Fazit:
Real Madrid zieht in das Finale der EuroLeague ein und verhindert so ein griechisches Endspiel. Die Königlichen waren in der ersten Halbzeit das deutlich bessere Team und überrollten Piräus, die in der Defensive überhaupt nicht mit dem Shooting klarkamen. Hier waren vor allem Hezonja und Campazzo die Hauptakteure. Nach der Halbzeit zog Olympiakos in Sachen Verteidigung an und brachte eine andere Intensität in die Partie. Plötzlich fielen auch Würfe und so kamen sie mit einer Menge Momentum durch einen bärenstarken Peters bis auf zehn Punkte heran, ehe Llull einen ganz wichtigen Dreier traf, der das Selbstverständnis der Männer von Bartzokas etwas brach. Auch in der Folge gelang es ihnen nicht, den Bock komplett umzustoßen, obwohl der Titelverteidiger ihnen genug Möglichkeiten dazu gab. In den entscheidenden Momenten wurden im Schlussabschnitt die falschen Entscheidungen getroffen und Musa machte schlussendlich den Sack zu. Am Sonntag geht es für Real Madrid gegen Panathinaikos um die europäische Krone!

Und jetzt zaubern sie nochmal! Mit einem Behind the Back Pass von der Mittellinie aus wird Musa bedient, der dann frei reindunken kann. Das war wunderschön gemacht von Rodríguez.

Der Deckel ist drauf! Campazzo gewinnt an der Mittellinie den Ball und dann sind es zwölf Punkte Führung durch Musa.

Das ist bitter. Fall kommt für zwei Freiwürfe an die Linie, doch dort verwirft er beide. Dann gelingt wieder der Stop, aber McKissic begeht ein Offensivfoul in Transition.

Olympiakos ist weiter am Leben! Aus der linken Ecke hält McKissic die Hoffnung hoch.

Rodríguez dribbelt in die Mitteldistanz und trifft den Jumper. Zuvor kann ein Leger von McKissic rausgeschlagen werden.

Das gibt die Auszeit für Piräus. Im zweiten Ballbesitz in Folge begehen sie komplett unnötige Ballverluste durch ungenaue Pässe. Die Zeit rennt ihnen davon. Sie brauchen nun unbedingt Stops.

Weiterhin übernimmt Williams-Goss. Er stellt beim Drive seinen Körper rein und verwandelt sicher. Auf der anderen Seite gibt es drei Freiwürfe für Hezonja, wegen Foul und technischem Foul gegen Bartzokas.

Beim Wurf hat Llull Glück, dass ein Wurffoul für ihn an der Dreierlinie gepfiffen wird. Aber wie heißt es so schön: Ball don't lie. Er trifft nämlich nur einen von drei Freiwürfen.

Williams-Goss bringt den Dreier in Transition durch die Reuse und lässt die Halle beben! Zum ersten Mal seit dem ersten Viertel ist der Rückstand im einstelligen Bereich.

Die Verteidigung des Titelverteidigers zieht an. Hezonja spritzt bei einem Anspiel dazwischen und wird dann sogar noch gefoult. Mateo ist damit sichtlich zufrieden und zelebriert seinen Schützling.

Piräus gibt nicht auf! Williams-Goss schraubt weiter an seinem Punktekonto. Er packt sein ganzes Repertoire aus und verwandelt einen wunderschönen Stepback-Dreier.

Aber bisher hat Real immer eine Antwort parat. Diesmal spielt Llull Yabusele an der Dreierlinie frei und der Forward verwandelt selbstbewusst.

Peters macht genauso weiter! Er ist gerade die Lebensversicherung seines Teams und zeigt das mit einem weiteren Dreier.

Fazit 3. Viertel:
Die Stimmung in der Arena hat sich etwas gedreht. Piräus gewinnt das dritte Viertel und war zwischendurch sogar bis auf zehn Punkte herangekommen. Die Defensive sieht nun endlich wie die gewohnte aus und auch Offensiv ist das Niveau wie im zweiten Viertel solide. Bei den Madrilenen hat Llull einen Dreier verwandelt, als der Vorsprung auf zehn Punkte geschmolzen ist und das Momentum komplett auf der Seite der Griechen lag.

Aber wer ist bei Real Madrid der Mann für die wichtigen Würfe? Richtig, Sergio Llull. Der Dreier war super wichtig für die Madrilenen, um wieder in die Spur zu finden.

Auszeit Madrid! Und die nehmen sie, weil Walkup einen Kickout auf Peters spielt, der schon wieder von der Birne versenkt. Es sind nur noch zehn Punkte Rückstand für die Griechen. Der Titelverteidiger wackelt!

Aber da ist immer noch ein sogenannter Musa auf der anderen Seite! Diesmal schweißt er das Triple ein und verhindert, das Piräus auf unter zehn herankommen kann.

In der Defensive geht es schnell und dann wird in Transition Walkup angespielt. Der Guard verzögert clever und nimmt Peters mit, der den Dreier trifft.

Doch das ist dann natürlich brutal stark. Musa dribbelt in die Zone und schließt per And-one ab. Die nominellen Hausherren scheinen sich zu fangen.

Williams-Goss trifft für Drei! Geht hier vielleicht wirklich noch was?

Aber Olympiakos nutzt diese Schwächephase der Madrilenen nicht genug. Auf der anderen Seite bringt Hezonja aus der Mitteldistanz die ersten Punkte.

Das braucht er! Walkup trifft aus der Mitteldistanz und holt sich sein Selbstvertrauen zurück!

Wieder sorgt Peters mit einem Tip-in für Punkte. Die Defensive der Gäste nimmt außerdem extrem zu, doch in Transition traut sich Walkup nicht richtig zu finishen und wird von Hezonja und Musa im Doppelteam geblockt.

Das ist kein schlechter Start für die Griechen. Zuvor gibt es per Tip-in die ersten Punkte durch Peters, dann ziehen sie gegen Tavares ein Offensivfoul des Centers.

In der zweiten Halbzeit zeigt sich direkt das gleiche Bild. Walkup wird in der rechten Ecke komplett freigelassen, doch wieder ist der Wurf weit daneben. Immerhin, aus Sicht der Gäste, verwirft auch Hezonja im Anschluss.

Halbzeitfazit:
Real Madrid dominiert diese erste Halbzeit und geht folgerichtig mit 56:37 in die Kabine. Positiv für Olympiakos ist, dass sie im zweiten Viertel zumindest mithielten und durch einen Buzzer Beater von McKissic unterhalb der 20 Punkte Marke sind, was den Rückstand angeht. Trotzdem haben sie in der Defensive weiterhin noch keine Antwort, um die starken Madrilenen zu stoppen. Dies werden sie aber für das Wunder gegen den Titelverteidiger benötigen. Die Königlichen treffen überragend aus dem Feld und können ihren Topspielern lange Ruhephasen auf der Bank geben, weil die zweite Garde um Rodríguez, Llull und co. mindestens genauso überzeugend ist.

Auch Altmeister Llull darf jetzt nochmal mit einem Floater aus der Mitteldistanz aufs Scoreboard. Sie spielen Katze und Maus mit ihrem Gegner.

Musa macht einen leichten Abschluss am Korb nicht rein. Doch dann kann er sich viel zu einfach seinen eigenen Rebound sichern und unbedrängt reinlegen. Das ist einfach zu wenig.

Nach einigen Unachtsamkeiten auf Seiten der Madrilenen gibt es auch von Mateo die erste Timeout. Der Coach hatte übrigens vor einigen Momenten ein technisches Foul wegen zu starker Beschwerde gegen sich gesehen.

Das sehen alle Fans der Madrilenen gerne! In einer Loose-Ball-Situation hechtet der zuvor noch scorende Veteran dem Ball nach. Auch wenn er da ein Foul begeht, wenn deine Veteranen so vorangehen, ist das ein sehr gutes Signal!

Warum machen die Gäste das? Sie lassen Rodríguez an der Dreierlinie zur Seite dribbeln und den Jumper aus dem Dribbling ohne Bedrängnis nehmen. Und das er den kann, ist nun wirklich nichts neues.

Yabusele verschafft sich in der Zone eine gute Position und wird dort hoch von Rodríguez angespielt. Mit seiner starken Physis nimmt er Kontakt auf und holt sich das And-one.

Piräus hätte hier noch weiter rankommen können, aber Wright spielt einen katastrophalen Pass in Transition direkt in die Hand eines Madrilenen.

Olympiakos nimmt die nächste Auszeit. Es fehlen an allen Ecken und Enden des Feldes jegliche Antworten der Griechen. Das ist pure Dominanz bis hierher.

Canaan versucht sein Team mit einem erfolgreichen Dreier heranzubringen. Das bringt aber nur wenig wenn Madrid weiter so trifft. Diesmal ist es Rodríguez, der um drei Zähler erhöht.

Poirier lässt es krachen! Nach einem schönen Alley-Oop Anspiel hämmter er den Ball durch die Reuse. Der Pass kam von Rodríguez.

Immer wieder wird Walkup komplett frei an der Dreierlinie gelassen. Der Defensiv-Spezialist ist aber überhaupt nicht in der Lage, das auch nur ansatzweise zu bestrafen. Die Würfe sind weit vorbei.

Real startet schlampig in dieses Viertel, aber Piräus kann das nicht komplett nutzen. Dann trifft auch noch Causeur seinen ersten Dreier der Partie.

Petrušev erzielt direkt einen Dreier und sorgt so für einen guten Start ins zweite Viertel. Dann erzwingen sie sogar den Turnover von Hezonja. So kann es gehen.

Fazit 1. Viertel:
WOW! Madrid überrollt Piräus in diesem Viertel komplett und schenkt dem Team, dessen Stärke eigentlich die Defensive ist, 28 Punkte ein. Hezonja lief aus der Distanz heiß und sorgte schnell für eine hohe Führung. Bei den Gästen klappt bisher erschreckend wenig. Sie müssen hier schnell aufwachen, wenn das noch was werden soll.

Auch der neu in die Partie gekommene Yabusele trifft nach Zuspiel von Campazzo aus der Ecke. Auf der anderen Seite lässt Olympiakos den freien Eckendreier liegen.

Die Defensive der Gäste zeigt überhaupt keine Wirkung mehr. Real kommt in alle Positionen und erspielt sich in jedem Angriff einen guten Abschluss. Das läuft wie eine gut geölte Maschine.

Der schlechte Start für die Griechen geht weiter. Nun gibt es den unbedrängten Pass ins Aus von Canaan.

Musa bleibt seinem Teamkollegen Hezonja auf den Fersen in Sachen Dreier. Erneut trifft er aus zentraler Position von ziemlich weit hinten.

Es gibt die erste Auszeit von Piräus! Zuvor konnte Campazzo im Pick and Roll mit Tavares leicht in Richtung Korb ziehen. Dort nimmt der Point Guard, der eigentlich eher den Pass sucht, den Abschluss selber und legt den Ball schön rein.

Weiter geht es mit Basketball und weiter geht es mit Hezonja, den die Pause nicht stört. In Transition drückt er für drei Punkte ab und trifft schon wieder.

Es gibt derzeit große Probleme mit dem Spielstand auf dem Videowürfel in der Halle. Bereits zum zweiten Mal muss er angepasst werden. Das ist einfach nur schade, weil es diese geile Partie unnötig unterbricht.

Auch Musa trifft jetzt von Draußen. Das ist wichtig für Real Madrid, weil er bisher in den Playoffs noch kaum angekommen ist.

Aber heiß ist auch Hezonja! Er lässt Papanikolaou ins Leere springen und verwandelt dann erneut von Downtown. Ist das direkt ein hohes Niveau in diesem Halbfinale, Wahnsinn.

Piräus ist heiß von der Dreierlinie! Peters bringt die erneute Führung für die Griechen.

Canaan bringt aus der Distanz die wichtige Antwort. Doch Hezonja versenkt ebenfalls von halblinks.

In Transition gibt es jetzt die ersten Punkte! Tavares wird frei unter dem Korb bedient und hat leichtes Spiel.

Olympiakos zeigt direkt mal ihre enge Defensive. Campazzo zieht die Fäden, aber spielt dann einen viel zu hohen Pass in die Ecke.

Und eine Historie zwischen diesen beiden Teams gibt es natürlich auch. Das letztjährige Endspiel in der EuroLeague bestritten sie gegeneinander. In dieser Partie sah Olympiakos bereits wie der Sieger aus, doch Legende und Altmeister Sergio Llull empfand seinen Trophäenschrank als nicht gefüllt genug und entschied sich so, wenige Sekunden vor Schluss einen wahnsinnigen Gamewinner zu treffen. Beim letzten Titelgewinn in der EuroLeauge von Piräus aus dem Jahr 2013 bezwangen sie den heutigen Gegner im Endspiel. Das alles gibt dem Ganzen sicherlich noch zusätzliche Brisanz.

In einem packenden Spiel fünf gegen den FC Barcelona setzten sich die Griechen mit 63:59 im Viertelfinale durch. Schon in Spiel vier, bei dem sie mit 1:2 in der Serie zurücklagen, zeigten sie ihre enorme Klasse und gewannen mit 92:58. Piräus sollte man übrigens nicht unterschätzen. In der Rückrunde der Hauptrunde dreht sie nämlich mächtig auf und gewinnen 13 von 17 Spielen. Das sind sogar zwei mehr, als die Madrilenen im gleichen Zeitraum sammeln konnten.

Die Königlichen cruisten durch das Viertelfinale. Die Geschichte ist dabei schnell erzählt. Gegen Baskonia gab es da ein 3:0, bei dem auch eigentlich nur Spiel drei mit einer Punktedifferenz von vier Punkten knapp war. Der Titelverteidiger untermauert damit seinen erneuten Favoritenstatus, den er sich auch durch die starke Hauptrunde, die die Hauptstädter als Erstplatzierter abschlossen, erarbeitete. Im spanischen Duell hatten sie dabei in allen drei Partien unterschiedliche Topscorer, was ihre Vielseitigkeit und Tiefe unterstreicht.

Final Four, die Zweite! Nachdem zuvor bereits Panathinaikos und Fenerbahçe gegeneinander angetreten sind, ist es jetzt Zeit für Real Madrid gegen Olympiakos Piräus. Können die Griechen das griechische Finale komplettieren, oder machen die Madrilenen ihnen da einen Strich durch die Rechnung? Gespielt wird das gesamte Final Four in Berlin.