechten Winkel. Herrliche Technik!

Halbzeitfazit:
Torlos geht es in die Kabinen. Beide Teams hatten eine gute Chance, die jeweils vom Aluminium vereitelt wurden. Piqueti traf in der 18. die Latte, nachdem der Keeper gar nicht gut ausgesehen hatte. Auf der Gegenseite war es Jordan Ayew, der im Eins-gegen-Eins nur den Pfosten traf. Ansonsten ist es ein ereignisarmes Spiel, das Tempo und Chancen, sowie technisch sauberen Fußball vermissen lässt. In der Schlussphase kamen die Black Stars zumindest ein paar Mal in Tornähe. Es bleibt abzuwarten, ob es im zweiten Durchgang mehr Gefahrensituationen oder vielleicht sogar Treffer zu sehen gibt. Guinea-Bissau muss gewinnen, um weiterzukommen.

Thomas Partey zieht aus 17 Metern aus dem Zentrum ab. Sein harter Flachschuss wird noch leicht abgefälscht und stellt den Keeper zwar vor Probleme, doch Jonas kann den Ball nach außen klatschen lassen.

Samuel Owusu dribbelt am rechten Flügel und man merkt, dass er das Leder irgendwie auf dem linken Schlappen braucht. Durch seine tolle Technik gelingt ihm das. Er bringt von rechts, direkt neben dem Strafraum eine Flanke auf den langen Pfosten. Owusu Kwabena erreicht dort das Leder, doch sein Kopfball aus acht Metern fliegt am linken, kurzen Pfosten vorbei.

Beide Chancen dieser Partie endeten am Pfosten.

Jordan Ayew trifft den Pfosten! Aus der eigenen Hälfte kommt ein toller langer Ball von Wakaso. Plötzlich hat Ayew nur noch den Keeper vor sich. Er wartet sehr lange, bis er sieben Meter vor dem Kasten steht. Aus halbrechter Position schließt der Stürmer mit rechts flach ab, doch er trifft nur den linken Pfosten. Das war knapp. Juary Soares war noch zurückgeeilt und konnte ihn vielleicht noch ein bisschen stören.

Auf einem sehr niedrigen Niveau ist es doch erstaunlich, wie gut Guina-Bissau gegen das Ensemble der Ghanaer mithalten kann. Das Spiel hält sich nicht selten in ihrer Angriffshälfte auf.

Nach einer halben Stunde gab es eine gute Chance, als Piqueti die Latte traf. Ansonsten ist nichts Gefährliches oder Spektakuläres passiert. Zyniker würden behaupten, dass man jetzt weiß, warum das Stadion so leer geblieben ist.

Auffällig ist, wie viele Freistöße aus den Halbfeldern in Richtung der Tore gebracht werden. Über andere Wege entstehen kaum Situationen in Tornähe.

Mamadú Candé tritt die Hereingabe scharf in den Strafraum, wo sich André Ayew verschätzt. Ihm springt die Flanke an den Arm. Es ist jedoch erneut vertretbar nicht auf Strafstoß zu entscheiden.

Gelbe Karte für Joseph Aidoo (Ghana)
Am linken Flügel trifft er seinen Gegenspieler per Grätsche und wird zurecht verwarnt.

Erneut eine knifflige Szene im Sechzehner. Auf der anderen Seite gibt es eine sehr ähnliche Aktion wie in der 15. Minute. Owusu legt sich das Spielgerät an Nanu vorbei, der etwas zu spät ist und seinem Gegenspieler ganz leicht auf den Fuß tritt. Man kann beide Szenen auch pfeifen, wenn es in beiden Fällen nicht passiert, ist es aber auch vertretbar und vor allem konsequent.

Lattentreffer von Guinea-Bissau! Piqueti zieht von halblinks aus gut 20 Metern ab. Der Ball flattert ins rechte obere Eck. Ofori muss den Ball eigentlich abwehren, aber verschätzt sich, sodass er nur mit den Fingerspitzen streifen kann. Dadurch wird der Versuch gegen die Latte gelenkt.

Glück für Ghana! Mama Baldé erobert im Mittelkreis das Spielgerät und so ergibt sich eine Zwei-gegen-zwei-Situation. Er läuft über den halben Platz und landet im Sechzehner im Zweikampf mit Aidoo. Er legt sich das Leder links weit vor und hofft auf den Kontakt. Aidoo tut ihm den Gefallen und steigt ihm ganz leicht auf den Fuß. Mehr wollte Baldé in dieser Situation nicht und schmeißt sich hin. Vielleicht auch wegen der Show gibt es keinen Strafstoß.

Der nächste lange Ball ins nichts von einem ghanaischen Verteidiger.

Da Ghana nichts einfällt gehen ihre Kontrahenten jetzt doch situativ schon früher drauf. In diesem Fall kommt Bura mit seiner Grätsche aber einen Tick zu spät gegen Baba. Er wird vom Schiedsrichter ermahnt.

Die Verteidigungsreihe der Black Stars wird im Spielaufbau nur selten angelaufen. Stattdessen ziehen sich die Männer in den roten Trikots regelmäßig in die eigene Hälfte zurück. Den Favoriten fällt dagegen noch gar nichts ein. In dieser Situation landet ein hoher Ball vom Rechtsverteidiger Yiadom im nirgendwo.

Das erste Mal wird es gefährlich. Von links kommt eine Flanke gefährlich vors Tor. Ofori ist aufmerksam und faustet die Hereingabe mit der rechten Hand nach außen. Er erwischt danach Mama Baldé im Gesicht, der zum Kopfball hochgestiegen war. Der Angreifer muss kurz behandelt werden, doch es kann weitergehen. Es war eine astreine Klärungsaktion des Torhüters.

Die erste Ecke gibt es für Ghana. Doch Jordan Ayew bekommt die Kugel nicht richtig hoch, sodass am kurzen Pfosten geklärt wird.

Los geht's. Guinea-Bissau spielt in rot, die Ghanaer tragen ihre weißen Trikots.

Dabei geht es heute doch für beide Teams um alles. Ein Sieg reicht beiden Teams zum Weiterkommen. Ghana wäre vermutlich auch mit einem Unentschieden im Achtelfinale.

Das Suez Stadium fasst etwa 27.000 Zuschauer. Es sind jedoch kaum Sitze besetzt. Die Spieler kommen raus, doch von einer tollen Atmosphäre kann man nicht sprechen. Ein kurioses Bild ergibt sich: Die Spieler stellen sich vor der Haupttribüne auf, die nicht einmal zu einem Zehntel gefüllt ist. Von mitsingenden Fans bei den Hymnen ist nichts zu hören.

Bei den Black Stars spielen gleich mehrere internationale Stars. Bis auf den Keeper stehen alle Starter bei einem europäischen Club unter Vertrag. Zu den bekanntesten Spielern gehören die Ayews, Thomas Partey und der Ex-Schalker und Ex-Augsburger Abdul Rahman Baba.

Auch wenn vielen die Nation Guinea-Bissau vermutlich noch nicht häufig vors Auge gekommen ist, gibt es mehrere Spieler, die nicht zu unterschätzen sind. Der Star des Teams ist wohl Pelé, der im letzten Sommer für etwa sieben Millionen Euro zur AS Monaco gewechselt ist.

Ebenfalls neu ist der Modus. Es sind mit 24 Teams mehr Nationen dabei, als früher. Im letzten Turnier nahmen noch 16 Verbände teil.

In diesem Jahr findet der Afrika-Cup zum ersten Mal in der Sommerpause statt. Früher fand das Turnier in der Winterpause statt, weswegen es immer wieder Ärger mit den Vereinen gab, die ihre Spieler nur ungerne abstellen wollten.

Beide Teams können mit ihrem bisherigen Turnierverlauf nicht zufrieden sein: Guinea-Bissau kam noch nicht zu einem eigenen Treffer und liegt mit einem Zähler auf dem letzten Platz. Auch Ghana konnte keines der beiden bisherigen Gruppenspiele für sich entscheiden. Zwei magere Pünktchen stehen zu Buche. Der Druck heute ist hoch.

Beide Teams können weiterkommen. Mit einem Sieg wären die Ghanaer mindestens auf dem zweiten Platz, denn mit einem Dreier würden sie mindestens eines der Teams aus dem Parallelspiel überholen. Guinea-Bissau müsste bei einem Sieg darauf hoffen, dass Kamerun Benin schlägt. Dann würde man seinerseits auf dem Zweiten Rang landen. Vier der sechs Gruppendritte kommen aber zusätzlich in die nächste Runde.