Wir gratulieren auf jeden Fall den Chiefs und 49ers zum Erreichen des Super Bowls! Als letzter Akt bleibt ein kleiner Ausblick auf das wichtigste Spiel des Jahres. Eine Prognose fällt wahrlich schwer. Mit den Chiefs war nach der regulären Saison gar nicht so unbedingt zu rechnen, aber in den Playoffs konnte man Fehler abstellen und sich auf seine Defensive verlassen. Zudem bewies Kansas City, dass Andy Reid und Pat Mahomes immer für eine Super-Bowl-Teilnahme gut sind. Dass man heute das beste Team der regulären Saison, die Ravens, ziemlich souverän auswärts schlagen konnte, ist schon eine Referenz. Die 49ers werden trotzdem leicht favorisiert nach Vegas reisen, obwohl sie in den Playoffs noch nicht vollends zu überzeugen wussten. Speziell Brock Purdy wird sich im Duell mit Mahomes steigern müssen.
 
Wir freuen uns schon jetzt auf das Duell in zwei Wochen und sind natürlich auch dann wieder live für euch dabei. Bis dahin verabschieden wir uns von dieser Stelle und wünschen noch eine angenehme Nacht!

Vor allem wohlwollend wird man erkennen, dass man Spiele auch gewinnen kann, wenn "CMC" mal nur ordentlich unterwegs ist. Im ersten Durchgang war er bis auf einen Alleingang kaum ein Faktor und auch nach der Pause verschaffte er durch kraftvolle Läufe nicht wie sonst üblich Purdy ein wenig mehr Spielraum. Stattdessen war es der Quarterback selbst, der immer öfter Lücken erkannte und am Ende mit 51 Yards maßgeblich zum guten Laufergebnis der 49ers beitrug. Seine Passbilanz sieht mit 267 Yards und einem Touchdown ok aus, und das passt auch zum Verlauf.

Bei den 49ers darf man konstatieren, dass man zwar erwartungsgemäß im Super Bowl steht, aber zweimal über ein Comeback gehen musste. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, weil man so natürlich auch die Sicherheit aufbaut, schwierige Situationen zu überstehen, aber souverän war der Auftritt in beiden Partien nicht. Purdy war auch heute erst ab der zweiten Halbzeit ein sicherer Rückhalt und letztlich profitierte man auch von einfachen Fehlern des Gegners. Nichtsdestotrotz nimmt man diese Leistungssteigerung im zweiten Durchgang sicherlich als Mutmacher mit ins Endspiel in zwei Wochen.

Der verpassten Chance wird die Truppe trotzdem hinterhertrauern. Denn mit dem Erreichen des Championship-Games steigen natürlich naturgemäß die Ansprüche in der nächsten Saison. Fakt ist aber, dass man heuer in Detroit mit dem Auftreten der Mannschaft mehr als zufrieden sein kann und das hoffentlich auch im Laufe der nächsten Wochen richtig einsortieren wird. Wir hoffen jedenfalls, dass diese Lions die Liga ab Herbst wieder aufmischen werden!

Klar kann man jetzt mit den Fehlern und dem Schicksal hadern, aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass heute die Philosophie von Dan Campbell eben nicht ganz zum Sieg gereicht hat. Das ist zwar ärgerlich, aber ein Championship-Game ist in vielerlei Hinsicht oft eine 50:50-Angelegenheit und das Quäntchen Glück, dass man dabei auch braucht, hatten die Gäste heute nicht. Wenn Aiyuk den Pass von Purdy nicht fängt, sondern er stattdessen abgefangen wird, was ehrlich gesagt objektiv wahrscheinlicher war, kippt die Partie nicht und die Lions ziehen mutmaßlich in den Super Bowl ein.

Das Spiel ist aus! 31:34 heißt es am Ende zwischen den Lions und den 49ers.

Im zweiten Durchgang kam der Gast dann teils unglücklich, teils selbst verschuldet komplett unter die Räder. Es ging los mit einem verpassten 4th Down und danach wurde es ganz wild, weil Aiyuk einen viel zu riskanten Pass von Purdy komplett kurios und mit ganz viel Glück irgendwie noch sichern konnte, was letztlich im Verlauf zum Touchdown führte. Nur ein Play später verlor Detroit das Leder und die Hausherren konnten ausgleichen. Spätestens mit dieser Szene kippte die Partie komplett, bei Detroit lief nichts mehr und San Francisco im Verlauf bis auf zehn Zähler davon. Dem Underdog half es dann auch nur wenig, dass man einen weiteren vierten Versuch nicht zu verwerten wusste und speziell Josh Reynolds mehrfach in entscheidenden Situationen Bälle fallen ließ. Warum man hier nicht etwas konsequenter St. Brown gesucht hat, ist fraglich. Denn der Deutsch-Amerikaner lieferte speziell bei wichtigen dritten Versuchen auch heute größtenteils souverän ab.

Das Ergebnis ist am Ende knapp und man könnte meinen, dass Detroit nach einer guten Leistung erhobenen Hauptes nach Hause fahren kann. Das Gefühl wird sich mit Sicherheit auch einstellen, aber heute Abend wird sicherlich die Enttäuschung überwiegen, weil man nach einer fulminanten Halbzeit 24:7 führte. Das Team von Dan Campbell bewegte dank einer ausgeglichenen Offensive das Leder nach Belieben und für Purdy war die Bühne zu diesem Zeitpunkt etwas zu groß, was auch an dem enormen Druck lag, den die Lions ausübten. Da auch Christian McCaffrey nur einen durchschnittlichen Tag erwischte, ging das Ergebnis zur Pause in Ordnung.

Der Onside-Kick ist garnicht mal schlecht, ein Lions-Akteur bekommt sogar die Hand an den Ball, aber am Ende begräbt Tight End Kittle das Leder für die 49ers unter sich. Damit ist die Partie entschieden!

Jetzt muss wie gesagt der Onside-Kick die Partie entscheiden. Denn mit nur noch zwei Auszeiten kann Detroit die Uhr nicht mehr stoppen, selbst wenn die 49ers kein einziges First Down mehr erzielen sollten.

Der Extrapunkt-Versuch von M. Badgley ist gut!

Und das gelingt! Jameson Williams schraubt sich hoch und macht das Leder in Bedrängnis fest.

Die Hausherren lassen den Gegner in dieser Phase mehr oder weniger agieren, weil die Uhr ja tickt. Etwa eine Minute vor Schluss steht Detroit ein Yard vor der Endzone. Aber David Montgomery wird dann gestoppt und Campbell muss eine Auszeit nehmen. Damit kann man nun nicht mehr auf die Defensive setzen, sondern muss den Onside-Kick sichern. Aber eins nach dem anderen, denn erstmal muss der Touchdown ja erzielt werden.

Goff treibt seine Offensive innerhalb einer Minute bis an die Mittellinie und wir biegen in die Two-Minute-Warning ab. Jetzt muss es natürlich darum gehen, mindestens ein Field-Goal zu schießen und am besten alle drei Auszeiten zu behalten, um dann beim Drive der 49ers die Uhr stoppen zu können. So oder so sind die Chance aber extrem gering.

Der Extrapunkt-Versuch von J. Moody ist gut!

Begräbt Elijah Mitchell die Cinderella-Story der Lions? Nach dem Lauf von Christian McCaffrey sind es nur noch ein paar Yards und die überlässt er hier dem Kollegen. Detroit hat noch drei Minuten und braucht noch zwei Scores. Das wird mehr als schwierig.

Die 49ers haben jetzt auch immer mehr die Uhr im Blick, wollen natürlich vorankommen, aber auch Detroit für einen potenziell letzten Drive so wenig Zeit wie möglich geben. Und für die Gäste muss die Devise sein, jetzt maximal ein Field Goal zuzulassen.

Die Lions scheitern erneut mit dem vierten Versuch und damit stellt sich nun die Frage, ob sich heute die Angriffslust von Campbell rächt. Man hätte hier mit einem machbaren Field Goal ausgleichen können. Stattdessen scheitert man zum zweiten Mal am 4th Down und übergibt das Leder dem Gegner. Vielleicht nicht verständlich, aber diese Spielweise gehört zur Identität der Lions und hat sich ja erst in die NFC Championship gebracht. Also irgendwo verständlich, dass der Coach an seiner Philosophie festhält. Wenn das aber am Ende schiefgeht, wird er ein paar Fragen beantworten müssen.

St. Brown spielt in der zweiten Halbzeit noch keine Rolle. Eigentlich überraschend, weil er ja einer der zuverlässigsten ist. Im dritten Versuch ist es dann aber wieder so weit. Der Receiver kann zwar das First Down nicht festmachen, aber die Gäste sind in Field-Goal-Reichweite.

Kurz darauf sucht Goff erneut Jameson Williams, diesmal in der Endzone. Doch in Doppelbewachung kann der Receiver nicht rechtzeitig reagieren und die Pille gleitet durch die Hände und klatscht auf dem Boden auf. David Montgomery sorgt dann aber nochmal für ordentlich Raumgewinn. Das können die Lions jetzt gut gebrauchen.

Nur muss die Offensive jetzt auch wieder liefern. Irgendwie unglaublich, dass der Gast nach dieser ersten Halbzeit noch keine Punkte im zweiten Durchgang gesammelt hat. Vor allem Josh Reynolds wirkte dabei mehrfach unglücklich. Mal schauen, ob der Receiver heute überhaupt nochmal als Ziel ausgewählt wird.

Der Fieldgoal-Versuch sitzt! Jake Moody sorgt damit für die erste Führung der 49ers an diesem Abend. Beim zweiten Sack eben hätte man sogar noch eine Strafe gegen Detroit geben können, weil Purdy zu hart angegangen wurde. Die Lions kamen hier also wirklich vergleichsweise glimpflich davon.

Ein Lichtblick für den Gast: Gleich zweimal kommt die Defensive zu Purdy durch und bringt den Quarterback zu Boden. Wenn man jetzt den dritten Versuch übersteht, lässt man immerhin nur ein Field Goal zu. Und so ist es dann auch. Deebo Samuel versucht zwar sein Glück, wird aber deutlich vor der virtuellen Linie gestoppt.

Symptomatisch für diese Phase: Tight End Kittle, der offensiv bislang überhaupt keine Rolle gespielt hat, fängt seinen ersten Pass für 28 Yards. Plötzlich ist die Selbstverständlichkeit in San Franciscos Offensive zurück. Auch, weil Purdy jetzt immer öfter selbst das Heft in die Hand nimmt und wichtige Yards erläuft.

Jetzt geht es ins letzte Quarter.

Das Spiel hat sich im dritten Abschnitt komplett gedreht, und abzusehen war das nicht wirklich. Aber ein gescheiterter vierter Versuch leitete eine teils kuriose Phase für die 49ers ein, die binnen kürzester Zeit dank eines kuriosen Passes, sowie mehrere vermeidbare Fehler inklusive Ballverlust durch die Lions ausgleichen konnten.

Also was jetzt hier los ist, glaubt einem ja keiner. Purdy ist eigentlich schon gesacked, aber Detroit bringt ihn nicht zu Boden. So windet sich der Quarterback nicht nur aus der Situation, sondern findet an der Seitenlinie sogar noch einen Abnehmer für den Pass. Die Lions kriegen in dieser Phase keinen Fuß in die Tür.

Aber plötzlich läuft nichts mehr so wie vorher: David Montgomery findet keine Lücke, LaPorta wird gut verteidigt und Reynolds lässt zum zweiten Mal einen perfekten Pass fallen. Three and Out! Zu allem Überfluss hat das Special Team dann auch noch die Chance, das Leder an der 1-Yard-Linie zu platzieren, aber tritt in die Endzone, sodass die 49ers an der 25-Yard-Linie beginnen werden.

Das ist jetzt wahrlich bitter für Detroit, die bis hierhin einen perfekten Auftritt hingelegt hatten und jetzt durchaus ein wenig mit dem Schicksal hadern dürfen. Jetzt muss Campbell die richtigen Worte finden, damit sein Team hier einfach so weitermacht und sich nicht von wenigen Minuten verunsichern lässt. Ist aber leichter gesagt als getan, denn spätestens jetzt ist die Bude hier auch wieder richtig laut.

Der Extrapunkt-Versuch von J. Moody ist gut!

Den Rest erledigt dann, na klar, "CMC". Er ist so kurz vor der Endzone einfach nicht mehr aufzuhalten. Zuvor hatte auch Deebo Samuel noch ein paar Yards gutgemacht.

Tja und da passt dann halt auch wieder der Spruch, dass du in der NFL halt auch immer eine ganze Menge Glück brauchst, um dich in diesen entscheidenden Partien durchzusetzen. Ganz ehrlich: Der Pass von Purdy war schlecht, viel zu riskant, und hätte mindestens nicht ankommen dürfen. Aber so steht kurz danach der Touchdown. Unverdient als Label ist zu hart, denn das sind halt die Geschichten, die der Football schreibt.

Der Extrapunkt-Versuch von J. Moody ist gut!

Eventuell kann Purdy jetzt mal aus diesem Erfolg zehren und auch die Fans wieder ins Boot holen. Denn im Levi's Stadium war es doch ruhig geworden. Hilfe bekommt er von Deebo Samuel, der nach dem Catch noch kraftvoll zum First Down durchballert.

Jetzt haben wir also doch ein Campbell-Down, also vierten Versuch! Jared Goff verpasst zunächst das Big Play, weil er LaPorta auf dem Weg in die Endzone leicht überwirft. Danach sorgt der Tight End und St. Brown zwar noch für ein paar Yards, aber es fehlen noch zwei zu neuen Versuchen. Detroit bleibt mit der Offensive auf dem Feld, der Pass ist akkurat, aber Reynolds kann das Leder nicht festmachen. Damit können die 49ers defensiv den ersten echten Erfolg einfahren und übernehmen das Spielgerät.

Hat die Defensive von Steve Wilks jetzt bessere Antworten auf die Lions? Sieht erst einmal nicht so aus, weil man sich eine Strafe wegen Fehlstart fängt und David Montgomery schon wieder in gewohnter Manier den Gastgeber vor sich herschiebt. Die Lions stehen an der 36-Yard-Linie des Gegners.

Zu mehr als einem Field Goal reicht es dann aber nicht, weil das Laufspiel einfach heute die Offensive nicht ausreichend entlasten kann und Purdy bislang keinen Sahnetag erwischt hat. Immerhin macht Moody das aus 43 Yards hier ganz sicher. Vorhin hatte er ja schon eine Versuch aus 48 Yards verballert.

Die Teams sind wieder auf dem Feld. Weiter geht's.

Wie ausgeglichen die Offensive der Lions ist, zeigt diese Statistik: 148 Yards haben die auf dem Boden erlaufen, 145 in der Luft. Die Rushing-Distanz wären für eine gesamte Partie schon mehr als solide und Detroit liefert das hier zur Halbzeit ab. Wahnsinn!

Was ist das denn hier bitte schon wieder für ein Auftritt der Lions? Die sind als nicht geringer Underdog zum Schwergewicht nach Kalifornien gereist und kaufen dem Favoriten bis hierhin in allen Belangen den Schneid ab. Offensiv hat Goff überhaupt kein Problem, den Ball zu bewegen, kann sich auf Laufspiel und seine Receiver verlassen und agiert speziell bei dritten Versuchen extrem souverän. Und die Defensive setzt Purdy bislang so effizient unter Druck, dass die Hausherren nicht im gleichen Maße vorankommen. Allein "CMC" ist es zu verdanken, dass man hier überhaupt Punkte auf der Anzeigetafel hat. Der Running Back schob mit einer Willensleistung im Alleingang einen Drive bis in die Endzone. Erneut muss es also das Comeback für San Francisco sein, die nach der Pause allerdings den Ball bekommen und mit einem guten Start die Richtung für den zweiten Durchgang vorgeben können. Bis gleich!

In dieser Situation geht dann wohl auch Dan Campbell ein wenig die Düse und er entscheidet sich letztlich für den sicheren Weg und die drei Punkte. Hätten wir schon gerne gesehen, den vierten Versuch, war aber natürlich objektiv die richtige Entscheidung des Coaches.

Damit ist Detroit noch 8 Yards vom Touchdown entfernt. Ein erster Versuch in Richtung LaPorta gerät aber zu lang. Danach bleibt auch Montgomery früh hängen. Gibbs trägt das Leder dann an die 3-Yard-Linie und wir sind gespannt, ob Dan Campbell seiner Linie treu bleibt und diesen vierten Versuch ausspielt.

In der Red Zone angekommen kann Goff noch mit drei Auszeiten und 47 Sekunden vor der Pause arbeiten. Allerdings ärgert er sich dann, weil er am eigentlich freien Jahmyr Gibbs in der Endzone vorbei wirft. Doch der nächste Pass zu St. Brown passt dann wieder. Der Receiver fängt das Leder nicht nur, sondern läuft auch ins Aus und stoppt so die Uhr.

Wow! Die 49ers verteidigen die Lions gut und forcieren ein 3rd & 12. Die Lions scheinen das konservativ anzugehen und übergeben das Leder einfach an Jahmyr Gibbs. Doch der denkt eher progressiv, findet links die Lücke und sprintet zu neuen Versuchen. Danach bricht aber erneut Bosa zu Goff durch.

Es könnte auch mal wieder ein Spiel des David Montgomery werden, der hier im aktuellen Drive der Lions einmal mehr im Alleingang die Defensive der 49ers nicht nur beschäftigt, sondern eher vor sich hertreibt. So gleiten die Lions schon wieder relativ leichtfertig über die Mittellinie.

Der Gastgeber kann nicht antworten, ist nach drei Spielzügen wieder vom Feld. Brock Purdy hat mit nur 7/15 Pässen noch nicht vollständig in die Partie gefunden.

Wir hatten ja schon Tight End LaPorta erwähnt, der hier in den Playoffs mehr als einen guten Job macht. Mit Jahmyr Gibbs drückt der nächste Rookie dem Spiel seinen Stempel auf. Man darf nicht vergessen, dass die Lions auf viele unerfahrene Akteure setzen. Doch die treten bislang absolut routiniert auf. Dan Campbell jedenfalls gefällt es. Der Coach klatscht unten sein Team ab und motiviert die Truppe in gewohnt emotionaler Manier.

Der Extrapunkt-Versuch von M. Badgley ist gut!

Die Lions können aktuell wieder auf ihr starkes Laufspiel setzen und auch Goff agiert im Passspiel sicher. Erst trifft er erneut LaPorta und dann ballert er aber in ein sowas von enges Fenster in Richtung St. Brown. Detroit marschiert nach dem Ballgewinn!

Nun wird es spannend zu sehen, ob die 49ers mit einem zweiten potenten Drive die Partie wieder auf Null stellen können. Purdy muss allerdings nach zwei misslungenen Pässen direkt wieder über einen langen dritten gehen...

Was lief da schief? Rechts stehen nach dem Snap plötzlich zwei Rote gegen einen Weißen und am Ende hat ausgerechnet Dampfwalze Nick Bosa freie Bahn in Richtung Goff und schleudert den Quarterback auf den Boden. Das war auch kurz vor einer Flagge, aber den Einsatz des Defensive Backs werten die Unparteiischen noch als legal. Der dritte Versuch geht auf LaPorta, der allerdings fernab von neuen Versuchen von Greenlaw resolut umgeballert wird. Nur blöd für den Linebacker: Der Tight End steht schnell wieder, aber der Akteur der 49ers hält sich die Schulter und muss raus.

Damit ist das Stadion aufgewacht und macht kräftig Lärm. Goff wird etwas nervös und verpasst das nächste Big Play in Richtung Reynolds. Der Pass gerät viel zu lang. Im zweiten Versuch wird St. Brown dann noch gut verteidigt, doch im dritten verlassen sich die Lions erneut auf den Deutsch-Amerikaner und der macht nach dem Catch noch die entscheidenden Yards gut.

Auch wichtig, dass Moody jetzt den Extrapunkt durch die Stangen bringt, um ein wenig Selbstverständnis wiederherzustellen. Den Rookie werden die 49ers noch brauchen.

Und da macht es dann auch Sinn, dass letztlich eben jener Christian McCaffrey den Job zu Ende bringt. In der Mitte klafft ein dickes Loch, durch das der Running Back stößt und mit dem Helm voran den Touchdown erkämpft. Das ist dann eben die Klasse von McCaffrey, der sein Team fast im Alleingang bei diesem Drive in die Partie geführt hat.

Der Ball ist wieder im Spiel. Weiter geht es mit dem zweiten Quarter.

Der erste Abschnitt ist zu Ende.

Wir sprachen ja schon über die fragwürdige Historie der Lions. Der letzte Auswärtssieg in den Playoffs liegt satte 66 Jahre zurück! Aber Udo Jürgens besang ja einst, dass in diesem Alter das Leben erst richtig anfängt. Vielleicht ja auch für Detroit, die den 49ers mit diesem Raketenstart die Favoritenrolle ganz flott abgenommen haben.

Der Extrapunkt-Versuch von M. Badgley ist gut!

Und eben jener David Montgomery nimmt dann einfach den Kopf runter und zermalmt Kalifornien wie ein schweres Erdbeben! Kyle Shanahan zuckt unten mit den Schultern und kann diesen Start selbst nicht fassen. Sein Team muss jetzt defensiv und offensiv schnellstmöglich aufwachen!

Den 49ers fällt bislang überhaupt nichts ein. Erneut entwischt ein Läufer, hier ist es Jahmyr Gibbs über die rechte Seite. Damit ist das 1st & Goal angerichtet. Und nach einem ersten Lauf von David Montgomery sind die Lions nur noch ein paar Yards von einem zweiten Touchdown entfernt.

Als Detroit dann mal mit einem langen dritten Versuch konfrontiert sind, verlassen sie sich auf einen ihrer Besten, St. Brown! Der Receiver bekommt den schnellen Querpass auf die rechte Seite und nimmt dann hinter seinen Blockern die Füße in die Hand. Am Ende sind es 13 Yards zu neuen Versuchen innerhalb der 20-Yard-Linie.

Sieht schon geschmeidig aus bei den Lions hier in den ersten Minuten. Goff täuscht den Lauf an und findet dann links den völlig freien David Montgomery für 14 Yards. Somit pirschen sich die Gäste hier schon wieder an die Red Zone heran. Fehlen aber noch ein paar Yards und dann verfehlt der Quarterback zum ersten Mal ein Ziel. Die ersten vier Pässe waren allesamt angekommen.

Während Rookie Moody Nerven zeigt und mittlerweile drei der letzten vier Kicks versemmelt hat, kann sich Goff auf einen seiner Rookies verlassen. Der Tight End LaPorta fängt hier den nächsten Pass. Für das erste First Down des Drives sorgt dann Jahmyr Gibbs, der letzte Woche viel zum Erfolg seines Teams beigetragen hat als Montgomery schwächelte.

Nein, nicht mal das! Rookie-Kicker Moody setzt das Leder aus zwar weiter, aber machbarer Distanz knapp rechts neben die Stangen. Jetzt ist es endgültig nicht der Auftakt, den sich die Fans im weiten Rund erhofft hatten.

Immer wieder rennt Christian McCaffrey in eine Wand und kommt nicht recht voran. Da danach erneut Purdys Pass hängen bleibt, und beim dritten Versuch etwa fünf Yards fehlen, muss sich der Gastgeber hier mit einem Field Goal begnügen.

Danach trägt Christian McCaffrey das Leder zwar über die Mittellinie, so richtig kann die Dampfwalze aber bislang noch nicht durch die Reihen der Lions brechen. Derweil gibt es Verletzungssorgen bei den Gästen: Derrick Barnes, der letzte Woche die Interception fing, die den Sieg endgültig perfekt machte, hat sein Knie überstreckt und muss behandelt werden.

Gefährlich: Purdy visiert gleich im nächsten Spielzug erneut Aiyuk an, doch sein Bewacher hatte die Situation gut gelesen und der Receiver mutiert kurz zum Verteidiger, um die Interception zu verhindern. Das war knapp! Auch danach wird es heikel: Ein Defensiver rennt auf den Quarterback zu, der aber die Ruhe behält und das Leder zu neuen Versuch zu Deebo Samuel bringt. Das nennt man starke Nerven!

Christian McCaffrey versucht sich, rennt aber in eine Wand und holt vielleicht einen halben Yard raus. Der erste Pass von Purdy wird abgeblockt und so sieht sich der Gastgeber gleich mal mit einem langen dritten Versuch konfrontiert, aber das löst der Quarterback dann routiniert mit einem präzisen Pass auf Brandon Aiyuk an die Seitenlinie. Der Receiver war mit 1342 Yards bester Passempfänger in der regulären Saison.

Jaja, und das ist eben Detroit in dieser Saison! Denen ist einfach alles zuzutrauen. Auch ein echter Paukenschlag auswärts in Kalifornien. Nur vier Spielzüge brauchte die Offensive, um die ersten Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Und das gegen diese gute 49ers-Defensive. Das ist schon stark! Es war übrigens erst der zweite Rushing-Touchdown von Williams, der wie Purdy erst 2022 gedraftet wurde.

Der Extrapunkt-Versuch von M. Badgley ist gut!

Auch ein weiterer Leistungsträger, Tight End Sam LaPorta, ist direkt involviert, hat links viel Platz zu neuen Versuchen. Detroit ist über die Mittellinie.

David Montgomery bekommt das erste Laufspiel. Letzte Woche war der Running Back für seine Verhältnisse unauffällig. Heute braucht Detroit von ihm wieder eine große Partie. Und sofort im zweiten Spielzug bricht er dann auch zum First Down über die Mitte durch. Die offensive Linie hatte da schön den Weg freigeblockt.

Kickoff bei der Partie zwischen den Detroit Lions und den San Francisco 49ers. Das Spiel läuft und der erste Kickoff geht in die Endzone der Lions. Jared Goff wird seine Offensive von der 25-Yard-Linie in den ersten Drive führen.

Jetzt konzentrieren wir uns aber auf die Action in der NFC! In wenigen Minuten geht es zwischen Detroit und San Francisco endlich los!

Seit einigen Minuten steht fest, dass der Sieger dieser Partie einmal mehr auf den Dominator der letzten Jahre treffen wird: Kansas City konnte sich dank seiner Defensive in Baltimore mit 17:10 durchsetzen und steht damit unter Mahomes zum vierten Mal in sechs Jahren im Super-Bowl. Eine Wahnsinns-Bilanz des 28-jährigen, der aktuell wohl der einzige ist, dem man tatsächlich zutrauen kann, Tom Brady den GOAT-Status abzuringen. So können wir uns in Las Vegas in zwei Wochen auf Andy Reid, Travis Kelce, und natürlich auch Taylor Swift freuen.

Wenn es eine Schwäche beim Underdog gibt, dann die Passverteidigung. Sowohl die Rams als auch Tampa Bay warfen um die 350 Yards mit guten Quoten, und gegen ein Kaliber wie Purdy und die 49ers-Offensive muss man sich da heute sicherlich noch konsequenter zu Werke gehen. Aber da die Lions aktuell den Moment genießen und über sich hinauszuwachsen scheinen, ist alles denkbar. Eins sollte San Francisco jedenfalls auf keinen Fall machen: Den heutigen Gegner unterschätzen.

Für diesen Erfolg musste sich das Team aber bislang ganz schön strecken. In der Wild-Card-Runde ging es gegen den ehemaligen Kollegen Stafford ganz knapp zu, und auch die Buccaneers erwiesen sich letzte Woche als der erwartet resiliente Underdog. Trotzdem meisterten die Gäste beide Aufgaben auch deshalb, weil der Deutsch-Amerikaner Amon-Ra St. Brown nach einer starken Saison auch in den Playoffs als Schlüsselspieler bärenstarke Leistungen abruft. Dazu trumpfte Tight End Sam LaPorta auf und auch auf das Laufspiel konnte sich Detroit verlassen.

Auf der anderen Seite steht mit den Lions eine echte Cinderella-Story auf dem Rasen. Nicht wegen der Leistung, denn das Team von Coach Dan Campbell war über die Saison gut unterwegs und steht nicht vollkommen unerwartet im "Halbfinale" der NFL. Sondern eher, wenn man die schwierige Historie des Footballs in Detroit betrachtet. Denn jahrzehntelang wartete man auf einen Sieg in den Playoffs, schrieb 2008 unrühmliche Geschichte mit der bis dato schwächsten Saisonbilanz von 0-16. Doch nun scheint sich die Arbeit der letzten Jahre im Draft endlich zu lohnen und kulminiert in einem Team, welches nicht nur wieder in die Playoffs einzog, sondern heute sogar die Chance auf den ganz großen Knall hat. Eins steht fest: Die ganze Stadt und Region fiebert heute mit dem Underdog.

Trotzdem muss der Quarterback der 49ers sich natürlich in den Playoffs noch endgültig beweisen. Im letzten Jahr wurde er letztlich durch eine Verletzung gestoppt, will aber heuer die Zweifler mit einem noch größeren Wurf verstummen lassen. Vielleicht war es da gar nicht schlecht, dass man nach einwöchiger Pause in der Divisional Round von den Packers direkt mal mehr gefordert wurde, als erwartet. Purdy und Co. mussten im letzten Viertel einen Rückstand aufholen und eine späte Interception brachte dann den Sieg. Auch das ist Teil der Dominanz der Hausherren, die sich jederzeit auf ihre Defensive verlassen können.

Muss man eigentlich noch viel zu den zwei Kontrahenten schreiben? Auf der einen Seite stehen die 49ers, die mit Brock Purdy ganz spät im Draft 2022 einen absoluten Glücksgriff auf der Quarterback-Position landen konnten. Auch ansonsten starteten die Kalifornier als einer der Favoriten in die Saison und wurden ihrer Rolle bis auf eine kleine Schwächephase absolut gerecht. Offensiv hat man mit Christian McCaffrey eine Allzweckwaffe, die ihresgleichen sucht, und dazu viele zuverlässige Passempfänger. Das Team ist so tief besetzt, dass Experten Purdys Qualität teilweise nur am System festmachen. MVP wird er trotz super Werte nicht werden, aber allein dass sich der 24-Jährige im zweiten Jahr mit in die Diskussion des besten Spielers einmischt, ist schon bemerkenswert.

Hallo und herzlich willkommen zur NFC Championship der NFL-Playoffs! Eine lange Saison neigt sich so langsam aber sicher dem Ende entgegen. Aber natürlich nicht leise und heimlich, sondern mit ganz viel Drama und Spannung! Aktuell liefern sich in der AFC schon Kansas City und Baltimore ein packendes Duell und ab 0:30 deutscher Zeit wird dann der zweite Super-Bowl-Teilnehmer in der NFC zwischen Detroit und San Francisco ausgefochten.