Damit verliert Sebastian Ofner auch das dritte Duell gegen Alexander Zverev klar. Für den Hamburger geht es im Achtelfinale gegen den ungesetzten Briten Cameron Norrie oder den österreichischen Qualifikanten Filip Misolic. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse und bis bald!

Nach 77 Minuten Spielzeit gewinnt Alexander Zverev sein Auftaktmatch in der Wiener Stadthalle gegen Sebastian Ofner mit 6:4 und 6:1. Anfangs hatte der an 5 gesetzte Deutsche einige Gegenwehr zu überwinden und musste auch selbst erst den Rhythmus finden. Der österreichische Außenseiter spielte forsch, riskierte viel und bewegte sich annähernd auf Augenhöhe. Für einen Breakball reichte es freilich nicht. Vielmehr nutzte Zverev das umkämpfteste Spiel des gesamten Matches, um dem Kontrahenten den Aufschlag abzunehmen. So zog der Olympiasieger den Satz auf seine Seite und brach damit den Widerstand des Wildcard-Spielers. Im zweiten Durchgang drehte der zweimalige ATP-Champion gehörig auf und rollte förmlich über den immer mehr nachlassenden Steirer hinweg.

Zverev fackelt nicht lange, taucht am Netz auf, legt den Vorhandvolley kurz ab, macht die Sache gleich beim ersten Matchball rund.

Ofner erlaubt sich den nächsten leichten Vorhandfehler. Kurz darauf punktet Zverev mit dem Vorhandreturn. Diese drei Breakbälle sind zugleich Matchbälle.

Beim Stand von 1:5 aus seiner Sicht muss Ofner gegen den Matchverlust aufschlagen - und beginnt mit seinem ersten Doppelfehler.

Den zweiten Spielball nutzt Zverev, der unter Druck mit der Rückhand einen cleveren Winkel spielt. Ofner verlegt den Rückhandvolley und gerät immer aussichtsloser ins Hintertreffen.

Es schließt sich das vierte Ass des Deutschen in diesem Match an. Kurz darauf sucht Zverev den Weg nach vorn. Der hohe Volley ist nur Formsache. 40:15!

Zverev trifft eine Vorhand unsauber und gibt erstmals in diesem Satz als Aufschläger einen Zähler ab. Es folgt ein Aufschlag mit 212 Stundenkilometern. Mit diesem geht der schnelle Punkt einher.

Ofner bringt dieses Spiel sicher über die Bühne, spielt am Ende einen ganz kurzen Ball mit der Vorhand und erledigt das zu 15. Damit gelangt der 27-Jährige in diesem Satz aufs Scoreboard.

Ofner verbucht sein fünftes Ass. Danach punktet Zverev mit einer Rückhand longline. Darauf folgt das nächste Ass des Steirers.

Als Aufschläger hat Zverev in diesem Satz noch keinen Punkt abgegeben. Und dabei bleibt es. Wieder erledigt das der 26-Jährige zu Null und enteilt auf 4:0.

Zverev serviert im zweiten Durchgang sehr stark, belegt das mit dem nächsten Ass. Ofner muss weiter das Risiko suchen. Das aber zahlt sich zunehmend nicht mehr aus.

Zverev gibt Gas, macht Druck, zieht eine Vorhand die Linie runter. Die Rückhand von Ofner schafft es nicht ins Feld. Sang- und klanglos zu Null gibt der Außenseiter den Aufschlag ab. Jetzt geht's dahin aus österreichsicher Sicht. Zverev liegt Doppel-Break vorn - 3:0!

Lauffreudig holt Zverev die Bälle, spielt die Vorhand dann kurz cross am Gegner vorbei. Danach versemmelt Ofner eine cross gespielte Vorhand und sieht sich drei Breakbällen gegenüber.

Ist der Widerstand von Österreichs Nummer 1 jetzt etwa schon gebrochen? Zverev dreht gehörig auf, holt sich mit seinem zweiten Ass des Abends drei Spielbälle. Kurz darauf ist die Sache zu Null erledigt.

Und dann gibt es auch schon zwei Breakbälle. Den zweiten nutzt Zverev in einem weiteren guten Ballwechsel, muss sich da aber gehörig strecken, um die Filzkugel fast schon mit dem Rücken zum Netz zu erwischen. Der Ball tropft in das Feld des Gegner, der sein Service abgibt.

Nun ist es erneut an Ofner, den zweiten Durchgang servierenderweise zu eröffnen. Zügig geht der erste Punkt verloren.

Alexander Zverev benötigte etwas, um in die Gänge zu kommen. Dennoch war der 26-Jährige stabil genug, um bei eigenem Service nichts anzubieten. Mehr als zwei Punkte gab der Olympiasieger dabei nie ab. Dagegen ergatterte der Hamburger im umkämpftesten Spiel die ersten Breakbälle und nutzte den dritten. Das sollte letztlich die Entscheidung im Satz sein. Sebastian Ofner probierte viel, agierte über weite Strecken ziemlich auf Augenhöhe.

Zverev nutzt diese Chance umgehend, hat jetzt wieder eine gute Länge in den Schlägen. Letztlich erlangt eine Rückhand von Ofner zu spät Bodenkontakt. Der Satz geht an den Deutschen.

Mit großem Mut sucht Ofner seine Chance, haut schon beim Vorhandreturn mächtig drauf. Doch in der Defensive ist Zverev stark. Seinen Vorhandpassierball erwischt der Österreicher nicht richtig. Satzball!

Konzentration geht Zverev dabei nicht verloren. Souverän macht er den nächsten Punkt. Doch dann folgt doch tatsächlich sein dritter Doppelfehler. 30 beide!

Anschließend läuft die Uhr ab. Zverev hat noch nicht aufgeschlagen und bekommt die Verwarnung. Das will der Deutsche nicht wahrhaben, lässt sich auf eine Diskussion mit Fergus Murphy ein, die natürlich nichts bringt.

Ofner spielt forsch, bestimmt diesen Ballwechsel, macht den Punkt aber nicht. Seine Vorhand setzt etwas zu spät auf. Statt 0:30 steht es 15 beide.

Nun hat es Zverev selbst auf dem Schläger, darf den Satz ausservieren. Der Olympiasieger bringt sich eine gute Position, hat aber offenbar zu viel Zeit für diese Vorhand inside-in. Die gerät prompt deutlich zu lang.

Somit serviert Ofner nun gegen den Satzverlust. In dieser Phase hält die österreichische Nummer 1 das Tempo gut mit. Und am Ende sitzt die Vorhand. Erstmals heute geht ein Spiel zu Null über die Bühne.

Zügig liegen zwei Spielbälle für Zverev bereit. Ofner aber bäumt sich noch einmal auf, spielt einen Volleystopp mit der Vorhand. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ein weiterer strammer Aufschlag reicht zum Spielgewinn und zum 5:3.

Mit dem Break im Gepäck, neuen Bällen und neuem Schläger gelingt Zverev sein erstes Ass. Wenig später wird der Aufschlag des zweifachen ATP-Champions mit 215 Stundenkilometern vermessen. Das überfordert Ofner.

Ofner muss über den Zweiten gehen. Kurz darauf wuchtet der Wildcard-Spieler eine Vorhand in die Maschen und gibt sein Service ab.

Dann übt Zverev Druck aus, treibt den Konkurrenten in den Fehler und verschafft sich die dritte Breakmöglichkeit.

Um dieses siebte Spiel wird heftigst gerungen. Mit einer Vorhand inside-in holt sich Ofner den vierten Spielball, kann aber auch den nicht nutzen. Dafür ist der Vorhandvolley viel zu schwach.

Im nächsten langen Ballwechsel behält Ofner die Oberhand, zieht die Vorhand sauber die Linie runter. Damit erringt die Nummer 44 den dritten Spielball. Und jetzt hat er es fast. Doch den Verteidigungsschlag von Zverev lässt er durch - und der fällt auf die Linie.

Auch bei der nächsten Gelegenheit bekommt Ofner das Spiel nicht zu. In diesem Ballwechsel sind einige knappe Bälle dabei. Die Vorhand des Steirers landet dann um Zentimeter im Aus.

Ofner zieht sich mit viel Courage aus dieser schwierigen Situation, macht drei Punkte in Folge und hat nun seinerseits Spielball. Doch den vermag der Österreicher nicht zu nutzen.

Mutig hält Ofner dagegen. Es entwickelt sich der bislang beste Ballwechsel. Es eröffnen sich Chancen für Zverev. Ofner spielt eine starke Rückhand über Kopf. Am Ende steht dem Deutschen und seinem Rückhandpassierball das Netz im Weg.

Dann ist Zverev mit der cross gespielten Vorhand zur Stelle. Dieser Winner beschert ihm die ersten zwei Breakbälle in dieser Partie.

Allmählich scheint Zverev ein Gefühl für die Bedingungen zu bekommen. Damit einher gehen Fehler des Widersachers. 0:30!

Rasch liegen drei Spielbälle für Zverev bereit. In dieser Situation lässt sich der zweite Doppelfehler verschmerzen. Danach nämlich setzt der Hamburger die Rückhand longline und gegen den Lauf des Gegners. Das ist der Spielgewinn zum 3:3.

Jetzt bekommt Zverev eine bessere Länge in seine Schläge. Prompt gerät Ofner in Schwierigkeiten. Danach serviert der Olympiasieger mit 204 Stundenkilometern. Ofner kann den Vorhandreturn nicht kontrollieren.

Und wie im ersten Spiel dieses Matches nutzt Ofner nun wieder gleich die erste Chance, punktet gut mit der Vorhand und geht 3:2 in Führung.

Wie zur Bestätigung setzt Ofner sein drittes Ass durch die Platzmitte, organisiert sich so erneut zwei Spielbälle - wie in all seinen Aufschlagspielen zuvor.

Anschließend serviert Ofner gut. In dieser Hinsicht ist der 27-Jährige bislang besser als sein Gegenüber - also auch mit Blick auf die Quoten. Groß aber ist der Unterschied nicht.

Ballwechsel gibt es in der Folge gar nicht mehr. Erst beim Spielball baut das Zverev mal gut auf, treibt den Kontrahenten aus dem Feld und punktet mit der Rückhand zum 2:2.

Ofner zeigt sich unbeeindruckt, startet sein zweites Ass. Den damit errungenen dritten Spielball nutzt der Steirer, weil Zverev mit der Vorhand an der Netzkante scheitert.

Dann kontert Zverev den angreifenden Widersacher eiskalt ab. Der Rückhandpassierball fliegt blitzsauber die Linie runter. Einstand!

Nun zündet Ofner das erste Ass in diesem Match, was ihm zwei Spielbälle bringt. Den ersten vergibt der 27-Jährige, bleibt mit der Vorhand im Spielhindernis hängen.

Noch ist die Fehlerquote bei Zverev zu hoch. So beschert der Weltranglistenzehnte dem Gegenüber immer wieder leichte Punkte. Doch Ofner organisiert sich die auch in Eigeninitiative, setzt seine beidhändige Rückhand ins geöffnete Feld.

Nach einem guten ersten Aufschlag möchte Zverev aufrücken, sieht sich aber einem Lob des Gegners ausgesetzt, muss ein paar Schritte zurückgehen, setzt den Smash aber dennoch sicher. Einen starken ersten Aufschlag später hat der Hamburger das Spiel zum 1:1 im Sack.

Dann gibt es den bislang längsten Ballwechsel. Beim Stand von 15:30 lockt ein Breakball für Ofner, doch der Steirer wuchtet seine Vorhand ins Netz.

Nun serviert Zverev, muss gleich den Zweiten bemühen. In der Folge gerät ihm eine Rückhand ohne Not zu lang. Umso besser gelingt der nächste Aufschlag durch die Mitte. Da gibt es für Ofner nicht viel zu returneiren.

Gleich den ersten Spielball nutzt Ofner, setzt eine Vorhand sehr präzise auf die Linie. Mit dem Ball weiß Zverev nichts anzufangen.

Dann legt Zverev erstmals den Vorwärtsgang ein, arbeitet beim hohen Volley sehr sicher. Im ersten längeren Ballwechsel jedoch, wird der an 5 gesetzte Deutsche zu lang. 40:15!

Jetzt eröffnet Ofner das Match. Der erste Aufschlag kommt auf Anhieb - weit nach außen serviert. Zverev bekommt den Vorhandreturn nicht übers Netz.

Zwei Matches haben die beiden Profis schon gegeneinander bestritten. Erstaunlicherweise passierte das stets bei Grand-Slam-Turnieren. Die Partien gingen in Wimbledon 2017 und Roland Garros 2022 jeweils ganz glatt in drei Sätzen an Zverev.

In diesem Augenblick betreten unsere Protagonisten den Platz. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem irischen Stuhlschiedsrichter Fergus Murphy zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten des Deutschen, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschließend spielen sich beide noch etwas ein.

Soeben verwandelt Karen Khachanov im rein russischen Duell gegen Roman Safiullin seinen ersten Matchball, schlägt den Landsmann nach gut anderthalb Stunden mit zweimal 6:4. Damit ist der Center Court in der Stadthalle nun gleich frei für unser Match, welches so gegen 17:50 Uhr beginnen könnte.

Hinsichtlich der aktuellen Form schaut es bei Zverev nicht so gut aus. Zuletzt kassierte der Olympiasieger in Shanghai und Tokio zwei Auftaktpleiten. Das straffe Programm der vergangenen Wochen forderte offenbar Tribut. Zuvor hatte sich der Deutsche nach der Verletzung im letzten Jahr wieder in glänzende Verfassung gebracht. In Genf, Roland Garros und Halle erreichte er dreimal in Folge das Halbfinale. In Hamburg gelang ihm der erste Turniersieg in dieser Saison, welchem er in Chengdu einen weiteren hinzufügte. Dann folgte noch die Vorschlussrunde in Peking, ehe der Faden riss. Zumindest ergaben sich durch die jüngsten Niederlagen wahrscheinlich dringend nötige Verschnaufpausen, weshalb Zverev nun mit frischen Kräften ans Werk gehen kann.

Auch der erste Anlauf von Zverev in der österreichischen Hauptstadt endete 2014 in der Qualifikation. Nun steht der 26-Jährige nach 2017 und 2021 zum dritten Mal im Hauptfeld. Vor zwei Jahren glänzte der Hamburger hier als Turniersieger. In dieser Woche ist Zverev an 5 gesetzt.

In Wien steht Ofner zum zweiten Mal nach 2017 im Hauptfeld, hat das einer Wildcard zu verdanken. Zuvor war er 2017 gleich in der ersten Runde gescheitert. Darüber hinaus ist der 27-Jährige in den vergangenen Jahren dreimal in der Qualifikation hängengeblieben – letztmals im Jahr 2019. Insgesamt hat Ofner lediglich sein allererstes Qualimatch 2016 gegen Íñigo Cervantes gewonnen. Danach folgen nur noch Niederlagen.

Als Nummer 44 nimmt Ofner derzeit seine bislang höchste Weltranglistenposition ein. Das hat der Österreicher einer recht guten Saison zu verdanken. In Roland Garros verbuchte der Rechtshänder als Achtelfinalist sein bestes Grand-Slam-Ergebnis. Jüngst in Shanghai stand er erstmals im Hauptfeld eines Masters-Turniers (2. Runde). Darüber hinaus erreichte der Steirer das Halbfinale des 250ers von Astana. Zu einem Endspiel hat es auf der ATP-Tour noch nicht gereicht. Um Titel spielte Ofner allenfalls auf Challenger-Ebene – und das ganze 13 Mal. Allein in diesem Jahr stand er in sechs Finals, konnte einzig das im Juli in Salzburg gewinnen. Eine auch insgesamt mäßige Quote führte insgesamt zu lediglich vier Challenger-Turniersiegen.

Herzlich willkommen zu den Erste Bank Open! In der Wiener Stadthalle betätigt sich seit heute ein 32-köpfiges Hauptfeld im Ringen um den Titel bei diesem 500er-Turnier. Freilose gibt es nicht, daher müssen alle gleich in der ersten Runde ran. Das betrifft auch Alexander Zverev, der es gegen 17:30 Uhr mit Sebastian Ofner zu tun bekommt.