Für Jannik Sinner bietet sich nun etwas Gelegenheit zum durchschnaufen, um dem Ausscheiden mal etwas Positives abzugewinnen. Ben Shelton hingegen hat sicherlich noch mehr Sprit im Tank und kann sein erstes Masters-Viertelfinale zuversichtlich angehen. Gegner wird dann Sebastian Korda sein. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank fürs Mitlesen und bis bald!

Nach gut zweieinhalb Stunden gewinnt Ben Shelton dieses Achtelfinale gegen Jannik Sinner mit 2:6, 6:3 und 7:6. Dabei lief anfangs alles zugunsten des Südtirolers. Der Weltranglistenvierte erwies sich zunächst als der bessere Spieler. Über ein ganz frühes Break gewann der 22-Jährige den ersten Satz klar. Doch umgehend danach zeigte Shelton eine Reaktion, war mit Beginn des zweiten Durchgangs auf der Höhe. In dem Maße, wie sich der US-Amerikaner steigerte, ließ sein Gegenüber nach, womit es zum Satzausgleich kam. Doch Sinner wollte noch längst nicht die Waffen strecken, rappelte sich wieder auf. Nun entwickelte sich ein völlig offenes Match, welches zwangsläufig auf den Tie-Break hinauslief. Dort führte Shelton bereits 4:0, ehe Sinner fünf Punkte in Folge gelangen. Doch die nächsten drei Zähler zum 7:5 gingen dann wieder auf das Konto der Nummer 20 der Welt.

Sinner serviert, muss über den Zweiten gehen. Shelton spielt den Vorhandreturn mit einer guten Länge. Mit dem Ball kann der Südtiroler nichts mehr anfangen, die Filzkugel landet im Netz.

Es folgt ein weiterer starker Aufschlag - nun durch die Platzmitte. Wiederholt muss Shelton vorn am Netz nur noch die Früchte ernten. 6:5 - erster Matchball!

Nun ist Shelton gefordert, serviert clever auf den Körper und muss vorn am Netz nur noch vollenden - 5:5!

In einem langen Ballwechsel hauen sich beide den Ball um die Ohren, legen alles rein. Bei Shelton ist das zu viel. Die Rückhand zieht es zu spät zu Boden. Sinner macht hier fünf Punkte in Folge, führt nun 5:4.

Sinner ist voll da, setzt nach, spielt die Rückhand cross sehr präzise und gleicht zum 4:4 aus.

Dann erlaubt sich Shelton den leichten Fehler mit der Vorhand, das Spielhindernis steht im Weg. Damit sind beide Mini-Breaks futsch - alles wieder in der Reihe.

Danach sucht Shelton wieder den Weg nach vorn. Sinner spielt den Rückhandpassierball longline ganz clever. Die Filzkugel fällt nach dem Netz gleich runter. Der US-Boy setzt den Ball ins Netz, führt aber noch mit 4:2. Die Seiten werden gewechselt.

Jetzt muss Sinner liefern, doch der 22-Jährige prügelt leichtfertig eine Vorhand zu lang ins Aus. Bei seinem folgenden Aufschlag geht der Weltranglistenvierte deutlich souveräner zu Werke, punktet mit der Vorhand und verkürzt auf 1:4.

Anschließend lässt Shelton mit starken ersten Aufschlägen nichts anbrennen, stellt zügig auf 3:0.

Sinner eröffnet, muss den zweiten Aufschlag bemühen. Im anschließenden Ballwechsel wird der Italiener zu kurz. Das nutzt Shelton, um nach vorn zu kommen. Sinner bekommt keinen Passierball hin und wir haben gleich ein Mini-Break.

Den US-Amerikaner ficht das nicht an, der verschafft sich zwei Spielbälle und nutzt gleich den ersten mit seinem 15. Ass des Matsches. Damit spitzt sich alles im Tie-Break zu.

Zunächst also geht es Shelton erneut leicht von der Hand, bis sein vierter Doppelfehler für ein Aufstöhnen auf den Rängen sorgt.

So hat Shelton nun abermals den Druck, gegen den Matchverlust servieren zu müssen. Der erste Aufschlag kommt, der 21-Jährige lockt den Gegner nach vorn, um ihn dann zu passieren.

Mit einer Challenge bewirkt Shelton nichts, der Ball von Sinner hat die Grundlinie erwischt. Einen guten ersten Aufschlag später hat es auch der Südtiroler zu Null erledigt und den Tie-Break beim Stand von 6:5 sicher.

Ähnlich geschmeidig läuft es dann für Sinner. Ein paar mehr Schläge sind jeweils nötig, doch hier hilft Shelton auch mit Fehlern.

Ein Ass rundet das Ganze ab, das ist das insgesamt 14. für Shelton. Sinner meldet zwar Einspruch an, hat mit seiner Challenge aber keinen Erfolg. So kommt Shelton zu Null durch und stellt auf 5:5.

Shelton schlägt sehr gut auf. Viel zu returnieren gibt es da nicht. Drei Erste - und rasch sind drei Spielbälle zur Hand.

Somit steht Shelton beim Stand von 4:5 aus seiner Sicht mit dem Rücken zur Wand, muss ein Service halten, um im Match zu bleiben. Sinner gibt sich betont locker, kann aber zunächst nicht viel ausrichten.

Sinner zündet tatsächlich gleich noch ein Ass. Den damit errungenen Spielball nutzt der Italiener mit sehr viel Übersicht. Der Vorhand-Stopp gelingt perfekt. Um den bemüht sich Shelton vergeblich.

Mit einem guten Aufschlag nach außen und einem Smash wehrt Sinner eine Breakchance ab. Mit seinem siebten Ass macht er die zweite zunichte. Beide Spieler erweisen sich unter Druck als äußerst nervenstark.

Wenig später versemmelt Sinner noch eine Rückhand. 15:30! Und als wenig später eine Vorhand des Südtirolers zu spät Bodenkontakt erlangt, gibt es zwei Breakbälle für Shelton.

So spitzt sich die Angelegenheit immer mehr zu. Sinner ergreift die Initiative und patzt dann mal seinerseits leichtfertig. So schwer ist diese Rückhand nicht, auch wenn es sich um einen Halbflugball handelt.

Anschließend wuchtet Shelton ein Service durch die Platzmitte. Der Not-Return von Sinner segelt ins Aus. Auch in der Folge hilft der Erste. Zum Abschluss spielt der 21-Jährige noch Serve and Volley und gleicht zum 4:4 aus.

Doch Shelton leistet sich einen weiteren Fehler ohne Not, semmelt eine Rückhand in die Maschen und sieht erneut dem drohenden Aufschlagverlust entgegen.

Shelton muss mit dem Zweiten ran. Sinner wittert seine Chance, will bei dieser eingesprungenen Rückhand zu viel. Die Filzkugel zappelt im Netz.

Zwei Stunden sind gespielt. Unbedrängt setzt Shelton eine Rückhand longline knapp ins Aus und sieht sich einem Breakball gegenüber.

Shelton reagiert mit einem ersten Aufschlag, entwickelt darüber den nötigen Druck. Danach spielt der US-Amerikaner den Volley-Stopp mit der Rückhand. Den erläuft Sinner, bekommt danach noch eine Chance und punktet mit der Rückhand - 15:30!

Sinner spielt aggressiv, sucht gegen den aufschlagenden Widersacher den Weg nach vorn und vollendet blitzsauber mit dem Rückhandflugball.

Doch Shelton nutzt diese Chancen zu selten. Das ist sein achter Breakball - und nur einen hat er genutzt (im zweiten Satz). Mehr bietet Sinner danach nicht an. Am Ende spielt der Südtiroler nervenstark den Vorhand-Stopp und zieht das Spiel auf seine Seite, führt nun 4:3.

Das Match befindet sich in der entscheidenden Phase, das wissen beide. Shelton marschiert nach vorn. Sinner haut nach Kräften drauf, vermag den Kontrahenten aber nicht zu passieren. Dieser blockt letztlich einen Volley rein und hat Breakball.

Das spürt Sinner, möchte selbst alles reinlegen. Erneut ist das ein knapper Ball. Bei der Vorhand ertönt erneut der Ruf. Diesmal akzeptiert das der Südtiroler. 15:30!

Doch nun ist es Shelton, der die Ballwechsel mit viel Entschlossenheit angeht und sich mit der Vorhand den Punkt holt.

Eine cross gespielte Rückhand von Sinner wird Aus gegeben. Das zweifelt der Italiener an und hat mit seiner Challenge Erfolg. Es gibt zwei neue Bälle.

Doch dann schafft es ein Rückhandreturn von Sinner nicht übers Netz und Shelton gelangt doch zu einem Spielball. Und im richtigen Moment kommt der Aufschlag beim US-Boy. Das 13. Ass bringt ihm den Spielgewinn zum 3:3.

Sinner spielt die Ballwechsel gerade gefühlt mit noch mehr Druck, bereitet seinem Widersacher damit Schwierigkeiten. 15:30!

Mit seinem sechsten Ass, dem ersten seit dem ersten Satz, holt sich Sinner zwei Spielbälle und nutzt dann gleich den ersten über eine druckvolle Vorhand mit viel Länge. Mit dem Ball weiß sein Gegenüber nichts anzufangen.

Sinner hält wacker dagegen, marschiert nach vorn und erweist sich dort als unüberwindbar. Mal wieder bildet der Überkopfball den Abschluss. 30:0!

Darüber hinaus fackelt Shelton hier nicht lange, braust in Windeseile zu Null durch dieses Spiel und gleicht zum 2:2 aus.

Dann schlägt Shelton sicher auf. Ein Not-Return von Sinner kommt in hohem Bogen zurück, landet an der Netzkante und bleibt doch auf der Seite des Italieners. Der US-Amerikaner muss kurz lachen, weil das ein kleiner Schreckmoment für ihn ist.

Das gilt im Prinzip für das gesamte Aufschlagspiel. Entsprechend wenig Mühe hat Sinner. Letztlich bleibt eine Vorhand von Shelton an der Netzkante hängen. Der Südtiroler kommt zu 15 durch und geht 2:1 in Führung.

Aktuell bewegen sich beide auf Augenhöhe, was zu einer völlig offenen Angelegenheit führt. Damit sind die Voraussetzungen für ein hohes Niveau gegeben. Sinner macht am Netz gar keine Gefangenen. Dieser Schmetterball strotzt nur so vor Entschlossenheit.

Das Aufschlagspiel von Sinner eben war das mit Abstand längste im Match. Jetzt schickt sich Shelton an in dieser Hinsicht Platz zwei zu ergattern. Dreimal geht es über Einstand, bis irgendwann das zwölfte Ass des 21-Jährigen den Spielgewinn zum 1:1 bringt.

Wenig später serviert Shelton knallhart durch die Mitte. Ein Ass! Sinner meldet Zweifel an, hat mit seiner Challenge aber keinen Erfolg. Dennoch muss der US-Boy in der Folge noch ein Weilchen um sein Aufschlagspiel ringen.

Kurz darauf ist Sinner schon wieder gut zu Fuß, eilt ans Netz und legt seine Vorhand zielsicher ab. Einstand!

Dann wird ein Aufschlag von Shelton Aus gegeben. Sinner möchte den Ball zur Seite zu einem Ballkind spielen, haut sich dabei aber den Schläger ans rechte Knie. Das sorgt kurz für Schmerzen, stellt aber keine ernsthafte Verletzung dar.

Gerade streut der US-Amerikaner einige leichte Fehler ein, setzt jetzt einen Vorhand-Stopp seitlich ins Aus. 30 beide!

Trotz der Probleme ist Sinner nie vollends von der Rolle geraten. Das ermöglicht es ihm, im Match zu bleiben und auf einer abermalige Wendung zu hoffen. Auch Shelton muss sein zuletzt gezeigtes Niveau erst einmal stabil halten.

Und Sinner hat auch die Nerven, in dieser kritischen Situation zu bestehen. Über den zweiten Aufschlag entwickelt sich der Ballwechsel. Dann wird Shelton zu kurz. Sofort ist der Südtiroler da und vollendet mit der Vorhand inside-out zum 1:0.

Sinner bietet noch mehr an, verzieht eine Vorhand völlig. Solche Fehler tun weh. Der Mut aber verlässt den Italiener nicht, der hat die Courage, den Drive-Volley zu spielen und auch diesen fünften Breakball abzuwehren.

Doch Shelton lässt nicht locker, profitiert nun wieder von einem Sinner-Fehler. Doch auch diese vierte Breakmöglichkeit bleibt ungenutzt.

Mit einer Vorhand auf die Grundlinie ergattert Shelton einen dritten Breakball. Diesen wehrt Sinner in großartiger Manier ab. Trotz der Wucht des Widersachers bekommt der Südtiroler die Kontrolle im Ballwechsel, jagt den Kontrahenten hin und her, spielt ihn nach allen Regeln der Tenniskunst aus und vollendet mit dem Smash.

Über gute erste Aufschläge setzt sich Sinner zur Wehr, darf dann noch über Kopf ran und macht beide Breakchancen zunichte.

Inzwischen hält Shelton auch in den langen Ballwechsel stand und kann tatsächlich mal auf die Patzer des Gegenüber warten. In der Tat steht Sinner erneut das Netz im Weg. Zwei Breakbälle!

Doch die Fehler lassen sich nicht mir so dir nichts abstellen. 15:30! Es wird ein schweres Stück Arbeit, hier wieder in die Spur zu finden.

Nun ist es an Sinner, den Finaldurchgang zu eröffnen und im Idealfall vorzulegen. Der erste Punkt ist rasch zur Hand.

Nach dem souveränen Vortrag im ersten Satz schien sich Jannik Sinner auf einem guten Weg zu befinden, doch dem Südtiroler riss der Faden. Sein zweites Aufschlagspiel im zweiten Durchgang gab der 22-Jährige zu Null ab. Ihm gelangen nur noch drei Gewinnschläge, zugleich stieg die Fehlerquote an, der Aufschlag wollte nicht mehr. In gleichem Maße, wie Sinner nachließ, drehte Ben Shelton auf. Der US-Amerikaner servierte viel besser, konnte sein Spiel somit druckvoller aufbauen und viel mehr selbst inszenieren.

Diesmal greift Shelton zu, erledigt das mit seinem insgesamt neunten Ass und gleicht das Match aus.

Dann muss Shelton über den zweiten Aufschlag. Der Vorhandreturn von Sinner landet im Netz. Das bedeutet den vierten Satzball.

Doch auch der ist es nicht. Bei einer Vorhand von Shelton entfaltet die Schwerkraft zu spät ihre Wirkung. Einstand!

Sinner setzt sich nochmals zur Wehr, übt Druck aus und zwingt den Gegner in den Fehler. Anschließend wuchtet Shelton ohne Not noch eine Vorhand ins Spielhindernis. Ein Satzball aber bleibt.

Im Vorwärtsgang und mit einem Vorhand-Winner organisiert sich Shelton drei Satzbälle.

Nun aber hat es Shelton selbst auf dem Schläger, darf zum Satzausgleich servieren. Der erste Punkt ist schnell zur Hand. Dann schießt der 21-Jährige mit 231 Stundenkilometern, der Aufschlag aber landet im Netz.

Den damit errungenen Spielball nutzt Sinner mit freundlicher Unterstützung des Kontrahenten. Shelton ist eigentlich rechtzeitig da, bleibt aber an der Netzkante hängen.

Es folgt eine Serve-and-Volley-Vortrag. Das ist sein zehnter Netzangriff im Match. Alle waren sie erfolgreich.

Doch dann behindern Sinner wieder diese leichten Fehler. Die Rückhand ins Netz tut weh - 15:30! Danach kommt der Erste nicht. Mutig sucht der Weltranglistenvierte dennoch den Weg nach vorn und punktet mit dem Rückhandflugball.

Beim Stand von 2:5 aus seiner Sicht muss Sinner nun gegen den Satzverlust servieren. Der Südtiroler bekommt gleich Aufgaben gestellt, hat aber immer eine passende Antwort. Und im Rückwärtslaufen verwertet er auch den Schmetterball sicher.

Seinen zweiten Spielball nutzt Shelton jetzt mal wieder über einen weniger harten, dafür umso platzierteren Aufschlag weit nach außen. Den erwischt Sinner zwar, bringt die Filzkugel aber nicht zurück übers Netz.

Danach feuert Shelton weiter scharf, organisiert sich mit seinem insgesamt achten Ass zwei Spielbälle.

Sein siebtes Ass verschafft sich Shelton über einen erfolgreichen Einspruch. Der ursprünglich Aus gegeben Ball hat die Linie.

Letztlich semmelt Shelton noch eine Vorhand etwas übermütig seitlich ins Aus, womit Sinner sein Service durchbringt und auf 2:4 verkürzt.

Diese Chance vergibt Shelton etwas leichtfertig, agiert von der Grundlinie nicht zielsicher genug. Danach probiert es Sinner mit einem Stopp. Den erläuft der US-Amerikaner, setzt den Lob dagegen, der aber zu lang gerät.

Danach kommt mal wieder ein Erster, der prompt den schnellen Punkt bringt. Doch schon einen ersten Aufschlag später vergibt Sinner die gute Position, prügelt eine Vorhand in die Maschen. Breakball Shelton!

Dann unterläuft Sinner auch noch der ersten Doppelfehler. Dagegen setzt sich der 22-Jährige mittels Challenge vergeblich zur Wehr. 15:30!

Schon beim Aufschlag läuft es für Sinner nicht mehr gut. Die Werte sind nach dem starken ersten Satz richtig abgesackt. Folglich lässt sich das Spiel nicht mehr so entschlossen aufbauen.

Dann ist es wieder eine Aufschlagrakete, die zu 15 den Spielgewinn bringt. Mit seinem sechsten Ass überflügelt Shelton den Kontrahenten, der seit geraumer Zeit bei fünf steht.

Shelton serviert nicht nur hart und schnell, sein Aufschlag hatte schon mehrfach mehr als 220 Sachen drauf, mitunter schlägt der US-Amerikaner auch clever und mit Kick auf.

Das Blatt hat sich gewendet. Plötzlich zeigt auch Shelton sein feines Händchen, legt einen Vorhandball sehr gefühlvoll ab.

Sinner semmelt eine Vorhand etwas übermotiviert seitlich ins Aus und gibt sein Service sang- und klanglos zu Null ab. Mit diesem Break geht Shelton 3:1 in Führung.

Wenig später wird Sinner von der Grundlinie zu lang und sieht sich erstmals heute Breakbällen gegenüber - und dann sind das gleich drei am Stück.

Dann patzt Sinner erstmals heute über Kopf. Der Smash erwischt die Netzkante und springt von dort ins Aus. 0:30!

Shelton hält inzwischen also besser dagegen, kann vermehrt eigene Akzente setzen. Folglich gestaltet sich die Angelegenheit offener, das ist kein Spaziergang mehr für Sinner. Und der Italiener leistet sich auch mehr Fehler - so wie jetzt mit der Vorhand. Die geht weit weg.

Im Anschluss produziert Shelton zwei Asse in Folge. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Somit holt sich die Nummer 20 der Welt das Spiel zum 2:1.

Dann ist Shelton auf dem Weg ans Netz erfolgreich, baut den Angriff gut auf und vollendet zielsicher mit dem Rückhandvolley. Es schließt sich ein längerer Ballwechsel an, was nicht so das Ding des US-Amerikaners ist. Sein Rückhandball landet zu spät.

Shelton serviert knallhart und schickt eine Vorhandrakete mit 154 Stundenkilometern inside-out hinterher.

Zum ersten Mal muss Sinner heute über Einstand gehen, darf sich nun aber auf den ersten Aufschlag verlassen. So verbucht der Südtiroler die folgenden zwei Punkte und zieht das Spiel auf seine Seite.

Shelton versemmelt einen Rückhandreturn und ärgert sich. Den damit errungenen Spielball kann Sinner nicht nutzen, schlägt zwar gut auf, doch seine Vorhand erlangt kurz darauf einen Hauch zu spät Bodenkontakt.

Erst als der Erste wieder kommt, gibt es einen Punkt für den Turniersieger von Peking. Und so wiederholt sich das, jetzt wird Shelton in die Fehler gezwungen.

Der erste Aufschlag hilft gerade auch nicht. Und dann erlaubt sich Sinner einen leichten Vorhandfehler. 0:30!

Nun stellt sich die Frage, ob Sinner sein Niveau halten kann. Zunächst sieht sich die Nummer 4 der Welt wieder der Wucht des Widersachers ausgesetzt.

Letztlich benötigt Shelton den dritten Spielball, wuchtet nun ein Ass durch die Platzmitte und geht somit erstmals in diesem Match in Führung.

Plötzlich kommt der Erste besser. Damit baut der Linkshänder viel Druck auf. Schnell sind drei Spielbälle zur Hand.

Erneut ist es nun an Shelton, den Satz servierenderweise zu eröffnen, er tut das mit seinem zweiten Ass.

Somit wird der erste Durchgang zu einer klaren Angelegenheit. Mit dem Break gleich im ersten Spiel geriet Jannik Sinner in die Spur, spielte fortan selbstbewusst. Das gelegentliche Aufbäumen von Ben Shelton erstickte der Südtiroler im Keim, profitierte natürlich auch von den Fehlern des US-Amerikaners.

Anschließend fackelt Sinner nicht lange, bringt den ersten Aufschlag und zeigt sich Sekunden später einmal mehr sehr sicher im Überkopfspiel. Erneut trifft er den Ball sehr weit hinten in seinem Feld perfekt und lässt Shelton keine Chance.

Und plötzlich kommt der Erste nicht mehr. Doch dann zieht Sinner die Rückhand im Sprung voll durch, setzt diese cross und unerreichbar. Satzball!

Danach bäumt sich Shelton noch einmal auf. Darüber hinaus streut Sinner leichte Fehler ein, wird gerade mit der Vorhand zu lang. 30 beide!

Zudem werden die Aufschlagwerte des Italieners immer besser - beim ersten sind das Quoten von weit über 80 Prozent. Das fünfte Ass passt dazu.

Nun darf Sinner den Satz mit neuen Bällen ausservieren und möchte offenbar kein langes Federlesen machen. Im Vorwärtsgang und mit einem erfolgreichen Vorhandvolley legt der 22-Jährige los.

Mit seinem insgesamt dritten Doppelfehler wirft Shelton das Spiel weg. Das dürfte mehr als eine Vorentscheidung in diesem Satz sein. Sinner enteilt mit dem Doppel-Break auf 5:2.

Wenig später streckt sich Shelton vergeblich nach einer cross gespielten Rückhand des Konkurrenten, der damit einen Breakball ergattert.

Kurz darauf liegt dann doch ein Spielball für Shelton bereit, doch der 21-Jährige lässt den nächsten leichten Fehler folgen, gelangt mit der cross gespielten Vorhand nicht übers Spielhindernis hinweg.

Der zweite Doppelfehler des Amerikaners passt da ins Bild. Shelton schaut gerade etwas ratlos drein. Doch es folgt eine gute Reaktion, da ist das erste Ass.

Dann patzt Shelton auch noch am Netz, bleibt dort mit seinem Vorhandflugball hängen. Allmählich kippt die Angelegenheit immer deutlicher zugunsten von Sinner.

Welch ein blitzsauberes Aufschlagspiel des Südtirolers! Mit dem Mute der Verzweiflung stürmt Shelton nach vorn und kassiert den perfekten, kurz cross gespielten Rückhandpassierball. Zu Null stellt Sinner auf 4:2.

Es folgt Ass Nummer 4. Und kurz darauf narrt Sinner seinen Kontrahenten mit dem nächsten herrlichen Stopp.

Bei den insgesamt gespielten Punkten ist Shelton auf Augenhöhe, da steht es tatsächlich 13:13. Dennoch hinterlässt Sinner hier den besseren Eindruck. Der Italiener muss jetzt tief zum Rückhandvolley runter und setzt den als Stopp mit ganz viel Gefühl. Zudem dreht sich die Filzkugel noch seitlich weg, da läuft Shelton vergebens.

Und Shelton nutzt gleich die erste Chance, weil sein Widersacher eine Rückhand ins Netz setzt. Damit bleibt der Linkshänder zumindest dran, auch wenn er dem Break nach wie vor hinterherläuft.

Was Shelton draus macht, wenn der Erste kommt, das passt. In dem Fall hat der 21-Jährige nur einmal nicht den Punkt verbucht. Und so gelangt der US-Boy zu zwei Spielbällen.

Während Shelton noch immer auf ein Ass wartet, unterläuft ihm jetzt der erste Doppelfehler dieses Matches.

Letztlich erlebt nun auch Sinner ein richtig unproblematisches Aufschlagspiel, schmettert den Ball fast von der Grundlinie über Kopf und unerreichbar für Shelton auf die andere Seite zum Spielgewinn.

Sinner serviert effizienter, der Erste kommt mit mehr als 80 Prozent Zuverlässigkeit. Der Südtiroler stellt sich im Feld zu Vorhand und versenkt diese sicher.

Entschlossen marschiert Sinner nach vorn. Seinen Überkopfball erwischt Shelton zwar, bringt die Filzkugel aber nicht kontrolliert zurück. Danach folgt das dritte Ass.

Am Ende hilft der erste Aufschlag doch noch zweimal. So beschließt Shelton das Spiel mit Serve and Volley zu Null und verkürzt auf 1:2.

Weiterhin bereitet Shelton der Erste Probleme, der nicht einmal in der Hälfte der Fälle kommt. Dennoch erlangt der US-Amerikaner jetzt etwas mehr Rhythmus.

Doch der Weltranglistenvierte lässt sich nicht beirren, ergattert mit seinem zweiten Ass einen Spielball. Und den nutzt der 22-Jährige kurz darauf, weil sein Gegenüber eine Vorhand in die Maschen wuchtet.

Sinner zündet sein erstes Ass, das zischt mit 196 Stundenkilometern durch die Platzmitte. 30:0! Doch diesen kleinen Vorsprung schenkt der Südtiroler im Anschluss mit zwei leichten Vorhandfehlern wieder her.

Dann ergreift Shelton die Initiative, sucht den Weg nach vorn, wirkt dabei aber zu hektisch. Die Vorhand landet knapp im Aus. Das ist das Break für Sinner!

Shelton muss über den zweiten Aufschlag gehen, es entwickelt sich der bislang längste Ballwechsel - bis Sinner der leichte Vorhandfehler unterläuft.

Allerdings mag der erste Aufschlag nach wie vor nicht so recht kommen. Abermals muss Shelton in den Ballwechsel, wird mit der Rückhand zu lang und sieht sich zwei Breakbällen gegenüber.

Dann zeigt Sinner seine Qualitäten, produziert mit der Vorhand den ersten Winner dieser Partie - 0:30. Da lässt sich Shelton nun auch nicht länger bitten und zieht mit einem Gewinnschlag nach.

Jetzt eröffnet Shelton das allererste Duell dieser beiden Tennisprofis und muss den zweiten Aufschlag bemühen. Kurz darauf bleibt der US-Amerikaner im Netz hängen.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten den Stadium Court. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem spanischen Stuhlschiedsrichter Nacho Forcadell zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten von Sinner, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschließend spielen sich beide noch etwas ein.

Für Shelton lief es ganz ähnlich. Der US-Boy legte bereits am Freitag mit einem 6:4, 6:4 gegen Jaume Munar los und geriet vorgestern gegen Zverev-Bezwinger Roman Safiullin ins Hintertreffen, siegte am Ende dennoch mit 3:6, 6:3, 6:4. Am Montag spielte die Nummer 20 der Welt Doppel an der Seite von Hubert Hurkacz und schied aus. Das Doppel Sinner/Zhang hatte seine Teilnahme übrigens kurzfristig zurückgezogen.

Da der Sport in China in den vergangene weit mehr als drei Jahren aus pandemischen Gründen ein Schattendasein fristete, geht die letzte Austragung des Masters in Shanghai auf 2019 zurück. Das war quasi vor der Zeit dieser beiden jungen Kerle, die sich derzeit also erstmals im Qi Zhong Tennis Center beweisen. Jannik Sinner hat am Samstag mit einem Zweisatzsieg gegen Marcos Giron begonnen und musste tags darauf gegen Sebastián Báez einen Satzrückstand wettmachen, um in dieses Achtelfinale zu gelangen.

Auch Sinner ist erst 22 und stand in dieser Saison in einem Major-Halbfinale – und zwar in dem von Wimbledon. Doch der Südtiroler hat noch mehr erreicht. Inzwischen kommt der Rechtshänder auf zwölf Endspiele, von denen er neun gewann. Der jüngste Triumph ist noch in guter Erinnerung, der gelang ihm am vergangenen Mittwoch beim 500er von Peking gegen Daniil Medvedev. Darüber hinaus feierte der Italiener im August in Toronto seinen ersten Masters-Titel. Die jüngsten Erfolge beförderten Sinner in bisher unerreichte Höhen – bis auf Platz 4 der Weltrangliste. Zugleich hat er als Vierter im Race to Turin seine Startberechtigung für die ATP Finals in der Tasche.

Zunächst gratulieren wir Ben Shelton nachträglich zum gestrigen 21. Geburtstag. In diesen jungen Jahren ist der Linkshänder wie sein heutiger Gegner bereits ein Grand-Slam-Halbfinalist. Der US-Amerikaner feierte sein bislang bestes Major-Ergebnis jüngst bei den US Open. Höher hinaus ging es für ihn auf der ATP-Tour allerdings nur einmal im Doppel an der Seite von Mackenzie McDonald. Die beiden hatten im Finale von Washington das Nachsehen. Endspiele als Einzelspieler hat Shelton ansonsten allenfalls auf Challenger-Ebene bestritten, dort im vergangenen Jahr von sechs Finals drei gewonnen – alle auf US-amerikanischem Boden.

Herzlich willkommen zu den Rolex Schanghai Masters! Beim achten und vorletzten 1.000er-Turnier der Tennissaison stehen die Achtelfinals auf dem Programm. Dabei bekommen es gegen 12:30 Uhr MESZ Jannik Sinner und Ben Shelton miteinander zu tun.